Internationale Politik Tue Gutes, führe Krieg!

adam
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Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von adam

Die Welt steht vor einem kulturellen Scherbenhaufen. Das Verständnis der Kulturkreise füreinander driftet auseinander. Durch Krieg und Terrorismus ist die Glaubwürdigkeit beider Seiten für Jahrzehnte zerstört. Betrachtet man das Ergebnis, das Bomben, Tod und Elend gebracht haben und reflektiert es auf die Begründung, kann es nur eine Aussage geben: Es war weniger als umsonst. Es wurde das Gegenteil von dem erreicht, was als Begründung angeführt wurde. Das schlimmste aller Ergebnisse: Es wurde umsonst gestorben.

Hierzu eine Überlegung:

Wie wäre das Ergebnis des Irak- und des Afghanistankrieges (also keine großen Staaten) ausgefallen, wenn von Bombern monate-, vielleicht jahrelang, Lebensmittel, Medikamente, Kleidung, Spielzeug für die Kinder, Utensilien des täglichen Gebrauchs u.s.w. über diesen Ländern abgeworfen worden wäre?

Niemand wäre gestorben und die Infrastruktur der Länder wäre unversehrt geblieben. Die Wirtschaft des Landes und somit der Rückhalt für Regime wie von Sadam Hussein und den Taliban wäre mit der Zeit zum Erliegen gekommen. Jedes Flakfeuer auf die Bomber wäre ein Schuss auf die eigene Bevölkerung gewesen. Das Ansehen der Krieg führenden Staaten bei der "bebombten" Bevölkerung wäre gestiegen.

Die Versuche der Regime, den Segen von oben der Bevölkerung vorzuenthalten, wären im Überfluß erstickt worden und ihre Macht wäre geschwunden.

Tue Gutes, führe Krieg auf diese Art und Weise. Ist es eine Überlegung wert? Durch Bomben und Gewalt wurde das Gegenteil von dem erreicht, was man wollte. Was wäre geschehen, hätte man das Gegenteil getan?

--

adam


Mitglied_5ccaf87
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Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 24.11.2010, 10:43:07
Ich stimme dir vollinhaltlich zu, obwohl auch die Berliner Rosinenbomber ihren Preis hatten und das spürst du bei vielen anderen Diskussionen hier im ST. Noch besser wäre es gewesen, wenn man mit diesen Ländern friedlichen Handel getrieben hätte, dann wüssten die Menschen dieser Länder, das ihre Waren, Produkte und Rohstoffe auf dem Weltmarkt gebraucht werden und es keine Alternative zum friedlichen Handel gibt.
Karl
Karl
Administrator

Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 24.11.2010, 10:43:07
Hallo Adam,


ich stimme Dir zu. Die Gelder für den heißen Krieg sind verbrannt worden mit fatalen Folgen. Der Terrorismus wurde nicht besiegt, sondern befeuert.

Diese Gelder positiv eingesetzt (wie genau kann ja diskutiert werden), hätte garantiert unserer Sicherheit und unserer Wirtschaft sowie den Menschen vor Ort mehr gebracht. Selbst wenn ein Panzer nicht tötet und nur verrostet, er ist totes Kapital, er schafft keine neuen Werte, während jeder Euro, der in zivile Projekte fließt, nachhaltigen Nutzen produzieren kann.

Karl

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adam
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Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 24.11.2010, 13:10:11
Diese Gelder positiv eingesetzt (wie genau kann ja diskutiert werden), hätte garantiert unserer Sicherheit und unserer Wirtschaft sowie den Menschen vor Ort mehr gebracht.
geschrieben von karl


@karl,

diese Gelder positiv einzusetzen, hätte nicht geklappt. Wie willst Du sie, an verbrecherischen Regimen vorbei, an die Leute bringen, die sie brauchen? Deshalb war mein Gedanke mit dem Abwurf der Güter durchaus ernst gemeint.

Es ist bemerkenswert, wie verwurzelt die Logik des Krieges mit Gewalt und Tod verbunden ist, obwohl jeder weiß, daß sie unlogisch ist. Wie kann man vorzgeben, den Menschen etwas Gutes zu wollen (Sadam/Taliban ausschalten) und ihnen dann Vernichtung bringen?

