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Internationale Politik Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat

Karl
Karl
Administrator

Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von Karl

Das zweite Impeachment von Trump ist gestern formal an der Feigheit der Mehrheit der Republikaner im Senat gescheitert, sich öffentlich von Trump zu distanzieren.

Aber dieses 2. Impeachment war trotzdem ein voller Erfolg für die Demokraten, denn es wurde der amerikanischen Öffentlichkeit glasklar vor Augen geführt, was für ein Demokratieverächter Mr. Trump ist. Auch die Mehrheit der Senatoren hat dies erkannt und für "schuldig" plädiert. Leider war dies aber nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit, weil die Mehrheit der Minderheitsfraktion für "nicht schuldig" plädierte.

Ich habe die entscheidende Sitzung live auf CNN verfolgt.

Sehr erstaunlich war der Eiertanz, den der Minderheitenführer der Republikaner McConnell in seiner Rede vollführte, nachdem er persönlich für "Nicht schuldig" plädiert hatte. Ich konnte es kaum glauben. Er konnte sein "Nicht schuldig" nicht wirklich glaubhaft machen, nachdem er den Demokraten inhaltlich voll Recht gegeben und Trump eindeutig als Schuldigen und Provokateur der Capitols-Erstürmung benannt hatte. Ich war ziemlich baff, dass er sich damit herausreden wollte, man könne ja jemanden der nicht mehr im Amt sei nicht aus dem Amt entfernen. Denn er war selber der Verantwortliche dafür, dass das Impeachment vor Bidens Amtseinführung nicht mehr verhandelt wurde.

Das "nicht schuldig"  der meisten Republikaner ist wohl - wie offensichtlich bei McConnell - nur mit zusammengebissenen Zähnen und aus Angst davor, nicht wiedergewählt zu werden, erfolgt. M. E. wird ihnen und der ganzen Partei dieser kurzsichtige Opportunismus noch schwer auf die Füße fallen.

USA: Zehntausende Republikaner verlassen Partei nach Sturm aufs Kapitol.

Ich wünsche Biden/Harris den Erfolg, der auch darin bestehen muss, den Amerikanern wieder deutlich zu machen, was Demokratie eigentlich auszeichnet.

Karl

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 14.02.2021, 17:56:59

@ karl

Das Amtsenthebungsverfahren gegen Ex-Präsident Trump wurde im Senat in der Abstimmung von der Mehrheit befürwortet, scheiterte letztlich aber am Nichterreichen der Zweidrittelmehrheit. So sehen es die Gesetze in den USA aber nunmal vor. Ganz demokratisch wird das Verfahren also nun eingestellt. Die Demokratie und der Rechtsstaat haben sich in den USA durchgesetzt.
Was sollen denn Biden/Harris den Amerikanern Deiner Ansicht nach  "deutlich machen"?
Dass es demokratischer gewesen wäre, hier mal die Demokratie auszuhebeln, so a la Merkel?
 

Bias
Bias
Mitglied

RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von Bias
als Antwort auf wandersmann vom 14.02.2021, 20:15:56
@ karl
Das Amtsenthebungsverfahren gegen Ex-Präsident Trump wurde im Senat in der Abstimmung von der Mehrheit befürwortet, scheiterte letztlich aber am Nichterreichen der Zweidrittelmehrheit. So sehen es die Gesetze in den USA aber nunmal vor. Ganz demokratisch wird das Verfahren also nun eingestellt. Die Demokratie und der Rechtsstaat haben sich in den USA durchgesetzt.
Was sollen denn Biden/Harris den Amerikanern Deiner Ansicht nach  "deutlich machen"?
Dass es demokratischer gewesen wäre, hier mal die Demokratie auszuhebeln, so a la Merkel?
geschrieben von wandersmann_1
Dort wo die Abgeordneten willig abnicken was ihnen die Regierung und deren Frontfrau vorgibt, Wandersmann, wird das Aushebeln zugelassen.
Für jeden, der es sehen will, ist beobachtbar wie lange schon und  wie weit der Bundestag einerseits Zumutungen erduldet
während die Volksvertreter es andererseits klagen, dass sie übergangen würden.

Dabei sind sie es, die beauftragt sind das Volk zu vertreten. Sie haben es in der Hand, zuzulassen oder abzulehnen. Auch dann, wenn es heißt das was vorgeschlagen wird sei "alternativlos".

"Das schwerste ist Glaubwürdigkeit", lautet ein Buchtitel von Dr. Erhard Eppler aus den frühen 70ern.
Mein Eindruck: Abgeordnete lesen solchen Kram nicht.
Sie sind glaubwürdig per se - weil sie Volksvertreter sind; glauben sie.
 

