Internationale Politik War der Krieg so gedacht?

albaraq
albaraq
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von albaraq
als Antwort auf hugo vom 21.03.2011, 08:11:27

"..."
Ich glaub auch nicht das die Merkel von einer Nichtbeteiligung überzeugt ist,,dazu war sie bisher viel zu militant eingestellt. Hätte sie gerade eine erfolgreiche Bundestagswahl hinter und 5 Jahre Regierungszeit vor sich,,,ich bin überzeugt, unsere Bundeswehr wäre dabei.
"..."

hugo
geschrieben von hugo


Zeigt das Verhalten in dieser Angelegenheit mir ganz einfach -
Deutschland als Partner ist unzuverlässig wenn es wirklich darauf ankommt.
Schröder damals hatte richtig entschieden,
denn das war ein Angriffskrieg -
jetzt aber -
hat ein Volk um Hilfe und Unterstützung gegen ihren längst geistig übergeschnappten Diktator gebeten,
das ist etwas ganz anderes und da hat Deutschland jämmerlich versagt!
hafel
hafel
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hafel
Ich frage mich im vollem Ernst: ist es totale "geistige Umnachtung" oder ist es eine hinterlistige Bösartigkeit?

Da fordert doch Amre Mussa (Generalsekretär) der Arabischen Liga die westliche Welt dingend um Unterstützung in der Einrichtung einer Flugverbotszone.
Nun wird sie eingerichtet, beklagt er sich über zivile Opfer! Ohne die Zustimmung der Arabischen Liga hätte es keinen UN-Beschluss gegeben.

Wenn es hier im Forum im guten Glauben einige Traumtänzer gibt, die mit diesem militärischen Begriff nichts anfangen können, okay.
Ein Generalsekretär, der einige Berater im Hintergrund hat, sollte wissen wie eine Flugverbotszone umgesetzt wird. Da werden keine Schildchen an Luftballons angebracht: "Bitte den Luftraum freihalten", sondern da werden im Vorfeld alle Hindernisse weg gebombt.
Dafür gibt es Beispiele, da hätte die Arabische Liga nur mal ein paar Jährchen zurückdenken müssen, denn im Kosovo-Krieg war eine ähnliche Situation. Da kamen bei dieser "Einrichtung der Zone" viele Zivilisten um Leben.

Gleich am Anfang des Konfliktes hatte ich in einem anderen Thread genau das vorausgesagt: Erst wird der Westen gebeten einzugreifen, dann wird er verdammt, weil er eingegriffen hat.

Eine Flugverbotszone heißt eben ganz konsequent, die Ausschaltung aller Hindernisse. Und Raketen (Marschflugkörper) werden nach den Zielkoordinaten programmiert und nicht nach den Gegebenheiten, wer sich gerade am Zielort aufhält. Da wird, wenn es "schief geht", nur „sorry“ gesagt.

Ich schätze, jetzt kommt die Jammerei,: "das haben wir so nicht gewollt".

Hafel
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hafel vom 21.03.2011, 09:47:47
Guten Morgen hafel,
wie ich aus zuverlässiger Quelle inzwischen in Erfahrung bringen konnte, hat die Arabische Liga gedacht, da käme die Helikopterstaffel der Bergrettung von Chamonix. Und der Copilot hängt ein Verkehrsschild zum Fenster raus, den roten runden Kreis. Das ist international verständlicher als ein Schild mit Text.

Und für die Betroffenheitsdamen: ich schaue beim Schreiben ganz betroffen drein!

Hafel, es ist nicht ausgeschlossen, dass das wieder in so einer Sch....... endet wie der Irak. Wer schuld ist, ist jetzt schon klar.

Ich geh derweil mit dem Fahrrad nachschauen, ob Philippsburg 2 noch dampft. Das Wetter muss ausgenützt werden.

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senhora
senhora
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von senhora
Bill Clinton hat kürzlich in einem Interview gesagt, wie sehr er es bis heute bedauert, damals in Ruanda nicht eingegriffen zu haben.

Senhora
Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Frage wäre, wer von den Mitglieder der arabischen Liga
war denn bei der Konferenz dabei und wer stimmte überhaupt ab.

Ich finde die Information leider nicht mehr, aber war es nicht so,
daß überhaupt nur die Hälfte der Mitglieder teilnahm ?
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Von den teilnehmenden Mitgliedern war auch ein Teil dagegen.
Wenn ich mich nicht irre ging die Abstimmung 9 : 2 dafür aus.

