Internationale Politik Zurück nach Afrika?
Zurück nach Afrika?
Senegal lädt haitianische Erdbebenopfer ein
Präsident Abdoulaye Wade: "Wenn sie in Massen kommen, sind wir bereit, ihnen eine ganze Region zu geben"
Dakar - Die Regierung im Senegal will Menschen aus Haiti nach dem verheerenden Erdbeben eine neue Heimat bieten. Wer in das westafrikanische Land "zu seinen Wurzeln zurückkehren" wolle, solle kostenlos Land erhalten, sagte der Sprecher von Präsident Abdoulaye Wade.
Der Staatschef selbst erklärte, weil Haiti von Sklaven gegründet wurde, seien die Einwohner Kinder Afrikas und könnten sich im Senegal niederlassen. Außerdem schlug Wade vor, Senegalesen sollten haitianische Waisenkinder adoptieren.
Die Regierung stelle ihnen Grundstücke zur Verfügung, "sogar eine ganze Region, das hängt davon ab, wie viele Haitianer kommen", sagte Präsidentensprecher Mamadou Bemba Ndiaye am Samstag.
"Wenn es nur ein paar sind, werden wir ihnen vermutlich Wohnungen oder kleine Grundstücke anbieten. Wenn sie in Massen kommen, sind wir bereit, ihnen eine ganze Region zu geben." Das Land für die Haitianer werde selbstverständlich fruchtbar sein, betonte Ndiaye.
*********************
Finde ich ganz toll !
Hab mich eh schon gefragt was Afrika und Araber (Ölstaaten) für die Menschen in Haiti tun ?
Die Katastrophe ist nämlich so groß, dass die ganze Welt helfen sollte.
Senegal lädt haitianische Erdbebenopfer ein
Präsident Abdoulaye Wade: "Wenn sie in Massen kommen, sind wir bereit, ihnen eine ganze Region zu geben"
Dakar - Die Regierung im Senegal will Menschen aus Haiti nach dem verheerenden Erdbeben eine neue Heimat bieten. Wer in das westafrikanische Land "zu seinen Wurzeln zurückkehren" wolle, solle kostenlos Land erhalten, sagte der Sprecher von Präsident Abdoulaye Wade.
Der Staatschef selbst erklärte, weil Haiti von Sklaven gegründet wurde, seien die Einwohner Kinder Afrikas und könnten sich im Senegal niederlassen. Außerdem schlug Wade vor, Senegalesen sollten haitianische Waisenkinder adoptieren.
Die Regierung stelle ihnen Grundstücke zur Verfügung, "sogar eine ganze Region, das hängt davon ab, wie viele Haitianer kommen", sagte Präsidentensprecher Mamadou Bemba Ndiaye am Samstag.
"Wenn es nur ein paar sind, werden wir ihnen vermutlich Wohnungen oder kleine Grundstücke anbieten. Wenn sie in Massen kommen, sind wir bereit, ihnen eine ganze Region zu geben." Das Land für die Haitianer werde selbstverständlich fruchtbar sein, betonte Ndiaye.
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Finde ich ganz toll !
Hab mich eh schon gefragt was Afrika und Araber (Ölstaaten) für die Menschen in Haiti tun ?
Die Katastrophe ist nämlich so groß, dass die ganze Welt helfen sollte.
Das ist doch mal was !
Ich find's auch wunderbar - hoffentlich findet es Anklang!
Ich find's auch wunderbar - hoffentlich findet es Anklang!
Ich denke auch, dass das die Ideallösung wäre. Es wäre quasi eine Heimkehr der Versklavten.
Die Frage ist aber: Denkt die dortige Bevölkerung genau so wie die Regierung? Ich erinnere mich nämlich an die "Heimkehr" der Deutschstämmigen nach Deutschland. Allerdings mussten diese irgendwie zwischen die Ansässigen gepfercht werden, während in Afrika genügend Brachland vorhanden wäre.
Die Frage ist aber: Denkt die dortige Bevölkerung genau so wie die Regierung? Ich erinnere mich nämlich an die "Heimkehr" der Deutschstämmigen nach Deutschland. Allerdings mussten diese irgendwie zwischen die Ansässigen gepfercht werden, während in Afrika genügend Brachland vorhanden wäre.
Grundsätzlich eine großartige Idee den Menschen von Haiti im Senegal Heimat zu bieten.
Doch wird das allein nicht reichen, selbst wenn diesen
Haitianern die schönsten Grundstücke in der so überaus fruchtbaren Casamance überschrieben würden.
Die Senegalesen selbst haben doch zum Großteil nicht
einmal Arbeit und benötigen Hilfe.
Linta
Buona Sera - Linta,
sicher eine schöne Idee. Aber unter dem Tenor "versklavte kommen nach Hause" wird dies sicherlich kein Haitaner nach so langer Zeit sehen,da sie sich ja erfolgreich davon befreit haben und mit Recht stolz darauf sind.
Menschen haben ja auch Heimatgefühle und zwischen Afrika und Mittelamerika sind gewaltige Unterschiede, obwohl wenigstens im Senegal und in Haiti ein ähnliches Französisch gesprochen wird.
