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Lebenshilfe Wie gleichberechtigt sind Männer?

mane
mane
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Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von mane
Wenn es um die Pflege hilfsbedürftiger Angehöriger geht, könnten Männer noch "zulegen".

Fast 70% der Pflegebedürftigen in NRW werden zu Hause gepflegt und mehr als 70% der pflegenden Angehörigen sind weiblich.

Pflegende Angehörige

Der Anteil der Männer, die sich an der Pflege beteiligen, ist in den letzten Jahren leicht gestiegen. Wenn sie pflegen, dann in der Regel ihre Partnerin - wenn sie selbst im Ruhestand sind. Frauen dagegen stecken oft beruflich zurück, um die Eltern, ihren Partner oder ein pflegebedürftiges Kind zu pflegen, oder setzen zeitweise ganz aus.

Pflege ist immer noch eng mit traditionellen Geschlechterrollen verknüpft. Es wird erwartet, dass die Ehefrau, die Tochter oder Schwiegertochter pflegt.
Oder werden Männer hier (vielleicht sogar von Frauen) ausgegrenzt, und würden eigentlich gerne ihren Anteil an der Pflegearbeit übernehmen?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass körpernahe Dienste am Pflegebedürftigen den Frauen vorbehalten bleibt, während Männer eher das Organisatorische übernehmen. Warum ist das so?

Ich wünsche mir eine geschlechtergerechte Verteilung der Pflegeaufgaben.

Was meint Ihr?

In welchen Bereichen könnte sich das "starke Geschlecht" außerdem noch "gleichberechtigter" zeigen?

LG Mane
Edita
Edita
Mitglied

Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von Edita
als Antwort auf mane vom 14.06.2014, 18:12:31

Fast 70% der Pflegebedürftigen in NRW werden zu Hause gepflegt und mehr als 70% der pflegenden Angehörigen sind weiblich.
Oder werden Männer hier (vielleicht sogar von Frauen) ausgegrenzt, und würden eigentlich gerne ihren Anteil an der Pflegearbeit übernehmen?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass körpernahe Dienste am Pflegebedürftigen den Frauen vorbehalten bleibt, während Männer eher das Organisatorische übernehmen. Warum ist das so?
LG Mane
geschrieben von mane


Ich denke mal, daß der Pflegeberuf im allgemeinen bei jungen, sich noch in der Berufsfindung befindlichen Leuten, mit Weiblichkeit besetzt ist. Ein junger Mann muß schon ein starkes Selbstbewußtsein entwickelt haben, um sich über " die Unmännlichkeit " seiner Berufswahl, nämlich Pfleger anstatt Mechatroniker, hinwegzusetzen!
Schlechte Bezahlung, ungünstige Arbeitszeiten, und verschwindend geringe Aufstiegschancen sind m.E. weitere Kriterien, um weiterhin den Frauen das Feld zu überlassen!
Man müßte diese " Punkte " mal in Ordnung bringen, natürlich für die Frauen auch sowieso, und dann müßten aussagekräftige Werbetrommeln angefertigt werden, daß junge Männer aufmerksam werden und Lust bekommen auf den Beruf, für die schon vorhandenen weiblichen Pflegerinnen wäre die männliche Verstärkung außerdem ein Segen, von der Kraft her!

Edita
mane
mane
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Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 14.06.2014, 18:48:50
Guten Morgen, liebe Edita,

Du hast Recht, Pflege ist in der Regel "weiblich". Du schilderst die Gründe dafür in der Berufswelt, die man teilweise auch auf den privaten Bereich ausdehnen kann.

Da Frauen immer noch weniger verdienen als Männer, fällt es leichter, auf ihr Einkommen zu verzichten (oder Teilzeit zu arbeiten), wenn z.B. ein Elternteil pflegebedürftig wird.

Eine bessere Honorierung dieser wichtigen und schweren Pflegeberufe würde wahrscheinlich auch dazu führen, dass im privaten Bereich die Pflegetätigkeiten besser bewertet werden.

Wie geschrieben, ist die Familie der größte "Pflegedienst" im Staat.
Was ist es, was viele von uns für bedürftige Familienangehörige tun? Ist es Solidarität, moralische Verpflichtung oder Liebe? Wahrscheinlich von jedem ein bisschen und für mich auch das Bedürfnis, etwas von dem zurückgeben zu wollen, was die Eltern viele Jahre für mich getan haben.

