Forum Soziales und Lebenshilfe Lebenshilfe Lebensnotwendig und werden zur Kasse gebeten

Lebenshilfe Lebensnotwendig und werden zur Kasse gebeten

drosophilus
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Re: Lebensnotwendig und werden zur Kasse gebeten
geschrieben von drosophilus
als Antwort auf olga64 vom 10.08.2009, 16:03:25
Dieses Thema polarisiert ungemein. Der arbeitende Mensch schimpft über das "faule (Früh-)Rentnerpack", das nur noch nörgelt und nicht weiß, wie gut es ihm geht. Im anderen Lager die Rentner, die ihr "ganzes Leben malocht" haben und nun darüber klagen, zu wenig davon zu profitieren.

In Deutschland gibt es seit etwa 60 Jahren keinen Geldmangel, sondern immer ein Verteilungsproblem. Es wird bspw. irrsinnig viel Geld in eine verfehlte Subventionspolitik verpulvert oder beim Verteidigen unserer Freiheit am Hindukusch...

Wir haben schlechte Politiker. Das kommt daher, dass wir sie so schlecht bezahlen, behaupte ich mal ketzerisch. Wir sollten uns dafür Fachleute leisten, die in ihrem Ressort sach- und fachkundig sind. Das Lehramt Sekundarstufe I und ein Stockschnupfen qualifizieren nicht für das Gesundheitssystem einer Industrienation.

Solange wir es zulassen, dass uns solche Menschen regieren, wird sich in den Schlüsselbereichen unserer Sozialsysteme nichts wesentlich ändern.
--
drosophilus
Re: Lebensnotwendig und werden zur Kasse gebeten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 10.08.2009, 15:59:19
Ich glaube, ich hatte gar keine Zahlen genannt.
175000 Abwanderungen, zumeist hochqualifiziert.
100000 Zuwanderungen, zumeist minder qualifiziert.
So konnte ich es lesen im Hamburger Abendblatt, bzw. Statistischem Bundesamt.
Da es um die Leistungsträger ging, sind es keine 70 000 , die wir verloren.
Und es sind nicht die 100000, die nur ihre Sprachkenntnisse ausbauten und dann wieder zurück kamen.

Hat sie es denn überlesen ?

--
nordstern
olga64
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Re: Lebensnotwendig und werden zur Kasse gebeten
geschrieben von olga64
als Antwort auf drosophilus vom 10.08.2009, 16:34:29
Die schlechte Bezahlung unserer Politiker ist eine Seite (immerhin verdient unsere Kanzlerin, die ja promovierte Physikerin ist, nur ca 10% eines Vorstandsvorsitzenden eines DAX-Unternehmens).
Ich glaube aber, dass es junge, gutausgebildete Menschen gäbe, die temporär in die Politik gingen (in Demokratien sind solche Tätigkeiten ja keine Lebensjobs). Aber sie müssten auch bereit sein, sich täglich vom Zentralorgan der Deutschen = Bildzeitung beschimpfen zu lassen und auch noch auf das hohe Anspruchsdenken des deutschen Wählers individuell einzugehen. Da hat es jeder junge Mensch bedeutend einfacher, einen gut dotierten job in der Industrie anzunehmen.
Menschen wie zu Guttenberg, die finanziell völlig unabhängig sind, bräuchten wir in der Politik mehr. Hier ist ein wesentlicher Bestandteil die Erziehung, die Herr G. genossen hat: in dieser Familie ist Allgemeinsínn immer wichtiger gewesen.
Er schafft es dadurch auch, sich dem Parteienproporz der CSU nicht ausliefern zu müssen, was ein weiteres Problem bei politischen Tätigkeiten ist. Derzeit kommt jemand ja nur weiter, wenn er oder sie "Männchen" innerhalb der Parteien und diesen Granden macht.
So lange ein Land sich mit Schaum vor dem Mund darüber aufregt, dass eine langgediente Politikern ein moralisches Dienstwagen-Verfehlen zu verantworten hat, werden wir keine besseren Politiker zu bekommen.
Und übrigens - alle, die glauben, bessere Politiker zu sein - haben doch die Chance, in die Politik zu gehen? Aber es ist viel einfacher, alles zu kritisieren und sei es noch so unqualifiziert und gespickt mit Fehlinformationen - das kann man täglich vielfach in Foren dieser Art nachlesen.
--
olga64

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rello
rello
Mitglied

Re: Lebensnotwendig und werden zur Kasse gebeten
geschrieben von rello
als Antwort auf olga64 vom 10.08.2009, 16:03:25
deshalb bezahle ich den monatlichen, recht hohen Beitrag auch ohne Murren.(olga64)


Also, ich bin ganz schön sauer und mein Blutdruck kommt nicht runter, wenn ich für Pflege und KV (ohne Zusatzversicherung) monatlich > € 600 € auf den Stein legen muss. Dazu noch vierteljährlich beim Doc, nur für ein Rezept 10 € hinblättere, bei den blutdrucksenkenden Medikamenten im Wert von 80,20 € noch 20,65 € draufzahle. Beim Zahnklempner war ich zuletzt vor 12 Jahren um als einzigen Ersatz eine Krone anfertigen zu lassen, (der Rest ist noch original) Im Krankenhaus war ich einmal 1999, also ich sehe mich eigentlich als einen günstigen Kassenpatienten.

Da kommst Du liebe olga64 in der Privatkasse sicherlich noch billiger weg.

--
rello
Re: Lebensnotwendig und werden zur Kasse gebeten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 10.08.2009, 16:45:21
Niemand hindert die Bundeskanzlerin daran, den besagten Job in dem Daxunternehmen anzutreten.
Leider konnte ich nicht Politiker werden.
Mir fehlte die Familie, die mir die Erziehung und die finanzielle Unabhägigkeit bieten konnte, ohne die es ja nicht geht, wie sie selber sagt.
Ich mußte leider selber bei Null beginnen.
Kann natürlich sein, wenn wir noch das System "Gutsherrenart" hätten, daß es dann möglich gewesen wäre.
Aber nur, wenn ich auf der richtigen Seite des Volkes aufgeschlagen wäre.
Nicht jeder, der Ansprüche als Wähler hat, liest die besagte Zeitung.
Was die informationen in den "besagten Foren" angeht, tja, hat sie denn immer alles richtig gelesen und richtig wiedergegeben.
Wenn man mit dem Finger auf andere zeigt, zeigen immer drei Finger auf einen selber.
Es sei denn, man muß im Sägewerk arbeiten.
Wäre ich hochwohlgeboren, würde ich bei dem Einkommen wohl ohne murren den privaten Beitrag zahlen, in der Hoffnung, daß kein Politiker gleiche Rechten und Pflichten einführt.
Aber die Gefahr besteht ja nicht.

--
nordstern

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