Forum Soziales und Lebenshilfe Lebenshilfe "Leben in kleinen Portionen"

Lebenshilfe "Leben in kleinen Portionen"

Zwergohreule
Zwergohreule
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf minerva vom 06.05.2023, 21:44:01

... aber dank pos. denken und nach infos suchen und viel tun um alles zu bessern, ging es ... doch wieder, wenn auch etwas eingeschränkter ...
Ich verstehe schon, was ihr alle meint. Aber es gibt eine Krankheit, die heißt Depression, die kann ihren Ursprung in mehreren aufeinander folgenden Schicksalsschlägen und Krankheiten und daraus folgender Einsamkeit haben. Und dann ist es nix mehr mit "positivem Denken". Aber vielleicht bin ich hier im falschen Thread.
 
minerva
minerva
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von minerva
als Antwort auf Tina03 vom 06.05.2023, 22:07:56
wenn bei dir zeitmangel ein problem ist, kannst du ja noch mehr als nur im sessel sitzen oder im bett liegen, also auch noch irgendwas machen, mit dem man geld verdienen kann.
und meist kann man sich ja aussuchen, ob man einen teil der zeit für einen kl. job verwenden will, der bezahlt wird. 
und einen zu finden ist seit es internet gibt auch etwas einfacher als früher.

ich wünsch dir auch einen schönen sonntag.


lg
minerva

 
Chopra
Chopra
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Chopra
als Antwort auf Zwergohreule vom 06.05.2023, 22:41:45
Ja Zwergohreule, es kann durchaus sein, dass du im falschen Thread bist. Denn hier wird vom Leben in kleinen Portionen gesprochen. Vom gesamten Leben also, bis hier hin. Bei dem einen waren die Portionen lebenswert in manchen Phasen, bei anderen eben nicht.

Dazu wurde dann erwähnt, wie man es trotzdem möglich machen kann, jetzt noch Gutes für sich zu finden, in den kleinen positiven Dingen des alltäglichen Lebens.

Das Thema der Depression kann hier tatsächlich nicht so einfach aufgenommen werden, dafür ist es zu komplex und bedarf sicherlich eines anderen Threads. Dies ist allerdings nur meine persönliche Meinung.

Chopra

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minerva
minerva
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von minerva
als Antwort auf Zwergohreule vom 06.05.2023, 22:41:45
dann mach doch mal einen thread auf, in dem man über einsamkeit durch alter und krankheiten erfahrungen austauschen kann. ich bin wegen der krankheiten (zu den symptomen gehören bei einer u.a. auch depressionen) und weil alle verwandten und freunde tot sind schon über 3 jahre permanent allein und kann aus gesundheitl. gründen nirgendwo hingehen, außer mal kurz zum einkaufen und das auch nicht oft.
positiv denken ist dann schwierig, aber es geht, wenn auch nicht immer aber doch ziemlich oft.

lg
minerva
Zwergohreule
Zwergohreule
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf Chopra vom 06.05.2023, 23:08:37

So komplex ist das Thema auch wieder nicht! Aber es scheint immer noch ein Tabu zu sein.
Aber meiner Meinung nach gehört es auch zum Leben, wie alle anderen Krankheiten.
 

LisaK
LisaK
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von LisaK
Liebe Zwergohreule
Ich glaube nicht dass du im falschen Thread bist um anzusprechen, dass in verschiedenen Lebensphasen, sich nicht für alle Menschen die gleichen Möglichkeiten und Chancen bieten.
Krankheiten und Schicksalsschläge sind ein Teil des Lebens und dürfen in der Gesellschaft nicht zu Tabuthemen werden und Betroffene zu Außenseitern machen, weil sie nicht mehr mithalten können und es ihnen nicht möglich ist, die Freude anderer zu teilen.
Ich stimme dir zu, dass alleine positives Denken nicht ausreicht um den Weg aus der Depression und der damit verbundenen Einsamkeit zu finden. Verständnis und ein offenes Ohr, im schlimmsten Fall gute Ratschläge können professionelle Hilfe leider nicht ersetzen.
Alles Gute wünscht dir von Herzen
Lisa🌞

 
 

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Tina03
Tina03
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Tina03
als Antwort auf minerva vom 06.05.2023, 22:56:15
"wenn bei dir zeitmangel ein problem ist, kannst du ja noch mehr als nur im sessel sitzen oder im bett liegen,!
 
Ja, zum Glück bin ich, ungeachtet diverser körperlicher Einschränkungen, nicht bettlägerig und kann noch stundenlang vor dem PC auf dem Bürostuhl sitzen, denn ich brauche jede Minute, in der ich (schwerst sehbehindert) auf dem PC noch etwas sehen kann bzw. noch konzentrationsfähig bin, um zu versuchen, etwas Ordnung in mein Büro-Chaos zu bringen.

(Zwischendurch flüchte ich zur Ablenkung auch einmal in den ST oder auf den Balkon, damit mein verbliebenes Auge nicht aus der Übung kommt, den Blick auf etwas weiter als 15 cm entfernt liegende Dinge zu fokussieren.)
 
Zum Chaos in meinem Büro kam es, nachdem mein Mann vor ca. 2 1/2 Jahren zunehmend pflegebedürftig wurde, in den letzten Monaten vor seinem Tod in dem Maße, dass er sich gar nicht mehr um sich selbst kümmern konnte, so dass ich zur 24-Std.-Pflegekraft wurde und für nichts anderes mehr Zeit hatte.
Wie lange es dauern wird, bis ich die Stapel von liegengebliebenen Aufgaben (teilweise schon auf die Couch im Wohnzimmer ausgelagert) abgearbeitet habe, steht in den Sternen.
 
