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Internationale Politik "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012

hema
hema
Mitglied

"Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von hema
Aufnahme aus dem Jemen ist bestes Pressefoto 2011

Eine Aufnahme aus dem blutigen Machtkampf im Jemen ist am Freitag zum besten Pressefoto des vergangenen Jahres gekürt wurden. Das mit dem World Press Photo Award 2012 ausgezeichnete Foto des Spaniers Samuel Aranda zeigt eine Frau in schwarzem Vollschleier und weißen Handschuhen, die in ihren Armen einen verletzten Verwandten hält.

Fotograf Aranda war im Herbst des Vorjahres im Auftrag der "New York Times" im Jemen. Das Foto wurde im Oktober in der Hauptstadt Sanaa in einer Moschee aufgenommen, in der Gegner von Präsident Saleh ein Feldlazarett einrichteten.

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Verschleiertes Leid - und doch ist es Liebe. Ich fühle es!


clara
clara
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Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von clara
als Antwort auf hema vom 12.02.2012, 11:41:55
Eine moderne Pietà. Sehr traurig! Clara
hema
hema
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Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von hema
als Antwort auf clara vom 12.02.2012, 16:25:27
Ja, du hast recht. Sehr traurig!



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nasti
nasti
Mitglied

Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von nasti
als Antwort auf hema vom 12.02.2012, 17:12:32
Sehr, sehr schöne Foto

zeigt wie die Gesichtslose Frauen lieben Ihre männliche Angehörige auch trotz Demütigungen welcher Sie erleiden müssen
ganzlebend....

Das ist die "Kultur" welcher wir nicht verstehen, also wir sind auch Barbare. Ich wäre fähig in so eine "Kultur" eine Bombe werfen, leider Wort Kultur ist ein abstraktes Wort.....

Nasti
Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nasti vom 12.02.2012, 17:27:42

Die Qualität des Fotos kann ich nicht beurteilen,
aber meine Gefühlte beim Betrachten.

Beim ersten flüchtiger Blick kam mir ganz kurz der Gedanken "Pieta".

Danach sah ich einen nackten Männer-Oberkörper
mit einem Handteil in enspannter Haltung.

Auch die Haltung der Frau stört mich.
Einen Verletzten würde man doch anders halten?

Aber es ist ein sehr gespenstisches Foto,
das sehr viel über die Frauen des dortigen Kulturkreises aussagt.
Allein deswegen hat es m.E. den Preis verdient.

MargArit
Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nasti vom 12.02.2012, 17:27:42
Sorry, Fehler
MargArit

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clara
clara
Mitglied

Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.02.2012, 18:39:15
Margarit, dass der Mann tot ist, wie bei Michelangelos Pietà, glaube ich auch nicht. Aber verletzt ist er ganz sicher, was an einer Bandage zu erkennen ist.
Auch kann es sich um eine tröstende Frau handeln, die versucht, seelischen Kummer über Erlebtes, vielleicht Schockierendes, zu lindern.
Das Fotos kann vielfältig interpretiert werden. Kennzeichen für die Qualität eines Bildes ist auch, dass man sich darüber Gedanken macht.

Clara

Nachtrag: Deinen Satz vom "dortigen Kulturkreis" verstehe ich nicht. So oder ähnlich wie auf dem Bild würde sich doch jede Mutter oder Frau auf der ganzen Welt verhalten!
Oder meinst Du lediglich die für uns ungewohnte Vehüllung?
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von dutchweepee
Einfach mal den dazugehörigen Artikel lesen und dann weiter schreiben.
Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 13.02.2012, 01:44:04
Clara und Dutch,

typisch für mich, ein Fettnäpfchen nach dem anderen: von Fotografieren null Ahnung und lande ausgerechnet in der "Oskar-Verleihung für Presse-Fotos"! Den World Press Award kannte ich zuvor nicht einmal, *schäm*
Dabei wollte ich nur anderen Themen friedliebend ausweichen, *lache über mich*.

Dutch, Deine Anweisung war aber gut, ich las und es wurden hochinteressante Stunden.
Irgendwann kam ich zur Übersicht aller Fotos, aus der die "Pieta" erwählt wurde.

2012 World Press Awars

Beim Foto "Battle for Libya" von Réne Ochlik,
General News, 1st Price Stories,
wurde mir klar, dass dieses Werk mir eine Geschichte erzählt,
die für mich wesentlich mehr "den Jemen, Ägypten, Tunesien, Libyen, Syrien - einfach alles, was während des arabischen Frühlings geschah" repräsentiert.
Für mich stellt es auch sehr viel mehr "einen intimen Moment" dar.
(1. Bilderzeile, ganz rechts).

Das Siegerfoto empfinde ich nicht als impulsiv.
Mich erinnert es zu stark, zu erdrückend an eine "Pieta".

Beindruckend fand ich auch
"Interrogation Room" von Donald Weber, Protraits, 1st Price, Stories
(Bilderzeile 9, ganz rechts).

Ganz stark beindruckte mich aber
das Foto (kein Titel?) von Brent Stirton
, Contemporary Issues 1st Price Singles.
Dieses Bild erzählt mir höchste Höhen und tiefste Tiefen eines ganzen Lebens.
(Zeile 13, 3.Bild).
(Wenn man mich fragen würde ... aber mich fragt ja Keiner ... *lache laut*.)

So, "schnell weg hier...",
MargArit
hl
hl
Mitglied

Re: "Verschleiertes Leid" World Press Photo Award 2012
geschrieben von hl
als Antwort auf dutchweepee vom 13.02.2012, 01:44:04
[...]Das Besondere an dem Foto sei, dass es in einer bedeutenden Entwicklung "eine private, intime Seite" zeige.[..]
Quelle

Die durch den Druck auf den Auslöser nun weder intim noch privat ist. Ich wünschte, die Fotografen hätten etwas mehr Respekt vor der Privatsphäre eines jeden Menschen.




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