Forum Soziales und Lebenshilfe Lebenshilfe Enkel erziehen- ja oder nein

Lebenshilfe Enkel erziehen- ja oder nein

Kornmarie
Kornmarie
Mitglied

Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von Kornmarie

Ich hatte diese Woche den 9 jährigen und den 8 jährigen Enkel da. Ich empfand es als äußerst anstrengend.
Alles wurde kommentiert, überall mischte sich der 9 jährige ein, empfahl mir ständig wie ich was zu machen habe, bestimmte über das Tun Und handeln seiner Schwester. Brettspiele  spielen ging. Ja nicht an die frische Luft, aber dann das bekannte Getobe. Selbst schlafen nach solch einem Tag war schwierig. Ich habe versucht, nicht so viel zu reglementieren. Ich musste viel an meine Kindheit und den Ferien bei den Großeltern denken. Wir haben wohl auch Blödsinn gemacht und es gab Mecker. Aber wir waren froh unter uns Cousinen zu sein und haben uns in den Erwachsenenkram nicht eingemischt.
Wie läuft das so bei euch?
 

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
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RE: Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Kornmarie vom 07.08.2021, 16:28:39

Ganz klar - nein, nicht erziehen. Aber: Bei uns im Haus gelten unsere Regeln und daran haben sie sich zu halten - das haben sie schnell gelernt :-)
Altkluge Zwischenrufe kann man kaum vermeiden, es sei denn, Du lä#sst Dich darauf ein, es dem betreffenden Kind eben NOCH ausführlicher zu erklären ... :-) 
Und ein altbackenes "Du kannst alles essen, aber nicht alles wissen" , besonders vom Großvater, wenn zu viel gefragt wird, wirkt Wunder :-) 

Morgana
Morgana
Mitglied

RE: Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von Morgana
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2021, 16:46:27

Enkel erziehen??? Ein klares NEIN....das ist nach wie vor die Aufgabe der Eltern.

Unsere Älteste versucht auch, wenn sie mit einer kleineren Schwester gemeinsam bei mir
zu Besuch ist, immer die Kleinere zu massregeln. Das geht natürlich nicht.. aber so im Großen
und Ganzen klappt es doch ganz gut unser Zusammenleben mit den Kindern wenn sie da sind.
Ist zwar schon ein bisschen anstrengend, oder man ist so ein Trubel nicht mehr so gewöhnt.
Trotzdem... ich freu mich wenn sie uns besuchen.

Nächste Woche kommen alle 4 Mädels...allerdings ist die Mama dabei.

 


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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2021, 16:46:27

"Bei mir gelten meine Regeln" - ja, genauso habe ich es auch gehandhabt.
Da 2 Enkel unmittelbar nebenan wohnen und die Tochter seit vielen Jahren alleinerziehend ist, war es selbstverständlich, dass die Kinder sehr viel Zeit bei mir verbrachten.
Ich habe mein Zusammensein mit den Kids nie als Erziehen aufgefasst. Ich habe ihre Anliegen ernst genommen und versucht eine Stütze zu sein. Daraus hat sich - auch für mich -  sehr viel Schönes entwickelt: Zuneigung, Vertrauen, Hilfsbereitschaft.

Die entfernt wohnende Enkel kommen gerne in Urlaub.
Dann wird gebastelt und gemalt und wir plauschen über Gott und die Welt.

Was fehlt(e) ist ein Opa.
Sophie wollte in jungen Jahren mal einen Aufruf starten: Schilder an Laternen: Opa gesucht!

 

Mitglied_3fbaf89
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RE: Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 08.08.2021, 13:31:49

Ja, ist ein Opa ist schon ein Segen :-)
Mein Mann taute nach anfänglichen Berührungsängsten wenn die 2 Enkel mal ohne Mama oder Papa  bei uns waren, Das war so ab dem 4. Lebensjahr. Es ärgerte ihn insgeheim , dass so viel "in Sicherheit" gebracht werden musste, denn im Haus stehen seine historischen Schallplattensammlung, viele Musikinstrumente, Erinnerungsfotos mit Künstlerinnen und Künstlern, mit denen wir zusammen gearbeitet haben, kleine Kostbarkeiten aus aller Welt .. alles musste permanent oder vorübergehend auf eine Höhe gestellt oder gehängt werden, die die Kinder nicht erreichen konnten. Die 2 älteren sind Zwillinge, Jungs,  und dann kam 5 Jahre später noch   Opas Prinzessin... 

