Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?

Internationale Politik Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?

adam
adam
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 31.12.2011, 14:18:44

@karl,

man kann es nicht rechtfertigen, aber man darf auch die gesamten Umstände, die zum Krieg führten, nicht unter den Tisch kehren und nicht unberücksichtigt lassen, daß unter Sadam und seinem Regime bis zu 290000 Menschen ermordet wurden.

Der Krieg war auch meiner Meinung nach nicht gerechtferigt, aber daß Sadam Hussein und seine Mittäter ihrte Strafe bekamen und nicht weiter morden konnten, sollte berücksichtigt werden.

--

adam
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 31.12.2011, 14:18:44


Wie würden Deine Worte wohl die Iraker empfinden, die jetzt nicht mehr leben und eliminiert wurden?


Karl
geschrieben von karl


Die Frage kann ich nicht beantworten Karl, ich weiß das nicht. Aber vielleicht hast Du eine Antwort darauf, was wohl hunderttausende irakische und iranische junge Männer empfinden würden, könnten sie das noch, die als Soldaten in Saddam Husseins Krieg ihr Leben lassen mußten. Wie ist es mit Empfindungen, wären sie noch möglich, bei den hunderttausenden ermordeten und zu Tode gefolterten "Untertanen" des Saddam Hussein, Und dann erst die Empfindungen der tausende Kinder und ihrer Mütter die der irakische Tyran so einfach und grundlos, vergasen lies.

Mir diese Frage zu stellen ist einfach, solche Fragen aus einem Blickwinkel beantworten auch. Für mich stellt sich die Frage nach den Tätern, und wer sind die Opfer, und soll man die Täter gewähren lassen und den Opfern nicht helfen, wenn das möglich wäre?

"Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos" - sysiphus...
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf sysiphus vom 01.01.2012, 11:04:00
Hier wird ja wieder mächtig theoretisiert.
Da will ich doch mal mitmachen.
Die frage, die ich mir stelle ist doch sind islamische länder derzeit überhaupt in der lage "demokratisch" regiert zu werden und als staatswesen friedlich zu funktionieren?
Im Irak war unter S.H. "friedhofsruhe, jetzt nachdem der diktator weg ist, steht das land am rande eines bürgerkrieges zwischen Sunniten und Schiiten und wird zum spielfeld des Iran.
In Libyen herrscht nach dem sturz des Diktators ein ziemliches chaos und es ist zu befürchten, daß auch dort ein bürgerkrieg ausbrechen kann, wenn die einzelnen stämme, die unter dem diktator "ruhig gestellt waren" ihren teil vom kuchen mit waffengewalt beanspruchen.
In Ägypten macht das militär wieder mobil, genauso die militanten Islamisten.
Die Kopten müssen das ausbaden, die "Salafisten" brennen das L institut d. Egypte nieder und vernichten die alten schriften. Ihr ziel ist der aufbau eines islamistischen staates in dem die geschichtsschreibung mit Mohammed beginnt.
Klappt das, werden vielleicht auch die pyramiden eines tages weggesprengt.
Was in Syrien wird, weiß auch noch keiner so genau.
Dort sitzen die christen zwischen allen stühlen und sollte Assad gestürzt werden, weiß noch keiner wer und wie an die macht kommt.
Am besten funktionieren noch die ölstaaten, die von einem geistlichen und weltlichen anführer mehr oder minder loyal für die bevölkerung beherrscht werden.
Was wird also im "orient", ich weiß es nicht, aber ich hab so meine bedenken, auch im hinblick auf die stellung dieser "neuen staaten" zu Israel.



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hugo
hugo
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 01.01.2012, 11:22:10
Was wird also im "orient", ich weiß es nicht, aber ich hab so meine bedenken, auch im hinblick auf die stellung dieser "neuen staaten" zu Israel.
geschrieben von gram


bei dieser Frage möcht ich Dir beipflichten was wohl werden wird,,und auch meine Bedenken sind nicht die Geringsten denn:

Im Irak haben die Dingsda ihre Hände im Spiel und deshalb brodelt es dort gewaltig. Gerade erst beginnt ein hochriskanter Waffen-Deal mit der derzeitigen Marionettenregierung.

In Afghanistan haben auch die Dingsda ihre Hände im Spiel und auch dort brodelt es und wird wohl denmächst noch mehr brodeln wenn sich die Hauptthemen um Waffen, Drogen, Taliban handeln werden,,

und im Hinblick auf Israel ist es nicht viel besser. Die schaffen es nicht halbwegs normale Beziehungen zu all ihren Nachbarn zu gestalten, ja nicht mal untereinander sind die sich grün. Israel (also die Regierung,,)so wie ich es sehe, ist eine Gefahr für alle Nachbarn, für die eigene Bevölkerung und auch für die westliche Welt, aber auch dort haben die Dingsda ihre Hände im Spiel,,

In den Ländern Nordafrikas die sich gerade im Umbruch befinden haben auch die Dingsda ihre Hände im Spiel,, z.B konnte man gerade erfahren das sie an Ägypten gewaltige Militärhilfen liefern, und auch an andere militante Gernegrößen wird geliefert,,

fast überall -so mein Eindruck- wo die Dingsda ihre Finger im Spiel haben, sind solche Bedenken noch und nöcher berechtigt.

