Internationale Politik Trump, die Schande der USA

carlos1
carlos1
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Re: Trump, die Schande der USA
geschrieben von carlos1
als Antwort auf JuergenS vom 06.02.2017, 12:22:03
"
Machiavelli hier heran zu ziehen, halte ich für interessant, aber etwas abwegig, denn im alten Florenz gab es meines Wissens nach nie sowas ähnliches wie Demokratie.heigl


Lieber heigl, du kannst dich bei google informieren, indem du "Machiavelli für Manager eingibst. Du erhältst dann ein großes Angebot von Machiavelli für Manager, Aufsichtsräte, für Forscher, für Söhne und Frauen, für den Gebrauch der richtigen Machttechniken, also Macht- und Machterhalt, für die Regeln der Macht, für Managementkonzepte von A bis Z und Managementtheorien ... Führen wie der alte Fritz ....

Trump ist ein Immobilientycoon und Manager, hat gelernt, wie man sich an der Macht halten kann. Machiavelli ist heute wie zur Zeit des Preußenkönigs Friedrich II. (dem Großen) bekannt, ein Klassiker. Der König schrieb ein Buch mit dem Titel Antimachiavell. Kurze Zeit später begann er seine Kriege. Das Thema dieses Thread lauteT:
"Trump - Schande für die USA"

Es geht um Moral und Politik. Machiavelli wird vorgeworfen die Politik von der Moral befreit zu haben.

Ich denke Machiavelli ist sehr aktuell und wird es immer bleiben.
c
JuergenS
JuergenS
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Re: Trump, die Schande der USA
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf carlos1 vom 06.02.2017, 17:47:33
Das mag ja sein, ist auch interessant, aber M. kennt Trump sicher nicht und der M. war sicher kein plumper Stratege.
Re: Trump, die Schande der USA
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 06.02.2017, 16:56:20
an olga und alle anderen ,
schaut doch mal ob ihr die sendung 'kulturzeit' in 3 sat von gestern 6.2. im internet anschauen könnt . es gab einen sehr guten beitrag über mr trump. was gesagt und gezeigt wurde war deprimierend
inkili

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Karl
Karl
Administrator

Re: Trump, die Schande der USA
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.02.2017, 12:06:51
Hier ist die Sendung:

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=64567
(noch 5 Tage verfügbar)

Erschreckend, es ist keine Zeit zum Schweigen!

Karl
pippa
pippa
Mitglied

Re: Trump, die Schande der USA
geschrieben von pippa
als Antwort auf Karl vom 07.02.2017, 17:23:59
Nein, es ist keine Zeit mehr zum Schweigen, aber leider fehlen mir ausgerechnet jetzt die Worte, weil ich einfach nicht weiß, was man gegen diese rechten Geschwüre ausrichten kann.

Zwar regt sich auf der ganzen Welt Widerstand, aber die Trump-Anhänger glauben, je mehr Demo gegen ihn, desto eher macht er das Richtige.

Bei uns sieht es ähnlich aus. Niederlande, Frankreich, Ungarn , Polen…….

In Ungarn und Polen wird uns gerade demonstriert, wie einfach es ist eine Demokratie zu zerstören. Immer schön die Salami-Taktik anwenden, hier ein wenig die Justiz und da ein wenig die Medien beschneiden und das Wahlvolk wird eingelullt und merkt fast nichts.

Und wenn die Niederlande und Frankreich auch an diese rechten Populisten fallen?

Momentan wage ich darüber überhaupt nicht nachzudenken.
Pippa
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Trump, die Schande der USA
geschrieben von carlos1
als Antwort auf JuergenS vom 06.02.2017, 18:19:59
" ...denn im alten Florenz gab es meines Wissens nach nie sowas ähnliches wie Demokratie." heigl

Das "alte" Florenz hatte im Spätmittelalter 100 000 Einwohner, war eine mächtige Wirtschaftsmetropole mit einem reichen Bürgertum, sehr hoch entwickelter Textilindustrie und einflussreichen Banken. Die Republik umfasste die Stadt Florenz und das Umland. Sie war ein Flächenstaat.

Eine repräsentative liberale Demokratie im heutigen Sinne mit Gewaltenteilung, Rechtsstaat, Minderheitenschutz (Grundrechten) war Florenz der Verfassung nach nicht. Aber es gab Wahlen zu Vertretunskörperschaften in einzelnen Stadteilen und ein gegliedertes Regierungssystem gewählter Vertreter aus den Gilden und Zünften. Es gab unter den einflussreichen Familien Kämpfe um die Macht und Aufstände des Volkes. Es gab Handwerkeraufstände. Das Volk suchte sein Recht mit Gewalt. Bürgerkriegszustände waren an der Tagesordnung. Florenz wie auch andere Städte Italiens wurden zwar teilweise von adeligen Familien regiert, aber es waren keine Monarchien.

