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Lebenshilfe Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?

youngster
youngster
Mitglied

Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von youngster
Ich werde dieses Jahr 68 Jahre alt und mir gehen so langsam insbesondere durch Ereignisse im Bekannten- und Verwandtenkreis die Gedanken durch den Kopf: wie und wo will ich Leben wenn der Pfelgefall eintritt?

Kann ich von meiner Partnerin verlangen, dass sie mich mal pflegt?

Werde ich meine Partnerin pflegen können?

Kann ich von meinen Kindern / Enkeln verlangen, dass sie mich pflegen?

Kann ich im Pfelgefall noch in meiner Wohnung wohnen bleiben?

Habe ich mich um einen Pflegeplatz bemüht, erkundigt wo ich im Falle des Falles dann untergebracht werden kann?

Genügt dann eine ambulante Pflegerin und wenn wer soll es sein?

Was kann ich ihr bieten?

Habe ich genügend Rücklagen (Finanzen) um die Pflege zu bezahlen?

All diese Fragen stellen sich mir und noch einige andere dazu.

Es nützt m.E. nichts diese Fragen zu verdrängen nach dem Motto irgend wie wirds schon weiter gehen.

Eigentlich möchte ich diese Situation so gut wie möglich regeln so lange ich selber noch Einfluss darauf nehmen kann.

Aber wie stelle ich das an?

Habe ich mich mit meinem Partner, den Kindern, den Enkeln schon mal darüber ausgetauscht was passieren soll wenn?

Ich habe ein Testment, ich habe geregelt wie ich beerdigt werden will. Habe ich auch geregelt wie es bei einem Pflegefall weiter gehen soll erst recht bei einem Schwerstpflegefall?

Wie kann ich sicherstellen, dass ich dann noch menschenwürdig leben kann? Wie soll es weitergehen wenn ich dement werden sollte oder Alzheimer bekomme?

Wer kümmert sich dann wie und wo um mich? Können das das mein Partner, meine Kinder, meine Enkel dann stemmen?

Wie werden sie mit dieser dann eigetretenen Situaltion umgehen?

Wie werde ich mit dieser Situation umgehen wenn es meine Partnerin treffen sollte?

Das sind alles Fragen, die mich so langsam umtreiben und die irgend wie besprochen und gelöst gehören durch entsprechende Vorkehrungen.

Ein Verdrängen bringt mich da nicht weiter.

Wie denkt ihr darüber, was für Vorkehrungen habt ihr getroffen?
Mir ist beweusst dass es sicherlich sehr indivieduell gelöst werden muss, je nach Familienstand, finanziller Situation und Lebensumfeld.

Über eine angeregte Diskussion, die mich in meinen Überlegungen weiter bringt würde ich mich freuen. Bis jetzt habe ich noch keine Lösung für mich / uns gefunden.

Gruß youngster
barbarakary
barbarakary
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf youngster vom 27.04.2015, 12:28:22
Von Vorteil ist auf jeden Fall eine Vorsorgevollmacht! Ich erlebte es bei meiner Mutter, die plötzlich zum Pflegefall mit Demenz wurde und ich sie aus verschiedenen Gründen nicht bei mir aufnehmen konnte. Die mir Jahre zuvor erteilte Vorsorgevollmacht wurde vom Amtsgericht anerkannt und ich konnte nun problemlos alles für sie regeln.

Aus diesem Grund habe ich vor einigen Jahren schon meiner Tochter eine Vorsorgevollmacht samt Patientenverfügung erteilt. Sie wohnt vor Ort und kann, wenn ich dement wäre, entscheiden, ob ich zuhause versorgt werde durch eine 24-Stunden-Betreuung oder im Heim. In unserer Region sind die Heimkosten nicht so extrem hoch wie üblich, also wäre es keine finanzielle Frage. Dass mich meine berufstätige Tochter pflegt, käme für mich sowieso nicht in Frage.

Ein ganz heikles Thema ist, wenn nicht verheiratete Paare zusammenleben und einer zum Pflegefall wird. Da sollte man sich vorher wirklich Gedanken machen und alles schriftlich festlegen.

LG barbarakary
ika1
ika1
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von ika1
Oh da hast du ja ein Interessantes Thema reingestellt.
Das alles habe ich jetzt hinter mir gebracht.
als erstes würde ich dir raten , hole deine Frau und die Kinder an einen Tisch. Das wichtigste ist eine Vorsorgevollmacht , wo du eine Person deines Vertrauens für dich endscheiden lässt.
Das nächste wäre eine Patientenverfügung .
Ja wenn du da jemanden gefunden hast der dich vertreten wird in allen lagen , kannst du schon mal zuversichtlicher sein.
Eine Pflege kann schon sehr anstrengend sein.
Ich wünsche dir alles gute
Ika

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wolke07
wolke07
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von wolke07
als Antwort auf youngster vom 27.04.2015, 12:28:22
hallo Youngster----ein wirklich interessantes Thema----
Kann ich von meiner Partnerin verlangen, dass sie mich mal pflegt?
Ich kann nur von mir reden,dass war überhaupt kein Problem,dass ich meinen Mann 10 Jahre pflegte--natürlich,wenn der Jenige der pflegen soll auch schon krank ist geht das nicht.Aber ich kenne auch Männer,welche sich rührend um ihre Ehefrauen kümmern.

