Lebenshilfe Ich hätte gerne Eure Meinung

Phil.

Meine Meinung wird Dir wahrscheinlich gar nicht gefallen - und anderen vielleicht auch nicht. Sei's drum.

Ein Mensch lebt NUR IN SEINER EIGENEN Haut. Das wurde schon weise eingerichtet.
Das heißt auch, daß er keinen Anspruch auf einen anderen Menschen haben kann.

Wenn der andere nicht mag, dann ist es einfach vernünftig zu erkennen, daß ein 'Anspruch am anderen' nicht gerechtfertigt sein kann.

Der möchte vielleicht auch seine eigene Haut leben, und er kriegt nach einer beendeten Affaire neue Gelegenheit dazu. Beide kriegen die Gelegentheit übrigens.

Hat nix mit Egoismus oder Kälte zu tun, sondern mit einfachen Regeln des Daseins.

Ob's gefällt oder nicht, Du hast es gaanz nüchtern auf den Punkt gebracht! Das Problem ist, wenn es einem Partner egal ist, in welcher Haut er lebt , und ihm die Qualität der Partnerschaft egal ist, und nur zählt ..... Hauptsache keine
Trennung, dann ist erstmal Hopfen und Malz verloren !

Edita

Hallo Klaro -

Liebeskummer kann zur ernsten Krankheit werden,
Verlassenwerden ist mit das Schlimmste und Niederschmetternste, was einem liebenden
Menschen passieren kann, es wirft aus der Bahn.
Der Verlust ist einem Todesfall gleichzusetzen,
die oder der betreffende emfinden es so.

Ich habe es bei meinem Patenkind erlebt, die Trauer
um den verlorenen Freund löste eine tiefe Depression aus,
es war nicht mehr in der Lage, sein Studium fortzusetzen,
ein Semester war quasi futsch.

Es ist brutaler Quatsch, in solch einem Fall mit "Härte"
zu reagieren, das kann in den Suizid führen, besser ist
eine Selbsthilfegruppe zu finden, dort sind Menschen in der gleichen Situation. Sie wird sehen, ich stehe nicht allein mit meiner verlorenen Liebe da, vielen anderen geht es ähnlich. Es ist ein langer Prozeß des Sichwiederfindens und verlangt auch viel Verständnis von der übrigen Familie,
Du und Deine zwei weiteren Töchter stehen ja verständnisvoll zur Seite.

Mein Patenkind hat lange getrauert um diese erste große Liebe,
heute ist das überstanden. Seine Liebesbriefe haben wir
gemeinsam mit einem kleinen Ritual verbrannt .........

Medea.

Ich denke mal, daß Klaro auch keinen definitiv anzuwendenden Ratschlag wollte, sondern einfach ein paar Tipps, die sie dann vielleicht und eventuell auf ihre Tochter anwenden könnte, ich denke, ein Versuch war es wert, denn da wir die Tochter alle nicht einschätzen können, muss Klaro sowieso schauen, ob etwas " Brauchbares " oder " Anwendbares " dabei ist !

Edita

Also wenn ich es richtig ausgerechnet habe hat die Tochter 5 Jahre ihres Lebens verbracht mit diesem Mann.

Hiesige Psychologen sagen dass es 3 monate pro jahr des zusammen gewesen seins braucht um ueber eine solche sache wegzukommen.

Das waeren dann um die 15 Monate (bitte berichtigen wenn ich verkehrt gezaehlt hab, hab nur 10 finger).

Ergo wuerde ich sagen das Maedel zu noetigen mit Sachen wie: nun reiss dich am riemen, heul dem nicht

hinterher, geh halt aus, such dir nen andern bla bla bla ist alles in den Wind gepieselt.

Nun lasst sie halt in Ruhe, sie wird schon wieder!!!

Ja Edita und Julchen -

es braucht seine Zeit ......

M.

Ich muss mich den Postings von karin2 voll anschliessen.
Vielleicht klingt es hart.

Der junge Mann ist mit seinen 22 Jahren absolut unreif für die wahre Liebe.
Deine Tochter mit 28 Jahren sollte froh sein, diesen Kerl los zu sein, so hart es klingt, aber eine Ende mit Schrecken ist ist immer noch besser als ein Schrecken ohne Ende. Und dorthin würde diese ganze Angelegenheit führen.

Und auch karins Meinung mit der "Klette" sehe ich ebenso. Mit 28 Jahren müsste eine Frau schon merken, dass eine so einseitige Liebe ihr auf Dauer leider nichts bringt.

Quote: ...und ihm die Qualität der Partnerschaft egal ist, und nur zählt ..... Hauptsache keine Trennung, dann ist erstmal Hopfen und Malz verloren !

Das ist sowieso DER Grund für eine SOFORTIGE, RÜCKSICHTSLOSE Trennung.
Denn niemand ist jemand anderem zum Leibeigen gegeben.

Jeder Mensch ist NUR sich selbst verpflichtet, dass es ihm gut geht.
Und wer ihn daran hindert, der ist sein Feind. Finger weg davon.
Es ist was anderes wenn dieser Mensch sich freiwillig selbst verpflichtet.
Aber genau deswegen mus er jedem anderen die Freiheit auch zugestehen.

Klar gibt es keine Freudensprünge, wenn ein Mensch einen anderen verlässt.
Aber man kann (und MUSS) es einfach akzeptieren.
Sonst wäre es ein gar arger böser Einfluss auf den anderen, den Todeskandidaten zu spielen.

Wahrscheinlich aber ticke ich sowieso anders, (zu) nüchtern?
Und Mitleids- Helfersyndrom? Bei mir? Dass ich nicht lache.
Wer meinen Weg kreuzen möchte oder mit mir ein Stück gemeinsam gehen mag, den halte ich in höchsten Ehren. Aber wenn er nicht mehr mitgehen möchte, dann gebietet es eben diese Ehre auch, dass ich ihn gehen lasse.

Vielleicht hilft diese Erklärung der Ursprungsposterin.
Auf keinen Fall einer verflossenen Affaire nachtrauern.
Die Zeit war schön, und daran sollte man freudig denken.
Wahrscheinlich -und das sage ich aus Erfahrung- kommt es besser - für beide.

Ja, Medea brachte einen wirksamen Punkt.
Wirklich fysikalisch die Erinnerungen auf ein Stückl Papier schreiben.
In einen Pappkarton legen, und den vergraben.
Das hilft ungemein, wenn manches Gemüt 'die Sache' wirklich sehenden Auges begraben kann. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen; ich kenne jemanden, der das strikte so gehalten hat.

Übrigens: In nur hundert Jahren ist von uns niemand mehr hier. Dann sind komplett neue Menschen auf dem Globus.

Liebe läßt sich nicht einfach abschalten,
da helfen solche Sprüche nicht,
der Verstand sagt der jungen Frau das eine,
aber Herz und Gefühl sprechen nun einmal eine
andere Sprache.
Es geht nur über Austrauern, dann kann
endgültig abgeschlossen werden.

M.