Machiavelli war selbst zeitweise an der Regierung beteiligt und einflussreich, leitete sogar militärische Unternehmungen .

Heigl, deine Reaktion ist umso unverständlicher, weil auch die attische Demokratie keine vollkommene Demokratie war, noch viel weniger demokratisch war als Florenz, weil weniger Menschen aus allen Schichten an der Herrschaft partizipieren konnten. Demokratie wird immer unvollendet bleiben und immer gibt es den Auftrag sie neu zu gestalten.

Trump muss Machiavelli nicht gelesen haben. Als Konzernherr hat er bestimmte Regeln gelernt und sie erprobt ebenso wie deutsche Vorstandsvorsitzende, die nach einem Bericht der Zeitschrift CAPiTAL in den 90er Jahren viel weniger mit ihren Aufgaben sich befassen als vielmehr damit ihre Stellung im Unternehmen zu festigen. Dafür gibt es den Begriff Haifischbecken oder die oft zitierten Rasierklingen an den Ellbogen.

Die Demokratie war, ist und wird immer eine zur Gewalt neigende Staatsform sein. Die Jacksonian democracy, auf die Trump sich beruft, war eine Bewegung, die die fernab an der Frontier lebenden Farmer und Handerker mit einzubeziehen suchte. In der Weimarer Republik gab es keinen einzigen Tag, an dem nicht geschossen wurde oder Saalschlachten stattfanden. Die Hitlerdiktatur - die »germanische Demokratie« - war gewalttätig, die Sowjetunion wurde von der KPdSU als Staat gelenkt von einer Kaderpartei mit einem "demokratischen Zentralismus" (von oben vorgeschlagen von unten bestätigt, immer im Sinne der Partei). Fast alle heutigen Dlktaturen sind nominell Demokratien. Du und ich leben in einer Idylle von Demokratie mit polit. Stabilität und guter sozialer Sicherheit. Das ist einer der Gründe, warum Dtld Ziel von Armuts- und Bürgerkriegsflüchtlingen ist. Aus Sicht vieler Amerikaner herrscht bei uns Sozialismus.

Gestern war ich überrascht von der Sendung Plasbergs »hart aber fair«. Nur eine Feststellung schien mir richtungweisend zu sein. Hinter dem Feuerwerk an Dekreten stecke Kalkül, meinte ein Teilnehmer. Sicher, das wusste Machiavelli auch schon, dass man Grausamkeiten am Anfang bringen muss. Aber es stammt nicht von Machiavelli. Er hat beobachtet, wie politisch von den Großen in seiner Zeit agiert wurde.

Trump steuert seine Ziele direkt an. Er will schnell etwas erreichen. Effizienz nennt man das. Fremde sollen die USA als Land meiden, sie sollen sich unsicher fühlen und wegbleiben. Methode der Abschreckung. Deswegen verachtet er auch Frau Merkel mit ihrer Humanität. Trump war immer so und fern von der Hauptstadt dachte das andere Amerika immer anders über die Ostküstenleute als es unseren Vorstellungen entsprach. Unser Bild von den USA wurde von den Linksliberalen der Ostküste geprägt. 1995 bereits jagte ein irregeleiteter Desperado in Oklahoma ein Hochhaus in die Luft, an die 200 Tote. US-Bürger, Waffennarr, kein Islamist. Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass Amerika sich verändert hat. Es muss verhindert werden, dass Protektionismus und Abschottung sowohl uns als auch die USA schädigt.

Wer hätte gedacht, dass der Freihandel und damit TTIP, das insbes. In Dtld zum Schreckgespenst erhoben wurde, wogegen Hunderttausende auf die Straßen gingen, jetzt im kommunistischen China einen Fürsprecher findet.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Trump, die Schande der USA
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 07.02.2017, 23:30:45
M.W. findet TTP (also das Pazifikabkommen) in China einen Fürsprecher. Der Grund liegt darin, dass China nie "eingeladen" wurde, hier teilzunehmen, weil man eine Gegengewicht zu China wünschte. Jetzt wird China die Lücke füllen mit den Anrainerstaaten in dieser Region.
Aber mit TTIP hat dies m.W. nichts zu tun; dies liegt vorläufig sicher auf Eis, obwohl mittlerweile auch die Gewerkschaften und viele frühere Gegner nun nicht mehr so begeistert darüber sind, weil der Auslöser dafür der Egomane Mr Trump ist.

