Lebenshilfe Was ist euch im Rückblick des Lebens wichtig?

Wahrscheinlich habt ihr alle schon einmal darüber nachgedacht, was euch im Leben wichtig war. Meine Frau und ich waren schon öfters sehr krank und wir haben uns an verschiedenen Punkten im Leben dieser Frage gestellt und sie offen diskutiert: War das Leben wert gelebt zu werden?

Meistens bleiben solche Diskussionen verborgen und gelangen nicht an die Öffentlichkeit. Anders bei Randy Pausch. Ich habe seine beeindruckende Vorlesung, die sich auf YouTube finden lässt, in den Blogs eingebunden. Leider ist sie auf Englisch. Die Vorlesung gibt es inzwischen aber auch auf Deutsch als Buch.

Ich würde es begrüßen, wenn wir die Diskussion der Vorlesung und auch des Themas hier in den Diskussionsforen führen könnten, die dafür besser geeignet sind als die Kommentare bei den Blogs.
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karl

ich bin mit 46 jahren noch nicht soweit auf mein leben zurück zu blicken, könnte aber morgen sterben mit dem gefühl, nichts verpasst zu haben. mein leben war bislang sehr interessant und spannend. an manchen tagen habe ich mehr erlebt, als andere im ganzen leben.

ich bin aber gespannt, was alles noch kommen kann, denn mit 46 jahren war zum beispiel George W. Bush noch bankrott und alkoholiker - heute ist er präsident der USA. am 15.10. ziehe ich erstmal in eine neue wohnung, beginne einen guten job im "westen" und höre auf zu rauchen, damit ich richtig alt werden kann. ...dann sehe ich weiter.

Auch ich war schwer krank als Kind und hab ins gesamt 12 Jahre im Krankenhaus verbracht.
Ich bin als Kind gehänselt worden und böse Schimpfnamen hat man mir nach gerufen.
Rückblickend ist mir wichtig, das ich trotz allem das Leben liebe, diese Zeit hat mich stark und Selbstbewußt gemacht, aber auch mitfühlend und sensibel.
Ich habe gerne gelebt und tue es heute immer noch. Und wenn ich mal gehen muß, könnte ich sagen.....mein LEBEN war schön, nicht immer aber immer öfter.
Bitte nicht meckern, das ich jetzt über mich geschrieben hab. Das Buch werd ich mir kaufen.
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monja

Was mich beeindruckte an dem Video, wie fröhlich R.P. seine Vorlesung hielt, mit wie viel Humor er seine Kinderträume und was daraus wurde, vorstellte. Seine Krankheit erwähnte er außer am Anfang kein einziges Mal, klagte nicht, jammerte nicht und gab sich, als dauert das Leben ewig.
So sollte man auf sein Leben blicken können. Egal, was war, mit einem lachenden Auge, voller Zuversicht. Die schönen Dinge erwähnen, die Menschen, die einem etwas bedeutet haben oder von denen wir lernen konnten.
Angesichts des Todes wünschte ich mir diese Gelassenheit und Fröhlichkeit.
Eri

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erde

Karl, für mich ist dieses Leben wert gelebt zu werden. Zu jedem Leben gehören Höhen und Tiefen, die Liebe, die Verluste, Krankheiten und Schicksalschläge, aber nur aus ihnen lernen wir auch zu unterscheiden was im Leben für uns wichtig ist und was nicht.
Für mich ist es wichtig, dass ich mich immer von meiner Familie , Eltern, Geschwister, Mann, Kind und Enkeln geliebt fühlte und dass wir uns immer aufeinander verlassen konnten und können. Was bringt mir Reichtum oder Macht, wenn ich nicht Menschen habe, die ich liebe und die mich lieben?
Ja und heute, nachdem ich vor 3 Jahren den liebsten Menschen nach 31 Jahren Ehe verloren habe, beginne ich langsam wieder das schöne im Leben zu genießen, es sind Kleinigkeiten an denen ich mich erfreue, das zwitschern der Vögel im Morgengrauen, die Fragen und das Lachen meiner Enkel, die Ausflüge und Reisen mit meinem Bruder und einigen wenigen, jedoch ausgesprochen verlässlichen und treuen Freunden.
Ich bin glücklich und was will man mehr im Leben. Na ja und die Gesundheit, wer von uns ist noch vollkommen gesund und klagen macht einen auch nicht gesünder.
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heijes

In Schillers "Wilhelm Tell" steht geschrieben, dass die Stauffacherin ihrem Manne folgenden Tipp gegeben habe: "Schau vorwärts Werner und nicht hinter dich!"