Kann ich von meinen Kindern / Enkeln verlangen, dass sie mich pflegen?
ich glaube nicht,wir leben in einer anderen Zeit,früher hätten es die Kinder getan,aber sie gehen ja alle arbeiten---ausserdem will man den Kindern nicht zur Last fallen...aber es gibt auch da immer Ausnahmen.

Kann ich im Pfelgefall noch in meiner Wohnung wohnen bleiben?
Auch dies muss richtig geplant werden.ob Haus oder Wohnung.
Ich habe für die Pflege viel umgebaut im eigenen Haus---
Treppenlift und Badewanne rund mit Tür zum Einsteigen---
So wird es für mich später auch bequem sein.

Habe ich genügend Rücklagen (Finanzen) um die Pflege zu bezahlen?
Ich kann auch hier auf mich nur schließen,sollte ich gar nicht mehr laufen können,dann kann ein ambulanter Pflegedienst kommen dafür bekommt man die Pflegestufe und auch die Rente kann dazu verwendet werden,Es kann auch so werden,Platz ist genügend im Haus,da könnte eine Polin wohnen,mich versorgen ,denn was brauche ich da noch Geld,hauptsache ich werde versorgt mit dem Nötigsten----

Wie kann ich sicherstellen, dass ich dann noch menschenwürdig leben kann? Wie soll es weitergehen wenn ich dement werden sollte oder Alzheimer bekomme?
weiss ich gar nichts mehr,wo ich mich befinde usw.dann evtl. ein Heim oder die Pflege Tag und Nacht hier wohnen.

Ich hoffe auch auf anregenden Schreibstoff,sodass Du etwas für Dich findest.
Noch sind wir fit im Kopf und ich hoffe,das es auch so bleibt.

Wolke07
ankama
ankama
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von ankama
als Antwort auf youngster vom 27.04.2015, 12:28:22
Für mich müsste das Verb "kann" heißen, das "Wollen" ist nicht finanzierbar.

ankama
Yamina1
Yamina1
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von Yamina1
als Antwort auf ankama vom 27.04.2015, 19:21:10
hallo ankama,
genau so ist es -- man muss das nehmen, was man finanzieren kann und noch recht gut ist
wir haben in wiesbaden dieses mittelding gefunden und sehen der zukunft ganz gelassen entgegen.
wer googeln will: antoniusheim wiesbaden. zunächst mal das "betreute wohnen",
später gibt es da auch pflege.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ankama vom 27.04.2015, 19:21:10
Ich denke, viele verdrängen dieses Problem auch in jungen und jüngeren Jahren, weil sie nichts davon wissen wollen. D.h., sie sparen auch nicht dafür und irgendwann wird das PRoblem dann übermächtig und man erkennt, dass es nun auch für Vorsorge viel zu spät ist. Dies erscheint mir schon fahrlässig - man hat vorher viele Jahrzehnte Zeit, um dies zu steuern und auch die Weichen zu stellen. Da geht dann das auch noch sachlich und überlegt - wenn erst im akuten Gefahren-Stadium agiert wird, kommt meist nichts Gutes dabei raus. Und wenn man es selbst gar nicht mehr machen kann und andere entscheiden (Betreuer, der Staat) wird es so richtig schlimm. Olga
Yamina1
Yamina1
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von Yamina1
als Antwort auf olga64 vom 28.04.2015, 16:30:49
hallo olga,
1. verdrängen ist immer einfach, aber falsch.

2. nicht jeder mit geringem bargld ist fahrlässig - es sind schon gelder kaputtgegangen, von denen man
glaubte, sie seien sicher (spreche aus erfahrung)

3. eine neuorientierung ist dann nicht einfach und erfordert viel energie. Ich habe diesen prozess gerade durchlaufen mit allen konsequenzen...

gruß yamina
Yamina1
Yamina1
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von Yamina1
als Antwort auf Yamina1 vom 28.04.2015, 16:43:02
hallo wolke,
das mit der polin stellt man sich so einfach vor --- n u r , das sind meistens kräfte für den haushalt ohne medizinische kenntnisse, da ist es mit der pflege nicht weit her..
gebe das nur zu bedenken...
ich kenne eine polin (vom schreiben her) die immer berichtet, was sie in den deutschen den haushalten so macht:einkaufen, kochen und putzen ...
auch mit dem deutsch stoßen sie schnell an ihre grenzen.. und sie werden alle paar monate ausgetauscht..

yamina
nasti
nasti
Mitglied

Re: Wie und wo wollt ihr Leben wenn der Pflegefall eintritt?
geschrieben von nasti
als Antwort auf Yamina1 vom 28.04.2015, 16:43:02
ICH VERDRÄNGE GARNICHTS: ABER lasse ich alles laufen auf Zufall Prinzip.

"lerne, deine glückliche Zufälle selbst zu schaffen!" sagte John Krumboltz, und er war jkein Fantast.

Das leben ist eine Tombola, und nicht sehr planbar. DAS HEISST NICHT DAS EIN mENSCH NICHT ARBEITEN; DENKEN; STUDIEREN SOLLTE:
"mehr holen davon was funktioniert. MEHR GLÜCKLICHE zUFÄLLE ERWARTEN"

DASS GEPLANNTE ZUFALL SOLLTE DAS BESTE WERDEN.

NASTI

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