Internationale Politik Wird das noch mal was mit dem weltweiten Sozialismus?

In Venezuela steht ein Regimewechsel bevor -
Argentinien wird nun konservativ regiert -
Cuba nähert sich an die USA an -
Brasilien Regierungschefin im fliegenden Fall -

Alles noch Domänen eines Sozialismus, der sich nach und nach zu überleben scheint. Es ist wohl so, wenn sich in den sozialistisch geführten Ländern die Knäste füllen und im Gegenzug die Supermärkte entleeren, wenn - wie in Venezuela - der Spritpreis günstiger ist als Trinkwasser und die Inflationsrate bei durchschnittlich 70% liegt, werden sich die Menschen dies nicht mehr lange gefallen lassen.

Sogar der gemässigtere Sozialismus wie z.B. in Frankreich erfolglos - bei den Regionalwahlen (1. Durchgang) schnitten die Sozialisten am schlechtesten ab. Die SPD in Deutschland kommt seit Jahren nicht aus ihrem Tief - die Partei die Linke ebenfalls nicht.
Der griechische Sozialismus ist ebenfalls ein zahnloser Tiger geworden.

Irgendwann werden vom Sozialismus alter Prägung nur noch Uralt-Linke in wohlhabenden Ländern wie Deutschland träumen, die ihrerseits nie oder schon lange keine grossen Nöte mehr erleiden mussten, die anscheinend nur der "gerechte Sozialismus" beseitigen würde.
Sozialismus dürfte nur nach chinesischer oder vietnamesischer Lesart für Menschen lebbar sein, wenn überhaupt. Olga

Ich denke Olga das der Kommunismus eine Pause macht.
In China hat man den Traum noch lange nicht begraben, sondern den richtigen weg gefunden um den Feind auszunocken, mit den eigenen Waffen und das liegt klar auf der Hand.
Wenn Du oder wir mal in die USA gehen und alle Artikel aus einem Haus/Wohnung entfernen, die aus China/Vietnam kommen kann man in so einer Wohnstätte nicht mehr leben.
Das ist schon ein paar Jahre so und die Firmen wollen ja Profit machen (in den USA) und lassen viel woanders fertigen.
Wenn diese Traumtänzer wenigstens in ganz Amerika investieren oder fertigen lassen würden, dann wären 20 Fliegen mit einer Klappe getroffen aber es muss ja noch ein Cent billiger sein.
Ausserdem darf man natürlich nicht den "Wohlfahrtsverein der USA"
vergessen, der solchen Staaten grosszügisch unter die Arme hilft, zumindest den demokratischen Kräften in diesen Ländern....

Als Idee gehört der Sozialismus (Kommunismus) in die Köpfe junger Menschen - wer kennt nicht den Jugend-Traum, eine gute, gerechtere andere
Welt zu schaffen? Vollgestopft mit Idealen in einer Gruppe Gleichgesinnter nächtelang Marx und Engels, Lenin, Trotzki, Rosa Luxemburg etc. diskutierend. Alles wortgewaltige Verkünder. "Was wäre, wenn ...?)

Irgendwann ganz stinknormale familiengründende Bürger geworden!
Und manchmal an das Wort Matthäus 23,3 sich erinnernd:
Haltet Euch an meine Worte - und nicht an meine Werke!

Ja, zu den "Werken", zu denen kam es wohl seltener.

Medea.

Diese Frage, Olga, löst bei mir Nachdenken, aber auch Orientierungslosigkeit aus.
Wir kommen ja aus einer Zeit unseres Lebens, wo Sozialismus so verschiedene Gesichter hatte und hat, vom mordenden regierenden Pöbel bis zu maßvollen Sozialdemokraten, die in der WElt des Kapitalismus Mittelwege praktiziert, die einer breiten Bevölkerungsschicht gutes Auskommen und Armen ihr Schicksal einigermaßen ertragen lässt.
Ohne sozialistische Bewegungen hätte der Haifisch-Kapitalismus zum Beispiel keine 40 Stunden Woche gebracht.
Aber ich glaube, dass nur Systeme auf der Welt langfristig überleben, die einen Vernunfts-Mix aus Kapitalismus und Sozialismus praktizieren. Nachdem aber dessen Ausprägung eine große Bandbreite haben dürfte, denke ich, solche Systeme werden sich immer wieder erneuern.
In Deutschland ist Sozialpolitik etwas "langweilig geworden", sodass die SPD derzeit niemanden vom Stuhl reisst.
Weltweit?

