Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!

Internationale Politik Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!

slash
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von slash
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.03.2013, 10:35:04
@ digizar

sprichst du also von feindlicher Übernahme?

Eher fliegen die Fetzen.

Der Modus Operandi dieser Täter in unserem Land ist bekannt. Doch kann man die wachsende Anhängerschaft der radikalen Islamisten noch kontrollieren - in unserem Land, in Europa, in ihrem Land selbst?

...
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sysiphus
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von sysiphus
Karl, weder wirklich, noch unwirklich glaube ich, dass Waffen Frieden schaffen. Die Waffen sind nicht gut oder schlecht. Bei Waffen kommt es darauf an, wer die besitzt und zu welchem Zweck ge- oder mißbraucht.

Beispiel aus Wikipedia:

"Der Aufstand im Warschauer Ghetto war ein Aufstand der im Warschauer Ghetto gefangenen Juden gegen ihre Deportation in Vernichtungslager während der deutschen Besetzung Polens.
Die völlig unzureichend bewaffneten Aufständischen erhoben sich am 19. April 1943 und lieferten der nationalsozialistischen Besatzungsmacht mehrere Wochen lang erbitterte Gefechte."

Ein weiteres Beispiel für den Kampf von Opfern gegen Täter, ist der Warschauer Aufstand gegen die deutschen Besatzungstruppen 1944. Bei Wiki läßt sich nachlesen, wie denen die gegen ihre Unterdrücker kämpften, die Unterstützung durch Waffenliefrungen versagt wurde. Damals von der Sowjetunion wie derzeit von Russland gegenüber den Aufständischen gegen das Assad-Terrorsystem.

sysiphus...
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von slash
als Antwort auf sysiphus vom 17.03.2013, 15:44:50
Das liefern von Waffen führt nicht zielbildend unbedingt zum Frieden, eher zeichnet sich ein Zulieferer als treuer Verbündeter aus, dem man vertraut, mit dem man Handel betreiben kann - z.B. in Form weiterer Waffenlieferungen, Nahrungsmittelversorgung und logistischer militärischer Unterstützung.
Nur ein kranker Patient ist ein guter Patient, an dem sich trefflich verdienen lässt...

...
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olga64
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 16.03.2013, 22:24:46
glaubst Du wirklich, dass Waffen Frieden schaffen? Soll der Westen islamistische Rebellen mit Waffen versorgen, damit diese syrische Christen meucheln? Wo ist in diesem Bürgerkrieg Recht und Unrecht? Gibt es klare Grenzen?

Für mich ist nur eins klar: Waffen töten und in einem Bürgerkrieg besonders grausam und unkontrolliert.

Karl
geschrieben von karl


In Syrien gibt es ja keine kompakte REbellengruppe - immer mehr formieren sich auch dort die Hardliner der Islamisten.Wenn jemals diese Tragödie beendet ist, wird das Land in Anarchie versinken und eine weitere islamistische Hochburg werden.
Wenn diese mit WAffen aufgerüstet werden, bedeutet dies nur, dass Russland und der Iran ebenfalls aufrüsten - auf der "guten" oder der "schlechten" Seite?
Soweit man hört, sind die Christen schon seit einiger Zeit geflohen - viele halten sich ja in der Türkei auf.
Ich empfehle jedem, der generell gegen Waffen ist, es auch in Sachen Syrien zu sein. Keine Waffe, geliefert an eine "gute Seite" garantiert, dass dadurch nicht hauptsächlich Unschuldigen getötet werden. Olga
Karl
Karl
Administrator

Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von Karl
als Antwort auf sysiphus vom 17.03.2013, 15:44:50
Lieber sysiphus,

im Warschauer Ghetto Aufstand sehe ich "Gut" und "Böse" klar verteilt. Ob ich den Mut gehabt hätte, die Juden dort zu unterstützen, weiß ich leider nicht, aber ich weiß, dass es richtig gewesen wäre.

Diese Grenze zwischen "Gut" und "Böse" kann ich im Bürgerkrieg in Syrien so aber nicht ziehen und ich vermute, andere können das auch nicht. Mir fehlt der Überblick und das notwendige Wissen, anderen, so fürchte ich, auch, selbst denjenigen, die dort jetzt ihre Geschäfte machen möchten.

Karl
sysiphus
sysiphus
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 28.03.2013, 21:48:02
Lieber Karl

Du siehst "im Warschauer Ghetto Aufstand [.] "Gut" und "Böse" klar verteilt". Ja das ist manchmal njcht leicht zwischen Gut oder Böse, zwischen schuldie oder unschuldig zu entscheiden. Mir fällt es jedoch nicht so schwer das zu erkennen. Aus meiner Sicht sind despotische Herrscher die ihre Völker in Geiselhaft halten, schon dadurch "böse". Richtig schuldig machen die sich, wenn sie Freiheitsbestrebungen ihrer Untertanen mit Gewalt unterdrücken.

Wie Richter bei Gewaltverbrechen nicht nur die Schuld, sondern auch die besondere Schwere der Schuld feststellen, soist das auch möglich bei Diktatoren, die um den bloßen Machterhalt den Tod tausender Menschen in Kauf nehmen. Dieser Baschar al Assad ist bereits schuldig geworden, als er ohne jegliche Legitimation die Nachfolge seines Vaters Hafiz al-Assad antratt, der als Putschist zum verbrecherischen Herrscher Syriens avancierte.

