Internationale Politik Überlebt der Dollar als Weltwährung ?

Hallo,

China und Rußland fürchten, dass ihre Verbraucher
letztlich für die Rettungsprogramme der Amerikaner
mitbezahlen müssen. Beide Länder haben mehr oder minder
unverhohlen eine Ablösung der US-Devise als Welt-Reservewährung
gefordert.
Mehr dazu im unten angegebenen Link!

Interessant, aufschlußreich und lesenswert sind die vielen
Kommentare zu diesem Thema!

Viele Grüße
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arno

Hallo arno,


dieses Thema zeigt, wie selbstbewusst die Chinesen inzwischen auftreten. Die USA stürzen ab. Bush hat sie durch seine Kriege und ungehemmte Schuldenpolitik abgewirtschaftet.

Sollte der Dollar als Leitwährung abgesetzt werden, würde dies einen beschleunigten Niedergang der USA bedeuten, denn die Zinsen für ihre Auslandsschulden dürften dann steigen.
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karl

Hallo, karl,

die us-amerikanische Notenbank bedruckt immer mehr wertloses Papier.
Selbst die arabischen Ölmilliardäre steigen weltweit auf
Firmenbeteiligungen um und wollen den Dollar abstoßen.
Der US-Dollar wird wohl seine Funktion als alleiniges
Weltwährungmittel verlieren.
Ein Pool aus verschiedenen Währungen
sehr starker Länder wird wohl den Dollar bald ablösen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Weltgemeinschaft
noch einmal hilflos zusieht, wenn eine maßlose Überschuldung
eines Landes die Weltwirtschaft in den Ruin treibt.

Die US-Regierung hatte eine riesige Chance gehabt, sie
haben diese aber nicht genutzt.

Viele Grüße
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arno

Grübel an Arno: Ob da wohl auch die SPD ursächlich die Schuld trägt?

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schorsch

Wer sich unverhohlen über den Niedergang des Dollar freut, schneidet sich in`s eigene Fleisch. Vergessen wir nicht, daß jede Papierwährung letztendlich die Stärke der Volkswirtschaft widerspiegelt, aus der sie kommt, aber auch die Kontinuität und Verlässlichkeit der Politik des Landes. Für beides haben die USA bis jetzt gesorgt. Sie hatten die stärkste Volkswirtschaft der Welt und haben dafür gesorgt, daß der Zugang zu den Ressourcen offen blieb. Alle haben davon profitiert. Auch Europa, aber vor allem aufstrebende Staaten wie China und Russland. Sie haben die Dollars gescheffelt und sich darauf verlassen, daß dieser stabil bleibt.

Jetzt droht der Absturz des Dollars und der Wertverlust der gehorteten Reichtümer. Wechselkurse werden beschworen, deren Festlegung, eine Mischwährung aus den Stärksten Währungen der Welt u.s.w. Dabei wird vergessen, was derzeit durch die Finanz und Wirtschaftskrise passiert: Hochgepuschte Scheinwerte werden an die Realität angepasst.

Diese Anpassung kann durch keine Wechselkursfestlegungen aufgehalten, höchstens verlangsamt werden, letztendlich entscheiden die wirklichen Werte der Volkswirtschaften den Wert ihrer Währungen. Welche Währung könnte den Dollar ablösen? Zur Zeit ist keine in Sicht, die eine vergleichbare Wirtschaftsstärke, aber auch die Einschätzbarkeit der Politik aufzuweisen hat wie der Dollar. Die einsetzende Flucht in Sachwerte (z.B. Firmenbeteiligungen in Euro), um einem inflationären Werteverlust des Dollars zu entgehen, wird dessen Niedergang nur beschleunigen, weil noch mehr Dollars in den Handel gelangen. Da aber der Dollar nicht nur die Währung der USA, sondern als Leitwährung auch der übrigen Welt ist, wird auch die ganze Welt die Zeche bezahlen müssen. Um dem Dollar wirklich zu helfen, müssten die Dollars, die verdient wurden, wieder reinvestiert werden, aber dann ist natürlich der größte Teil des Gewinns weg und das möchte jetzt noch niemand einsehen.

Alle haben mitgegessen als der Dollar die Teller gefüllt hat, alle wollten reich werden. Jetzt, da die wirklichen Werte aufgezeigt werden müssen, die in die Waagschale geworfen wurden, um vom starken Dollarkuchen ein möglichst großes Stück abzubekommen, will keiner die Karten aufdecken. Die Weltwirtschaft fährt auf ihre wirkliche Stärke zurück und da werden alle Federn lassen müssen.

Die Schuld für die Krise nur den USA anzulassen anzulasten, ist meiner Ansicht nach zu einfach. Alle wollten sie in Wallstreet dabei sein beim großen Geschäft. Deshalb ging die Krise auch von Wallstreet aus. Von wo aus denn sonst? Und jetzt wollen alle den sinkenden Dampfer verlassen, die Taschen voller Dollars, aber eine rettende Insel ist nicht in Sicht.

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adam

Lester Thurow ist Professor für Wirtschaft und Management an der Sloan School of Management in Cambridge äußerte sich auf Anfrage so:
"Niemand wird eine amerikanische Zahlungsbilanzkrise für möglich halten", sagt er. "Bis sie eintritt“.

