Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.

Internationale Politik Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.

Karl
Karl
Administrator

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 13.07.2016, 13:01:56
@ sittingbull,

ich halte die Überschrift für zutreffend, gerade auch für die USA.

Trete einen Schritt zurück und siehe, wo die USA herkommen.

1. Im 19. Jahrhundert wurde endlich die Sklaverei abgeschafft.

2. 1964 - spät, sehr spät, wurde die Rassentrennung durch den Civil Rights Act abgeschafft.

3. Aber am 20. Januar 2009 hat der erste schwarze Präsident sein Amt angetreten.

Natürlich ist damit der Rassismus nicht weg, der über viele Generationen gelebte "Normalität" war und in den Köpfen weiterlebt, aber trotz aller Schwierigkeiten, der Lebensstandard der Schwarzen und ihre Chancen in der Gesellschaft sind gestiegen. Heutzutage haben auch Schwarze die Chance aufzusteigen, auch wenn von Chancengleichheit noch immer nicht die Rede sein kann.

Ich habe diesen Thread begonnen unter dem Eindruck der Bilder anlässlich der Polizistenmorde an Schwarzen (in den Reihen der Protestierenden waren auch viele Weiße zu sehen). Ebenso haben sich anlässlich der ermordeten weißen Polizisten durch einen schwarzen Amokläufer viele Schwarze solidarisch mit den Familien der ermordeten Polizisten gezeigt.

Es gibt bei der großen Mehrheit der Weißen wie Schwarzen den Willen zum friedlichen Zusammenleben und zur Versöhnung und ich finde, dies muss auch respektiert und kommuniziert werden.

Wenn wir nur die Bilder der Gewalt vervielfältigen, dann arbeiten wir den Wenigen auf allen Seiten entgegen, die in der Gewalt die Lösung sehen. Wozu aber Bürgerkriege führen, das sollten wir doch alle am Beispiel von Syrien erkennen können.

Beste Grüße, Karl
julchentx
julchentx
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von julchentx
als Antwort auf Karl vom 13.07.2016, 14:50:45
Dem kann ich mich anschliessen, Karl.

Und lange vor dem ersten schwarzen President gab viele schwarze
(Dallas hatte bereits vor 30 Jahren einen schwarzen
Buergermeister), die sehr hohe positionen belegten und belegen. Ich
erinnere an Condoleeza Rice, z.b., geliebt, gehasst, oder egal..sie ist
eine schwarze Frau die praktisch second in command war.

Ich lebe jetzt in meinem 36. Jahr in Texas und im taeglichen Leben sieht
alles ein bisschen anders aus als die Presse gerne mal glauben machen
moechte.
Man hat schwarze freunde, Nachbarn, arbeits kollegen, schwarze
vorgesetzte, man geht zu einem schwarzen Arzt und die Kinder haben
schwarze Freunde...oder braune...oder gelbe...oder rote oder was immer und auch die wirklich
upscale wohngebiete sind schon lange nicht mehr lilien weiss.

Wer alles was die (sehr gerne blutruenstige) Presse von sich gibt
fuer bare Muenze nimmt und es zum Mass aller dinge erklaert, hat meines
erachtens nach ein Problem.

Gibt es probleme? Sicher gibt es die! Es gibt in jeder Gruppe ein
paar Idioten die in ihrer Verblendung was lostreten. Das war schon
immer so und wird auch immer so bleiben. Aber im grossen ganzen
moechte man friedlich miteinander leben und es ist einem egal wer
nebenan einzieht.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.07.2016, 19:13:22
xxxx Ein Volk der Waffennarren! Was bin ich froh, dass bei uns der Waffenkauf eingeschränkt ist! Dieses Tatssache allein macht mir wieder bewusst, dass ich niemals in den USA leben könnte und sehr gern in Deutschland lebe.
[/quote]

In Deutschland gibt es 10 Mio legale Waffen (also mit Anmeldung); dazu kommen ca 15 Mio Waffen, für die keine Genehmigung erforderlich ist.
Es wird geschätzt,dass in Deutschland ca 20 Mio Waffen illegal geführt werden, die im Ausland oder über das Internet gekauft werden.
Addieren wir dies, ist dies eine stolze Zahl für ein Volk von 82 Mio Menschen und gibt m.E. keinen Anlass, froh darüber zu sein, in einem Land zu leben, wo es keine Waffennarren geben soll. Olga

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Joy
Joy
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von Joy
als Antwort auf Karl vom 13.07.2016, 14:50:45
Der Rassismus war die ganze Jahre immer, wenn auch mehr unterschwellig und in vielen Situationen für die Schwarzen präsent. Von Rückzug war da nur "offiziell" weniger zu spüren.

