Lebenshilfe zu sich selbst finden

rehse
rehse
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Re: zu sich selbst finden
geschrieben von rehse
als Antwort auf Femmefatale vom 22.05.2016, 09:05:03
Vielleicht denke ich zu negativ, aber wenn zu viel an Geld gedacht und mit Geld auch gemacht wird, bleibt die Nachhaltigkeit auf der Strecke.
Hoffe natürlich mit Dir, dass es wieder besser werden wird. Meine Zweifel bleiben. Leider.
Femmefatale
Femmefatale
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Re: zu sich selbst finden
geschrieben von Femmefatale
Vielleicht ist es ja auch eine Frage des Alters, wann man damit anfängt, das Selbst zu suchen bzw. sich damit zu beschäftigen.
Es dürfte schwierig sein, sich im Trubel der Berufstätigkeit darum zu kümmern, obwohl es gerade dann wohl sehr hilfreich wäre.

Und: Wenn wir hier darüber schreiben, beeinflusst das vielleicht doch den einen oder die andere, sich mit der Thematik ernsthaft zu beschäftigen.
Unterschätze den Einfluss dessen nicht, was man immer wieder liest.

Hoffnungsvolle Grüße, ff
britti
britti
Mitglied

Re: zu sich selbst finden
geschrieben von britti
als Antwort auf Femmefatale vom 23.05.2016, 09:03:10
Habe gerade diesen thread entdeckt.
Zu sich selbst finden heisst für mich auch, nicht alles kaufen was Mode ist, nicht alles glauben, was in der Zeitung steht usw. Las gerade 3 gute Bücher in dieser Richtung.

Hans Peter Dürr "Wir erleben mehr als wir begreifen"
Dieter Broers "Gedanken erschaffen Realität"
Eckhart Tolle "Stillness Speaks"

Auch in diesen Büchern muss man nicht alles glauben, aber sie enthalten viel Anregung. Wer sich selbst vertraut, findet sein Selbst.

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Klaro
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Re: zu sich selbst finden
geschrieben von Klaro
Hallo,

ich finde den Begriff "zu sich selbst finden" etwas schwierig, weil auch Auslegungssache. Noch schlimmer ist für mich "meine Mitte finden". Was bedeutet das? Die Mitte finden, ich würde sagen, im Gleichgewicht sein? Zu sich selbst finden, da denke ich eher ... nicht so gestresst sein, sich nicht von sämtlichen äußeren Reizen überfluten lassen, sondern zur Ruhe kommen und eben über sich und sein Leben nachdenken. Seid ihr da auch dieser Meinung?

Ich persönlich lebe mehr in meinem Inneren, bin ein Kopfmensch, denke viel, vor allem über mich, möchte es zwar jedem Recht machen und richte mich auch danach, bin für die Familie da... aber eigentlich bin ich innerlich und gedanklich...vor allem ICH. Leider weiß ich auch, dass das die vollkommen falsche Einstellung ist, ich brauche es nicht jedem Recht machen, brauche keine Anerkennung von außen... Ich hätte gerne den Knopf zum Umschalten...

Klaro
Femmefatale
Femmefatale
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Re: zu sich selbst finden
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf Klaro vom 23.05.2016, 11:17:00
Liebe Klaro,

ein Kopfmensch sein und im Innern leben, das widerspricht sich für mich.
Ich verstehe unter "zu mir selbst finden" das Leben durch das Innere, durch das, was in "in meiner Mitte" ist; ich hab gelesen, dass dir dieser Ausdruck nicht gefällt.
Aber bei mir in der Mitte sind mein Herz, meine Seele, mein Bauch.
Wenn die ruhig, ausgeglichen und angefüllt sind mit Gelassenheit, strahlt das auf mich komplett aus, auch auf den Kopf. Das Grübeln im Gehirn hört auf, die Sorgen und Probleme lassen sich relativieren, das Vertrauen ins Leben nimmt zu, ich bin glücklich.

Grüße von der (zur Zeit) gelassenen ff
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: zu sich selbst finden
geschrieben von Klaro
als Antwort auf Femmefatale vom 23.05.2016, 11:36:18
Hallo ff,

ich habe nicht geschrieben, dass mir der Ausdruck "in meiner Mitte sein" nicht gefällt, sondern dass ich mich mit der Bedeutung schwer tue und deswg. mit dieser Bezeichnung nicht so viel anfangen kann.
Ja, ich bin vom Tierkreiszeichen Zwilling und schon immer war ich in allem zweigeteilt und zerrissen, genauso wird es sich wohl verhalten mit dem Kopfmenschen, der eben vieles sachlich und nüchtern sieht und auch oft von der Vernunft her entscheidet und mit dem "Bauch- oder Herzmenschen". Meine Entscheidungen kommen selten aus dem Bauch. Trotzdem lebe ich drinnen, bin sehr empfindsam und überhaupt nicht robust und dickfellig.

