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Internationale Politik Wie weit wird Trump noch gehen?

luchs35
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Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von luchs35
Um den ehemaligen amerikanischen Sonderermittler Robert Mueller ist es sehr ruhig geworden, seit er sich wieder als Partner eines Kollegen in die Anwaltskanzlei zurückgezogen hat. Aber dass der amerikanische Präsident nun seinem ehemaligen Kumpan Roger Stone die verdiente Gefängnisstrafe von 40 Monaten wegen Korruption erlassen hat, bringt auch Mueller außer Fassung. Für ihn bleibt Stone ein rechtmäßig verurteilter Verbrecher.  
Dieser stand im Mittelpunkt der Ermittlungen Muellers, in denen es u.a. um dessen Zusammenhang mit den Wahlen 2016 in Verbindung zu russischen Geheimdienstkreisen  gegangen war.  Trump scheint darauf zu bestehen, dass sein Freund Stone nichts Rechtswidriges begangen habe , was allerdings dessen Leumund sicher nicht reinwaschen wird. 
Trump steht auf dem Standpunkt , dass Stone Opfer eines politischen Rachefeldzuges der Demokraten sei und sowohl Sonderermittler Mueller ,die Zeugen wie auch die Richterin seien befangen gewesen. 

Roger Stone sei furchtbar behandelt worden, verkündete Trump, der sich erstmals mit Gesichtsmaske zeigte (vielleicht dass man ihm die Lügen nicht vom Gesicht ablesen konnte?)
 Richtig ist, dass Stone operierte bekanntermaßen als republikanischer Politstratege  ständig am Rande der Legalität , um den Ruf des jeweiligen Gegners zu untergraben. 

Die Entscheidung Trumps, ihm die 40 Monate Haft zu erlassen,  stieß auf heftigen Widerspruch nicht nur bei den Demokraten sondern auch bei Teilen der Republikaner.
Senator Mitt Romney, Republikaner, sprach von "beispielloser historischer Korruption".
Luchs35


 
olga64
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 13.07.2020, 18:02:05

Alle Präsidenten der USA haben von ihrem BEgnadigungsrecht Gebrauch gemacht, nur nicht so plump wie Mr Trump, der nach Methode der Mafia hier Loyalität seiner Person gegenüber belohnt.
Robert Mueller soll nun erneut vor dem Kongress aussagen; das dürfte auch wieder ein längerer Prozess werden - was soll er Neues sagen, das er nicht schon früher erklärte. Und sind die Amerikaner mehrheitlich daran interessiert, die ihrerseits um ihr Leben und ihren Lebensunterhalt kämpfen?
Es liegt nun an den Demokraten, daraus umgehend eine grosse Sache zu machen, was ich bei dieser Partei leider seit langem vermisse.
Es werden praktisch Täglich Skandale in Sachen Trump auf dem Präsentierteller veröffentlicht - was machen die anscheinend müden Demokraten daraus? Nichts und damit wollen sie Wahlen gewinnen.
Viel schlimmer als diese unappetitliche Sache mit der Begnadigung finde ich das Kopfgeld, ausgesetzt auf amerikanische Soldaten durch die Russen in Afghanistan. Schweigen in den Reihen der Demokraten, obwohl diese Angelegenheit seit Februar bekannt ist.
Wäre ich Amerikanerin, würde ich kein grosses Vertrauen auf Änderung zu dieser Partei haben. Dazu kommt ja noch ,dass auch im Falle eines Sieges durch Mr Biden der sicherlich nicht alles zurückdrehen wird, was Trump nun in die Wege leitete. Er würde in einer Zeit der grössten Verunsicherung der Amerikaner und exorbitanter ökonomischer Probleme mit folgender massenweiser Armut der Amerikaner das Ruder übernehmen - und was tun?
DAs alles ist zumindest dem Team Trump gut bekannt; deshalb sicher auch die Strategie, es noch weiter zu treiben, weil sie sich anscheinend alles erlauben können und die gegnerische Partei sich in Stillschweigen flüchtet. Olga

