Internationale Politik War der Krieg so gedacht?

hema
hema
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.03.2011, 10:45:55

Es doch keiner kriegsgeil, das siehst nur du so.

Die Menschen wollen endlich in Frieden und Freiheit leben, ohne ständig überwacht und behindert zu werden.





Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich liefere meine Quelle nach....
Im dritten Teil weiter unten.

Mit neun Stimmen für Flugverbot

Neun Stimmen von zweiundzwanzig ist nicht die Mehrheit.

@ Hema
Live ticker in jedem Onlineauftritt einer Zeitung ist wie die Übertragung eines Fußballspiels.
Welcher Markt wird da bedient.

Und das nächste Blutbad wird vorbereitet.

Gaddafi ruft zum Marsch auf Bengasi auf weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/aufruhr-arabien/727e2ao-marsch-auf-bengasi#.A1000146


nordstern
Mitglied_bed8151
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 21.03.2011, 10:49:50
genau, die "freiheit" hatte ich vergessen. noch so ein versatzstück aus dem wörterbuch der neusprecher. um "frieden" und "freiheit" geht es also. deshalb der krieg. - ich erinnere (damals, man war genauso kriegsgeil, ging es gegen afghanistan):

Als er die Luftangriffe ankündigte, sagte Präsident George Bush, "Wir sind eine friedliche Nation." Amerikas Lieblingsbotschafter, Tony Blair, (auch als Erster Minister von Grossbritannien bekannt), klang wie ein Echo: "Wir sind ein friedliches Volk."

Jetzt wissen wir es also. Schweine sind Pferde. Mädchen sind Jungen. Krieg ist Frieden.

Bei einer Ansprache aus dem FBI Hauptquartier einige Tage später, sagte Präsident Bush: "Dies ist unsere Berufung. Dies ist die Berufung der Vereinigten Staaten von Amerika. Die freieste Nation der Welt. Eine Nation, die auf fundamentale Werte erbaut ist, die Gewalt ablehnen, Mörder ablehnt, und das Böse ablehnt. Wir werden nicht ermüden."

aus... Krieg ist Frieden (von Arundhati Roy), SPON, 31.10.2001

--
Wolfgang

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ingo
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ingo
Das Schlimmste ist für mich, dass die Intervention so spät gekommen ist. G. hatte viel zu lange Zeit, Bomben zu schmeissen und mit Panzern weiter vorzurücken. Jetzt hat er seine Flugzeuge und Hubschrauber erstmal "versteckt", und seine Panzer möchte er am liebsten noch bis in die Städte rollen lassen. Die Taktik, Soldaten und Material unter die Zivilbevölkerung zu mischen, um ggf. mit der Tötung von Zivilisten argumentieren zu können, kennen wir aus anderen Ländern zur Genüge. Ich gestehe, dass bei mir der Gedanke genährt wird, dass ich nicht traurig wäre, wenn Gaddafi und seine Familienmitglieder bei einem Angriff auf seinen privaten Schutzring zu "Kollateralschäden" würden; denn ein Offizierskorps, wie das um Stauffenberg, haben die Libyer offenbar nicht.
Bei allen Diskussionen sollten wir übrigens nie aus dem Auge verlieren, dass die absolute Mehrheit des Restes der Welt den derzeitigen Einsatz gegen Gaddafi wollte und beschlossen hat. Einen "Krieg" führt derzeit Gaddafi gegen den Rest der Welt, einschl. seiner eigenen Bevölkerung; und nicht umgekehrt.
hema
hema
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hema
als Antwort auf hafel vom 21.03.2011, 09:47:47
Da fordert doch Amre Mussa (Generalsekretär) der Arabischen Liga die westliche Welt dingend um Unterstützung in der Einrichtung einer Flugverbotszone.
Nun wird sie eingerichtet, beklagt er sich über zivile Opfer!


Mich wundern einige Araber immer wieder. Das beste Beispiel ist dieser Mussa. Zuerst dafür, dann hat er Angst um zivilie Opfer.

Auf der anderen Seite waren arabischen Kämpfern Menschenleben noch nie viel wert, siehe Schiiten gegen Sunniten im Irak, in Pakistan, in Afghanistan, und dann noch gegen Christen und überhaupt gegen alle, die sie für Ungläubige halten. Der "Gottesstaat" Iran ist überhaupt "der Größte". Da morden die scheinheiligen Mullahs mit aller Grausamkeit ihr eigenes Volk, wenn dieses nicht kuscht.

Die Verlogenheit und Scheinheiligkeit kennt doch überhaupt keine Grenze. Aber mit dem Finger auf jene zeigen die helfen wollen und die alles tun um zivilie Opfer möglichst zu vermeiden.

Herrgott bitte schau oba und hilf ihnen gescheiter zu werden!


hugo
hugo
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.03.2011, 10:45:55
nicht, dass noch jemand denkt, alle seien kriegsgeil: Den Krieg gegen Libyen sofort stoppen!
(Wolfgang)

"Es ist besser, wenn Tyrannen hundert Ungerechtigkeiten gegen das Volk verüben, als dass das Volk eine einzige Ungerechtigkeit gegen die Tyrannen verübt." Jawoll Herr Wolfgang Luther

Man darf dem Pöbel nicht zuviel pfeifen, er wird sonst gern toll.

nee, der Gadaffi ist ja weder echt bewaffnet (hat er nur zum Spielen) noch kriegsgeil, der will doch für alle seine Untertanen nur das Beste, möglichst im Schutze der Pazifisten weltweit.

ich bin ja sicher nicht bekannt dafür immerzu die Amis zu loben und zu preisen wenn sie irgendwo auf dieser Erde "Ihre Interessen" verteidigten.