Wer als Laie in dieser Materie die Presse liest erkennt nur eins, eine Katastrophe braut sich zusammen. Wenn Billionen Dollar gedruckt werden, sieht dies nicht nach Krisenbewältigung aus, denn das Kapital und mit ihm an erster Stelle der Dollar, hat sich längst zu einem Krebsgeschwür entwickelt, welches sich durch die Weltwirtschaft frisst.
Doch egal wie gehandelt wird, die Folgen scheinen nicht absehbar und die anderen nationalen Globalplayer erkennen dies.
Fachleute sagen, der Dollar ist eine Währung auf Abruf, diesmal scheinen sie Recht zu behalten.

Der Spiegel-Journalist Gabor Steingart hat in seinem Buch „Weltkrieg um Wohlstand" ein einleuchtendes Beispiel aus der Biologie verwandt:
„Die Biologen haben ähnliche Symptome bei Pflanzen beobachtet, die unter dem Eintrag von Schadstoffen leiden. Bevor sie vergehen, bringen sie ein letztes Mal derart kräftige Triebe hervor, dass sie von ihren gesunden Artgenossen kaum zu unterscheiden sind. Der Volksmund spricht von Panikblüte.“

senhora

Es ist wohl absolut unangebracht, sich "amerikafeindlich" über einen Niedergang des Dollars zu freuen. Das hätte globale Auswirkungen. Dennoch denke ich, dass sich der Sturz des Dollars nur verzögern, aber nicht auf Dauer verhindern lässt.

Im ersten Semester der Volkswirtschaft lernt man/frau doch, dass die Währung eines Landes nur so stabil und damit so wertvoll ist, wie das, was die Volkswirtschaft dieses Landes zu bieten hat und produziert. Die Geldanleger wünschten sich hohe Rendite und zugleich Sicherheit…. Zwei Dinge, die zusammen eben nicht zu bekommen sind. Angst und Gier…! Und die Gier hat leider zu oft überwogen.
Normalerweise wird die eigene Währung an das Geld gebunden, welches im Außenhandel dominiert. Das war bisher der Dollar. Aber nichts ist auf der Welt endgültig und somit ist die weltweite Dollarbindung nicht unberührbar.
Die Frage hier war, bleibt der US-Dollar die Weltwährung Nummer eins? Somit ist die zweite Frage: wohin fließen künftig die vielen arabischen Milliarden aus dem Ölexport? Erst wenn hier eine allmähliche Abkehr vom Dollar zu verzeichnen ist, ist der Dollar als Weltgeld in Gefahr. So hatten die arabischen Golfstaaten schon vor geraumer Zeit Pläne, sich eine eigene gemeinsame Währung zu schaffen, da sie unter Druck geraten sind. Kuwaits Notenbank hat kürzlich die Bindung an den Dollar aufgehoben. Da die GCC zu den weltweit wichtigsten Kapitalexporteuren gehören, haben somit ihre währungspolitischen Entscheidungen auch weltwirtschaftliche Bedeutungen. Dort liegt ein Teilschlüssel.
Der noch von vielen gescholtene EURO ist jetzt ein Segen. Man stelle sich vor, Europa hätte in dieser weltweiten Finanzkrise noch seine nationalen Währungen. Eine Katastrophe. Täglich neue Wechselkurse und und und. So denke ich, dass es nicht sehr lange dauern wird, dass der EURO mehr und mehr im internationalen Handel eingesetzt wird. Das gilt definitiv für China. Also: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass in Zukunft 50 Prozent des Welthandels in Euro abgewickelt werden. Als Anlagewährung wird der Euro an Bedeutung gewinnen, ebenso als internationale Transaktionswährung. Das wird einige Zeit dauern, aber es wird so kommen. So ist es nicht ganz utopisch, dass der EURO die wichtigste Währung der Welt werden könnte. Der EURO ist schon heute die Währung mit der größten Verbreitung als Bargeld. Und auch weil Europa ein attraktives Reiseziel ist. Zur Zeit hat aber Europa seinen "Rechtsraum" noch nicht vereinheitlicht, was den großen Kapitalmarkt bremst. Aber ich denke, das wird sich in den nächsten Jahren ändern und der EURO wird weitere Verbreitung finden. Wenn der EURO mehr und mehr internationale Bedeutung gewinnt, gilt das definitiv vor allem auch für China. So ist es nicht utopisch zu glauben, (wie oben schon beschrieben) dass zukünftig 50 Prozent des Welthandels in EURO abgewickelt werden..

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hafel

Hallo, hafel,

was Obama vorhat, wird nicht klappen:

1)USA soll Weltmacht Nummer 1 bleiben,
2)den Dollar als Leitwährung behalten,
3)sich von der Außenwelt abhängig halten und
4)den Lebensstandard von einst nur vorläufig reduzieren.

Die US-Regierung tut so, als ob sie die Probleme schnell
lösen könnte. Das ist aber eine Strategie, die funktioniert,
weil in dem Augenblick, in dem die Folgen klarer werden,
dr Druck der Öffentlichkeit immens zunimmt!

(Ps. Ich kann jetzt leider nicht fortfahren, Besuch)

Viele Grüße
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arno

Die US-Regierung tut so, als ob sie die Probleme schnell
lösen könnte.

Was du da schreibst, ist definitiv falsch. Es stimmt nicht! Obama hat mehrfach betont, daß sich die Probleme nicht von heute auf morgen lösen lassen.

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adam

@ arno: was Obama vorhat, wird nicht klappen:

Oh Arno, ich habe nicht geschrieben, dass es alles klappen wird, was Obama vor hat.
Und ohnehin wird jegliche Umsetzung lange dauern.
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hafel