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Internationale Politik Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl

olga64
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Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von olga64
Victor Orban, ehemaliger Widerstandskämpfer und mittlerweile sehr rechtslastiger Regierungschef von Ungarn ist zu BEsuch bei Helmut Kohl. Sicher werden es beide bei ihrem Männergespräch so richtig krachen lassen, wenn sie über unsere Kanzlerin ihre Meinungen austauschen.
Dabei hätte doch gerade Herr Orban Grund zur Dankbarkeit, dass ihm unsere Kanzlerin und mit ihr Deutschland im September 2015 eine grosse Menge an Flüchtlingen abgenommen haben, die unwürdig am Bahnhof in Budapest vegetierten.
Auch Österreich sollte Herr Orban dafür danken, da diese humane Tat ja in Übereinstimmung mit Herrn Faymann erfolgte, wovon dieser aber seit längerem nichts mehr wissen will.
Hoffe, dass der Kuchen bei dem Kaffeekränzchen ausgezeichnet war und noch Zeit blieb für einen guten Pfälzer Riesling. Prost - Olga
Federstrich
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Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf olga64 vom 19.04.2016, 16:22:12
Frau Merkel jedenfalls sieht's (mal wieder) gelassen, versteht es also nicht etwa als Brüskierung, sondern schaut eher auf die Gemeinsamkeiten, die während der immerhin 80 Minuten besprochen wurden, nach "allem was sie so gehört" habe.
Auch Orban gibt sich positiv: Er wolle die Kanzlerin weiterhin als "Ideenspender" unterstützen. Weitgehende Einigkeit bestünde in der Notwendigkeit der Bekämpfung der Fluchtursachen sowie darin, dass D bzw. Europa nicht alle aufnehmen könne. So kommt das "Krachen" also medial tatsächlich als Kränzchen rüber.
olga64
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Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von olga64
als Antwort auf Federstrich vom 19.04.2016, 17:29:24
Warum sollte es unsere Kanzlerin nicht "gelassen" sehen? Was kann ein alter Mann in der Pfalz (mit ehrgeiziger Ehefrau, die nicht zu den Merkel-Fans gehört, wie sie uns mal wissen liess) schon ausrichten, der sich provokativ einen zwielichtigen Politiker eines kleinen Landes einlädt, der sich unsolidarisch zeigt?
Es spricht sich ja immer so leicht ,dass man die Fluchtursachen beseitigen müsse. Aber wie das mit dem Syrien-Krieg gehen soll, wo der Waffenstillstand anscheinend wieder zu Ende ist, konnte auch noch keiner von diesen Maulhelden erklären, oder? Oder findet sich noch jemand, der unsere Kanzlerin auch für diesen Krieg verantwortlich macht? Olga

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Federstrich
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Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf olga64 vom 19.04.2016, 17:35:52
Ich habe da nichts dagegen, dass sie's gelassen sieht. Und wenn das allerdings alle auch so sehen würden, bräuchte es die Meldung in den Medien gar nicht. Wenn sie dennoch ausgestreut wird, war man doch auf ihre Reaktion gespannt, die nun auch fleißig beschrieben und kommentiert wird. Sie hüpft aber nicht über jedes Stöckchen, das ihr hingehalten wird. Eine Alternative zur staatsfraulichen Gelassenheit gibt es für sie eh kaum.
Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 19.04.2016, 16:22:12
"Dabei hätte doch gerade Herr Orban Grund zur Dankbarkeit, dass ihm unsere Kanzlerin und mit ihr Deutschland im September 2015 eine grosse Menge an Flüchtlingen abgenommen haben, die unwürdig am Bahnhof in Budapest vegetierten."


Nur noch mal zur Erinnerung!
Ungarn gehört zu den Ländern, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben.
Prozentual zur Bevölkerung dieses kleinen Landes, hat Ungarn mit Abstand die meisten Flüchtlinge aufgenommen.
Vielleicht sollte man nun doch mal berücksichtigen, dass für Ungarn irgendwann mal der Punkt gekommen war, wo man nicht mehr in der Lage war, Flüchtlinge aufzunehmen.
olga64
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Mitglied

Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.04.2016, 18:18:22
Das war bis zum 2. Quartal 2015 so, aber es kommt immer auch auf das "Wie" an. Flüchtlinge wurden dort auf Plakaten aufgefordert, nicht zu kommen, bzw. schnellstens wieder zu gehen. Da diese Aufschriften meist nur in ungarisch waren, das fast keiner spricht und lesen kann, blieb es ohne Effekt. Die, die dort blieben, wurden unter knastähnlichen ZUständen "aufbewahrt". Es gab keine nennenswerten Hilfen, obwohl auch Ungarn von der EU dafür Zuschüsse hätte beantragen können.
Alles war schnell vorbei, da auch von den Flüchtlingen keiner nach Ungarn wollte, sondern dieses Land - bis dann der grosse Zaun gebaut wurde - nur als Transitland benützte. Olga

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freddy-2015
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Mitglied

Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.04.2016, 18:18:22
Nur noch mal zur Erinnerung!
Ungarn gehört zu den Ländern, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben.
Prozentual zur Bevölkerung dieses kleinen Landes, hat Ungarn mit Abstand die meisten Flüchtlinge aufgenommen.
Vielleicht sollte man nun doch mal berücksichtigen, dass für Ungarn irgendwann mal der Punkt gekommen war, wo man nicht mehr in der Lage war, Flüchtlinge aufzunehmen.


