Forum Kommentare zu Lebensbereichen Kommentare Lebensbereiche Kostenlose Beratung bei Hörproblemen

Kommentare Lebensbereiche Kostenlose Beratung bei Hörproblemen

Karl
Karl
Administrator

Erfahrungsberichte
geschrieben von Karl
Es würde uns freuen, wenn hier Erfahrungsberichte zur Hörgeräte Beratung von Mitgliedern eingestellt würden. Karl
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Mein Erfahrungsbericht zu Hörgeräten
geschrieben von Monja_moin
Ich trage seit ca. 1.5 Jahren kleine Hörgeräte hinter den Ohren.

Ein Problem ist ja, man selbst bemerkt es nicht oder nimmt es nicht wahr, wenn man anfängt schlecht zu hören.
Außenstehende sagen es einem oft nicht, wenn man etwas nicht hört, also nicht reagiert oder etwas anderes versteht und antwortet. Auch will man es selbst nicht wahr haben.

Bei mir war es meine Tochter, die mich immer wieder darauf aufmerksam machte. Sie sagte oft, kaufe Dir endlich mal ein Hörgerät. Oft hatten wir deshalb etwas Zoff. Ich behauptete, ich höre gut, sie nuschelt, soll endlich mal deutlicher sprechen.

Als wir in einem gemeinsamen Urlaub ziemlich uns oft deshalb kappelten, fing ich an mit Gedanken darüber zu machen. Ich war immer noch der Meinung, ich kann hören, sie nuschelt nur.
So las ich zufällig im Aushang hier beim Hörgerätakustiker, er bietet umsonst ausführlichen Hörtest an.
Inzwischen weiß ich, das macht jeder Hörgerätakustiker.

Also Termin geben lassen und Test gemacht.
Nun erfuhr ich, Tochter scheint nicht zu nuscheln, ich höre auf beiden Ohren schlecht, es sind die Hochtöne und Nebengeräusche, wo ich Probleme habe.

Der Schweregrad ist so, daß die Krankenkasse ohne Probleme die Zuzahlung macht.
Ob und wie viel man selbst dazu zahlt hängt davon ab, wie der eigene Lebensstil ist, ob man noch viel unterwegs ist, somit noch aktiv am Leben teil nimmt und welchen Komfort man sich wünscht.
Wer z. B. nicht mehr viel unterwegs ist, sich nur noch mit Freunden trifft und sonst überwiegend zu Hause ist, kommt auch gut mit dem Kassenmodell aus, bei dem er nicht zuzahlen muß.

Der nächste Weg ist dann, man muß zum HNO Arzt, dieser macht die üblichen Untersuchungen und auch einen Hörtest, der dann bei der Krankenkasse eingereicht werden muß.

Mit der Genehmigung geht man zum Hörgerätakustiker.
Nun muß man nicht gleich das erste Hörgerät nehmen.
Man kann mehrere Hörgeräte ausprobieren, verschiedener Preisklassen und braucht sich dann erst zu entscheiden.

Ich habe 4 Hörgeräte verschiedener Preisklassen ausprobiert, jeweils etwa 2 Wochen.
Erst dann entschied ich welche Geräte ich haben möchte und womit ich am besten klar komme.
Die eigene finanzielle Situation spielt natürlich auch eine Rolle wenn man sich entscheidet.
Die Zuzahlung kann ganz schön hoch sein.
Wer aber am Leben teil nehmen möchte, sollte da nicht knausern.
Ich weiß von Freunden und Bekannten, die auch weiter weg wohnen, daß es überall ähnlich ist. Sie alle waren und sind mit Ihrem Hörgerätakustiker zufrieden und hatten nicht das Gefühl etwas aufgeschwatzt zu bekommen.

Auf jeden Fall ist es gut rechtzeitig Hörgeräte zu tragen und die dann täglich!
Sonst verlernt man das Hören und kann irgendwann die Geräusche nicht mehr zuordnen.

Ich selbst habe wahrscheinlich rechtzeitig damit angefangen. Am Anfang war es wirklich gewöhnungsbedürftig. Ich hörte auf einmal Geräusche, die ich vorher gar nicht wahr genommen habe. So ruhig war gar nicht meine Umgebung wie ich annahm. Es waren zum Glück nur Kleinigkeiten, woran ich mich schnell gewöhnte.