Es gab nur keine so ausufernden Situationen, daß sie "medienwürdig" waren. Alle Geschehnisse, die keiner offen belegen konnte, wurden unter den Teppich gekehrt.

Schwarze Bürger wurden schon seit Jahrzehnte schnell mal ins Gefängnis gesteckt bei kleinen Vergehen, oder wenn man den Schuldigen nicht fand. Da wurden Menschen beschuldigt, welche hieb- und stichfeste Alibis hatten. Polizeiberichte und Gerichtsakten wurden halt kurzerhand "korrigiert"!
Schwarze Bürger sind schon seit Jahrzehnte im Raster. Wehe ein Schwarzer fährt einen BMW, Mercedes oder gar einen Porsche. Im Kopf des Polizisten "der ist garantiert geklaut". Ein Weißer wird beim Anhalten von der Polizei freundlichst aufgefordert. Bei einem Schwarzen stehen sie mit gezückter Pistole da... nicht erst seit kurzem.

Tja und nun haben wir das Zeitalter des Handy's. Nun können schwarze Bürger beweisen, was mit ihnen schon seit Jahrzehnten geschieht.

Die Wahl eines schwarzen Präsidenten und nun dieser bigottische Amtsanwärter haben die leisen rassistischen Züge wieder an die Oberfläche gebracht.

Die Amerikaner wurden seit 9/11 extrem manipuliert, was die republikanische Politik und bestimmte Medien betrifft.
Es wurde immer mehr Angst gezeugt. Ein Volk in Angst ist gut zu steuern, spekulierten die Republikaner. Deshalb das Aufrüsten mit Schußwaffen, die Angst vor dem Unbekannten. So schießen sie sich auch gleich selbst tot, dachten sich da manche ... Nun haben sie das Resultat. Wer Angst sät, kann Rache ernten.

Klar gibt es auch jene Bürger, welche informiert sind, sich nicht an den mainstream hängen. Doch leider ist die Anzahl im Vergleich zu den rassistisch veranlagten erheblich kleiner. Betrachtet man den Wahlkampf zeigt er ganz deutlich wer das Amerika von heute wie sieht.
Karl
Karl
Administrator

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von Karl
als Antwort auf Joy vom 13.07.2016, 15:42:52
Hallo Joy,

ich negiere die Existenz des Rassismus nicht. Ich versuche nur zu zeigen, dass sich in einer historischen Perspektive bereits manches gebessert hat. Möglicherweise würde ich, falls Schwarzer, in den USA zu den Zornigen gehören, denn selbstverständlich gibt sich niemand persönlich mit einer historischen Perspektive zufrieden, sondern möchte Gerechtigkeit für sich, jetzt! Das kann ich sehr gut verstehen.

Andererseits ist auch glasklar, dass Gewalt keine Lösung ist. Unter Gewalt und Chaos leiden alle Seiten und am Ende weiß man nicht einmal, ob das, was danach kommt, besser wird.

Karl
Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.07.2016, 15:39:04
Das mag ja alles sein, was du schreibst, Olga.
Ich persönlich kenne keinen einzigen Menschen, der/die eine Waffe besitzt. Und ich kenne auch keinen einzigen Menschen, der mir berichten würde, dass er jemanden kennt, der eine Waffe besitzt. In USA kennt wohl jeder mehrere Menschen, die nicht nur eine Waffe besitzen und hat meistens selber auch eine. Die Amokläufe mit Waffen sind hier auch sehr selten, in USA gibt es sie sehr oft.
Ich erinnere mal an die Filme von Michael Moore wie z. B. Bowling for Columbine, die diese tägliche Präsenz und Gefahr der Waffen in USA aufzeigen und dagegen protestieren, leider ohne Erfolg. Auch Obama würde sie gerne verringern, aber er kommt nicht gegen die Waffenlobby in USA an.
Das kann man kleinreden, wie man will, mir reicht das, was ich bisher darüber gelesen, gehört und in Filmen gesehen habe.