Da bin ich nicht ganz einverstanden damit. Denn um richtig vorwärts schauen zu können braucht es hin und wieder einen Rückblick. Man schaut hin, was man gut und was man weniger gut gemacht hat. Und auf die Erkenntnisse daraus baut man seine Zukunft auf.

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schorsch

Der Rückblick auf mein Leben ist mir insoferne sehr wichtig, als mich der bisherige Weg dahin gebracht hat, wo ich heute stehe und mir somit ermöglicht, positiv und mit Freude in die Zukunft zu gehen.

Jeden fordert irgendwann mal das Leben etwas ab, das bis an die Grenze des Erträglichen geht, ich bin auch nicht verschont geblieben und hab damals auch gehadert, heute im Nachhinein kann ich nur sagen, es war gut so, denn ich habe für die Zukunft aus dieser oder diesen Situationen gelernt. Ich glaube, das ist das Wichtigste, was ich rückblickend sagen kann - ich bin dankbar, dass ich dieses mein Leben bisher so leben konnte.


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bongoline

ja bongo,:Jedem fordert irgendwann mal das Leben etwas ab, das bis an die Grenze des Erträglichen geht,,,,,ok das hatten wir wohl alle, bzw steht uns noch bevor und es sind zumeist persönliche Erlebnisse.

was mir besonders angenehm auffällt und mich anspricht, sind die vielen Jahre und Jahrzehnte, die meine Generation und alle unsere Nachfahren, zumindest in Deutschland und Mitteleuropa - (Jugoslawien mal ausgenommen) relativ friedlich leben konnten, gemeinsam alt und uralt wurden, ohne das die Männer und Burschen zu den Waffen gerufen wurden um den Gleichaltrigen des Nachbarlandes die Köpfe einzuschlagen, in den Bauch zu schießen, ihre Frauen zu vergewaltigen, das Land zu plündern und zu verwüsten,,,,

Sowas gabs wohl in den letzten 2000 Jahren nicht mehr und dafür bin ich -wem auch immer- sehr dankbar und zufrieden. Das ist für mich so ziemlich das Allerwichtigste,,
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hugo

der von Randy Pausch im video vermittelte gedanke:

"Das ist es, was es ist...wir können es nicht tauschen!"

ist, wenn ich zurück blicke, oft mein wegbegleiter gewesen. ich bin dankbar für die chance, geschehnisse annehmen zu können; auch wenn ich manchmal nicht wußte, wie wird es morgen weitergehen? die weniger guten erlebnisse nicht verdrängen, damit sie massstab sein konnten, gutes zu erkennen, war nicht immer leicht.

wichtig waren in meinem leben, die vielfachen begegnungen mit anderen menschen, die mich geprägt haben und wenn ich heute über so manches nachdenke, hatte ich wohl glück zum richtigen augenblick diejenigen zu treffen, die mir den weg zeigten, dass ich mit der nötigen konsequenz auch mal Nein sagen konnte, obwohl ein Ja so vieles einfacher hätte gestalten können. später dann habe ich mich zu manchen geschehnissen gefragt:

"war es wirklich immer erforderlich, so konsequent zu sein; hättest du nicht doch...?"

heute bin ich mir sicher, ja, es war wert, das leben mit den persönlichen höhen und tiefen gelebt zu haben; nicht zuletzt, weil ich durch den engen kontakt mit tochter und schwiegersohn erfahre und miterleben darf:

ihr weg gestaltet sich ähnlich und auch sie haben schon in jungen jahren gelernt, manche traurigen momente aushalten zu können und die glücklichen zeiten als einen ausgleich zu betrachten.


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pilli

Ich hatte großes Glück in Leben---mein Rücbklick.

Pro ernste das ich überhaupt überleben hatte. Weitere Geschehnisse: Das ich als 6 Jährige lesen konnte, und mein Neugier damit befriedigte.
Für viele „geheimnisvolle“ und unangenehme Dinge in Leben habe ich Antworten gefunden, die weiteren Entdeckungen warten auf mich noch immer.
Meine Kinder und Enkelkinder als Oase des Glücks, das zweiten Geburt in Deutschland und damit ein Neuanfang, das PC mit Yahoo und Google und die ewige Neugierde, die glaube an Übersinnliche oder Kraft des Geistes, die Fähigkeit das negative in positive umwandeln, die Fähigkeit alleine leben auch, und kein Angst haben von
Sterben. Das ist sehr viel.
Meistern die graue Alltage gehört zum meine grösste stärken. Alles ist relativ.
Ein Mensch aus Non-Stopp Gesellschaft könnte über mein Glück nur lachen. *g*

Nasti