Wie viele meiner Generation, deren Eltern oft überzeugte Nazis waren, war auch ich als junger Mensch politisch sehr linksorientiert. Allerdings schwächte sich dies bei mir ab, als die Russen (die wir damals genauso wie die DDR, in der wir ja nicht leben mussten, sehr schätzten) in Prag einmarschierten und später in Budapest. Damals manifestierte sich in mir der Gedanke, ob es jemals ein sozialistisches Land geben würde, in dem Demokratie praktiziert wird oder werden kann. Da ich nie eines entdeckte, verabschiedete ich mich nach und nach von linken Theorien und arrangierte mich recht gut in meiner kapitalistischen Welt,die ja insbesondere in Deutschland sich recht moderat darstellt. In unserem Land werden immerhin mehr als 50% des Bundesetats (erwirtschaftet von Steuerzahlern) für soziale Zwecke investiert - man muss wohl sagen, noch ist das so. Bei immer weniger nachwachsenden Einzahlern und immer mehr "Entnehmern" dürfte sich dies bald ändern. ABer hin zum Sozialismus glaube ich nicht - nach den DDR-ERfahrungen inkl. Diktatur, die unser Land ja ebenfalls machte. Olga

Da an diesem System der sozialen Marktwirtschaft ja schon seit langem gesägt wurde, bleiben die negativen Folgen nicht aus.
Solange es den meisten aber gut geht in unserer Republik werden sich die Politischen Verhältnisse nicht Grundlegend ändern.
Der Kommunismus ist eigentlich der beste Weg um in Frieden und gesicherten Verhältnissen zu leben.
Das Problem beim Kommunismus ist schlichtweg gesagt der Mensch.
Wem nichts und alles gehört, der fühlt sich nicht verantwortlich
und lässt gerne andere für sich mitarbeiten, ist doch egal.
Ausserdem hatte der Kommunismus gar keine Chance, weil der Kapitalismus einfach effektiver arbeitete und so auch in der Lage war, mehr Waffen zu bezahlen was den Kommunismus letztendlich in die Knie zwang.
Oder glaubt hier einer Gorbatschow hätte sonst eine Chance gehabt?

@Olga

"...In unserem Land werden immerhin mehr als 50% des Bundesetats (erwirtschaftet von Steuerzahlern) für soziale Zwecke investiert....."

Dieser von ihnen immer wieder gern genommene Textbaustein stimmt einfach nicht und sie wissen das auch. Warum bringen sie ihn dann immer wieder? Damit eine Stimmigkeit mit den frisierten Arbeitslosenzahlen zustande kommt?
Meine wiederholte Frage nach den tatsächlichen Zahlen stellte ich weil meine Befürchtung dahin geht dass in Zukunft auch Flüchtlinge auf diese Art `geparkt` werden.
Für den sozialen Frieden sehr abträglich-

Tessy

Dieser von ihnen immer wieder gern genommene Textbaustein stimmt einfach nicht und sie wissen das auch. Warum bringen sie ihn dann immer wieder? Damit eine Stimmigkeit mit den frisierten Arbeitslosenzahlen zustande kommt?
Meine wiederholte Frage nach den tatsächlichen Zahlen stellte ich weil meine Befürchtung dahin geht dass in Zukunft auch Flüchtlinge auf diese Art `geparkt` werden.
Für den sozialen Frieden sehr abträglich-

Tessy[/quo

te]

Wenn Sie andere Zahlen haben, zeigen Sie diese doch bitte - ansonsten lassen Sie doch Ihre Verschwörungstheorien.
Frisierte Arbeitslosenzahlen? In Bayern und Baden Württemberg haben wir praktisch Vollbeschäftigung - stellen Sie dies auch in Abrede?
Fast 80% der deutschen Arbeitnehmer sind zufrieden mit ihrer Situation (soviel zum gefährdeten sozialen Frieden). In Deutschland haben wir mittlerweile 44 Mio berufstätige Menschen - so viel wie noch nie. Alles erfunden?
Die Menschen haben immer mehr Geld in der Tasche (gute Lohnabschlüsse, sehr geringe Energiekosten usw.) und geben immer mehr Geld für sich aus und stützen damit die Binnenkonjunktur. Das Wirtschaftswachstum für nächstes Jahr wird mit 2% plus veranschlagt, was wiederum viel Geld in die Steuer- und Sozialkassen spülen wird.
Ob sich Ihre BEfürchtung wg. der Flüchtlinge bewahrheitet oder nicht, sollten Sie abwarten - oder wissen Sie es schon heute (siehe oben Verschwörungstheorien?).
Olga

Frisierte Arbeitslosenzahlen?