Wie weit und wie lange noch, dürfen sich die Dingsda wohl in die inneren Angelegenheiten vieler anderer Staaten ungestraft einmischen ??

Es wird höchste Zeit das sich die UN von der Beeinflussung der Dingsda befreien und selber nach Möglichkeit überall dort einmischen wo es unbedingt nötig ist und überall dort heraushalten wo es halbwegs klappt mit den Menschenrechten,,

hugo
arno
arno
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 01.01.2012, 19:25:44
Hallo, hugo,

mich wundert, dass die Dingsda nicht mal in sich
hineingehen und eine außenpolitische Bilanz ziehen?

Eine solche Kette von Pleiten läßt sich unmöglich
noch toppen.
Selbst die wirtschaftliche Dingsda-Pleite ist
dagegen harmlos.
Dingsda hat genug eigene Baustellen im Lande, die
angegangen werden müssen.
Ob die Chinesen, die jetzt das Weltgeschehen bestimmen,
die UNO unterstützen, bleibt fragwürdig.

Viele Grüße und ein gesundes Jahr
arno

clara
clara
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von clara
Es ist soweit, Frankreich hat die Leugnung des Völkermords an den Armeniern unter Strafe gestellt. Bravo! Erdogan und die meisten Türken reagieren entsprechend und freuen sich schon auf die Abwahl Sarkozys. Einige wenige Stimmen äußern sich realistisch:

"Irgendwann", schrieb der bekannte Publizist Mehmet Ali Birand schon im Dezember, "werden wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass der größte Teil der Welt die Ereignisse von 1915 als Völkermord ansieht. Je früher wir uns damit abfinden, umso besser." Bisher steht er in der Türkei mit dieser Meinung allerdings ziemlich allein.

Mehr hier im Spiegel

Clara


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Medea
Medea
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von Medea
als Antwort auf clara vom 24.01.2012, 18:58:00
Was die Franzosen können, muß auch
in Deutschland möglich sein - es ist
nicht länger hinzunehmen, daß die Türkei
den Völkermord an den Armeniern weiter
leugnen kann.

In den USA und Berlin, in London wahrscheinlich
auch, lagern Filme und Dokumente, von
Diplomaten damals außer Landes gebracht, die
eindeutige Beweise an diesem furchtbaren Geschehen
in der Türkei festgehalten haben.

Vor einiger Zeit wurde über TV eine Dokumentation
ausgestrahlt, wie sie erschütternder nicht sein
kann, das, was dort zu sehen war, trieb mir die
Tränen in die Augen. Viele Aussagen damaliger
Zeitzeugen liegen in den Archiven - die Türkei
kann sich nicht reinwaschen von diesen Verbrechen -
auch wenn sie noch so viele Drohgebärden zeigt
und Erdogan noch so wütet.

Medea.

clara
clara
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von clara
als Antwort auf Medea vom 24.01.2012, 23:49:41
Medea, es ist wahrscheinlich die Dokumentation, die ich auch gesehen habe. Fürchterlich!
In Frankreich drohen nun militante Türken mit Cyberattacken. Auch bei solchen Dingen kann sich das Internet empfindlich auswirken.

In Deutschland würde sich ein Verbot der Leugnung noch fataler auswirken, weil hier der Bevölkerungsanteil der Türken über 3% beträgt, in Frankreich weniger, als 1%.
Die seit Jahrzehnten fest gesetzte Meinung in der türkischen Bevölkerung kann nur durch eine Änderung der Politik in dieser Frage beeinflusst werden. Die Politik wiederum verspricht sich Vorteile bei den Wählern, wenn sie in der Armenierfrage nicht einlenkt. Und Erdogan profitiert momentan von dieser Lage.

Ich bin nicht darüber informiert, ob die Bundeskanzlerin den Völkermord bei Gesprächen mit der türkischen Regierung überhaupt schon mal angeschnitten oder gar angemahnt hat.

Clara
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf clara vom 25.01.2012, 12:30:01
...Die seit Jahrzehnten fest gesetzte Meinung in der türkischen Bevölkerung kann nur durch eine Änderung der Politik in dieser Frage beeinflusst werden.
...


Richtig, clara,

Überzeugungen kann man nicht mit dem Strafrecht ändern, sondern nur mir Argumenten und Beweisen.

rolf.
Medea
Medea
Mitglied

Re: Wie weit darf sich ein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen?
geschrieben von Medea
als Antwort auf clara vom 25.01.2012, 12:30:01
Du bringst mich auf eine Idee Clara.
Ich schreibe an die Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel
einen Brief mit eben dieser Frage.

Mal sehen, ob und was ich für eine Antwort erhalten
werde. Frau Merkel ist mutiger als mancher Mann,
ihr traue ich auch unbequeme Fragen an Herrn
Erdogan den Genozid am armenischen Volk betreffend
zu. Kanzler Schröder dürfte da eher gekniffen haben.

M.


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