Internationale Politik Was wollte Obama in Israel erreichen - und was hat er erreicht?

Hilft es Dir,hast Du damit Erfahrung ?

Das Thema halte ich für zu wichtig, um hier einen persönlichen Streit vom Zaun zu brechen. Ich bitte um Sachbeiträge zum Thema.

Karl

Nein, Karl, jetzt nicht mehr.
Um Sachbeiträge hier abzusetzen, braucht man Leute, die richtig lesen und verstehen können.
Das tue ich an anderer Stelle, wo ich weiß, dass es richtig eingeordnet wird.

von einem 'friedensprozess' kann überhaupt keine rede sein. den irgendwo in dieser gegend zu sehen, ist fantasterei. es hört sich ja auch so schön an - friede, freude, eierkuchen. - israel müsste die besetzten gebiete unverzüglich bedingungslos aufgeben, sich hinter die ihm von der völkergemeinschaft garantierte 'grüne linie' zurückziehen und signalisieren, dass die palästinenser für den schaden entschädigt werden, der ihnen jahrzehntenlang zugefügt wurde. dann könnte man von einem friedensprozess sprechen. vorher nicht. - meine vermutung: es bleibt beim kriegerischen zustand; auch die neue israelische regierung wird (wie ihre vorgänger) morden und unterdrücken, um das unrecht (die bedingung für das existenzrecht israels) aufrechtzuerhalten.
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w.

Ganz so sinnlos scheint der Besuch Obamas in Israel doch nicht gewesen zu sein. Zumindest hat er mit seiner Ansprache die jungen Israelis (überwiegend Studenten) erreicht, als er im Jerusalemer Convetion Center erstmals von den Leiden der Palästinenser zu ihnen sprach. Von den jungen Menschen wurde er gefeiert wie ein Star. Vor allem als er auf Hebräisch betonte, dass "Israel mit seinen Sorgen nicht allein sei!"

Er sprach von der Unfairness, dass palästinensische Kinder und Jugendliche nicht in einem eigenen Staat aufwachsen können, dass Siedler sie ungestraft misshandeln dürfen , ihre eingeschränkten Möglichkeiten und von der Gefahr der Vertreibung.
Obama forderte das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung und Gerechtigkeit. Damit sprach er sich einmal mehr für eine Zweistaaatenlösung aus. Netanyahu haben diese Worte bestimmt nicht gefallen, auch wenn danach die Medien Israels den Besuch Obamas als politischen Erfolg bewertete.

Gewiss, es sind nur Worte, aber sie erreichten einen Teil der Jugend Israels- und das macht auf lange Sicht doch ein kleines bisschen Hoffnung, dass die Annäherung langfristig durch die Jugend auf beiden Seiten möglich werden könnte.

Dann wies er darauf hin,dass der angestrebte Frieden zwischen den Israelis und den Palästinensern durch all die Unruhen und Revolutionen auf der Welt zurückgedrängt wurde, was quasi eine Entschuldigung sein sollte, dass er erst in seiner 2. Amtshälfte Israel mit einem Besuch würdigte.

Luchs

Danke, Wolfgang. Genauso ist es. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Doch marina, m. E. ist etwas Wesentliches hinzuzufügen.

So wie Wolfgang es formuliert, wäre tatsächlich keinerlei Hoffnung auf eine friedliche Lösung gegeben. Die Hoffnung auf eine Versöhnung darf man sich nicht leichtfertig aus der Hand schlagen lassen. Es braucht mutige Politiker auf beiden Seiten, wie es Rabin und Arafat waren, die dicht vor einer Lösung des Problems standen, bevor Rabin umgebracht wurde und die nachfolgenden israelischen Regierungen Arafat isolierten.

Damals keimte Hoffnung und es ist nicht einzusehen, dass kein neuer Friedensprozess in Gang kommen sollte, wenn der Druck des Faktischen anders zu groß würde. Vieles spricht für einen Weg der Vernunft. Ich jedenfalls gebe die Hoffnung nicht auf.

Karl

weit und breit ist weder ein arafat noch ein rabin zu sehen. sie scheiterten damals beide an der wirklichkeit. heute gründet sich die hoffnung auf eine friediche entwicklung auf nichts, außer auf wohlfeile worte. das ist keine politik, das ist traumtänzerei.
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w.

Wer sich von Obamas Besuch in Israel Entscheidendes erwartet hatte, muss schon sehr naiv sein. Diese Art von Höflichkeitsbesuch war nur ein kleiner "Vorspann" zu der Arbeit, die bei Außenminister Kerry liegt, der den Friedensprozess in den kommenden Monaten wieder in Gang setzen will.

Hier in den Diskussionen wird nur gebetsmühlenhaft wiederholt, dass der "Friedensprozess" nicht so läuft wie erwünscht. Niemand scheint zu bemerken ( oder es passt nicht in den Mainstream), dass sich Israels Jugend, die Treibhefe eines jeden Volkes, sich der palästinensichen Seite vorsichtig mit Verständnis zuwendet. Und auch die jungen Menschen der Palästinenser haben die Nase voll von der Unbeweglichkeit der "Alten". Sie sind es, die ihre Zukunft bauen wollen, auf sie sollte für die Zukunft gesetzt werden. Das hat Obama bei seiner Ansprache unterstrichen.

Ich bin es allerdings leid, einmal andere Gedankengänge in diese Diskussionen zu bringen, die prinzipiell sich stets um die eingefahrenen Sichtweisen drehen. Antworten erwarte ich schon längst keine mehr.

Luchs

Luchs35,

die Antworten muss, wie Du schon geschrieben hast, die israelische und palästinensische Jugend selbst geben. Wir können von hier aus den gordischen Knoten nicht zerschlagen, die Situation nur analysieren.

Karl