Nach außen wirke ich immer gelassen und pragmatisch, aber innerlich "tobt oft der Bär"

LG

Klaro

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ttrula
ttrula
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Re: zu sich selbst finden
geschrieben von ttrula
als Antwort auf Klaro vom 23.05.2016, 12:12:24
Klaro, ich finde mich in vielem, das du beschreibst, wieder.

Zu mir selbst zu finden hat deshalb vor allem bedeutet, mich mit meinen widersprüchlichen Bedürfnissen zu erkennen und zu akzeptieren.
Dabei haben Lebenserfahrung und auch schwierige Zeiten geholfen - ein Vorteil des Alters.

Ein Instrument um ins Gleichgewicht zu komnen sind für mich Ruhe, grüne Natur und Reizvermeidung. Der modische Begriff Achtsamkeit (ein Wort, das mir schon vom Klang her nicht liegt) spielt dabei eine entscheidende Rolle, in Form von Entschleunigung und Konzentration. Ich kenne meine persönlichen Anzeichen, wenn ich dies brauche, um meine "Mitte" zu finden, worunter ich ein Gefühl von Ausgeglichenheit verstehe.
Dann habe ich sowohl das Bedürfnis als auch die Stärke, aktiv zu werden und Dinge zu tun, die mein anderes Ich als wichtig empfinden. Die mich aber Kraft kosten und deshalb von meinem inneren Gleichgewicht wieder entfernen, wenn ich nicht den für mich nötigen Raum zum auftanken nehme.
Dieses Pendel also zu erkennen und zu nutzen, das bedeutet für mich "zu sich selbst finden" - etwas ganz persönliches, das jeder Mensch individuell für sich herausfinden muss.

Dabei in meinem Fall sehr schön und nützlich, dass ich weitestgehend selbstbestimmt leben darf. Zu Zeiten der Berufstätigkeit habe ich mein Pendel nicht für mich befriedigend ausgleichen können.
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: zu sich selbst finden
geschrieben von Klaro
als Antwort auf ttrula vom 23.05.2016, 13:03:14
Hallo ttrula,

schön, wie du dich beschreiben kannst. Gefestigt und mit einer Beschreibung, als wenn du dich von außerhalb betrachtest.

Soweit bin ich noch lange nicht. Ich werde momentan dauernd umeinandergeschleudert, ein Wechsel zwischen Selbstanklage und Hoffnungslosigkeit. Meine von mir erkannten Bedürfnisse und persönlichen Eigenschaften kann ich (noch) nicht akzeptieren, meine, sie ändern zu müssen, weil man mich vielleicht dazu gemacht hat, wie ich bin und ohne diese äußere Prägung anders wäre?

Das ist sowieso so eine interessante Frage...wird man vom Umfeld geformt oder kommt man mit "seinen" Eigenschaften auf die Welt?
Ich denke, man bekommt es als Erbe "mitgegeben", kann mich damit aber nicht zufriedengeben, weil ich meine, ich hätte an den "negativen" Auswirkungen nicht genügend gearbeitet, um sie abstreifen zu können.

Aber mir tut diese Korrespondenz in diesem Thread (danke ff) gut, es öffnet schon ein bißchen meine Augen...

Liebe Grüße

Klaro
Femmefatale
Femmefatale
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Re: zu sich selbst finden
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf Klaro vom 23.05.2016, 14:25:00
Ich nehm den Ball gerne auf, ob wir vom Umfeld geformt werden.
Meiner Meinung nach kommen wir "richtig" auf die Welt und werden dann "zugeschüttet" vom Umfeld, dessen Interesse darin liegt, uns so zu formen, wie es uns gerne hätte, anstatt uns in unserem Selbst zu unterstützen.
Alles mit der Begründung, es ja nur gut zu meinen, was ich ihnen auch abnehme.

Irgendwann in unserem Leben merken wir es aber dann, dass wir nicht (mehr) so sind, wie es zu uns passt, und dann beginnt die schwierige Arbeit, sich wieder frei zu schaufeln von dem, was man uns anerzogen hat.

Haben wir das geschafft, dann dürfen wir wieder gehen, der Tod bringt uns in unseren Urzustand zurück.

So verstehe ich auch das Bibelwort: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder....
So werden, wie wir ursprünglich geplant waren, das ist, glaub ich, das Ziel unseres Lebens.

Besinnliche Grüße, ff
Re: zu sich selbst finden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich entspanne mich am besten auf meinem Segelboot. Wenn das Schiff über das Wasser gleitet, der Geruch nach Meer, voll konzentriert auf das Segel schauen und nichts mehr denken. Das ist für mich Entspannung pur.
Ich kann auch am Besten auf dem Schiff schlafen, weil das Klimpern der Wanten, das Gluckern des Wassers und das Schaukeln des Schiffs im Hafen mich herrlich beruhigt.
Ich würde gerne auf dem Boot leben, aber leider teilt meine Frau dieses Vergnügen nicht.
hannes

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