Warum greifen Nachbarstaaten der arabischen Liga an anderer Stelle (Bahrain) ein,
aber hier überläßt man es wieder dem Rest der Welt.
Es wäre in erster Linie doch wohl eine Sache der arabischen Nachbarn,
zumindest sich zu beteiligen und noch besser die Führung zu übernehmen.
Dann würde doch wohl hoffentlich das Nötige getan und das in der Form,
wie es erwünscht ist.
Allerdings muß man dann auch hinter den Aktionen stehen.

nordstern
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
so war er gedacht. die bei der raytheon company (um nur einen der kriegsgewinnler aus dem militärisch-industriellen komplex zu nennen) feiern gerade. es gibt schnittchen und schampus satt. jede abgefeuerte tomahawk zieht eine neue bestellung nach sich.

neusprech

regelmäßig geht das so. ein neuer feind wird ausgeguckt und agitpropmäßig gekonnt vermarktet. um die "menschlichkeit" gehe es, wird gesagt, um "solidarität", um "frieden" etc. pp..

wieder sind die couch potatoes entzückt. lange haben sie warten müssen. jetzt ist es soweit. krieg! endlich wieder krieg!

--
Wolfgang

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hema
hema
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hema
als Antwort auf hafel vom 20.03.2011, 23:02:06

Hafel ich gebe dir recht. In jedem Flugzeug sitzt ein Mensch, der abdrehen kann, wenn ihm Gefahr droht, oft auch nicht mehr, wenn eine Abwehrrakete (verzeih den unfachmännischen Ausdruck) erst einmal sein Flugzeug erfasst hat.

Gaddafi wurde wieder und wieder gewarnt. Er hat öfter versprochen aufzugeben (Waffenstillstand), was er noch nie eingehalten hat. Gaddafi hat noch nie auf die Zivilbevölkerung Rücksicht genommen, im Gegenteil er hatte Freude daran sie alle zu bestrafen, weil sie nicht auf seiner Seite waren.

Wie könntest du dir vorstellen sein Massenmorden aufzuhalten, ohne ihn zu bekämpfen? Noch dazu wo er Menschen zwingt ihn mit Leib und Leben zu schützen. Eh ein Feigling grauslichster Art.

Hoffentlich erwischen sie ihn bald, damit der Spuk wieder ein Ende hat.



stange
stange
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von stange
als Antwort auf silhouette vom 21.03.2011, 10:01:40
Die Aufständischen in Libyen feiern das Eingreifen des Westens zur Durchsetzung der Flugverbotszone wie in einem Kindergarten, die ein Spiel beobachten, wo ihr Sympathisant dem Sieg nahe kommt.

Hier vermisse ich eine ernste militärische Führung, und das große Erwachen kommt dann, wenn das Ziel erreicht wird, das der Despot, der das Volk tyrannisiert, von der Bildfläche verschwindet, und die Führung an eine demokratische Regierung übergehen soll.

Zurzeit vermisse ich eine solche politische einheitliche Führung, so dass nach Gaddafi ein politisches Vakuum entstehen kann, was nicht minder gefährliche Auswirkungen haben kann.

Ein revolutionärer Aufstand braucht auch eine einheitliche politische Führung, sonst ist es keine Revolution sondern eine Revolte, und da wäre ein Raushalten aus dem Konflikt der bessere Weg gewesen.

Das ist meine Meinung. Das Volk in der ehemaligen DDR hatte eine einheitliche Führung die eine Veränderung des Systems anstrebte, deshalb ist es auch gelungen den antagonistischen Widerspruch des geteilten Deutschland zu überwinden. Das wiederum ist meine Erfahrung.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
nicht, dass noch jemand denkt, alle seien kriegsgeil:

Den Krieg gegen Libyen sofort stoppen!

http://www.ag-friedensforschung.de/
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libyen/baf3.html

--
Wolfgang
hugo
hugo
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.03.2011, 10:14:55
Es wäre in erster Linie doch wohl eine Sache der arabischen Nachbarn,
zumindest sich zu beteiligen und noch besser die Führung zu übernehmen. (nordstern)

hm nordstern,,,vielleicht siehste das etwas zu optimistisch, auch hafel verlangt von dieser zusammengewürfelten Truppe nach meiner Meinung zu viel.

Ich stell mir das eher so vor: Da einige dieser Staaten, ja selber durch und von Diktatoren geführt werden merken diese sehr wohl, auf welches Glatteis die sich begeben wenn das mit Libyen (und dazu unter eigener Mithilfe)ein voller Erfolg der Aufständischen werden sollte.

Die können also -bei Strafe des eigenen Untergangs vor Augen- gar nicht 100 prozentig hinter dieser Aktion stehen. Eine derartige Fähigkeit zur Selbstkorrektur, nee das trau ich keinem Tyrannen zu, da muss schon gewaltiger Druck von außen und innen -ähnlich wie in Tunesien oder Ägypten anbrausen, um diese Art Selbsterkenntnis und Durchblick zu erzeugen.

Der Diktator muss weg, bzw mindestens dermaßen außer Gefecht gesetzt werden, das kein Bürger mehr vor Angst und Bange, sich zu Huraa Rufen und Lobhudeleien genötigt sieht, sondern seine echte Grundeinstellung nach außen tragen kann.

das könnte dann eine weitere Kettenreaktion unter den beteiligten Staaten dieser Liga auslösen. Ich hätte nichts dagegen.

hugo

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