Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.

Internationale Politik Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.

Karl
Karl
Administrator

Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von Karl
Smartphones und TV sind leider sehr selektiv und häufig bleiben nur negative Nachrichten hängen. Der Amoklauf in Dallas gegen weiße Polizisten und die tödliche Polizeigewalt gegen Schwarze in verschiedenen Städten der USA legen nahe, dass es schlecht bestellt ist um den Frieden zwischen Schwarzen und Weißen in den USA.

Wenn wir aber nüchtern bleiben und uns überlegen, wo die US-Gesellschaft her kommt, dann hat sich enorm viel verbessert.

Ich stimme dem Kommentar von Jens Schmitz in der Badischen Zeitung von heute zu: Vom Rassenkrieg sind wir weit entfernt. Besonnenheit ist gefragt. Natürlich versuchen Radikale auf beiden Seiten die Vorfälle für ihre Interessen zu nutzen, aber die große Mehrheit der Bevölkerung will diesen Rassenkrieg nicht und demonstriert für die Geschlossenheit der Gesellschaft.

Die Mehrheit muss sich (wie überall) aber anstrengen, sich Gehör zu verschaffen, denn (wie immer) ist es sehr viel einfacher mit simplen Stammtischparolen ein Klima zu vergiften als Vertrauen aufzubauen.

ich vertraue auf den besonnenen Teil der US-Amerikaner jeder Coleur. Die Fortschritte in der Emazipation der farbigen Bevölkerung, die in den letzten Jahrzehnten erreicht wurden, dürfen nicht unter den Tisch gekehrt und müssen ausgebaut werden. Ein schwarzer Präsident wurde in den USA wiedergewählt. Inzwischen gibt es viele Schwarze in wichtigen Positionen überall in den USA. Die große Entwicklungsrichtung muss im Blick bleiben und der Stammtisch darf nicht "Trump"ieren.

Karl
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von JuergenS
das ist ein großes Fass, Karl.

Ich persönlich glaube, dass der Rassismus auch Amerika erst dann keine Rolle mehr spielt, wenn Generationen Vergangen sind und sich die "Mischlinge" in der Überzahl befinden. So aber kann man jeden an ein paar Merkmalen erkennen, der von dieser sog. weissen Bevölkerung "abweicht".

Selbst die Gutwilligsten unter uns merken meist sofort, wenn einem ein Mensch gegenüber tritt, dessen Urheimat nicht Europa ist.
Deswegen entsteht ja nicht gleich eine Aversion, aber es wird genauer hingehört, ob der schon voll integriert ist, akzentfrei spricht. Manchmal, und sei es nur aus normalem Interesse muß man sich verkneifen, wegen seiner Herkunft nachzufragen.
In FRankreich sind ja, wegen seiner Vergangenheit viele Migranten im Lande, dennoch bilden sie teilweise Inseln und fallen nicht nur angenehm auf. Da gibt nicht so viele Schwarze, aber andere Ethnien.
Amerika ist ein Phänomen, auf der einen Seite ist es das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber auch der unbegrenzten Unmöglichkeiten. Da hilft nur Daumenhalten.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf JuergenS vom 12.07.2016, 12:47:35
...Manchmal, und sei es nur aus normalem Interesse muß man sich verkneifen, wegen seiner Herkunft nachzufragen....

Ich käme nie auf die Idee mir die Frage der Herkunft eines anderen Menschen zu verweigern. Je „fremder“ jemand aussähe, umso interessierter wäre ich an seiner Herkunft. Begänne nicht bereits im Kopf eine Diskriminierung, wenn ich glaubte dem anderen sei seine Herkunft peinlich? Hätte ich da nicht bereits eine Wertung zwischen ihm und mir vorgenommen, und mich über ihn gestellt?

Ciao
Hobbyradler

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 12.07.2016, 12:21:58
Ganz so positiv finde ich die Lage in den USA leider nicht. Die grosse Tragik an der Regentschaft des ersten, schwarzen Präsidenten lag ja auch darin, dass er sich gar nicht erlauben konnte, den Focus verstärkt auf das Rassenproblem zu legen, weil man ihm dann nachgesagt hätte, er würde falsche Präferenzen schaffen. Und damit hat er viele Hoffnungen in der schwarzen Bevölkerung (und auch bei den Latinos) verspielt.
Die letzten Tage zeigten in den USA, dass in den USA - ähnlich wie in den 70 er Jahren - eine Art Bürgerrechtsbewegung entsteht (Black Lives matter) und sich im Gegenzug die "Blue Lives matters" (der Polizei) formiert. Und alles kann in Echtzeit im Internet beobachtet werden, sogar der Tod von Menschen, die hier involviert sind.
Jeder Farbige in den USA (wozu ja nicht nur "Schwarze" zählen) weiss von Kindheit an, dass er oder sie, wenn von einem Police-Oficer angesprochen, sich nicht unnötig bewegen soll und ruhig und sachlich zu antworten. Angst ist auf beiden Seiten, da beide Seiten legal Waffen tragen und evt. auch noch benützen können.
Es kommt jetzt darauf an, wer der neue Präsident der USA wird. Wird es Mr Trump, wird m.E. alles noch brutaler und schlimmer; seine Strategie kennt man ja bereits aus den Wahlreden. Da seine Unterstützer-Szene aus den Kreisen "weiss, Mann, Unterschicht" kommt, ist hier ein hohes GEfahrenpotential gegeben. Olga
Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 12.07.2016, 16:18:18
Angst ist auf beiden Seiten, da beide Seiten legal Waffen tragen und evt. auch noch benützen können.