luchs35
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 13.07.2020, 18:27:47
Dass die Demokraten auf die Kopfgeldgeschichte nicht besonders reagieren ist zu verstehen, denn bis heute ist das nicht verifiziert, aber ein gute Story, um von anderen Dingen abzulenken.Und Ablenkungsmanöver hat weiß Gott der amerikanische Präsident derzeit wirklich nötig. Warum also sollten die Demokraten da auch noch mitmischen, wenn offensichtlich doch nicht mehr dabei rauskommt als eine unbestätigte Story? 
Dass die Taliban auf alles Jagd machen, was ihnen im Weg steht, ist verständlich, und Blut fließt dabei doch immer. Inzwischen redet auch keiner mehr davon.
Trump kämpft nun mit allen Mitteln um seiner Wiederwahl im September(?) , da wird bestimmt noch so einiges präsentiert, was davon ablenken soll, wie sehr er bei der Eindämmung des Coronavirus versagt hat. Da hilft auch sein neuerliches Mundschutz tragen nicht weiter. 
Luchs35

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olga64
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 13.07.2020, 19:23:46

Die Wahlen sind im November (und nicht im SEptember).
Bei dem Gnadenakt ging es um einen Delinquenten,der Aussagen hätte machen können, wie das Verhältnis zwischen Trump und Putin ist und inwieweit dieser damals via Wikileaks die Mitkandidatin Clinton um den Wahlsieg brachte (den sie ja auf Basis der erreichten Stimmen sowieso hatte).
Die Sache mit dem Kopfgeld kommt von "den Diensten" und beleuchtet wieder das Verhältnis Trump zu Putin. Und für die Taliban ist halt nicht nur Blut geflossen, sondern viel Geld.
Stellen Sie sich mal vor, so eine Story würde in Deutschland oder einem anderen europäischen Land vor den Wahlen bekannt werden? Können Sie sich vorstellen, dass die jeweilige Opposition einer Regierungspartei dies ignorieren würde? Olga

luchs35
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 13.07.2020, 19:30:18
Achjee, Olga,  dieses Verhältnis zwischen Putin und Trump wurde doch schon Xmal  durchgekaut und immer wieder hervorgeholt. Schlüssig bewiesen ist es noch immer nicht, aber es gibt eine Menge Geschichtchen darüber. Aber damit werden wir sicher noch gut gefüttert, da im November (danke!) die Wahlen stattfinden. 
Ich will es keinesfalls ausschließen, es ist alles möglich, aber bewiesen ist eben nichts. Ich nehme an, dass es in den nächsten Monate noch manche "Erkenntnisse" gibt.
Das weiß auch die Gegenseite. 
 

 
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 13.07.2020, 19:41:23

Jetzt verstehe ich Sie aber gar nicht mehr:
Der Grund für den Begnadigungsakt des Mr Trump war doch, dass der Delinquent sich nicht zu dem Verhältnis Trump-Putin äusserte (und dies übrigens prahlerisch auch offen zugegeben hat) und damit erwarten konnte, dass er nicht in den Knast marschiert.
Es wäre vermutlich nicht unklug, einen Weg zu finden für die bevorstehenden Wahlen, damit sich Putin nicht wieder in die Wahlen in den USA einmischt, so wie vor 4 Jahren. Oder finden Sie das nicht wichtig und würden evtl. sogar eineEinflussnahme des Herrn Putin richtig finden?