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Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
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RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von ehemaliges Mitglied

@ Karl

auch ich habe die von dir erwähnten Übertragungen gesehen und gehört,
habe aber eine etwas andere Einstellung zum Geschehen!

Ich glaube in dem verantwortungslosen,geltungsbedürftigen Trump
immer noch eine große Gefahr zu sehen,der mittels möglicher  Bestechungen  und Hetzkampagnen noch großes Unheil anrichten kann!

Präsident Biden hat ein schweres Amt übernommen und ich hoffe sehr,dass sein Leben nicht gefährdet ist und er sein Amt zum Wohle der Amerikaner ausüben kann und die  durch Trump  zerstörten Kontakte wieder aufleben lassen kann.

old_go



 
ingo
ingo
Mitglied

RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von ingo
als Antwort auf wandersmann vom 14.02.2021, 20:15:56

@wandersmann: Freu' Dich, dass Du in einem Land lebst, in dem Du für das, was Du denkst, von politisch anders Denkenden allenfalls verachtet, aber nicht offen angefeindet wirst. Allerdings hättest Du in den USA eine Menge Freunde, wenn Du dort sagen würdest " Die Demokratie und der Rechtsstaat haben sich in den USA durchgesetzt."  Paradox wäre aber, dass McConnell, obwohl strammer Republikaner, nicht zu diesem Freundeskreis gehören würde. Ich gestehe aber, dass ich die Freunde, die Du dort hättest, nicht haben möchte.
Ich hoffe, dass Biden wenigstens Teile der Demokratie und des Rechtsstaates wieder herstellen kann. Die Zeit ist knapp.

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 14.02.2021, 17:56:59

Der Klüngel dieser "Patrioten" ist so eng geflochten, dass jeder Angst haben muss, sein eigenes Geflecht falle auseinander, wenn er sich zu den Fakten bekennen würde. Denn wenn ein Rädchen im Getriebesumpf wegbrechen würde, würde wohl das ganze Konstrukt auseinanderfallen. Also gilt die Losung: Retten wir unsere Haut, indem wir die Haut unseres Idols retten -, so lange wir noch davon profitieren können. Dann beginnt man - laaaangsam - sich nach einem neuen Idol umzusehen, das als Garant für die eigenen Profite dienen könnte. Erst dann - und wenn Trumps Schatten nicht mehr so stark über den Getreuen schwebt - kann man dem Grossmaul den Fusstritt geben.


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RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2021, 01:00:28
Liebe @old-go
ich sehe es wie Du.
Mr. Trump wird seine Millionen Anhänger nicht einfach
beim Golfen vergessen.

Wir können nur alle guten Wünsche an die neue Regierung
senden, zum Wohle Aller, auch uns.

Gruss
Clematis

 
Karl
Karl
Administrator

RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 14.02.2021, 20:15:56
@ karl

Das Amtsenthebungsverfahren gegen Ex-Präsident Trump wurde im Senat in der Abstimmung von der Mehrheit befürwortet, scheiterte letztlich aber am Nichterreichen der Zweidrittelmehrheit. So sehen es die Gesetze in den USA aber nunmal vor. Ganz demokratisch wird das Verfahren also nun eingestellt. Die Demokratie und der Rechtsstaat haben sich in den USA durchgesetzt.
Was sollen denn Biden/Harris den Amerikanern Deiner Ansicht nach  "deutlich machen"?
Dass es demokratischer gewesen wäre, hier mal die Demokratie auszuhebeln, so a la Merkel?
 
Guten Morgen @wandersmann_1,

wie unsinnig interpretierst Du denn meinen Text und kommst auf Merkel? Bei uns in der Biologie war es ein "running gag": Der Prüfer fragt den Studenten, der sich auf "Würmer" vorbereitet hatte "Was wissen Sie über Elefanten"? Der Prüfling antwortete "Elefanten haben einen wurmartigen Rüssel. Die Würmer sind keine einheitliche biologische Klasse. Sie ..... etc. p.p.".

Biden und Harris sollen deutlich machen, dass Wahrhaftigkeit und Sachbezogenheit einen Wert darstellen. Sie werden als erstes einmal die Pandemie als faktische Bedrohung bekämpfen und sind dabei bisher bereits deutlich erfolgreicher als das Trump je war.

Biden und Harris sollen deutlich machen, dass in einer Demokratie jede Stimme zählt, auch die Stimmen, die der politische Gegner bekommen hat.

Biden und Harris sollen deutlich machen, dass gute Politik nicht bedeutet, nur Maßnahmen zum Wohle der eigenen Wählerschaft und Verwandtschaft zu machen, sondern für alle Bürger.

Biden und Harris sollen deutlich machen, dass gute Politik nicht bedeutet, Hass zwischen den Volksgruppen zu sähen und Rassismus zu unterstützen.