Jobs dürfte es nur in der Tourismus-Industrie geben (aber nur für jüngere Leute - was macht man mit den Alten?); evtl. auch in der Nachbarschaft = Gambia. Dort wird aber wieder Englisch gesprochen.
Es wäre m.E. schon besser, den Menschen in Haiti nun eine echte Chance für ihre Zukunft im eigenen Land zu geben:Neuaufbau, erdbebensicher, Arbeitsplätze - könnte ja ähnlich touristisch werden wie die Domrep in der Nachbarschaft.
Auch Frankreich könnte hier einiges gutmachen; man liess sich ja viele Jahre von Haiti in Form von Reparationsleistungen bezahlen, wofür Haiti teure Kredite aufnahm (auch von Deutschland). Dies führte alles zum langsamen Ruin in diesem Teil der Insel.
Olga
sicher eine schöne Idee. Aber unter dem Tenor "versklavte kommen nach Hause" wird dies sicherlich kein Haitaner nach so langer Zeit sehen,da sie sich ja erfolgreich davon befreit haben und mit Recht stolz darauf sind.
Menschen haben ja auch Heimatgefühle und zwischen Afrika und Mittelamerika sind gewaltige Unterschiede, obwohl wenigstens im Senegal und in Haiti ein ähnliches Französisch gesprochen wird.
Jobs dürfte es nur in der Tourismus-Industrie geben (aber nur für jüngere Leute - was macht man mit den Alten?); evtl. auch in der Nachbarschaft = Gambia. Dort wird aber wieder Englisch gesprochen.
Es wäre m.E. schon besser, den Menschen in Haiti nun eine echte Chance für ihre Zukunft im eigenen Land zu geben:Neuaufbau, erdbebensicher, Arbeitsplätze - könnte ja ähnlich touristisch werden wie die Domrep in der Nachbarschaft.
Auch Frankreich könnte hier einiges gutmachen; man liess sich ja viele Jahre von Haiti in Form von Reparationsleistungen bezahlen, wofür Haiti teure Kredite aufnahm (auch von Deutschland). Dies führte alles zum langsamen Ruin in diesem Teil der Insel.
Olga
Die Idee selbst ist gut, ich sehe aber einige Probleme:
Die genannte Arbeitslosigkeit im Senegal, und nicht zu unterschätzen die unterschiedlich vorherrschenden Religionen. In Haiti hauptsächlich Katholiken, im Senegal Muslime. Das könnte zu Unruhen führen.
Auch denke ich, sind Haitianer gar keine Afrikaner in dem Sinn mehr, weil sie kulturell doch stark von den ehemaligen Kolonialherren beeinflusst wurden. Sprachlich dürften weniger Hürden bestehen, weil in beiden Ländern Französisch Amtssprache ist.
Wenn ihnen eine ganze Region zugeteilt werden soll, könnte das Neidgefühle auslösen.
Warten wir ab, ob und wie das Angebot aufgenommen wird.
Clara
@Olga: Sehe Ihren Beitrag erst jetzt, und einige Ausführungen decken sich mit meinen!
Die genannte Arbeitslosigkeit im Senegal, und nicht zu unterschätzen die unterschiedlich vorherrschenden Religionen. In Haiti hauptsächlich Katholiken, im Senegal Muslime. Das könnte zu Unruhen führen.
Auch denke ich, sind Haitianer gar keine Afrikaner in dem Sinn mehr, weil sie kulturell doch stark von den ehemaligen Kolonialherren beeinflusst wurden. Sprachlich dürften weniger Hürden bestehen, weil in beiden Ländern Französisch Amtssprache ist.
Wenn ihnen eine ganze Region zugeteilt werden soll, könnte das Neidgefühle auslösen.
Warten wir ab, ob und wie das Angebot aufgenommen wird.
Clara
@Olga: Sehe Ihren Beitrag erst jetzt, und einige Ausführungen decken sich mit meinen!
Re: Zurück nach Afrika?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich kann mir nicht vorstellen , dass das Haitianer annehmen. Schliesslich ist Haiti ihre Heimat seit Generationen, egal unter welchen Umständen sie dort hingekommen sind.
Die Senegalesen meinen das bestimmt gut - aber nur weil es sich um schwarze Menschen handelt, müssen sie nicht die selbe Mentalität und das selbe Weltbild haben.
Wir haben es einige Male erlebt mit afroamerikanische Freunde von uns. Sie reisten in das Land ihrer Väter und kamen mit einem "Kulturschock" wieder in die USA.
Ich glaube, auch deutschstämmige oder UK-stämmige Amerikaner würden nicht wieder nach Deutschland oder UK wollen, sollte ihre amerikanische Heimat durch eine Naturkatastrophe vernichtet werden. So schön es im Land ihrer Vorfahren auch ist.