Spannend wird auch ,wie sich Trump zu dem Urteil verhält, seine Finanzunterlagen nun endlich zu veröffentlichen - also Steuerbescheide und seine SChmiergeldzahlungen an eine Prostituierte.
Allerdings muss er das nicht mehr vor den Wahlen machen; sondern erst hinterher. Das bedeutet, dass das Volk nur die Details erfährt, wenn er wieder gewählt wird - und wenn nicht, wen interessiert es dann noch so brennend? Olga


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luchs35
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 13.07.2020, 19:49:47
Jetzt verstehe ich Sie aber gar nicht mehr:
Der Grund für den Begnadigungsakt des Mr Trump war doch, dass der Delinquent sich nicht zu dem Verhältnis Trump-Putin äusserte (und dies übrigens prahlerisch auch offen zugegeben hat) und damit erwarten konnte, dass er nicht in den Knast marschiert.(Olga)



Das wäre ja eine tolle Vorstellung von Recht: Der Delinquent schweigt und kommt deshalb frei. Hoffentlich machen sich das nicht auch noch andere Halunken zunutze. Da muss ich der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses. Nancy Pelosi, Recht gegeben, wenn sie in diesem Vorgehen des Präsidenten eine Gefahr für die nationale Sicherheit sieht. Und das sieht nicht sie alleine so, sondern Demokraten und Republikaner sind sich hier für dieses Mal einig.
Luchs35

 
olga64
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 14.07.2020, 10:04:45
 
 
. Da muss ich der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses. Nancy Pelosi, Recht gegeben, wenn sie in diesem Vorgehen des Präsidenten eine Gefahr für die nationale Sicherheit sieht. Und das sieht nicht sie alleine so, sondern Demokraten und Republikaner sind sich hier für dieses Mal einig.
Luchs35

 
Das wird Mrs Pelosi sicher freuen, wenn Sie ihr Recht geben.
Aber das Trump sowohl eine nationale als auch internationale Gefahr ist, ist vermutlich vielen politisch denkenden Menschen seit Jahren nicht verborgen geblieben.
Wichtig wäre nur ,was macht Mrs Pelosi jetzt "auf die Schnelle"? Für langwierige, weitere juristische SChritte dürfte die Zeit bis November nicht mehr reichen, oder?

ABer bitte nicht übertreiben: es ist nicht so, dass sich Demokraten und REpublikaner hier nun einig sind. Einige Republikaner haben Mut, sich gegen Trump zu stellen - alle anderen wissen natürlich ,dass auch sie ihr Mandat verloren haben, wenn Trump die Wahl verliert. Deshalb bleiben sie stumm, wie sie es die letzten Jahre schon geübt haben. Olga
luchs35
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2020, 18:27:43
Es nützt nichts, das Für und Wider hin und her zuschieben, das ist für uns Außenstehende doch wie Schach spielen. Warten wir einfach ab, wie lange sich Teile des  amerikanische Volkes noch so an der Nase herumführen lassen. Treffen wird es uns Europäer natürlich auch, wenn ein so unberechenbarer Mensch solch wichtige Hebel in den Händen hat. Aber es bleibt bis zu den Wahlen doch noch die durchaus berechtigte Hoffnung, dass die amerikanischen Wähler sehen, wohin ihr Weg führt - unserer übrigens auch. 
Luchs35
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RE: Wie weit wird Trump noch gehen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 14.07.2020, 18:54:03

Ja, diese Hoffnung habe ich natürlich auch, weil ich mir gar nicht vorstellen mag, was diesem Mr Trump bei gewonnener Wahl in seiner dann folgenden Legislatur so alles einfallen wird; dann muss er sich ja keinerlei Schranken mehr auferlegen, weil das ja dann seine letzte Wahl war.
Aber meine Hoffnung ist auch nicht übermässig hoch, dass Mr Biden hier alles zurückdrehen kann und wird. Die USA befinden sich dank Corona in einer ihrer schlimmsten Phasen; nicht nur in Bezug auf die weiterhin steigenden Infektionszahlen und damit verbundenen Toten, sondern auch wirtschaftlich. Mr Biden würde ein Land in Scherben übernehmen und ob dieser doch recht alte Mann die Kraft hat, es hier herauszuführen, wage ich sehr zu bezweifeln. Er braucht dringend eine jüngere Person an seiner Seite,die auch dann sofort die Geschäfte übernehmen kann, wenn Mr Biden sie nicht mehr ausüben könnte. Olga


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