Um auf die Männer in diesem Bereich zurückzukommen: Nimmt man ihnen (Euch) oft die Pflege aus der Hand? Glauben Frauen, sie könnten das besser, schneller (obwohl, wie Du richtig schreibst, Edita, diese von der Kraft her, eine sinnvolle Verstärkung bei der Pflege wären) und vermitteln Männern das Gefühl, Pflege sei etwas, was sie nicht so gut können. Kein Wunder, wenn sie sich dann zurückziehen.
Ähnliches habe ich oft bei der Kinderbetreuung erlebt. Manche Frauen trauen da ihren Männern wenig zu und machen vieles lieber selber und nehmen ihnen damit die Möglichkeit, sich gleichberechtigt einzusetzen.

Gruß Mane

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Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von Klaro
als Antwort auf mane vom 15.06.2014, 09:50:53
Hallo Mane,

"wie gleichberechtigt sind Männer" ...okay, ich denke, Männer sind auf jeden Fall "genauso = gleich berechtigt" die Pflege eines älteren Menschen oder eines Kindes zu übernehmen. Natürlich haben sie die Berechtigung, das versteht sich von selbst - bloß...wollen sie dieses überhaupt oder anders gesagt, sind die männlichen Gene auf Pflege eines Menschen ausgelegt?

Ich persönlich glaube dieses eher nicht, nicht in der Regel. In der Regel sind Männer die Kämpfer und Eroberer, ihre Werte haben sie in anderen Bereichen, das hat die Natur ihnen so mitgegeben und das finde ich auch sinnvoll. Natürlich gibt es bei Männern solche und sone, natürlich eben auch Männer, denen die Umsorgung und Verantwortung für eine hilfsbedürftige Person liegt und diese Verpflichtung dann auch gerne übernehmen.

LG

Klaro
mane
mane
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Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von mane
als Antwort auf Klaro vom 15.06.2014, 12:00:04
Liebe Klaro,

Du glaubst also, es gäbe ein "Hege- und Pflege-Gen" und dieses sei bei Frauen eher verbreitet als bei Männern? Ich bezweifle das und bin der Meinung, dass es uns Frauen durch die Sozialisation vermittelt wurde, uns zu kümmern und zu umsorgen. Heute ist es jedoch meistens anders, wie man an unseren Kindern und Enkeln sieht.

Bis jetzt war ich der Meinung, dass, bis auf das Kinderkriegen und das Stillen, Männer alles auch können, was Frauen tun und umgekehrt.
Nun habe ich einen Artikel gefunden, der Männern neue ungeahnte Dimensionen eröffnet, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Was Männer auch könnten.

LG Mane
Edita
Edita
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Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von Edita
als Antwort auf mane vom 15.06.2014, 13:14:56

Was Männer auch könnten.
LG Mane
geschrieben von mane


Auch Männer besitzen Brustdrüsen, nur nicht so viele wie die Frauen, also sollte es durch Stimulation auch möglich sein, daß ein wenig Milch in diesen Drüsen produziert werden kann, nur wird ein Kind nie davon satt werden können, weil es eben zu wenige Drüsen sind! Männer können ja auch an Brustkrebs erkranken, wird aber von den Männern selber weitestgehend tabuisiert, weil das eine " Frauenkrankheit " zu sein hat!
Kindererziehung können Männer genau so lernen wie die Frauen, Mütter probieren sich ja beim ersten Kind auch erst mal aus, beim zweiten Kind korrigieren sie meist schon die Fehler, die sie beim ersten Kind gemacht haben und sind in jedem Falle gelassener !

Wenn Männer sich entschließen eine Auszeit im Beruf zugunsten der Kindererziehung zu nehmen, so geht das in Deutschland meist mit einem Karriereknick einher, weil man so " einem Weichei " abspricht, Führungsqualitäten zu besitzen, in Skandinavien hingegen traut man einem Mann, der sich im Kampf mit noch Hosenscheißern, die nicht essen wollen und die keine Schuhe anziehen wollen bewährt hat, durchaus auch hervorragende Führungsqualitäten im Arbeitsbereich zu!
Hier gibt es noch viel zu tun bei uns !

Edita

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clara
clara
Mitglied

Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von clara
als Antwort auf mane vom 15.06.2014, 09:50:53

Was ist es, was viele von uns für bedürftige Familienangehörige tun? Ist es Solidarität, moralische Verpflichtung oder Liebe? Wahrscheinlich von jedem ein bisschen und für mich auch das Bedürfnis, etwas von dem zurückgeben zu wollen, was die Eltern viele Jahre für mich getan haben.

