Kleine Reimereien PARODIEN

Lilith
Lilith
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Re: PARODIEN
geschrieben von Lilith
als Antwort auf adam vom 26.10.2010, 14:16:47


na-und
na-und
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
als Antwort auf adam vom 26.10.2010, 14:16:47

Super!
miriam
miriam
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von miriam
als Antwort auf adam vom 26.10.2010, 14:16:47
Ach Adam – da du mir doch kennst,
Deswegen du dir sicher denkst:
Miriam hat vom Gedicht nix verstanden,
Die Technik geht ihr völlig abhanden
...
Und trotzdem: das mit dem vielen Bier,
War für mich reinstes Elixier!

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na-und
na-und
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
ASTERN
Gottfried Benn:

Astern -, schwälende Tage,
alte Beschwörung, Bann,
die Götter halten die Waage
eine zögernde Stunde an.

Noch einmal die goldenen Herden
der Himmel, das Licht, der Flor,
was brütet das alte Werden
unter den sterbenden Flügeln vor?

Noch einmal das Ersehnte,
den Rausch, der Rosen Du-,
der Sommer stand und lehnte
und sah den Schwalben zu,

noch einmal ein Vermuten,
wo längst Gewißheit wacht:
die Schwalben streifen die Fluten
und trinken Fahrt und Nacht.


Mode

Modelle – tolle Figuren,
abgemagert und dünn,
die Modeschöpfer, sie schauen
zu ihren Gebilden nur hin.

Noch einmal die Mode von gestern
als Mode von heute gezeigt,
und zahlungskräftige Schwestern,
sie sitzen zum Kaufen bereit.

Noch einmal die gleichen Klamotten,
der Kaufrausch, das teure und du –
Designer die lachen und spotten
und sehen den Damen nur zu

Noch einmal dieses Erlebnis,
das längst ja schon keines mehr ist.
Und schauen wir auf das Ergebnis:
„Das meiste ist doch großer Mist!“
miriam
miriam
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von miriam
als Antwort auf na-und vom 28.10.2010, 16:05:19
Rainer Maria Rilke

Der Gefangene

I

Meine Hand hat nur noch eine
Gebärde, mit der sie verscheucht;
auf die alten Steine
fällt es aus Felsen feucht.

Ich höre nur dieses Klopfen
und mein Herz hält Schritt
mit dem Gehen der Tropfen
und vergeht damit.

Tropften sie doch schneller,
käme doch wieder ein Tier.
Irgendwo war es heller -.
Aber was wissen wir.

Meine Hand das eine kennt nur:
Gebärde, mit der sie schreibt
Auf des Computers Tastatur
Einen Text - der hoffentlich bleibt.

Ich höre nur dieses Klopfen,
Und meine Hand hält Schritt
Doch helfen nur Baldriantropfen
Wenn wieder der Text wegtritt

Schriebe ich doch etwas schneller
Dann hätt ich noch ein Gedicht,
Vielleicht wär dieses auch heller
Doch dem PeCe geht eben aus das Licht…
na-und
na-und
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
als Antwort auf miriam vom 29.10.2010, 17:46:33
Man fragt sich wirklich, was wohl Rilke geschrieben,
wenn es damals schon einen PC gegeben hätte.
Sicherlich stünden die Gedichte andersrum.

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miriam
miriam
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von miriam
als Antwort auf na-und vom 05.11.2010, 08:56:25
Die Antwort ist doch ganz einfach:
Rilke, da er etwas verstand vom Fach,
Hätt’ erst angefangen mich zu kritisieren,
Dann hätt’ er versucht mich zu parodieren...


cecile
cecile
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von cecile
als Antwort auf miriam vom 05.11.2010, 09:56:09
Rilke hätte kritisiert dein Gedicht?
Soviel Mut, Miriam, hatte Rilke nicht!



Cécile

die immer noch den Einstieg in eine Parodie sucht (heul, zu viel Respekt vor grossen Namen???)
miriam
miriam
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von miriam
als Antwort auf cecile vom 05.11.2010, 10:03:36
Johann Wolfgang von Goethe

Sich im Respekt zu erhalten,
Muß man recht borstig sein.
Alles jagt man mit Falken,
Nur nicht das wilde Schwein


Respekt -
kein respektvoller Vierzeiler

Vor Goethen Respekt zu bewahren,
Kann nicht immer einfach sein -
Manch Vers der uns blieb erhalten,
Klingt wie von ein Dichterlein.
na-und
na-und
Mitglied

Re: PARODIEN
geschrieben von na-und
Die Schatzgräber
(Gottfried August Bürger)

Ein Winzer, der am Tode lag,
rief seine Kinder an und sprach:
„In unsrem Weinberg liegt ein Schatz,
grabt nur danach – „An welchem Platz?“
schrie alles laut den Vater an.
„Grabt nur!“ O weg! Da starb der Mann.

Kaum war der Alte beigeschafft,
so grub man nach aus Leibeskraft.
Mit hacke, Karst und Spaten ward
Der Weinberg um und um gescharrt.
Da war kein Kloß, der ruhig blieb;
Man warf die Erde durch ein Sieb,
und zog die Harken kreuz und quer
nach jedem Steinchen hin und her.
Allein, da ward kein Schatz verspürt
Und jeder hielt sich angeführt.

Doch kaum erschien das nächste Jahr
So nahm man mit Erstaunen war,
das jede Rebe dreifach trug.
Da wurden erst die Söhne klug,
und gruben nun jahrein jahraus
des Schatzes immer mehr heraus.


Die Forumsschreiber

(Ode an Karl und das Forum)

Der Karl mit Frau so im Duett
die schrieben mal im Internet.
„In diesem Forum liegt ein Schatz!
Schreibt nur und sucht!“ „An welchem Platz?“
Schrie alles gleich die Beiden an.
„Schreibt nur!“ sprach Karl und schwieg alsdann.

Kaum hatte man das Wort verdaut,
da wurd´ das Forum ausgebaut.
Mit Worten, Witz und vielen Reimen
ließ man das Forum weiter keimen.
Da ward kein Thread, das nicht beschrieben
Nie ist man ohne Hilf´ geblieben,
Man reimte Verse zum Gedicht
mit Schweiß in jedem Angesicht.
Allein, da ward kein Schatz verspürt
Und jeder hielt sich angeführt.

Doch schon nach einem knappen Jahr,
da nahm man mit Erstaunen wahr,
vervielfacht hat die Mitgliedschaft
allein sich durch des Schreibens Kraft.
Da wurden erst die Nutzer klug
und riefen: „Es ist nicht genug“,
und schrieben nun jahrein jahraus
des Schatzes immer mehr heraus.

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