Vielleicht erinnerst Du dich noch Karl, (siehe Link) der Auslöser für das derzeitige Drama in Syrien, waren die zunächst friedlichen Proteste. Wegen des Folterns und der Morde an festgenommenen Demonstranten, hauptsächlich Kinder und Jugendliche, eskalierte verständlicher Weise die Gewalt von Seiten des Volkes. Dass dann der Despot für seinen Machterhalt zu babarischsten Mitteln griff, die Bevölkerung in ihren Wohnungen bombadieren ließ, ganze Stadtteile zu Schutt und Asche bombte, läßt sich daran nicht erkennen was "Böse" ist?

sysiphus...

Seit Beginn der Proteste in Syrien sind offenbar Dutzende Häftlinge zu Tode gefoltert worden, darunter Kinder und Jugendliche. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International dokumentiert namentlich 88 Fälle.

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adam
adam
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von adam
als Antwort auf sysiphus vom 29.03.2013, 12:06:33
In Syrien macht es aber keinen Sinn, durch Waffenlieferungen den Sturz von Assad zu unterstützen, weil dadurch einer neuen Diktatur der Weg bereitet werden könnte, die dazu dem Westen noch feindlich gesinnt wäre.

Wäre es nicht sinnvoller, von außen zu versuchen, Waffenlieferungen nach Syrien überhaupt zu minimieren? Das wäre z.B. möglich, wenn man den Russen einen Zugang zum Mittelmeer ermöglicht, sie so unabhängig von Syrien macht und dem Kremel die Alternative bietet, sich von Assad zu distanzieren. So könnte wirklich etwas für die syrischen Zivilisten getan werden.

Bis jetzt ist das Argument, man wolle der syrischen Bevölkerung durch Waffenlieferungen helfen, ein reines Lippenbekenntnis. In Wirklichkeit hat das machtpolitische Hintergründe, von wegen Syriens "geopolitischer Lage".

--

adam
sysiphus
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf adam vom 30.03.2013, 10:16:04
Du hast auf meinen Beitrag geantwortet Adam, allerdings hatte ich überhaupt nichts von Waffenlieferungen geschrieben. Außerdem wäre es den Menschen in Syrien wohl ziemlich egal was kommen könnte, würde endlich das Morden und Sterben aufhören. Meine Präfewrenz wäre ein Flugverbot über Syrien gewesen. Assads Kampfjets hätten viel weniger Menschen töten und nicht so imense Schäden anrichten können. Vielleicht hätte sich sogar eine libysche Lösung ergeben, Beim Gaddafi-Sturz wurde ja auch spekuliert und befürchet, nun gäbe es einen islamistischen Gottesstaat. Und? Nix da!

sysiphus...
adam
adam
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von adam
als Antwort auf sysiphus vom 30.03.2013, 16:45:02
Dann habe ich den falschen Schluß aus Deiner Anmerkung geschlossen, daß Waffenembargos nur aus westlicher Richtung gelten. Entschuldige.

Für ein Flugverbot bin ich nicht, denn wer sollte das durchsetzen? Die Amerikaner ziehen sich inzwischen schon so weit aus Nahost zurück, daß Obama bei seinem Besuch in Israel sogar der Knesset die kalte Schulter zeigt. Obama hat wohl die Nase voll von dem durchtriebenen Doppel und Dreifachspiel der arabischen Staaten, Israels und der Palästinenser, sprich Hamas.

Die Bundeswehr sähe ich nicht gerne in Syrien und Holland mitsamt Cameron können ein Fluverbot nicht auf die Beine stellen. Das hat man in Libyen gesehen. Ohne Einverständnis der Russen sollte sowieso nichts geschehen. Es ist nicht gut, wie der Westen Russland immer mehr nach Osten abdriften läßt. Was passiert, wenn es in Syrien zu weiteren Tabubrüchen, wie dem Einsatz von Chemiewaffen kommt? Ich weiß es nicht.

Ich glaube, daß die arabischen Länder auf längere Sicht zunehmend islamistisch werden, jedenfalls wenn es nach den Vorstellungen der Saudis geht. Und täusch Dich nicht in Bezug auf Libyen. Bengasi samt Einflußgebiet sehe ich schon als islamistisch an. Wenn ich recht informiert bin, ist dort ein Senussi der starke Mann und neulich las ich eine Reisewarnung für Europäer dort hin.

--

adam
hafel
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Re: Waffen für einen Bürgerkrieg? Nein!
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 28.03.2013, 21:48:02
@ Karl: "Diese Grenze zwischen "Gut" und "Böse" kann ich im Bürgerkrieg in Syrien so aber nicht ziehen".

In diesem Punkt sind wir mal wieder einer Meinung. Ich sehe hier auch keine "Guten" und keine "Bösen", sondern vernarrte und verblendete Rechthaber, die ihre Meinung mit Waffengewalt auf Kosten der Bevölkerung durchsetzen wollen. Ich kann auch auf beiden Seiten keine Ziele erkennen, die dieses Gemetzel rechtfertigt.

Das Einzige was hier hilft wäre, dass von keiner Seite Waffen geliefert werden. Wenn die letzte Patrone verschossen ist, ist Ruhe.

Hafel

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