Momentan muss ich befürchten, dass ich das nie mehr schaffen werde, zum Einen, weil ich in letzter Zeit nicht einmal die täglich neu hinzukommenden, dringlichsten Aufgaben schaffe, zum Anderen, weil es mit meiner eigenen Gesundheit dermaßen bergab geht, dass ich mehr Zeit bei Ärzten, mit Physiotherapie und mit anderen Terminen (Hörstudio, Optiker, regelmäßige Augen-OPs etc.) verbringe, als im Büro.
Dazu ist die Wahrnehmung von Terminen wegen langer Wartezeiten bei Ärzten etc. und schlechter Busverbindungen (weitere Strecken zu Fuß gehen kann ich nicht) extrem zeitaufwendig.

 
"also auch noch irgendwas machen, mit dem man geld verdienen kann."
 
Das wäre zwar dringend erforderlich, denn meine Rente deckt gerade mal die Fixkosten, so dass meine Rücklagen rasant zusammenschmelzen. Warum es nicht möglich ist, brauche ich nach dem Vorgesagten sicherlich nicht weiter auszuführen.
 
Ich schreibe Dir das alles nicht etwa, um zu klagen, liebe @minerva – noch habe ich nicht alle Hoffnung, dass es irgendwie doch noch einmal ein Licht am Ende des Tunnels geben könnte, verloren –, sondern um zu verdeutlichen, dass man in einem Forum, wie diesem, doch eigentlich recht wenig über die Lebensumstände der Mitteilnehmer weiß, und wie sehr man angesichts dessen mit eigenen Interpretationen daneben liegen kann.
 
Meinen Sonntag betreffend: Gleich kommt eine Freundin, um mir bei der Beseitigung der alten Ölablagerungen in meiner Garage (die ich zum Glück untervermieten konnte) und der „Umsiedlung“ der dort noch gelagerten Gegenstände in den (eigentlich schon übervollen) Keller zu helfen.
Das an einem Sonntag, da kann man doch von wahrer Freundschaft sprechen, nicht wahr?

Auch Dir einen schönen Sonntag
Tina

 
Rayela
Rayela
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Rayela
als Antwort auf Zwergohreule vom 06.05.2023, 23:23:33
So komplex ist das Thema auch wieder nicht! Aber es scheint immer noch ein Tabu zu sein.
Aber meiner Meinung nach gehört es auch zum Leben, wie alle anderen Krankheiten.
 
Depressionen und Einsanmkeit sind keine Tabu Themen.
Postives Denken ist nur eine Phrase, hilft weder dir noch mir.
Über Depressionen im Alter sind hunderte Doktorarbeiten und Studien gemacht worden,
aber das sind auch nur geschriebene oder gesprochene Worte.
Ratschläge kann keiner geben, für Depressionen gibt es evtl. Medikamente, gegen
Einsamkeit muss du selbst kämpfen.

Mir persönlich ( es gab eine Zeit als ich depressiv war) hat die Anschaffung vom Hund
geholfen, aber ich liebe Tiere über alles, habe mir immer Hund gewünscht und ich muss sagen
dass mir der Hund geholfen hat weil dadurch auch die Einsamkeit erledigt wurde.
Ein Hund ist keine Lösung für alte Menschen, aber eine Katze wäre schon irgendwie hilfreich,
das alles vorausgesetzt dass man die Tiere mag.
Zwergohreule
Zwergohreule
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf Tina03 vom 07.05.2023, 12:25:59

Liebe Tina03,
danke für die Schilderung deiner Situation! Sie spricht mir sowas von aus der Seele (einschließlich des Büro-Chaos)!
Zwergohreule

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: "Leben in kleinen Portionen"
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Zwergohreule vom 06.05.2023, 22:41:45

... aber dank pos. denken und nach infos suchen und viel tun um alles zu bessern, ging es ... doch wieder, wenn auch etwas eingeschränkter ...
Ich verstehe schon, was ihr alle meint. Aber es gibt eine Krankheit, die heißt Depression, die kann ihren Ursprung in mehreren aufeinander folgenden Schicksalsschlägen und Krankheiten und daraus folgender Einsamkeit haben. Und dann ist es nix mehr mit "positivem Denken". Aber vielleicht bin ich hier im falschen Thread.
 


Nein, Du bist nicht im falschen Thread, Zwergohreule. Positives Denken ist vom Psychologischen her bei Depressionen kontraindiziert, da es dem Menschen, der leidet, auch noch die Schuld daran gibt, dass es ihm nicht besser geht. "Du musst ja nur positiv denken und alles ist gut." das ist een NICHT der Fall.

Ich hatte beruflich mit depressiven Menschen gearbeitet, ich hatte nach meinen Herzinfarkten selbst eine sehr schwere Depression, die mich fast 2 Jahre umgehauen hat, und meine Frau traf es 2010/11. Ein Freund von uns nahm sich 2009 in einer schweren Depression das Leben.

Es ist absurd, zu glauben, bei einer seelischen KRANKHEIT helfe positives Denken, im Gegenteil, das verschlimmert sogar, und das ist auch die Kritik von Psychologen und Psychotherapeuten in dieser "Therapieform". Es mag sein, dass man sich bei leichteren Verstimmungen auf diese Weise aus dem Sumpf ziehen kann. Aber bei schweren Schicksalsschlägen oder gar eine klinisch manifesten Depression hilft das nicht.

LG

DW

 

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