Es ist ganz klar, dass wir diese Probleme mit unserer Gesetzgebung hier bei weitem nicht in dem Ausmaß haben. Und darüber bin ich weiterhin sehr froh.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.07.2016, 17:42:52
In meinem Umfeld leben schon Menschen mit legalen Waffen - die sind Jäger und auch stolz darauf, wenn sie zu Hause einen (abgesicherten) Waffenschrank herzeigen können.
Leute mit nicht legalen Waffen kenne ich natürlich nicht.
Aber es erschreckte mich, dass nach '"Sylvester in Köln" die Anträge zur Genehmigung von Waffenscheinen in Deutschland sprunghaft anstieg und Tränengas-Sprays ausverkauft waren (gerne gekauft von Frauen).
So ideal ist dies bei uns leider nicht, da auch bei uns jedes Gesetz Leute dazu auffordert, es zu umgehen oder zu brechen, bzw. nicht zu befolgen.
Denken wir nur an die Schüler mit den Amokläufen (Erfurt, Winnenden usw.). Olga
Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.07.2016, 17:52:54
Mich wundert auch, dass hier einfach unter den Tisch fällt, wie viel größer die Waffengewalt gegenüber Schwarzen als gegenüber Weißen ist.
Das ist längst erwiesen, genauso wie die größere Waffengewalt ganz allgemein durch den Wahnsinn der Waffenliebhaber.
Junge schwarze Männer werden in den USA fünfmal so oft von Polizisten erschossen wie junge weiße Männer. Noch nie starben so viele wie 2015.
Noch nie sind in den USA so viele schwarze junge Männer von Polizisten erschossen worden wie im Jahr 2015. Das berichtet der britische Guardian und beruft sich dabei auf eine groß angelegte eigene Untersuchung.

Insgesamt sind im vergangenen Jahr 1.134 Menschen in den USA von Polizisten erschossen worden. Davon waren 577 weiß, 300 schwarz und 193 hispanischer Abstammung. Schwarze und hispanische Menschen machen zusammen weniger als 38 Prozent der US-amerikanischen Gesamtbevölkerung aus.

Junge schwarze Männer (im Alter von 15 bis 34 Jahren) werden demnach neunmal so oft Opfer von tödlicher Polizeigewalt wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Auch im Bezug auf gleichaltrige Männer sind die Unterschiede eklatant: Schwarze junge Männer werden fünfmal so oft von Polizisten erschossen wie weiße junge Männer. Demnach stirbt einer von 65 jungen schwarzen Männern durch Polizeigewalt. Etwa 25 Prozent der getöteten Afroamerikaner waren unbewaffnet; bei den getöteten Weißen waren es nur 17 Prozent.
geschrieben von Die Zeit

Warum wird das hier alles kleingeredet bzw. ignoriert? Ich verstehe das nicht.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.07.2016, 18:00:54
Aber Marina, wer redet denn klein, bzw. verschweigt denn? Es wird darüber diskutiert (übrigens auch in den USA) und es wird berichtet. Vermutlich wird es nur nicht gelesen, weil es nicht alle interessiert.
Zu den Waffen sollte man dann aber schon auch ausführen: wenn 25% der "Schwarzen" unbewaffnet waren, heisst dies natürlich auch,dass 75% Waffen trugen (und auch oft Gebrauch davon machen). Die erschiessen sich auch gegenseitig, z.B. bei Drogengeschichten usw. Das sind nicht nur die Polizisten, von denen übrigens auch immer mehr "schwarz" sind, insbesondere in Städten wie New York.Olga
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Trotz der rassistischen Vorfälle in den USA, der Rassismus ist auf dem Rückzug.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.07.2016, 18:09:39
Jedesmal,wenn Sie Argumente nicht mehr oder weniger direkt aus der SZ übernehmen sondern wenn sie auf ihrem Mist gewachsen sind, wird es entsetzlich seicht.

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