Übrigens, die Hörgeräte sind inzwischen so klein, da müssen Außenstehende schon sehr genau hinschauen, um es bemerken daß man welche trägt.

Das nun ein kurzer Bericht von einer Betroffenen die ihr persönliches Ersatzteillager auch erweitern mußte

Gruß Monja.
Karl
Karl
Administrator

Herzlichen Dank, Monja
geschrieben von Karl
Dein ausführlicher Erfahrungsbericht thematisiert die Kernproblematik. Ich kenne das Phänomen, dass man die "Schuld" beim Sprechen der anderen sucht, von mir selbst und auch von meiner Schwiegermutter. Subjektiv gibt man den Glauben an seine gute Hörfähigkeit sehr ungern auf.

Ich selbst bin seit meinem 27. Lebensjahr wegen einer OP rechts komplett taub. Links hatte ich eine normale Hörschwelle und ich hatte mich im Laufe der Jahre mit der Situation arrangiert. Ich hatte kein Richtungshören mehr mit einem Ohr und auch die selektive richtungsbezogene akustische Aufmerksamkeitsfunktion war weg (mit der Zeit habe ich kompensatorische Techniken entwickelt, die den "Schaden" minimieren).

Inzwischen habe ich auf dem gesunden linken Ohr mit dem altersgemäßen allmählichen Hörverlust zu kämpfen und deshalb bin ich jetzt in der Suchphase nach einem guten Hörgerät, die Du beschrieben hast. Ich mache mir Sorgen, sonst selbst aus den Gesprächen am vollen Familientisch ausgekoppelt zu werden (in vollen Kneipen habe ich seit damals schon immer dieses Problem).

karl

Anzeige

Baeke
Baeke
Mitglied

Hörgeräte
geschrieben von Baeke
Lieber Karl, seit 10 Jahren habe ich Hörgeräte. Bei mir war es auch so, die Anderen haben Schuld, dass ich schlecht höre höre. Ca. 4 Jahre war ich dieser Meinung.
Unsere Tochter und liebe Freunde haben mich dann überredet, zum Ohrenarzt zu gehen. Ich war der festen Meinung, der holt das Ohrenschmalz aus dem Ohr und dann ist alles wieder okay.
" Sie leben in einer stillen Welt" war die Diagnose.
Meine ersten Hörgeräte waren IMOHRGERÄTE von "Oticon". Mir war nicht bewußt, was ich alles nicht mehr gehört hatte.
Der Hörgeräte Akustiker hat mir die verschiedensten Modelle und Marken zum Testen gegeben für ca. immer 1 Woche.
Wichtig ist beim Kauf: lange testen bevor man sich entscheidet, denn nur ich alleine weiß mit welchen Geräten ich in den verschiedenen Situationen gut hören kann. Bei mir hat diese Phase jeweils ca. 3 Monate gedauert.
Inzwischen habe ich seit 3 Jahren HINTERDEMOHR Geräte von "Phonac", ich bin sehr zufrieden. Die Pflege der Geräte ist auch wichtig, jeden Abend reinigen und in das elektrische Trockengerät legen.

Zugezahlt habe ich, für beide, ca. 3500 EUR. Die K-Kassen zahlen ab 2014 einen höheren Beitrag dazu, bei mir waren es p.Gerät knapp 500EUR

Viel Erfolg
Baeke
liberia
liberia
Mitglied

Mein Erfahrungsbericht zu Hörgeräten
geschrieben von liberia
Ich gehöre leider auch zu der Gruppe - Schwerhöriger--
und dies schon seit 20 jahren.
Auch ich wollte nicht wahrhaben..dass der Andere nicht nuschelt uaw. --und so begann ich erst mit einem Hörgerät
dies ging einige Jahre gut, aber mit dem Alter wurde auch das Hören schlechter.Zum glück fand ich damals in Düsseldorf eine Firma, die mit viel Geduld mehrere Anbieter ausprobierte.
Ich habe , die nicht so häufigere Form der Schwerhörigkeit, die tiefen Töne nicht zu hören.
Auch klappt es bei mir nicht mit einen--Hinter-Ohr-Gerät.
Nach vielen Monaten probieren-probieren probieren endlich ein passendes Gerät---Aber--- eines mit sehr hoher Zuzahlung.