Warum wird der Gedanke, Regime zu bekämpfen, indem man der Bevölkerung praktisch "illlegal" Gutes tut, kommentarlos verworfen? Ich weiß, daß einem die Idee sofort lächerlich vorkommt und sie verrückt klingt. Aber warum? Welche Argumente sprechen dagegen? Eine starke Waffenlobby, deren Gelder die Regierung braucht? Sie wird schnell ersetzt werden durch eine andere Lobby.

Ganz neu ist der Gedanke ja nicht, aber defensive Friedensideen wie Antimilitarismus, Pazifismus, Flower-Power o.ä. sind gescheitert, u.a. auch daran, daß ihnen die Aggressivität gegen Aggressoren gefehlt hat und allzuoft auf political correctness, wie die "Nichteinmischung in innere Angelegenheiten" gesetzt wurde.

Warum nicht an agressive Friedenspolitik denken, ähnlich wie mit Krieg, nur eben mit gegenteiligen Mitteln? Man muß sich nur mit dem Gedanken vertraut machen und vielleicht ähnlich denken, wie die alten Humanisten. Was die anpackten, waren noch ganz andere "Kaliber". Ihre Gedanken über Humanismus und Freiheit, kamen vielen Zeitgenossen sicher auch lächerlich vor.

--

adam


schorsch
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Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 24.11.2010, 10:43:07
Leider lassen sich aber Staatsoberhäupter von totalitären Ländern nicht von unseren Wenns, Solltes und Müsstes zu realem Denken anregen.
adam
adam
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Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von adam
als Antwort auf schorsch vom 24.11.2010, 20:37:06
@schorsch,

bei meinem Vorschlag spielt das Denken von totalitären Herrschern keine Rolle.

Ich gehe davon aus, daß die Aggressoren eines Tages die Welt beherrschen werden, wenn die, die Frieden wollen, immer wieder zurück stecken. Deshalb habe ich eine aggressive Friedensinitiative vorgeschlagen.

--

adam


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Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 24.11.2010, 20:56:16
Da stimme ich dir uneingeschränkt zu.

Totalitäre Staaten und Machthaber sind darauf bedacht Ihre Macht mit allen Mitteln auch gegen die eigene Bevölkerung zu erhalten. Denen ist es oftmals egal ob gegen die eigene Bevölkerung Krieg geführt wird.
Der Gedanke einer aggressiven Friedenspolitik ist ein schöner Traum, leider aber nicht zu verwirklichen. Die Welt war und ist nicht so.

Nicht vergessen werden sollte auch unsere eigene Geschichte. Auch hier konnten Verbrechen und Vernichtung sowie Angriffe auf andere Staaten nur durch einen massiven Einsatz von Waffen und Menschen beendet werden. Mit vielen Millionen Toten auf allen Seiten.
Was wäre heute wäre nach 77 Jahren drittem Reich? Wieviele wären n och ermordet worden weil sie nicht "dem Deutschen entsprechen, Juden sind oder......" ?

Manchmal ist leider der Krieg nicht zu vermeiden. Das finde ich auch schlimm, aber an diesem Problem sind schon viele Generationen gescheitert.
Die Schuld der Waffenlobby und anderen bösen zuzuschanzen ist zu einfach. Die Menschen sind einfach so.

Deshalb stehe ich zu einer wehrhaften Demokratie in der allen deutlich gezeigt wird wo Grenzen sind, die durch das Grund- und Strafgesetz deutlich gezeigt werden.
Dabei hat der Staat das Gewaltmonopol und er hat es auch einzusetzen.
hema
hema
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Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.11.2010, 22:06:52

Deshalb stehe ich zu einer wehrhaften Demokratie in der allen deutlich gezeigt wird wo Grenzen sind.


Das ist nicht gut, kommt einer Kriegserklärung gleich. Es geht hier ja nicht um Bedrohungen unserer Länder, sondern um Diktaturen, denen das Wohl des eigenen Volkes egal ist, hauptsache sie bleiben an der (fraglichen) Macht.





hema
hema
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Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von hema
als Antwort auf adam vom 24.11.2010, 19:08:28

Ich gehe davon aus, daß die Aggressoren eines Tages die Welt beherrschen werden, wenn die, die Frieden wollen, immer wieder zurück stecken. Deshalb habe ich eine aggressive Friedensinitiative vorgeschlagen. (adam)


Ja, und deine Friedensinitiative, mit dem Abwurf von Gütern des täglichen Bedarf finde ich ganz hervorragend.

