Internationale Politik Strafrecht für Roboter?

Karl
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Re: Strafrecht für Roboter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf idurnnamhcab vom 04.12.2008, 23:31:35
Die Ausführungen des Herrn Matthias sind mir auch, wogegen ich Philosophie für einen sehr wichtigen Bereich der menschlichen, kulturellen Entwicklung halte, allzu philosophisch.


Vielleicht weiß Herr Matthias mehr davon, was auf uns zukommt, s. Linktipp.
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karl
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Vordenken besser als nachdenken
geschrieben von Karl
als Antwort auf yankee vom 05.12.2008, 00:28:34
Ergo ist vordenken besser als nachdenken.

Intelligenz ist immer "Vordenken". Intelligenz kommt immer zum Einsatz, wenn Entscheidungen getroffen werden, nachdem vorgedacht wurde.

Intelligentes Handeln bedeutet, nicht nur zu reagieren, sondern die Konsequenzen einer Handlung, einer Entwicklung im Voraus zu bedenken und diese Konsequenzen bei der Entscheidung in der Gegenwart zu berücksichtigen. Das Schach- oder Damespiel kann hier als Beispiel dienen.

Die Zeitspannen, die wir normalerweise im individuellen Leben überblicken, sind relativ klein, aber wir haben den Wunsch unsere "Weltmodelle" zu verbessern, um weiter in die Zukunft schauen zu können. Immer komplexere Simulationsprogramme in Großcomputern versuchen z. B. die Klimaentwicklung immer besser vorher zu sagen, sind aber aufgrund der Unwägbarkeiten von Einflussfaktoren nur beschränkt erfolgreich.

Die Roboterentwicklung vorher zu sagen ist viel einfacher. Ihr braucht nur vorhandene Entwicklungstendenzen zu extrapolieren. Selbst ohne das Postulat völlig neuer Technologien reicht die Fortsetzung und Zusammenführung bekannter Entwicklungsstränge und vorhandenen Wissens, um die Entwicklung autonomer, selbstständig handelnder Roboter in unserem Alltagsleben vorherzusagen - und wir werden sehr bald damit konfrontiert werden.
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karl
hugo
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Re: Vordenken besser als nachdenken
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 05.12.2008, 08:21:07
,,Vordenken besser als nachdenken,,

da kommt mir doch direkt dieser Indianer in den Sinn, der zum ersten mal eine Dampflok heranbrausen sah,,,

der war auch am Überlegen

-such ich mir nun den stärksten Büffelpfeil aus meinem Köcher ?
-nehm ich in einem Winkel von 90 Reisaus ?
-bleib ich mit offenem Munde staunend stehen ,,,hä ?
-oder tausche ich mein Pferd und reite auf diesem Ding weiter ,,

leider gibts noch keine Digitalkamera, ich würde sonst glatt ein Bild von dem Ungetüm machen, denn mein Medizinmann und meine Squaw glauben mir das sowieso nicht wennn ich Ihnen davon berichte *g*
--
hugo

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adam
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Re: Strafrecht für Roboter?
geschrieben von adam
als Antwort auf yankee vom 05.12.2008, 00:28:34
@yankee,

Du schreibst:

Vordenken hätte uns in der Vergangenheit sicher viel Leid und Ärger vom Hals gehalten. Ergo ist vordenken besser als nachdenken.

Den ersten Satz kann ich unterstreichen, den zweiten leider nicht. Dazu folgende Überlegungen:

Ist es nicht widersinnig, sich Gedanken beim Vordenken darüber zu machen, ob man eine von der Wissenschaft erzeugte künstliche Intelligenz auf Schadenersatz verklagen kann, statt darüber nachzudenken, wie man den Fehler von vornherein vermeiden kann? Beweist dieses Vordenken nicht, daß wieder einmal nicht genügend nachgedacht wurde? Wann kommt die Wissenschaft durch Nachdenken endlich auf die einfachste und trotzdem genialste Idee, nämlich aufzuhören etwas zu entwickeln, was kein Mensch braucht? Wozu braucht die Erde künstliche Intelligenzen, die genauso fehlerhaft denken wie der Mensch? Um mein Wohnzimmer aufzuräumen? Ich brauch das nicht! Brauchen es die Menschen, die auf den Müllkippen der Wohlstandsgesellschaft ihr Leben fristen? Brauchen wir künstliche Intelligenzen, die für uns Krieg führen? Was wir brauchen sind Wissenschaftler, die solche Entwicklungen verhindern!

Zu Deiner Frage, betreffs Antwort an Hugo: Das folgende Zitat war meine Frage an Karl (der mir aber nicht mehr antwortet). Vielleicht schaust Du die folgenden Beiträge nochmal an.

@karl

Bei allem Respekt für die bisherigen Beiträge zum Thema und bei viel Verständnis für alle Roboterfans, erlaube die folgenden Fragen:

Welchen Sinn macht es, einen Roboter zu schaffen, über dessen Haftung oder gar Bestrafung man sich Gedanken macht, ehe er erschaffen wurde? Worin begründen sich die ethischen Wertvorstellungen eines Philosophen, der über Haftung und Bestrafung philosophiert, ehe es einen Delinquenten und eine Tat gibt?