Jetzt wurde in den USA die Bildungsministerin vorgestellt. Diese erhielt den Posten denkbar knapp; der VP von Trump musste sogar seine Stimme dafür hergeben, sonst hätte es nicht geklappt (ein einmaliger Vorgang in den USA, den es so noch nicht gab).
Die Dame kommt ebenfalls aus einer Milliardärfamilie, besuchte nur Privatschulen und will nun dafür kämpfen, dass diese SChulstrukturen verstärkt steuerlich unterstützt werden; dafür soll die steuerliche Unterstützung für staatliche Schulen entsprechend gekürzt werden.
Die Wähler erhalten das, wofür sie gestimmt haben, oder? Olga
carlos1
carlos1
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Re: Trump, die Schande der USA
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 08.02.2017, 16:44:21
Guten Abend Olga,
ich bezog mich auf die Nachricht aus Davos vom so gen. Weltwirtschaftsgipel, wo der chines. Min.präs. zur Überaschung der Teilnehmer und der Öffentlichkeit als Vertreter des Freihandels auftrat. Er bezog isch auf TPP (Trans Pacific Partnership), das abgechlossen, aber noch nicht in Kraft ist. China war nicht als Mitglied für TPP vorgesehen. Trumps Politik der Kündigung des Abkommens führte dazu, dass China auf Drängen der beteiligten pazifischen Anrainerstaaten (darunter Australien, Neuseeland, Vietnam, Südkorea...) nun die Einbeziehung Chinas planen. Unter Obama war TTP ohne China geplant, als Ausgrenzung Chinas.

Ich nannte nur TTIP. Sie sagen es: TTIP, das Pendant zu TPP sollte mit der EU abgeschlossen werden. Dazu wird es nach der Proklamation desTrump-Bannonschen Neo-Nationalismus nicht mehr kommen. Wir treten damit in ein Zeitalter der Bilateralisierung ein, die die Schwächung der multinationalen Organisationen (Nato UN, EU)zum Ziel hat. Das ist die "neue Ordnung" Bannons und Trumps. Ziel: Stärkung der Souveränität der Staaten.

Das ist aber keine neue Ordnung, sondern die Neubelebung der alten düsteren nationalistiscchen Staatenordnung mit undurchsichtigen Netzwerken bilateraler Verträge undAbsprachen. Andere Staaten werden in diesem Netzwerksystem von vornherein zu Konkurrenten und das Prinzip des Stärkeren wird sich durchsetzen. Im internationale Staatensystem werden die Spannungen wachsen, Die Instabilität wird zunehmen. Keine guten Aussichten für den Frieden.

Einen schöne nAbend noch
c
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von JuergenS

Dieser thread wurde seit 2017 nicht mehr bedient.

Nicht dass ich alles gespeichert oder verfolgt habe, was mit dem Phänomen Trump zusammenhängt, aber gerade hat die Koriphäe Kornblum, der mal USA-Botschafter in D. war, zum Thema Impeachement Stellung bezogen, im Phönix.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie er 2017 Trump in Talkshows in Schutz nahm, klar er hatte erst mal Hoffnung, dass Trump eine Kontinuität darstellen würde. Nun aber findet er in Ordnung, dass das Verfahren gegen diesen Show-man, den er nicht mal als erfolgreichen Geschätsmann mehr sieht, eingeleitet wird.

schorsch
schorsch
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RE: Trump, die Schande der USA
geschrieben von schorsch

Hier ein Zitat aus dem "Spiegel":

"Fred Trump Der Dollar-Daddy aus der Bronx
Donald Trump prahlt mit seinem Image als Selfmade-Milliardär - dabei war er dank seines Vaters schon mit acht Jahren Millionär. Wer war der Mann mit dem markanten Schnäuzer und der Vorliebe für Cadillacs?....."



Schorschs Kommentar dazu: "Wäre ich (auch) schon als Millionär geboren worden, hätte ich mir vielleicht ein eigenes Forum gekauft - in dem nur ich hätte schreiben und darauf antworten können...."

O.K.: Dann hätte ich ja aber alle meine guten und liebgewordenen MitdiskutantInnen (inklusive die Gründer des ST) gar nie kennengelernt!

Ohjeee: Wäre das ein einsames Leben geworden...... ):-((

 


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