Unglaubliche Anziehungskraft übte der Flügel auf die kleinen Jungs aus, nicht weniger das Klavier im Arbeitszimmer. Gleich 2 Wirbelwinde zu beaufsichtigen - gar nicht so einfach für den Opa. Der war vor allem damit beschäftigt, die Kleinen nicht an seine Instrumente zu lassen - bis er dann schließlich auf meinen Rat hin begann, die Kleinen spielerisch zu unterrichten. Schon wenig später konnten sie es kaum erwarten, zu ihrem grummeligen Opa zu kommen, der über sich hinaus wuchs, wenn sie sich im Flur die Jacken auszogen und mit den Worten ins Arbeitszimmer preschten "Ich mach die Kiste schon auf!"
Seit er bei den 2 Jungs die Leidenschaft für Musik wecken konnte, sind sie ein Herz und eine Seele und inzwischen sind sie schon 8 Jahre alt. Und die Prinzessin darf bei ihm ALLES -  da muss ich dann schon mal die Strengere sein - Aber sie kennen alle unsere "Spielregeln" und die Eltern wundern sich jedes Malm dass die Tischmanieren nach einem Wochenende bei uns plötzlich viel besser sind, die Handys ausbleiben und erst aufgestanden wird, wenn alle fertig sind - aber nach 2 Tagen ist es zuhause immer wieder weg. 
 

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von werderanerin

Wenn meine Enkel bei uns waren, ging es nie um ERZIEHUNG..., vielmehr darum, mit ihnen zusammen eine schöne Zeit zu haben. Sie wussten ganz genau, wie weit sie gehen konnten...natürlich habe ich sie auch mal "gelassen"..., sie sollten doch bei Oma und Opa eine entspannte Zeit haben und Spaß dazu. Eines habe ich jedoch immer getan...eine Ansage zur richtigen Zeit und alles war gut.

Sie probieren sich immer aus, versuchen ganz genau auszutesten, wieweit sie gehen können. Ich habe das nie als unangenehm empfunden..., bin aber eingeschritten, wenn es notwendig war.

Habe aber eben auch NIE die Erziehung der Eltern untergraben. 

Auch ich habe die Tage immer als anstrengend empfunden, nicht weil es hin und wieder Diskussionen gab, nein, weil der Tagesablauf so ganz anders war und somit einfach mal anstrengend !

Glaub mir...heute sagt meine Große zu mir...Omi es war immer so schön bei euch ! Es gibt doch nichts schöneres !


Kristine


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Globetrotter
Globetrotter
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RE: Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von Globetrotter
als Antwort auf werderanerin vom 08.08.2021, 16:30:37
Habe aber eben auch NIE die Erziehung der Eltern untergraben. 

Kristine


Doch das mache ich manchmal, ich sehe mich nämlich auch als Anwältin meiner Enkelinnen, zu wem sollen sie denn gehen wenn beide Elternteile böse auf sie sind, wenn nicht zu Oma, wem sollen sie dann das Herz ausschütten. Für mich ist es wichtig, das sie wissen, zu mir dürfen sie immer kommen, egal was passiert ist. 
Oft war dann nach 5 Minuten Heulerei an meinem Hals alles wieder in Ordnung und die eltern-Kind Versöhnung fand statt. 
Ich behandle meine Enkelinnen genauso wie ich meine Kinder damals behandelt habe. und die sind ja alle ganz gut geraten.
Allerdings lasse ich mir nicht auf der Nase rumtanzen. Wie schon von einigen hier geschrieben:
Mein Haus - meine Regeln
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Globetrotter vom 08.08.2021, 19:43:47

Ich sehe an den Reaktionen meiner vielen Enkel immer wieder, dass wir alles richtig gemacht haben. Mehr Liebe können wir garnicht zurück bekommen. Sie kommen nach wie vor sehr, sehr gerne zu uns und allein das ist für uns GLÜCK.

Was ich immer auch getan habe...geredet...und meinen Enkel altersgerecht erklärt, warum manches vielleicht nicht so machbar war...habe sie nie stehen gelassen, immer mit ihnen zusammen alles geklärt und damit fahre ich im Übrigen bis heute sehr gut.


Kristine

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Enkel erziehen- ja oder nein
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Globetrotter vom 08.08.2021, 19:43:47

Als "Anwältin" der Enkelkinder untergrabe ich die Erziehung der Eltern nicht, sondern ich versuche zu vermitteln.
Beim Beispiel mit dem Teppich: Ein kurzes Gespräch mit dem Enkel reichte, um bei ihm ein Reflektieren auszulösen, über den Grund seines Aufgebrachtseins. Ursprünglich sah er nur das Geschenk - nun war es ihm möglich zu sehen, dass das Teil längst seinen Dienst getan hatte.
Meine Tochter hatte zunächst nur den abgewrackten Teppich im Blick und die optische Verbesserung mit dem neuen Teil. Sie empfand die Emotionen ihres Sohnes zunächst als Sturheit.

Manchmal gelingt die Vermittlung,
hin und wieder braucht es etwas länger ...

Und ja
meine Enkel sind nun nicht mehr so klein.
So manches Gespräch läuft nun unter Verschwiegenheit. Sie dürfen kommen, wenn sie etwas auf dem Herzen haben, was sie nicht mit Vater oder Mutter erörtern möchten oder können.


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