Diese Geräte wurden gewartet, teils ausgetauscht, repariert und nun nach 9 Jahren schreibt die Kasse, dass sie letzmalig die Reparatur kosten anteilig übernehmen. Ich soll mich nach neuen Geräten umschauen.
Gesagt getan. nur ist dass, nicht so einfach-
erstmal--die Alten Geräte letztmalig reparieren mit einer hohen Zuzahlung und der Antwort vom Hersteller, dass es keine Ersatzteile mehr für dieses Gerät gibt.

Da ich jetzt in Bad Soden lebe--hier aber kein Akkustiker ist--muss ich nach Gelnhausen, Bad Orb oder Schlüchtern fahren.

Auf grund der Medien Werbung---Hörgeräte ohne Zuzahlung versuchte ich in Gelnhausen.
Das erste was man mir sagte--- Ja, Die Hörgeräte sind frei- aber nicht die dazu gehörigen einsteck Muscheln. Sie kosten Euro 131.- und ich nusste unterschreiben, da sie sonst nicht anfertigen.-
Nach 2 Wochen -Probe tragen --hörte ich die lautstärke- nur ein verstehen der Worte- war nicht möglich.Ausserdem bekam ich rechts eine Ohrerkrankung.---
Haut und Ohrenarzt waren sich einig-- Geht nicht
Die Firma sagte mir
-Sie haben in der Preisgruppe keinen anderen Anbieter.

Also--Firmenwechsel. in Schlüchtern
Erst die übliche Prozedur und dann--die Geräte.
Aber leider auch hier der gleiche Erfolg
Lautstärke --JA verstehen der Worte am Telefon oder Fernsehen..NEIN
Auch im täglichen Umgang---sehr schlecht,
Es wurde nun schon 2x neu eingestellt...doch ohne Verbesserung
Auch hier die Antwort-- ohne Zuzahlung- nicht möglich.
Auch sie haben keinen anderen Anbieter.
Die Kasse weiss auch keinen Rat und für mich ist,durch 2x umziehen. eine so hohe Zuzahlung nicht möglich
Noch habe ich meine --Alten Geräte--

Wie ausgeschlossen man ist vom allgemeinen Gesellschaftsleben
weiss nur Derjenige, der es selbst erlebt.

liberia
nohidi
nohidi
Mitglied

Zuzahlung
geschrieben von nohidi
Gestern las ich in der Zeitung des VDK, das die Zuzahlung der gesetzlichen Krankenkassen ab dem 1.November 2013 von bisher 421,28€ auf 784,94€ angehoben wurde. Zwar sind noch keine konkreten Modelle genannt aber jeder Hörbehinderte hat ein Recht auf vollen Behinderungsausgleich. Also neuster Stand der Technik, Digitaltechnik mit mindestens 4 Kanälen und drei Hörprogramme. Rückkopplungen und Störschall unterdrücken gehört ebenso zum Anspruch wie eine Verstärkung auf max. 75 Dezibel. Für ein zweites Hörgerät ist ein Abschlag von 146,72€ festgelegt.

Anzeige

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Nachtrag
geschrieben von Monja_moin
@liberia,
ich frage mich, wieso müssen Hörgeräte so oft repariert werden?
Sind diese heruntergefallen oder ist die Technik so störanfällig?

Ich trage, wie bereits erwähnt, seit ca. 1,5 Jahren Hörgeräte. Zum Glück noch keine Reparaturen.

@ nohidi ,
Die Zuzahlung der Krankenkasse (DAK) betrug bei mir pro Gerät 400 Euro, also insgesamt 800 Euro.
Zugezahlt habe ich dann immer noch 1700 Euro.

Ich gehe mal davon aus, viele tragen keine Hörgeräte, weil sich es sich einfach nicht leisten können.
------------------------------------------------------

Ansonsten habe ich allerdings auch erlebt, viele tragen diese nicht regelmäßig jeden Tag und meinen diese nur zu tragen müssen, wenn sie unterwegs sind oder Besuch bekommen.
Sie bedenken dabei nicht, daß sie dabei auch das Hören verlernen und die Geräte so nie die optimale Leistung bringen wie erwünscht.

