Internationale Politik Syrien und die Rolle der Arabischen Liga

Gestern hat in einer Sondersitzung die Arabische Liga eine Friedensvereinbarung zwischen der syrischen Regierung und der Exil-Opposition verkündet, aber die Aufständischen misstrauen den Worten, nach denen Präsident Assad und die regierende Baathpartei die Truppen aus den Städten abziehen , die verhafteteten Regimegegner freilassen und internationale Beobachter zulassen will.

Wie wenig die Aufständischen der Arabischen Liga und Assads Zugeständnissen trauen, zeigen die nun wieder erneut aufflammenden Proteste , die nun bereits seit März anhalten und bei denen bislang rund 3000 Menschen getötet wurden.

Mit seiner Zustimmung zu den "Friedensvereinbarungen" versucht Assad Zeit zu gewinnen , während die Armee ihre massiven Angriffe weiterführt. Die Arabische Liga, die schon bei den Aufständen in Libyen ein zweideutige Rolle gespielt hatte, scheint in den arabischen Ländern wenig Vertrauen zu genießen, nachdem sie in Libyen zuerst ihre Zustimmung zum Eingreifen der NATO gab, dann jedoch die NATO- Mitglieder als Aggressoren verurteilte,

Unter den Mitgliedern der AL herrscht derzeit auch Uneinigkeit, was mit Syrien geschehen solle, falls der Vorschlag zur einer friedlichen Lösung scheitern sollte. Die Golfstaaten plädieren dabei den Ausschluss Syriens aus der Liga, Sudan und Ägypten sind für die Fortsetzung der Verhandlungen.

Jedenfalls scheinen die Bemühungen der AL auf wenig Gegenliebe zu stoßen, auch wenn UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die Verhandlungen begrüßte und die syrische Regierung drängt, die Vereinbarungen einzuhalten. Daran hat die UNO wohl größtes Interesse, denn die Rufe der Aufständischen nach Eingreifen der NATO werden immer lauter. Und hier wäre der Konflikt noch weit riskanter, da Syrien als eine Art Bollwerk zwischen Iran und Israel betrachtet wird und vor allem die USA keinerlei Interesse an einem weiteren Kampfeinsatz zeigen.

Das "Pulverfass" arabische Länder wird die Welt noch lange Zeit beschäftigen, selbst wenn ein Umbruch gelingen sollte. Denn die Frage, was danach kommt, ist noch lange nicht beantwortet.

Luchs

Hallo Luchs, dein guter Diskussionsstoff scheint hier wenig zu interessieren.
Ich hab ihn mit interesse gelesen und Dein fazit ist auch meine meinung.
Warten wir mal ab, wies in Tunesien weitergeht, daraus läßt sich dann vielleicht schon eine tendenz erkennen.
Das schlimmste szenario wär eine radikale islamisierung der länder mit der konsequenz alle gegen Israel.
Dann hängen wir "westler" plötzlich mitten in einem neuen konflikt.

Großbritannien bereitet sich nach Darstellung der linksliberalen Zeitung „The Guardian“ auf einen Militärangriff gegen Ziele im Iran vor.

Es gehe um die Unterstützung eines möglichen US-Angriffs.

Britische Militärstrategen untersuchen demnach, wo Schiffe und U-Boote der Royal Navy stationiert werden könnten, um Tomahawk-Marschflugkörper auf Ziele im Iran abzuschießen.

Wenn die USA sich für einen Angriff entschieden, würden sie um militärische Hilfe aus Großbritannien nachsuchen und sie auch erhalten, berichtete der „Guardian“ unter Berufung auf Quellen im Londoner Verteidigungsministerium weiter.


Dort gehe man weiter davon aus, dass die Amerikaner unter anderem um die Nutzung der britischen Militärbasis Diego Garcia im Indischen Ozean bitten werden.

Ich glaube das wird Assad als Nachbar nicht sehr gut gefallen, sollten die Briten & die US den Angriff ausführen.

Es wird noch soweit kommen daß Syrien und Iran in Flammen stehen werden und wieder viele unschuldige Opfer ums Leben kommen

Phil.

Kein Problem,Gram, erst wenn die "Westler" wieder mitten im Brand stecken, wird das Thema aktuell, weil dann erst erkannt wird, was da brodelt.

Danke,Pschroed für den Link, darüber wird nun in einem andern Thread diskutiert.

Luchs