Das ist m. E. der Kasus Knacktus. Solange es in den USA mehr Waffen als Einwohner gibt, wird dieses Problem wohl nie beseitigt werden.
Fast jeder hat eine oder mehrere Knarren, es genügt manchmal eine Bemerkung oder ein schräger Blick, um jemanden anzustacheln, sie zu benutzen.

Ein Volk der Waffennarren! Was bin ich froh, dass bei uns der Waffenkauf eingeschränkt ist! Dieses Tatssache allein macht mir wieder bewusst, dass ich niemals in den USA leben könnte und sehr gern in Deutschland lebe.
julchentx
julchentx
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von julchentx
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.07.2016, 19:13:22
...Fast jeder hat eine oder mehrere Knarren, es genügt manchmal eine Bemerkung oder ein schräger Blick, um jemanden anzustacheln, sie zu benutzen....

Robert A. Heinlein quote :
“An armed society is a polite society. Manners are good when one may have to back up his acts with his life.”

Ansonsten gehoere ich zu den andern 90% der Bevoelkerung die alle Mitglieder in der ALL LIVES MATTER Bewegung sind und fuer Rassisten
jeglicher colour und ausfuehrung Kein verstaendnis haben.

Anzeige

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von JuergenS
Vielleicht zynisch, aber stellt euch mal vor, in den USA würde alles, aber auch alles vorbildlich laufen. Da würden wir aber auch ganz schön alt aussehen.
Insofern ist der Titel schon sinnvoll, weil nicht viele Staaten auf der Welt mit einem derartigen Mix an Ethnien wollen ihre Konflikte zu lösen versuchen, die USA schon.
Daumenhalt, aber das wird dauern.
rehse
rehse
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von rehse
als Antwort auf JuergenS vom 13.07.2016, 11:19:02
Ganz genau. Sehe ich auch so, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von sittingbull
Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von karl


ist dem so ? ich würde mir das wünschen .

aktuelle entwicklungen , nicht nur in den USA , sprechen aber leider eine ganz andere sprache .

das du dich so verzweifelt an dieses System klammerst ... ist möglicherweise deiner vorteilsnahme geschuldet .

dir geht es schliesslich gut ...

wer die welt aber verändern will ... zugunsten der menschheit ... muss
auch seine bürgerlichen Pfründe zur disposition stellen .

ein durchaus klassischer gedanke , über den es sich nachzudenken lohnt .

sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 13.07.2016, 13:01:56
@ sittingbull,

ich halte die Überschrift für zutreffend, gerade auch für die USA.

Trete einen Schritt zurück und siehe, wo die USA herkommen.

1. Im 19. Jahrhundert wurde endlich die Sklaverei abgeschafft.
2. 1964 - spät, sehr spät, wurde die Rassentrennung durch den Civil Rights Act abgeschafft.
3. Am 20. Januar 2009 hat der erste schwarze Präsident sein Amt angetreten.

Natürlich ist damit der Rassismus nicht weg, der über viele Generationen gelebte "Normalität" war, aber trotz aller Schwierigkeiten, der Lebensstandard der Schwarzen und ihre Chancen in der Gesellschaft sind gestiegen. Heutzutage haben auch Schwarze die Chance aufzusteigen, auch wenn von Chancengleichheit noch immer nicht die Rede sein kann.

Ich habe diesen Thread begonnen unter dem Eindruck der Bildern anlässlich der Polizistenmorde an Schwarzen (in den Reihen der Protestierenden waren auch viele Weiße zu sehen). Ebenso haben sich anlässlich der ermordeten weißen Polizisten durch einen schwarzen Amokläufer viele Schwarze solidarisch mit den Familien der ermordeten Polizisten gezeigt.

Es gibt bei der großen Mehrheit der Weißen wie Schwarzen den Willen zum friedlichen Zusammenleben und zur Versöhnung und ich finde, dies muss auch respektiert und kommuniziert werden.

Wenn wir nur die Bilder der Gewalt vervielfältigen, dann arbeiten wir den Wenigen auf allen Seiten entgegen, die in Gewalt die Lösung sehen. Wozu aber Bürgerkriege führen, das sollten wir doch alle am Beispiel von Syrien erkennen können.

Beste Grüße, Karl

Anzeige