Internationale Politik Türkei, Irak, Deutschland

Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.06.2007, 15:17:12
Ich habe den Eindruck, dass ich keine Chance habe, mich so auszudrücken, dass du meine Ansichten wirklich verstehst. Ist aber nicht schlimm, wichtig ist doch nur, dass jeder seine Gedanken und Absichten vor sich selbst verantworten kann.

Aber Antworten, die meine Bedenken für die Zukunft hätten ausräumen können, konntest du auch nicht liefern. Auch du scheinst keine Stellen zu kennen, die sich intensivst um die Integration bemühen.
Was man heute vielfach sieht, ist ein Aneinandervorbeileben der Vertreter unterschiedlicher Kulturen, und bis jetzt eher noch selten hört man, dass einzelne Extremeingestellte aneinader geraten sind. Wenn man ab und zu lesen kann, dass diese oder jene Gemeinde oder Pfarre eine Gemeinschaftsveranstaltung für Mitglieder unterschiedlicher Kulturen abhält, dann wird das wohl nicht reichen, Berührungsängste auf beiden Seiten abzubauen.
Vom Staat aus noch vereinzelte Sprachkurse, die von den Grünen als diskriminierend verteufelt werden, dann ist man mit den Eingliederungsmaßnahmen so ziemlich am Ende. Mir kommt das vor, als wollte einer seine Ernte verbessern, indem er an einer Ecke eines großen Ackers ein kg Dünger ausstreut. Ach ja, bevor die Staatsbürgerschaft verliehen wird, ist noch, je nach Land verschieden, eine Prüfung über die Kenntnis wichtiger geschichtlicher Daten etc. des Gastlandes abzulegen. Habe ich auf etwas vergessen?

Wenn Du Sorgen in dieser Situation nur als Fremdenhass und Diskriminierung etc. bezeichnen kannst, dann sprechen wir einfach eine zu unterschiedliche Sprache, die ein gegenseitiges Verstehen nicht zulässt.

Herzliche Grüße
eirene
Re: Türkei, Irak, Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf simba vom 08.06.2007, 16:05:32
simba schrieb am 08.06.2007 um 16.05:
> Was ist in Österreich schon alteingesessen? Wir waren schon ein Schmelztiegel von der Monarchie her und wir haben unsere Sedlacecs, Pospischils und Nowaks aus Böhmen stammend, wir haben unsere Oschischniggs und Wukoniggs aus Slowenien - alles alteingesessene Österreicher. Und dann haben wir noch die Österreicher, die 1956 aus Ungarn kamen - auch schon fast alteingesessen und wir haben die Menschen aus Kroaten, Serben, Bosnien, und Rumänien - das sind eher Neueingesessene. Und alle haben was gemeinsam: sie haben sich angepasst, wie man es eben macht wenn man vorhat,ein anderes Land zu seiner Heimat zu machen. Wir haben Österreicher die in der Türkei geboren sind - auch von denen haben sich schon welche integriert - leider nicht sehr viele - die meisten bleiben lieber unter sich.
> So ist das bei uns in Österreich.
> --
> simba

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Hallo simba, das Problem ist heute doch ein anderes. In der Monarchie waren alle Völker daran gewöhnt, je nach Volk diesem oder jenem Herrscher unterworfen zu sein. So wie die Gebiete dann dem österreichischen Haus zufielen, war es eben der Herrscher Österreichs, also lange Zeit ein Habsburger. Natürlich hatte der Kaiser auch mit den Moslems keine Probleme, es gab freie Religionsausübung, und Islamisten im Stile des 20. und 21. Jhdts. waren unbekannt. Man darf aber nicht vergessen, wie das Verhältnis Moslems zu Christen war. Das österreichische Kernland, die italienischen Gebiete, Böhmen und Mähren etc., Ungarn, Kroatien usw., alle Gebiete waren von Christen bewohnt.
Nur Teile des späteren Jugoslawiens hatten überwiegend moslemische Bevölkerung.
Welche Ängste hätten da aufkommen sollen. Kulturell gab es doch viele Gemeinsamkeiten.

Heute kann jeder die Nachrichten aus dem Orient nach Belieben in den Medien aufrufen. Man hört von den Schurkentaten der Mullahs gegen Frauen, die seit im Iran der Gottesstaat eingeführt ist, Frauen praktisch entrechtet haben.
Ich will hier nicht alle Gräuelberichte wiederholen, wer will hat ja leichten Zugriff darauf.
Und nun kommen immer mehr und mehr nach Europa und niemand unternimmt wirklich etwas, sie über westliche Werte zu informieren.