Schließlich sollen sie deutlich machen, dass Präsidentschaft und persönliche Bereicherung gar nicht geht, dass Politik kein Geschäft ist, bei dem die Herrschenden verdienen wollen.

Biden und Harris wäre zu wünschen, dass es ihnen gelingt, die Gräben in der US-amerikanischen Gesellschaft nicht größer werden zu lassen und dass sie Brücken bauen können, die die existierenden Gräben überbrücken.

Karl
Bias
Bias
Mitglied

RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 15.02.2021, 10:38:58
Guten Morgen @wandersmann_1,

wie unsinnig interpretierst Du denn meinen Text und kommst auf Merkel? Bei uns in der Biologie war es ein "running gag": Der Prüfer fragt den Studenten, der sich auf "Würmer" vorbereitet hatte "Was wissen Sie über Elefanten"? Der Prüfling antwortete "Elefanten haben einen wurmartigen Rüssel. Die Würmer sind keine einheitliche biologische Klasse. Sie ..... etc. p.p.".

Biden und Harris sollen deutlich machen, dass Wahrhaftigkeit und Sachbezogenheit einen Wert darstellen. Sie werden als erstes einmal die Pandemie als faktische Bedrohung bekämpfen und sind dabei bisher bereits deutlich erfolgreicher als das Trump je war.

Biden und Harris sollen deutlich machen, dass in einer Demokratie jede Stimme zählt, auch die Stimmen, die der politische Gegner bekommen hat.

Biden und Harris sollen deutlich machen, dass gute Politik nicht bedeutet, nur Maßnahmen zum Wohle der eigenen Wählerschaft und Verwandtschaft zu machen, sondern für alle Bürger.

Biden und Harris sollen deutlich machen, dass gute Politik nicht bedeutet, Hass zwischen den Volksgruppen zu sähen und Rassismus zu unterstützen.

Schließlich sollen sie deutlich machen, dass Präsidentschaft und persönliche Bereicherung gar nicht geht, dass Politik kein Geschäft ist, bei dem die Herrschenden verdienen wollen.

Biden und Harris wäre zu wünschen, dass es ihnen gelingt, die Gräben in der US-amerikanischen Gesellschaft nicht größer werden zu lassen und dass sie Brücken bauen können, die die existierenden Gräben überbrücken.
geschrieben von karl
Guten Morgen Karl,
würden die Politiker und Einflussreichen auf dieser Welt sich Deine Forderungen zu eigen machen und alles daran setzen sie wirksam werden zu lassen, wäre das - unterwertig ausgedrückt - zu begrüßen.

So wie ich es sehe steht dem aber all überall das Bestreben Macht und Einfluss zu erhalten entgegen.
Selbst im Raum stehende Elefanten scheinen sich der Wahrnehmung zu entziehen wenn es darum geht das alternativlos vorrangige Interesse umzusetzen.

Komm gut durch den Tag
RE: Trump ist jetzt ein geächteter Antidemokrat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 14.02.2021, 20:15:56
kann er Deiner Ansicht nach  "deutlich machen"?
Dass es demokratischer gewesen wäre, hier mal die Demokratie auszuhebeln, so a la Merkel?
Das mit Merkel kann selbst ich so nicht stehen lassen; und sie ist beileibe nicht mein 'Schätzchen'.

Sie ist doch ein relativ zahnloser Tiger, der auf die Zustimmung der MinisterPräsidenten (ua Bundesrat) angewiesen ist. Wie es in einer Föderativen Demokratie aus gutem Grund vorgesehen ist.
Sie kann zwar die Richtlinien vorgeben, aber sie kann niemanden zu diesen Richtlinien zwingen.
Und sie kann einfach auch nichts tun; oder dafür sorgen, dass alle ihren Bobbes immer bedeckt halten können. Damit bleiben dann alle am Trog. Bis auf die Dämel, die ihr widersprachen oder zu arg ins Näpfchen traten.

Allerdings sehe ich das auch so, dass in mehreren Dienstzeiten sich durchaus eine gehörige Menge an 'wohlwollenden Teilhabern (aka Followern)' gebildet haben dürfte. Wie es auch in anderen Netzwerken (zB Tupper, FaceBook, ...) üblich ist. Und die alles tun, um diese Kette zu erhalten; was immer auch rundherum geschehen mag wird dabei ausgeblendet. Die einmal gebildete Kette muss unter allen Umständen erhalten bleiben, damit das System ja nicht zusammenfällt.

Und diesem 'Klüngel' (aka Lobby) müsste eine Bremse verpasst werden. Indem es nicht möglich ist, länger als EINE Periode am Ruder zu bleiben. Wiederwahl also ausgeschlossen.

Trump mit seinen Anhängern ist noch lange nicht weg vom Fenster, weil er (noch) eine gehörig grosse Kette hinter sich hat.

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