Gruß Mane
geschrieben von mane

Deinen aufgezählten Punkten stimme ich zu. Die Religionen, u. a. sowohl das Christentum, als auch der Islam, haben die Achtung vor Eltern, Kranken und Bedürftigen in ihren religiösen Kanon aufgenommen, was für fromme Menschen auch mit ein Grund sein dürfte, so zu handeln.
An unterschiedliche Veranlagung von Männern und Frauen in diesem Bereich glaube ich nicht. Vielmehr an heraus gebildete Tradition, die in der Pflege lange Zeit Frauensache sah und "eines Mannes weniger würdig". Was auch mit der Ansicht zusammen hing/hängt, dass Männer "hinaus in's feindliche Leben" gehören, Frauen in's Haus, eventuell gemeinsam mit den alt gewordenen Eltern. Dies hing auch mit dem männlichen Überlegenheitsgefühl in allen Bereichen zusammen. Deshalb waren Frauen wohl als Pflegerinnen gern gesehen und in den Kriegen immens wichtig, als Ärztinnen kamen sie lange nicht in Betracht.

Persönlich kenne ich einige Männer, die auch Elternteile aufopfernd und liebevoll pflegen. Es sind aber alles nicht (mehr) im Arbeitsleben stehende. Männliche Pflegekräfte im privaten wie öffentlichen Bereich finde ich in vielerlei Hinsicht wichtig.

Clara
heide †
heide †
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Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von heide †
als Antwort auf Edita vom 15.06.2014, 15:20:34
Edita, auch wenn die Kollegen zunächst ihre Nasen rümpften, so nimmt sich mein Sohn dennoch ab Montag zwei Monate Zeit für ‘unser‘ Baby Frida und ist super glücklich über die Möglichkeit, hierdurch auch seine Frau etwas mehr entlasten zu können. Außerdem kommt noch hinzu, dass augenblicklich die WM läuft – und das Wunschkind somit auch zum richtigen Zeitpunkt geboren wurde.
Vernünftige Planung ist halt alles.....

BG
Edita
Edita
Mitglied

Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von Edita
als Antwort auf heide † vom 15.06.2014, 16:28:23
Glückwunsch liebe Heide, das hört sich für alle Beteiligten sehr gut an, naja und die Unbeteiligten, sprich die Kollegen, werden das halt lernen müssen !

Edita
Klaro
Klaro
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Re: Wie gleichberechtigt sind Männer?
geschrieben von Klaro
als Antwort auf mane vom 15.06.2014, 13:14:56
Liebe Klaro,

Du glaubst also, es gäbe ein "Hege- und Pflege-Gen" und dieses sei bei Frauen eher verbreitet als bei Männern? Ich bezweifle das und bin der Meinung, dass es uns Frauen durch die Sozialisation vermittelt wurde, uns zu kümmern und zu umsorgen. Heute ist es jedoch meistens anders, wie man an unseren Kindern und Enkeln sieht.

Bis jetzt war ich der Meinung, dass, bis auf das Kinderkriegen und das Stillen, Männer alles auch können, was Frauen tun und umgekehrt.fett von mir
Nun habe ich einen Artikel gefunden, der Männern neue ungeahnte Dimensionen eröffnet, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Was Männer auch könnten.

LG Mane
geschrieben von mane


kann man dieser Seite trauen?

Ich glaube, dass durch die Schwangerschaft und die Geburt die entsprechenden Hormone ausgelöst werden, die dann das Bilden der Milch ermöglichen. Solange man das Kind dann saugen lässt, solange wird die Milch weiterhin produziert.

Das ein Mann nur durch Saugen Milch bildet, kann ich mir nicht vorstellen. Da müsste mit entsprechenden Hormonen nachgeholfen werden.

Zu meinem fett-gestalteten Textauszug: Das Frauen genau das Gleiche leisten können wie Männer, glaube ich nicht. Männer können bestimmte körperliche Arbeiten verrichten durch ihre männliche Kraft und Frauen können diese Kraft nicht aufweisen, vielleicht abgesehen von einigen Damen, die entsprechend gebaut sind. Also wie ich vorher schon schrieb: Ausnahmen bestätigen die Regel.

LG

Klaro

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