Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende

Internationale Politik Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 12.04.2019, 14:41:28

Gott sei Dank darf jeder seine Meinung haben.

Und, es war noch zu DM-Zeiten, da bin ich auch nach Polen gefahren und ohne Probleme.

Und keinen Krieg..? Der Jugoslawienkrieg in Kroatien ist schon vergessen. 2011 war ich von Venedig aus mit einem kroatischen Fahrer auf dem anderen LkW Richtung Belgrad unterwegs. Er hat mir einen Teil Kroatiens gezeigt. Kurz vor der serbischen Grenze Pinkelpause. Ich war nur 3-4m auf der Wiese. Bogdan hatte einen "Kurzschluß im Herzschrittmacher". Er hat mich rausgelotst aus der Wiese. Am Rande war ein von mir übersehenes klienes Blechschild. Darauf in kürillischen Buchstaben "Wnimanie Mina" - auf deutsch "Achtung Minen". Bogdan meinte nur das man die auch heute noch ernst nehmen soll. Soviel zum Krieg @karl....

Ich habe meine Meinung und da können schönredereien nicht viel daran ändern. Zumal unsere Nachbarn ja jeder sein eigenes Süppchen kocht, nur vom großen Topf da wollen sie alle.

Karl
Karl
Administrator

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.04.2019, 15:09:46
dicker68
"Und keinen Krieg..? Der Jugoslawienkrieg in Kroatien ist schon vergessen."
@dicker68,

bleiben wir doch bei den Fakten. Jugoslawien war nie Mitglied der EU. Kroatien und Slowenien wurden erst EU Mitglieder nach ihrer Unabhängigkeit.

ich vernehme sehr wohl aus deiner "Meinung", dass Du die EU ablehnst, aber leider habe ich außer den "Gurken" noch nichts Konkretes vernommen, was die EU Negatives in deinem Leben bewirkt haben soll. Mach doch einmal eine konkrete Liste.


Karl
RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 12.04.2019, 15:19:05

bleiben wir doch bei den Fakten. Jugoslawien war nie Mitglied der EU. Kroatien und Slowenien wurden erst EU Mitglieder nach ihrer Unabhängigkeit.

Karl

Stimmt, aber die Kriegsfolgen sind heute noch offensichtlich. Das Vertrauen untereinander ist immer noch nicht gegeben, auch wenn sie heute in der EU Mitglied sind.
Sie verachten sich wie die Pest, denn zuviel ist da geschehen.

Und wenn der Krieg auch nicht in der "Europäischen Union" war, so war er innerhalb Europas. Nationalismus verschwindet ebend nicht per Dekret.

Anzeige

Karl
Karl
Administrator

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.04.2019, 15:26:42

Siehste @dicker68


und gerade deshalb ist das EU-Projekt so wichtig und friedensstiftend. Frankreich und Deutschland haben sich auch versöhnt, so können sich auch andere europäische Nationen versöhnen. Gerade die personelle Freizügigkeit ist da enorm hilfreich.

Ich war in meiner Jugend in internationalen Jugendferiencamps in Frankreich und England. Schüleraustausch ist enorm wichtig und Serben, Albaner, Kroaten und Slowenen, die miteinander als Kinder Fussball gespielt haben, werden den Hass ihrer Eltern ablegen können!

Der Mensch wird nicht mit Hass im Herzen geboren. Die Strukturen können ihn dazu erziehen oder aber dem Hass keine Chance einräumen. Die EU macht das Letztere.

Karl

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 12.04.2019, 15:34:05

Soweit alles richtig, @karl. Aber trotzdem sehe ich in Brüssel nichts besser. Gerade erst diese Uplode-Filter-Gesetz wieder. Wer veröffentlichen will kann sich anmelden und sagen ob er nur mitlesen haben will oder ob jeder runterladen darf. Über die Inhalte wäre dann jederzeit der Verfasser ermittelbar und finanzielle Rechte wären auch gewährleistet. Aber so ein "nicht-funktionierendes-Monstrum" und die Meinungsfreiheit bleibt verboten. Denn nichts anderes kommt bei raus, nur noch genehme Meinungen.

Nee, @karl, da ist viel Murcks gemacht worden. Nichts was ich für "toll" halte.

Karl
Karl
Administrator

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von Karl

Ich möchte auf das eigentliche Thema dieses Threads, die "Eurodividende" zurückkommen.

Ich hatte gestern aus Anlass einer Einladung ein sehr spannendes Gespräch mit einem jungen Doktoranden, der seine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Wirtschaftsinformatik über das Thema des "bedingungslosen Grundeinkommens" schreibt.

Ich war überrascht von ihm skeptische und für mich völlig neue Argumente gegen ein solches Grundeinkommen zu hören, die ich gerne hier zur Diskussion stelle.

Vorab: Ich war dem bedingungslosen Grundeinkommen bisher positiv gegenüber eingestellt, da ich der Meinung war, dass es ein Weg wäre, alle an der Erhöhung der Produktivität und der Effizienz der Maschinen teilhaben zu lassen. Ich stelle diese Meinung nun allerdings nach dem Gespräch gestern erneut auf den Prüfstand:

Welche Auswirkungen hätte ein Grundeinkommen nach Meinung meines gestrigen Gesprächspartners?

  1. Wenn wir bisher einen Strafzettel bekommen, können wir bezahlen oder Widerspruch einlegen.
     
  2. Ein Grundeinkommen würde den Staat dazu verleiten, die Strafe für eine Ordnungswidrigkeit gleich einzubehalten. Wir müssten beim Widerspruch darum kämpfen, das Geld wiederzubekommen.
     