Wer nicht richtig hören kann, isoliert sich nach einer Weile von der Gesellschaft und kann so nicht wirklich mehr am Leben teilnehmen.

Gruß Monja.
Allegra
Allegra
Mitglied

Hörgeräte
geschrieben von Allegra
Seit Anfang der 90er Jahre trage ich schon ein Högerät, d.h. zunächst waren es zwei, mit der Zeit gab mein linkes Ohr seinen Dienst aber vollständig auf, so daß ich nur noch am rechten Ohr ein Gerät trage. Dies hat den Nachteil, daß ich nicht mehr stereo hören kann, ich weiß also nie, von wo ich z.B. angesprochen werde. Im Laufe der Jahre trug ich die verschiedensten Modelle und Fabrikate. Zunächst immer ein Im-Ohr-Gerät (was ich bevorzugte) seit zwei Jahren wegen der erweiterten technischen Möglichkeiten ein Hinter-Ohr-Gerät.
Für mein derzeitiges Höregerät habe ich den Hörgeräte-Akustiker wieder einmal gewechselt und ging zu einem "freien" Akustiker, der nicht in einer Kette (wie Kind, Geers etc. etc.) gebunden ist, die Ketten-Hörgeräte-Läden müssen "gewinnoptimiert" arbeiten und haben meinen Vertrauen nicht mehr.
Ich wurde mit endloser Geduld und sehr fachkundig beraten,
mein Hörvermögen wurde wesentlich genauer als beim Ohrenarzt festgestellt und darauf per Computer die Hörgeräte eingestellt, die für mich geeignet waren. Das zweite von mir getestete Hörgerät (mit geringen Korrekturen) trage ich seit zwei Jahren. Es klingt natürlich, hat 3 Hörprogramme und ist das beste, das ich jemals hatte. Bei der Einstellung für Musik kann ich sogar wieder beim Klavierspiel die linke Hand hören.
Inzwischen wird mein Mann schwerhörig und ich erlebe nun, welche Auswirkungen das bei ihm und für seine Umgebung hat.
Er ist ein äußerst musikalischer Mensch und hatte immer ein phänomenales Gehör. Ihn dazu zu bringen, an ein Hörgerät zu denken, ist eine schwere Aufgabe, obwohl er das alles ja seit langem durch mich kennt.
Nach meiner Erfahrung steigt der Widerstand gegen ein Hörgerät durchaus mit zunehmendem Alter.

Allegra
nohidi
nohidi
Mitglied

zuzahlung
geschrieben von nohidi
das Du immer noch 1700€ zugezahlt hast, ist doch für die vielen Senioren ein Grund den Gang zum Hörgeräteakustiker gar nicht erst in Erwägung zu ziehen. Wichtig scheint mir Aufklärung, das die "Kassengurken" für die allermeisten Menschen ausreichend und eben Zuzahlungsfrei sind.
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Zuzahlung
geschrieben von Monja_moin
@nohidi

Wieviel man zuzahlen muß hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, welche Art eines Hörgeräts man benötigt und vom Grad der Schwerhörigkeit ab. Auch wie ich bereits erwähnte, in welchem Umfang man noch am aktiven Leben teil nimmt.

Wie Baeke schreibt hat sie fast das Doppelte zuzahlen müssen.
Da hatte ich noch Glück nicht so viel zahlen zu müssen.

Leider ist es so, daß die Kassen wichtige Dinge, die notwendig sind um am aktiven Leben teilnehmen zu können nicht mehr voll bezahlt.
Das ist ja nicht nur bei Hörgeräten so, auch zum Beispiel bei Brillen.
Für meine Brillengläser (ohne Gestell) mußte ich auch 1400 Euro zuzahlen!
Es sind keine Sonderwünsche dabei, nur das was ich benötige, um einigermaßen gut sehen zu können!

Obwohl die Krankenkassenbeiträge ständig erhöht werden, müssen wir auch bei anderen Dingen immer mehr zuzahlen. Wie auch beim Zahnarzt, da läßt sich noch mehr aufzählen…

Monja.

Anzeige