Ich würde sagen, zur Zeit mache ich mir nicht Sorgen über die zugewanderten Menschen, wohl aber über den Umstand, dass faktisch nichts geschieht, um ihnen die europäischen Werte (Demokratie, Menschenrechte, Religions- und Redefreiheit und Freiheit der Kunst) nahe zu bringen.
Eine Mehrheit kann, wenn sie mit dem europäischen kulturellen Werken nichts anfangen können, die Gesetze sehr rasch den eigenen Sitten und Bräuchen anpassen.

herzliche Grüße
eirene
Karl
Karl
Administrator

Sprachkurse werden nicht verteufelt
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.06.2007, 16:13:34
Hallo Hermann,

ich weiß nicht, was die Grünen in Österreich gesagt haben, aber bei uns werden Sprachkurse durch "Grüne" nicht verteufelt. Das wäre mir völlig neu und auch unverständlich. Hast du dafür Belege?

Übrigens sind für mich Sorgen und Ängste, die die Menschen angesichts der realen Probleme haben, nicht das, was ich per se an deinen Texten kritisiere, sondern du hast untaugliche Lösungsvorschläge aufgrund einer falschen Lagebeurteilung gemacht.


Es ist wichtig die Situation der Gesellschaft vorurteilsfrei (so weit wie möglich) zu analysieren. Dann muss als Nächstes das Ziel in Angriff genommen werden, irrationale Ängste durch Aufklärung so weit es geht zu beseitigen. Im Dialog der gesellschaftlichen Gruppen müssen dann Wege gesucht werden, die nicht in eine Konfrontation münden, sondern die ein friedliches Miteinander ermöglichen.

Ich muss sagen, dass ich den deutschen Innenminister Schäuble wegen seiner Dialogbereitschaft mit den Muslimen schätzen gelernt habe. Er zeigt hier eine Voraussicht, die ich ihm nicht zugetraut hatte, die aber für die Zukunft der Bundesrepublik von enormer Bedeutung sein wird.

--
karl

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Re: Sprachkurse werden nicht verteufelt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.06.2007, 18:05:33
karl schrieb am 08.06.2007 um 18.05:
> Hallo Hermann,

> ich weiß nicht, was die Grünen in Österreich gesagt haben, aber bei uns werden Sprachkurse durch "Grüne" nicht verteufelt. Das wäre mir völlig neu und auch unverständlich. Hast du dafür Belege?

> Übrigens sind für mich Sorgen und Ängste, die die Menschen angesichts der realen Probleme haben, nicht das, was ich per se an deinen Texten kritisiere, sondern du hast untaugliche Lösungsvorschläge aufgrund einer falschen Lagebeurteilung gemacht.


> Es ist wichtig die Situation der Gesellschaft vorurteilsfrei (so weit wie möglich) zu analysieren. Dann muss als Nächstes das Ziel in Angriff genommen werden, irrationale Ängste durch Aufklärung so weit es geht zu beseitigen. Im Dialog der gesellschaftlichen Gruppen müssen dann Wege gesucht werden, die nicht in eine Konfrontation münden, sondern die ein friedliches Miteinander ermöglichen.

> Ich muss sagen, dass ich den deutschen Innenminister Schäuble wegen seiner Dialogbereitschaft mit den Muslimen schätzen gelernt habe. Er zeigt hier eine Voraussicht, die ich ihm nicht zugetraut hatte, die aber für die Zukunft der Bundesrepublik von enormer Bedeutung sein wird.

> --
> karl

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Hallo Karl, ich beziehe mich auf Aussagen im Fernsehen, die habe ich leider nicht aufgenommen. Ich weiß ja vor einer Sendung nie, ob etwas merkenswertes gebracht wird.
Man ließ an den Sprachkursen kein gutes Haar und sprach von Diskriminierung. Die Meinung der Grünen ist allerdings nicht so wichtig, schlimm ist ja nur unsere Tatenlosigkeit. Meiner Meinung nach hilft Diskutieren in Wirklichkeit nur dann, wenn auch nach Strategien gesucht wird, die dann auch umgesetzt werden. Und bisher wird eben nur geredet. Das erscheint mir einfach zu wenig zu sein.

Dass meine Analyse falsch ist, ist eine Sicht, die sicher nicht ganz Europa teilt.
Wenn die Integration nicht gelingt, werden unsere Nachkommen von Menschen andere Kulturen ihren Lebensstil und ihre Meinungs(un)freiheit vorgeschrieben bekommen, sofern die Bevölkerungsentwicklung sich unverändert fortsetzt. Was daran falsch und unlogisch ist, muss mir erst bewiesen werden.

Mit meinem Vorschlag, eindeutig Integrationsunwillige und Hassprediger der ersten Einwanderergeneration wieder auszubürgern und abzuschieben, weil die Voraussetzungen für die Erteilung der Staatsbürgerschaft in Wirklichkeit nicht erfüllt wurden und die Staatsbürgerschaft daher erschlichen wurde, stehe ich nicht allein.
Ich fühle mich gut in der Gesellschaft von Millionern US-Amerikanern, die lange vor Bush schon der Meinung waren, die US-Staatsbürgerschaft ist ein zu hohes Gut, als dass man zulassen könnte, dass sie durch Lug und Trug erworben werden kann (Bisher erfuhr ich aber erst von der Ausweisung eines alten Nazis, der sich mit falschen Angaben die Einreise erschwindelt hatte).