  3. Die Bedingungslosigkeit eines Grundeinkommens würde somit garantiert vom Staat sehr schnell ausgehölt. Bald könnten wir chinesische Zustände bekommen, weil das Grundeinkommen vom politischen und sozialen Wohlverhalten abhängig gemacht würde. Die Höhe eines Abzugs oder Zuschusses würde sich daran bemessen (wie bei Hartz IV derzeit bereits Fakt ist).
     
  4. Das "Grundeinkommen" würde dem Staat also ein Mittel zur Disziplinierung seiner Bürger in die Hand geben.
     
  5. Das "Grundeinkommen" würde der Demokratie und der Freiheit des Individuums somit nicht gut tun.
Ich finde, dies sind diskussionswürdige Thesen. Was meint ihr?


Karl
 

Anzeige

barbarakary
barbarakary
Mitglied

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf Karl vom 14.04.2019, 10:46:52

Unter einem bedingungslosen Grundeinkommen verstehe ich bedingungslos, ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass wie in dem Beispiel, der Staat eine Strafe davon einbehalten könnte! Da könnte man ja auch auf die Idee kommen, unliebsamen Bürgern den Zugang zu staatlichen Einrichtungen zu verwehren...
Dann grübeln wir auch hier weiter....

LG barbarakary

Karl
Karl
Administrator

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von Karl
als Antwort auf barbarakary vom 14.04.2019, 11:02:09

Liebe @Barbarakary,


so habe ich bisher auch gedacht. Aber dies setzt das Vertrauen in den Staat voraus, die Leistung tatsächlich auf Dauer "bedingungslos" zu zahlen. Alle Erfahrung (z. B. mit Hartz IV) zeigt, dass dies (auf Dauer) nicht der Fall sein wird.

Karl

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von pschroed

Karl, persönlich kann ich diese 5 Punkte nicht nachvollziehen.
Das geht in die Richtung von unmündige Bürger.
Wie kommt bzw. nach welchen Kriterien kommt dein Diskussionspartner auf solche Aussagen ?
Ein schlechteres Gefühl hätte ich bei einer rechtspopulistischen Partei in der Mehrheit, wo ich es mir eher vorstellen könnte.

Phil.


Finnland Grundeinkommen Erfahrungen

In Finnland hat ein Experiment zum bedingungslosen Grundeinkommen geendet. Arbeitslose fühlten sich zwar "glücklicher", fanden aber weder besser noch schlechter Arbeit.

Ein Grundeinkommen steigert laut einer Studie das Wohlbefinden der Empfängerinnen und Empfänger, führt allerdings nicht zu mehr Beschäftigung. Zu diesem vorläufigen Ergebnis kommen Forscher inFinnland. Abschließende Schlussfolgerungen aus dem Experiment konnten allerdings noch nicht gezogen werden, da bisher nicht alle Daten ausgewertet worden sind. Auch in Deutschland wird seit Langem über Modelle wie ein bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert, dabei verlaufen die Fronten teils quer durch die Parteien


Über zwei Jahre hinweg war 2.000 zufällig ausgewählten Arbeitslosen 560 Euro monatlich ausgezahlt worden, was ungefähr dem monatlichen Arbeitslosengeld in Finnland entspricht. Die Probandinnen und Probanden im Alter zwischen 25 und 58 Jahren mussten das Geld nicht versteuern und durften ohne Abzüge und Auflagen Lohn in Teilzeitjobs hinzuverdienen.

Am 31. Dezember 2018 endete das Experiment.
Im Verlauf der Studie sind die Teilnehmenden dazu befragt worden, wie sie ihren Gesundheitszustand bewerten und wie viel Stress sie empfinden. Die Selbstauskünfte der 2.000 Empfänger des Grundeinkommens unterschieden sich von denen einer Kontrollgruppe, die aus regulären Arbeitslosengeldempfängern bestand: 56 Prozent der Probandinnen aus der Testgruppe empfanden ihren Gesundheitszustand als "gut" oder "sehr gut", im Vergleich zu 46 Prozent in der Kontrollgruppe. 17 Prozent der Grundeinkommensempfänger gaben einen "hohen" oder "sehr hohen" Grad an empfundenen Stress an, in der Kontrollgruppe waren es 25.    

Die leitende Forscherin Minna Ylikännö vom finnischen Sozialversicherungsinstitut Kela sagt, die Testpersonen des Grundeinkommens hätten zudem "ein stärkeres Vertrauen in ihre Zukunft und ihre eigenen gesellschaftlichen Mitwirkungsmöglichkeiten".

 

Federstrich
Federstrich
Mitglied

RE: Twelve Stars Philosophie-Projekt II: Die Eurodividende
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf Karl vom 14.04.2019, 10:46:52

Ich glaube, es gibt viel wesentlichere, schon genannte Faktoren, die für oder gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen sprechen als der hier vorgestellte Disziplinierungsaspekt. Wenn das so wäre, wäre das GE eben nicht bedingungslos und würde konterkariert werden.

Es wird darauf ankommen, wie man es ausgestaltet und mit welchem Status es versehen wird. Warum sollte es mit Harz IV verglichen werden, wo H4 nicht bedingungslos ist? Warum dem BGE nicht den gleichen unangreifbaren Status geben wie z.B. der Rente? Diese ist auch nicht von Wohlverhalten abhängig. Natürlich ist die Rente auch von Bedingungen abhängig, wird aber nicht zu Disziplinierungszwecken gekürzt. Wenn das GE bedingungslos sein soll, gilt es, bei der evtl. Einführung seine absolute Unangreifbarkeit entsprechend festzuschreiben, denn die Bedingungen für seine Auszahlung hat praktisch jeder erfüllt.

Federstrich
 


Anzeige