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adam
geschrieben von adam



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adam
yankee
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Re: Strafrecht für Roboter?
geschrieben von yankee
als Antwort auf adam vom 05.12.2008, 11:41:40
@adam

Hallo adam,

ich glaube wir denken in diesen Dingen sehr ähnlich nur reden wir irgendwie aneinander vorbei. Daß wir viele Entwicklungen nicht brauchen und besser nie zugelassen hätten sehe ich ja auch so. Meist kann man das aber erst im nachhinein aufgrund der gemachten Erfahrungen feststellen. Umgekehrt gab es auch Entwicklungen die im Vorfeld verteufelt wurden und als unnützer Quatsch bewertet wurden, im Nachhinein sich aber als sehr nützlich herausgestellt haben. Ohne näher darauf einzugehen musst du doch zugeben, daß man meist erst hinterher mit Bestimmtheit sagen kann, ob eine Entwicklung wirklich sinnvoll war oder nicht.
Vor dem Hintergrund der Tatsache, daß sich im Zuge des technischen Fortschrittes bestimmte Entwicklungen wie z.B. künstliche Intelligenz nicht aufhalten lassen, halte ich es für absolut notwendig, sich im Vorfeld Gedanken über die Konsequenzen zu machen ohne sich eine entgültige Meinung zu bilden. Für Entwicklungen deren Ergebnis noch keine brauchbaren Erfahrungswerte liefern, bin ich relativ frei von Schubladendenken, aber nicht frei vom Denken.
Über die Notwendigkeit dieser Entwicklung will ich mir jetzt noch kein abschliessendes Urteil bilden, obwohl mir, ebenso wie dir, viele Argumente einfallen, die dagegen sprechen. Die Erfahrung zeigt ja auch ganz deutlich, daß die meist guten Absichten der Wissenschaftler sich nicht mit dem decken, wie diese Entwicklungen später verwendet werden.
Vielleicht gelingt es ja in dieser Sache mal, daß von vornherein durch denken, prüfen, bewerten usw. bei Einführung solcher Techniken, entsprechende durchdachte gesetzliche Konzepte vorliegen, die helfen Missbrauch, Fehlentwicklungen und sonstige Schäden zu vermeiden bzw. begrenzen.
Der allgemeine Trend der Menschheit, sich selbst durch Technik zu ersetzen, ist m.E. nichts weiter als der verzweifelte Versuch eine Vollkommenheit zu erreichen zu welcher wir selbst nicht fähig sind bzw die die Natur nicht vorgesehen hat. Leider übersehen wir dabei, daß wir uns selbst dadurch ja immer überflüssiger machen. Wir werten uns selbst als Individuum ab indem wir etwas schaffen das funktional zwar leistungsfähiger ist als wir aber ganz bestimmt nicht individueller, gefühlvoller, träumerischer, kreativer. Soviel zum perfekten Fortschritt.
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yankee
Karl
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Re: Strafrecht für Roboter?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 05.12.2008, 11:41:40
Wann kommt die Wissenschaft durch Nachdenken endlich auf die einfachste und trotzdem genialste Idee, nämlich aufzuhören etwas zu entwickeln, was kein Mensch braucht? Wozu braucht die Erde künstliche Intelligenzen, die genauso fehlerhaft denken wie der Mensch?
geschrieben von adam

Wissenschaftler entwickeln nicht. Die Entwickler sind Ingenieure und die orientieren sich normalerweise daran, was sich Menschen wünschen. Ich z.B. wäre durchaus, wenn der Preis stimmt, begeistert über einen Roboter, der bei mir die Hausarbeit macht.

Fehler machen muss nicht immer bedeuten, auch fehlerhaft zu denken. Häufig geschehen Fehler oder Unfälle aus Unwissen und niemand, auch kein "Ding" wird jemals alles wissen können. Das, was du als "Nachdenken" bezeichnest, ist ja gerade Vorausdenken, Abwägen von möglichen fehlerhaften Entwicklungen und möglichst die Vermeidung derselben.

Es kann ja kein Fehler sein, sich Gedanken zu machen - oder? Auch wenn es dir zu früh erscheint.
--
karl

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hugo
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Re: Strafrecht für Roboter?
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 05.12.2008, 16:57:32
nun hatte ich bisher noch die altmodische Meinung (und auch Bedenken) das diese Roboter ja irgendwie auch Energie benötigen,
Also Batterien oder Akkus oder eine Steckdose in der Nähe oder Solarzellen auf der Rübe usw,,

das würde bedeuten das jeder Roboter -einfach vom Strom abgeklemmt,- irgendwann mal, nur noch ein Häufchen Schrott ist und aus wärs mit aller Pracht und Herrlichkeit unserer Phantasien

apropos Phantasien,,es gibts ja auch diese "schrecklichen" wie im Film, wo die fernab der Menschheit in unwegsamer Gegend dabei sind, auftragsgemäß (so wie sie programmiert wurden) sich mit Atombombenbau zu beschäftigen und dabei sich selber mittels Atomstrom füttern und "am Leben" bleiben,,,,

nun wird wohl auf die Schnelle auch dieser Energiebedarf kein Problem mehr bleiben,,der EcoBot II -ein in England gebauter Miniroboter braucht nur 8 dicke Fliegen (ihr kennt doch diese blauschimmernden Brummer) um fast eine Woche lang tätig zu bleiben,, und wenn er erst mit entsprechendem Gestanksangebot durch die Gegend prescht, dann dürfte ihm das Futter nur so zufliegen.

Gibts denn auch schon andere autarke Möglichkeiten außer diese Miniaxt mit welcher der Roboter im Walde um sich haut und Nachschub für seinen eingebauten Holzvergaser beschafft ?

--
hugo

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