Warum ist das Resultat der Bevölkerungsentwicklung in Europa ein Vorurteil?
Auch Realitätssinn kann ich nicht als Vorurteil einstufen.
Aber als Realitätsverlust halte ich die Annahme, dass millionen Moslems ohne entsprechende Hilfestellung ganz von sich aus ihre Sitten und Bräuche (soweit sie dem Grundgesetz widersprechen) ablegen werden und unser Recht, obwohl nicht korankonform, als ihres annehmen werden. Und wir können uns zurücklehnen und die Zeit diskutierend verbringen.

Herzliche Grüße
eirene

p.s.: Mein Enkelkind ist wieder da und wünscht, dass auch ich ins Bett komme. Ich werde jetzt seinen Wunsch erfüllen, ich bin ohnehin vom Mähen rechtschaffen müde.
telramund
telramund
Mitglied

Re: Sprachkurse werden nicht verteufelt
geschrieben von telramund
als Antwort auf Karl vom 08.06.2007, 18:05:33
karl schrieb am 08.06.2007 um 18.05:


> Ich muss sagen, dass ich den deutschen Innenminister Schäuble wegen seiner Dialogbereitschaft mit den Muslimen schätzen gelernt habe. Er zeigt hier eine Voraussicht, die ich ihm nicht zugetraut hatte, die aber für die Zukunft der Bundesrepublik von enormer Bedeutung sein wird.

> --
> karl

Obwohl bereits, abreisebereit und dann für eine Weile ausser Gefecht gesetzt(!), erlaube ich mir doch noch, zu diesem Thema, etwas meinen Dampf abzulassen:

Alle Politiker, Migrationsexperten, Integrationsbeauftrage und nicht zuletzt Vertreter der Medien und der sonstigen Öffentlichkeit - all jene die den Zustrom ganzer Unterschichtenmilieus aus außereuropäischen, zumeist islamischen Ländern
zu verantworten und damit leztlich jene Separatgesellschaften, politisch und propagandistisch ermöglicht haben, haben sich gleichzeitig jahrzehntelang "Toleranz- und Moralpreise" zu den Kampagnen gegen Ausländerfeindlichkeit zugeschoben und sich im Lichte einer höheren Moral als die eigentlichen Gutmenschen gesonnt.

Und nun, da die Folgen dieser ungesteuerten und unqualifizierten Zuwanderung nicht mehr verborgen werden können und sich zunehmend erweist, daß die hochgelobte angeblich so bereichernde multikulturelle Gesellschaft - nicht nur wegen der überproportionalen Jugendarbeitslosigkeit und Kriminalität dieser Schichten, sondern auch wegen der kulturellen Abschottung, aggresiver islamischer Selbstbehauptung etc. - einen immensen sozialen und gesellschaftlichen Sprengstoff birgt, wird der große Ruf ausgegeben, die Versäunisse zu korrigieren, in einen Dialog zu treten (!) und vor allem zumeist einseitig, von Deutschland aus vermehrte Integratiosnleistungen zu unternehmen.

Dazu bräuchte es jetzt neuer Konzepte, einer Unzahl von Sozialarbeitern, Familienberatern, Migrationsbeauftragter, Ganztagsschulen, Beschäftigungstherapien, Kriminalitätspräventionen, Psychologen, Sprachlehrern, Planstellen und vor allem Geld, Geld, viel Geld!

Wir wissen nun, weshalb die Sanierung des Haushalts und der Sozialsysteme, trotz Mehrwertsteuererhöhung eine Illusion bleibt, und der Anteil der Sozialausgaben im Staatshaushalt weiter rapide ansteigen wird.

Und ein notwendiges Umdenken und realitätsbezogenes Unterrichten der Bevölkerung, wird m.E. ausbleiben. Es müsste u.a. dazu führen, daß eine weitere Zuwanderung durch Familiennachzüge und Heiratsimmigrationen strikt begrenzt wird und nur noch der einwandern dürfte, der eine sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz nachweist und sich selbst ernähren kann.

Dagegen soll das gegliederte Schulsystem abgeschafft werden, und sog. Problemschüler, die ja vornehmelich aus Migrationskreisen stammen, auf die noch funktionsfähigen Schulen verteilt werden.

Und dann erlaube ich mir zum Schluß noch eine Frage - die hier bei einigen Gutmeinenden sicher auf entsprechende Empörung stoßen wird: Wieso ist der deutsche Steuerzahler überhaupt verpflichtet, den Verbleib von integrationsunwilligen und -fähigen Großfamilien zu finanzieren, die sein Land und ihn selbst letztlich noch verachten?

Jetzt könnte ich noch dazusetzen: Nach Diktat verreist.
Diskutiert mal schön weiter.

Telramund
--
telramund

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