Vielleicht wäre es viel klüger, wenn das Nachbarland die domenican Republic seine Grenzen aufmacht - das Land ist so gross und hat pro km² nur 1/3 so viele Einwohner wie Haiti und es gibt viel unbebaute Agrarfläche, weil alle in Toursmus arbeiten wollen. Oder die Französischen Antillen bzw. Martinique und Gouadeloupe könnten Menschen aufnehmen - und wennes nur vorübergehend ist.
Die Senegalesen meinen das bestimmt gut - aber nur weil es sich um schwarze Menschen handelt, müssen sie nicht die selbe Mentalität und das selbe Weltbild haben.
Wir haben es einige Male erlebt mit afroamerikanische Freunde von uns. Sie reisten in das Land ihrer Väter und kamen mit einem "Kulturschock" wieder in die USA.
Ich glaube, auch deutschstämmige oder UK-stämmige Amerikaner würden nicht wieder nach Deutschland oder UK wollen, sollte ihre amerikanische Heimat durch eine Naturkatastrophe vernichtet werden. So schön es im Land ihrer Vorfahren auch ist.
Vielleicht wäre es viel klüger, wenn das Nachbarland die domenican Republic seine Grenzen aufmacht - das Land ist so gross und hat pro km² nur 1/3 so viele Einwohner wie Haiti und es gibt viel unbebaute Agrarfläche, weil alle in Toursmus arbeiten wollen. Oder die Französischen Antillen bzw. Martinique und Gouadeloupe könnten Menschen aufnehmen - und wennes nur vorübergehend ist.
[/indent]Vielleicht wäre es viel klüger, wenn das Nachbarland die domenican Republic seine Grenzen aufmacht - das Land ist so gross und hat pro km² nur 1/3 so viele Einwohner wie Haiti und es gibt viel unbebaute Agrarfläche, weil alle in Toursmus arbeiten wollen. Oder die Französischen Antillen bzw. Martinique und Gouadeloupe könnten Menschen aufnehmen - und wennes nur vorübergehend ist. [/quote][indent]
Das ist leider keine gute Idee: die Domrep und Haiti sind seit langem nicht gut aufeinander zu sprechen; es werden zwei verschiedene Sprachen gesprochen. Es leben ja bereits Haitianer in der Domrep; diese werden wie underdogs für die schlechtbezahlten Hilfsjobs ausgebeutet.
Und die teuren französischen Karibik-Inseln, die Sie erwähnen, würden das Gleiche mit den Leute machen.
Ich denke, Haiti und seine überlebenden Einwohner haben es verdient, in ihrer Heimat eine neue Zukunft zu erhalten.
Und was heisst vorübergehend? Sagen Sie dies einem alten Menschen, der dann nie mehr seine Heimat sieht? Oder was machen Sie mit Kindern, die sie herausreissen und dann wieder zurückführen?
Olga
Ich finde doch, dass der Präsident vom Senegal es ehrlich meint. Auch gefällt mir, dass er seiner Bevölkerung vorschlägt verwaiste Kinder aus Haiti aufzunehmen. Sie sind sicher im Senegal besser aufgehoben als in der westlichen Welt, wo nicht ausgeschlossen werden kann, dass Kinderschänder am Werk sind.
Ein geschenktes Fleckchen fruchtbare Erde ist doch schon was!
In Haiti wurde kaum was für die Bevoelkerung getan. Glaubt hier jemand, dass es in Zukunft anders sein wird?
Die UNO müßte tätig werden, das Angebot aus dem Senegal prüfen und dann jenen Haitianern helfen, die das Angebot annehmen wollen.
Besseres wird kaum kommen und wer nicht freiwillig diesen Erdbebenopfern helfen will, der wird es auch nicht tun!
Ein geschenktes Fleckchen fruchtbare Erde ist doch schon was!
In Haiti wurde kaum was für die Bevoelkerung getan. Glaubt hier jemand, dass es in Zukunft anders sein wird?
Die UNO müßte tätig werden, das Angebot aus dem Senegal prüfen und dann jenen Haitianern helfen, die das Angebot annehmen wollen.
Besseres wird kaum kommen und wer nicht freiwillig diesen Erdbebenopfern helfen will, der wird es auch nicht tun!
Ich finde doch, dass der Präsident vom Senegal es ehrlich meint. Auch gefällt mir, dass er seiner Bevölkerung vorschlägt verwaiste Kinder aus Haiti aufzunehmen. Sie sind sicher im Senegal besser aufgehoben als in der westlichen Welt, wo nicht ausgeschlossen werden kann, dass Kinderschänder am Werk sind.
Hema, es ist bekannt, dass in Haiti viele Kinder als Arbeitssklaven für etwas Wohlhabendere schuften müssen.
Wegen der Armut müssen auch in Senegal viele Kinder das Familieneinkommen durch teilweise schwere Arbeiten aufbessern. Dazu kommen oft sexuelle Ausbeutung und die grausame Mädchenbeschneidung.
Kinder in Senegal
Unter diesen Umständen muss man sich fragen, was die wahre Absicht des senegalesischen Präsidenten für seinen Vorschlag ist. Ich traue dem Ganzen nicht so recht.
Clara