Klaus, das sehe ich genau so.
Ein kleines Land kann nicht 500.000 Flüchtlinge jedes Jahr aufnehmen (als Beispiel) ohne seine Identität zu verlieren.
Das alle nach Deutschland wollen, ist ja erst durch dieses Durchwinken ohne Kontrollen so gekommen, dass wurde doch in allen privaten Netzwerken in Asien und Afrika so weitergegeben.
Ausserdem denken alle die kommen, hier ist der Himmel (wirtschaftlich) auf Erden.
Meine Meinung zu Flüchtlinge aus Syrien habe ich oft genug mitgeteilt, Abholung vor Ort.

Was Orban und Kohl besprechen geht mir am Arm vorbei.
Das ist Kasperltheater.
olga64
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Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.04.2016, 20:01:00
Als Helmut Kohl Bundeskanzler wurde, lebten Sie vermutlich im schönen Dresden hinter einer Mauer im Tal der Ahnungslosen, weil Sie - so hörte man es ja immer wieder - keinen oder nur schlechten West-TV-Empfang hatten.
Dafür haben Sie heute eine Pegida, die mit ihren Nazisprüchen durch diese schöne Stadt marschiert und Touristen abschreckt und den dortigen GEschäften den Umsatz versaut, weil keiner mehr dort einkaufen gehen möchte.

Unsere Kanzlerin ,die seit mehr als 10 Jahren diesen Job ausfüllt, begehrte als Einzige in der CDU gegen Kohl auf und war nicht länger "sein Mädchen". Der Artikel von Frau Merkel in der FAZ wegen der Spenden wird mir immer im Gedächtnis bleiben.

Ich finde es gut, dass sie in den Flüchtlingslägern in der Türkei war und auch, dass sie den Menschen Mut zugesprochen hat. Diese Menschen haben es nicht so gut wie Sie und Ihre Landsleute nach der sog. Wende, die alle wussten, dass ein finanzstarker Klassenfeind im Westen die Sache schon regeln wird. Millionen flohen dann vom Osten in den Westen und machten auch ihr Leben sicher oft lebenswerter als vorher im staatlichen Knast.
Die blühenden Landschaften kann man besichtigen, wenn man durch die frühere DDR fährt und sich nur mit Schrecken daran erinnert, wie grau und verrottet dies alles aussah, als das Land sich an die BRD angeschlossen hatte.

Aber es gibt sie natürlich weiterhin die notorisch frustrierten Menschen, die nirgendwo etwas Gutes sehen werden - Sie gehören wohl dazu. Übrigens habe ich gerade auf Ihrer Profilseite gestöbert, was Sie anscheinend nicht mögen. Tut mir leid - dann sollten Sie weniger Details von sich bekanntgeben. Olga
Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 27.04.2016, 16:57:38
Genauso ist es Olga, da haben Sie mal wieder voll ins Schwarze getroffen.
Wenn es nur so wäre, dass Pegida "durch diese schöne Stadt marschiert und Touristen abschreckt und den dortigen Geschäften den Umsatz versaut", dann könnte ich das allerdings noch hinnehmen, denn deren Umsatz kann mir egal sein.

Nicht egal ist mir aber, dass Flüchtlinge durch die Stadt gejagt, verprügelt und in Angst und Schrecken versetzt werden, hinzu kommen die Brände an deren Unterkünften. Damit stellen die Pegida-Aktivisten und deren vielen Unterstützer sich und damit ihrer Stadt ein Armutszeugnis vom Feinsten aus.

Dann ist es mir doch tausendmal lieber, Frau Merkel reist in die südost-anatolisch/syrische Grenze, wo sie keineswegs Illusionen geweckt hat (eine völlig falsche Behauptung ist das), sondern ganz im Gegenteil einen Deal verhandelt hat, der die Flüchtlinge in der Türkei festhalten soll. Der gefällt mir zwar auch nicht, aber das steht auf einem anderen Blatt.
olga64
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Re: Zum Kaffeekränzchen in Oggersheim bei Helmut Kohl
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.04.2016, 17:19:37
WEm die Flüchtlinge am Herzen liegen, wer sich dafür engagiert, dass sie einigermassen menschenwürdig bei uns Aufnahme finden, wird natürlich den Pakt mit der Türkei nicht extrem gut finden, bzw. verunsichert sein, ob dies alles klappen wird.
Aber wer hat einen besseren Lösungsvorschlag?
Die Österreicher mit ihrem Rechtsruck und dem Wunsch, den Brenner zuzumauern? Die Polen? Die Ungarn? Die Tschechen?
Derzeit ist es in der Türkei ja so, dass auch dorthin praktisch keine Flüchtlinge aus Griechenland mehr kommen, weil diese in Griechenland um Asyl ersuchen (was sie ja lange abgelehnt hatten, weil sie nach Deutschland weiter wollten). Die immens übeforderten Griechen müssen jeden Antrag prüfen und dann entscheiden, ob sie Asyl gewähren oder in die Türkei abschieben.
Und dann kommt es in Europa auf die wirklich Willigen an und ob diese wirklich Menschen aufnehmen oder endlich was tun. Olga

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