Für mich ist es das erste mal seit 1945, das ich deren militärisches und diplomatisches Tun in diesem Falle nicht verurteile sondern bisher sehr akzeptiere. Nicht das hier noch Jemand behauptet: alle die das so sehen sind generell kriegsgeil.

hugo





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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 21.03.2011, 10:47:49

Ich stell mir das eher so vor: Da einige dieser Staaten, ja selber durch und von Diktatoren geführt werden merken diese sehr wohl, auf welches Glatteis die sich begeben wenn das mit Libyen (und dazu unter eigener Mithilfe)ein voller Erfolg der Aufständischen werden sollte.
hugo
geschrieben von hugo


Dann wird es langsam Zeit, daß dieser Umstand deutlich wird.
Was wäre denn so schlimm, wenn Diktatoren verschwinden und die Menschen frei sind.
Vor allen Dingen aber hört mit der Beteiligung der stärksten Kräfte der arabischen Liga
das taktieren auf.
Auf die "Imperialen" schimpfen geht dann nicht mehr.
Entweder für die Menschenrechte oder dagegen.

Außerdem bleibt abzuwarten, wie sich die Revolutionäre nach dem Krieg darstellen.

nordstern
schorsch
schorsch
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hafel vom 20.03.2011, 20:38:29
@: "...Bereits nach einem Tag kippt die Meinung der arabischen Liga...."

Ich denke, die gekippte Meinung lag schon vor der Zustimmung gedruckt vor.

Anders gesagt: Arabische Liga stimmt vorne zu - und verurteilt hinten.
adam
adam
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.03.2011, 11:13:06
Die arabische Liga ist in etwa das Gegenstück zur UNO, gegen Menschenrechte und gegen Demokratie, ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Königen, Regimen und Despoten, untereinander zerstritten und nur einem gemeinsamen Ziel verschworen: An der Macht zu bleiben und ihre Länder im Interesse der Führungsschicht auszubeuten. Dafür brauchen diese Despoten die Welt, die sich leider von ihnen abhängig gemacht hat, aber dafür brauchen sie auch die Kluft zu dieser Welt, um nicht innenpolitisch in Schwierigkeiten zu kommen. Nach außen werden Milliardengeschäfte getätigt und Lieblingskunden gehätschelt und innenpolitisch vergiften sie ihre Völker mit nationalistischen Parolen gegen die Welt und hauptsächlich gegen den Westen. Dafür wird sogar in Kauf genommen, daß eine Religion radikalisiert wird, die eigentlich keinen Deut besser oder schlechter ist als andere.

Das erleben wir zur Zeit in Reinkultur, wenn die Arabische Liga einerseits für Libyen eine Flugverbotszone befürwortet hat, um den unberechenbaren Gaddafi, ohne viel eigenes Zutun loszuwerden, andererseits nun sofort den Westen anklagt, weil libysche Menschen bei deren Realisierung ums Leben kommen. Das kommt bei den eigenen Völkern gut an. So wird das bewahrt, was allgemein die Kluft zwischen den Kulturen genannt wird. So brauch sie es, die Arabische Liga, um zu Hause Oberwasser zu bewahren.

In Libyen ging es m. E. nur ganz am Anfang der Demonstrationen um Freiheit für das Volk. Jetzt geht es in einem Bürgerkrieg um die Macht im Staat und die Macht über das Öl. Und die Welt mischt sich über die Uno ein, um möglichst schnell Ruhe zu schaffen. Ob das gelingt, steht in den Sternen. Es geht keinesfalls darum, Zivilisten zu schützen, allenfalls, um die eigene Bevölkerung mit einem humanitärem Grund zu beruhigen. So werden einerseits die arabischen Völker hinter`s Licht geführt und wir selber auch.

--

adam




hafel
hafel
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Re: War der Krieg so gedacht?
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 21.03.2011, 11:12:14
Hugo:

Ich halte Dich nicht für einen Kriegstreiber. Das ist aber nicht die Frage hier.

Solche kriegerischen Auseinandersetzungen haben - wie auch so manche Technik -, ein hohes Restrisiko, d h. sie entfalten irgendwann ihre Eigendynamik und sind kaum noch zu stoppen.
Deshalb lehne ich grundsätzlich Kriege ab (Ausnahme: reine Selbstverteidigung), weil sie nie kalkulierbar sind.

Kriege werden immer dann geführt, wenn die Politik versagt hat. Hier wurde die Politik gar nicht ausgeschöpft, den irren Gaddafi zu stoppen.

Und welche jämmerliche Figur hier Frankreich an den Tag legt: gestern noch Kuschelkurs und Gaddafi hofiert, heute Spinne feind und Bombenangriff.



@ Schorsch:

Das hatte ich (ganz am Anfang) in einem anderen Thread voraus gesagt. Blauäugigkeit, auf die Äußerungen der Arabischen Liga auf den Leim zu gehen. Die waren sich bisher noch nie ganz einig.

Hafel


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