Ich habe schon vor Jahren gestaunt. Lese den Bericht insgesamt oder vergesse ihn.

Link

Ciao
Hobbyradler

@Olga

"...In unserem Land werden immerhin mehr als 50% des Bundesetats (erwirtschaftet von Steuerzahlern) für soziale Zwecke investiert....."

Dieser von ihnen immer wieder gern genommene Textbaustein stimmt einfach nicht und sie wissen das auch. Warum bringen sie ihn dann immer wieder? Damit eine Stimmigkeit mit den frisierten Arbeitslosenzahlen zustande kommt?
Meine wiederholte Frage nach den tatsächlichen Zahlen stellte ich weil meine Befürchtung dahin geht dass in Zukunft auch Flüchtlinge auf diese Art `geparkt` werden.
Für den sozialen Frieden sehr abträglich-
Tessy

Stimmt, es kommt immer das gleiche, das hat sie schon vor Jahren erzählt. Man erfährt aber nicht, für welche soziale Zwecke investiert wird.
Es wird schon lange ein Sparkurs für die Kommunen gefahren. Daher fehlt es schon jahrelang an Sozialwohnungen, es gibt keinen bezahlbaren Wohnraum in den Städten. Was auch die Studenten erleben müssen. Es fehlt an Schulen, an Kindergärten. Die Kindergartenplätze sind horrent teuer, es gibt keinen Zuschuß für die jungen Familien. Es fehlt an Lehrern. An Programmen für die Kinder aus schwachen Familien. Bei Hartz-4 Empfängern fallen die Rentenbeiträge weg.Die Renten sollen demnächst ganz besteuert werden.

Es fehlt an Obdachlosenheimen, es gibt kaum welche. Die meisten schlafen bei der Kälte auf der Straße. Aber diese Unterkünfte gehören in meinen Augen auch zu sozialen Ausgaben u. zur Menschenwürde dieser Personen. Ich habe gestern einen Bericht im FS gesehen, wo man zeigte wie diese Menschen "haußen". Ein Obdachlosenheim ohne Heizung, ohne Warmwasser, keine medizinische Betreuung, dort lagen kranke Menschen rum mit alten Decken zugedeckt und das bietet die Stadt Menschen an. Das alles im "reichen Deutschland". Gut dass es Menschen in den Medien gibt, die das Elend in die Öffentlichkeit bringen. Menschen die sich bei den Verantwortlichen der Stadt, mit dem Filmmaterial, zeigten u dagegen klagen. Dieses Elend hat es im Sozialismus nicht gegeben. Ich kann mir vorstellen, dass für die Obdachlosen und viele sehr armen Menschen in Deutschland, darunter viele Kinder, es vielleicht ein Geschenk wäre, wenn sie mit in den Flüchtlingsunterkünften wohnen dürften. Nicht mehr frieren müssen u. dort mit Nahrung u. medizinischer Betreuung versorgt werden. Die Kinder Spielzeug bekommen u. ein liebes Wort von den freiwilligen Helfern. Das sind die vielen Namenlosen, die keine Lobby mehr haben.

Durch das Thema Flüchtlinge, ist ja bekannt geworden, was alles in den Kommunen fehlt.

Und zu den Arbeitslosenzahlen, weil du das erwähnst, die natürlich viel höher sind wie man es sagt. Darüber gibt es genug Berichte. Aber auch zu dem Thema hat man eine merkwürde Meinung gehört, also 3 Millionen Arbeitslose, 7 Millionen Hartz 4 Bezieher, sind erstmal nicht viel. Dass hinter den Millionen Menschen, bei jedem Einzelnen sich ein Schicksal abspielt, das ist uninteressant. Außerdem sind die Menschen in ihren Augen alle selber dran schuld. Alles Menschen, die nichts gelernt haben. Man ist weit weg von der Realität, kein Wunder man hat mit der "Arbeitssuche" nichts mehr zu tun, sondern genießt die Rente. In dieses Schicksal von Millionen Menschen in Deutschland, werden sich hundertausende Flüchtlinge mit einreihen müssen. Das hat Frau Nahles ja schon erwähnt. Sorry. das musste ich loswerden. Muß keiner teilen.
Tina