Wenn die Zivilbevölkerung derart Hilfe erhält, wird sie an kriegerischen Auseinandersetzungen wenig Interesse haben. Und die egoistischen Machthaber würden viel Macht verlieren, wenn dem Volk derartig geholfen wird.

Frieden und Freiheit allen Völkern
wünscht sich
Hema



Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Tue Gutes, führe Krieg!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 24.11.2010, 20:56:16
Ich gehe davon aus, daß die Aggressoren eines Tages die Welt beherrschen werden, wenn die, die Frieden wollen, immer wieder zurück stecken. Deshalb habe ich eine aggressive Friedensinitiative vorgeschlagen.
geschrieben von adam

Sorry, aber diesem Gedankengang folge ich dir nicht und möchte dazu eine Begründung abgeben.

Wenn du in die heutigen Online-Zeitungen guckst, dann wirst du in jeder einzelnen wenigsten einen Artikel finden, in welchem geschrieben steht, das die US-Regierung kurz vor einem Desaster mit unbeschreiblichen Schäden steht. Die USA zittern vor der nächsten Veröffentlichung von WikiLeaks. Das große Amerika ängstigt sich vor paar mutigen Leuten. Terroristen kann man töten, die aber nicht

Diesmal geht es vermutlich nicht direkt um die Kriege in Afrika bzw. dem Nahen & Mittleren Osten, sondern viel mehr um den diplomatischen Schriftverkehr, der zu diesen Kriegen führte und welchen Einfluss die USA auf andere Länder nahm, um diese Kriege zu rechtfertigen. Vielleicht werden wir auch erfahren, wie es dazu kam, das die UNO-Vollversammlung ihre Zustimmung zum Irakkrieg gab und weshalb die USA sich gegenüber der Öffentlichkeit gegen die israelische Siedlungspolitik aussprach, aber diesen Staat seit dem ersten Tag seiner Existenz mit Waffen beliefert und deren Atomwaffenpotential toleriert.

Möglicherweise erfahren wir auch, weshalb Nordkorea trotz Verträge und Versprechungen vor ca 4 Jahren von USA, Russland und Japan keine Lieferungen an Elektroenergie erhielt und nun von der UNO schwer enttäuscht ist. Über die Beweggründe dieses kleinen Landes wissen momentan so gut wie nichts.

Alle Zeitungen schreiben von beträchtlichen Schäden für die USA, die angeblich von diesen Dokumenten ausgehen. Was denn für Schäden und wovor haben sie Angst? Von den Schäden, welche die USA seit ihrer Existenz in der Welt angerichtet haben, spricht kaum einer. Viele Millionen Tote und noch mehr Verletzte! Weshalb eigentlich nicht? Weshalb wird Menschlichkeit und Menschenwürde mit zweierlei Maß gemessen? Die Liste ist fast unendlich lang. Die beiden WK waren nur die Ausnahme, bei denen sie zuvor angegriffen wurden.

Ich denke, das die Veröffentlichungen im Internet ein Zeichen dafür sind, das die friedliebende Mehrheit unserer Welt sich nicht mehr so schnell hinters Licht führen lässt und diese Mehrheit der Menschheit besitzt eine friedliche Waffe, mit der es die Ambitionen eines Aggressors sehr schnell an die Öffentlichkeit bringt. Die Zeiten haben sich geändert. Kein ernstzunehmender Mensch will Krieg, denn nach dem nächsten Weltkrieg wird Asse II ein Schutzraum für paar Überlebende.

Das Gespenst "Internet" geht um in der Welt und keine Regierung vermag damit umzugehen. Sie erkennen darin eine globale Gefahr. Gefahr für wen? Am Besten wäre aus ihrer Sicht ein Verbot oder zumindest eine umfassende Kontrolle und Zensur. Auch Deutschland ist auf dem besten Weg dazu. Das solltest du ebenso bedenken.

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