Forum Kunst und Literatur Literatur Buchtipp: Die Altersrevolution/ Was haben die lange, Haare, die Miniröcke, die Beatles mit Sex im Alter zu turn?

Literatur Buchtipp: Die Altersrevolution/ Was haben die lange, Haare, die Miniröcke, die Beatles mit Sex im Alter zu turn?

marc
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Buchtipp: Die Altersrevolution/ Was haben die lange, Haare, die Miniröcke, die Beatles mit Sex im Alter zu turn?
geschrieben von marc
Ich empfehle folgendes Buch für alle 1940 bis 1950 Geborene und die nachfolgenden Generationen: "Die Altersrevolution", von Böhme/ Bruns, 2007 im Aufbau-Verlag erschienen.
Der Text stammt von einer SWR 1 Sendung aus dem Internet:

Podcast: SWR1 Der Abend
Veröffentlicht: vor 3 Tagen, am 17.07.2007 um 20:15
Dateigröße: 14,56 MB
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Beschreibung: Die Altersrevolution: Die 68er Generation verändert den RentneralltagDie neuen Alten kommen. Rockmusik statt Volksmusik, WG statt Altersheim, zurück an die Uni statt Schaukelstuhl, Sex statt Kaffeekränzchen, Esoterik statt Gott: Die jetzt in Rente gehende Generation der 68er wird die Kultur des Alters radikal verändern. Das sagt Autor Werner Bruns, Soziologe im Wirtschaftsministerium in Baden-Württemberg, und zeigt in seinem Buch "Die Altersrevolution", erschienen im Aufbau-Verlag (19.95 Euro), konkrete Lebensbeispiele älterer Menschen in den nächsten Jahren. Deutschland muss sich darauf einstellen, so Bruns, dass sich die künftige Rentnergeneration nicht in Seniorenheime und Schrebergärten zurückziehen, dass sie weder sparsam noch angepasst ihre letzten Lebensjahre verbringen wollen. Wohngemeinschaften und Seniorenwohnanlagen im Ausland, die Enttabuisierung des Themas "Sex im Alter" sowie ein anderer Umgang mit dem Reizthema Sterbehilfe das sind nur einige Felder, die Bruns auf die Gesellschaft zukommen sieht und auf denen sich vieles ändern wird. Es ist absehbar, so Bruns weiter, dass sich die einstigen Rebellen der Wohlstandsgesellschaft auch im Ruhestand an den Idealen ihrer Jugend orientieren und die Vorstellung von permanenter gesellschaftlicher und persönlicher Veränderung anstreben werden. Dieser Generation der "jungen Alten" gehören etwas 8 Millionen Menschen an, u.a. zählen Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Uschi Obermaier, Edmund Stoiber, Iris Berben und Olav Henkel dazu." In SWR1 der Abend diskutieren wir mit dem Buchautor und zeigen an ausgewählten Beispielen wie stark dieser Wandel schon im Gange ist.Moderation: Stefanie JacobRedaktion: Christian Rönspies, Tina Joyeux




niederrhein
niederrhein
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Eine Anmerkung ...
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf marc vom 23.07.2007, 17:29:38
Eine Anmerkung ...

Das empfohlene und ein weiteres Buch
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/ausschnitte-1/19339_1_Ausschnitte-1.jpg[/img]

projizieren ein anderes [i]Altenbild
und Gesellschaftsbild als allgemein angesichts der demographischen Entwicklung (für die Zeit um und nach 2030 wird ein Altenanteil - der über sechzigjährigen - von rund 40 Prozent prognostiziert) erwartet wird.

So heißt es bei Bruns/Böhme (S. 20 f): "Die 68er [...] kommen [...] zu ihrer Glanzrolle: die des Reformers des Alters."
Ausgehend von dem Gedanken der Lebensrollen, die der Mensch im Laufe seines Lebens erfährt und praktiziert, heißt es dort von den 68er, daß sie die "Rolle des Dauerjugendlichen" hätten.
Sie hätten eine weltweite Kulturrevolution eingeleitet, wozu Peter Sloterdijk vor kurzem meinte, daß das Jahr 1968 (bzw. der Zeitraum um 1968) in der abendländisch-neuzeitlichen Geschichte dem Jahr 1789 (also Beginn der Französischen Revolution) gleichzusetzen wäre.
Mit der Rolle als Alte begänne die juvenile Inflation (S. 25). D.h. anstatt sich mit der herkömmlichen Rolle der Alten zu begnügen (ein Leben bezogen auf Haus, Garten, Enkel, Tageszeitung, würden sie als Politrentner, als Gesellschaftsverbesserer und vor allem als Konsumenten - mit der Annahme, die Alten wären alle vermögend - eine wichtige Rolle spielen und/oder spielen wollen.
Zumindest heißt es auf Seite 37: "Die Umwälzungen vom 'alten Rentner' zum 'neuen' Rentner sind demnach bereits im vollen Gange."
Das Buch schließt mit der Behauptung (S. 228):
"Das eigentliche Erbe aber, das sie hinterlassen werden, wird ein anderes sein: eine völlig neue Vorstellung vom Leben im Alter, das nicht länger auf Gebrechen, Leid, Tristesse und Einsamkeit beschränkt ist, sondern das Aktivität, Zukunftshoffung, Vitalität und Lebensfreude einschließt."

In dem anderen Buch von Hondrich (Soziologe) (ich weiß, ich wiederhole mich - ich habe hier im Forum schon einige Male auf dieses Buch hingewiesen) behauptet der Verfasser u.a. - angesichts der skeptischen Prognosen - , daß alles nicht so schlimm wird; so schreibt er u.a., daß die Vorstellung einer vergreisenden Gesellschaft in der Öffentlichkeit insofern schon nicht zuträfe, da ja die wirklich armen, siechen, hinfälligen Menschen sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen würden (sondern in Heimen leben würden) ... man bekäme nur die gesunden, gebräunten, gutgekleideten aktiven Senioren zu Gesicht.

Die Frage ist nun, ob dieses optimistische Bild der/einer alternden Gesellschaft zutreffen wird ...

1. Inwiefern sind die 68er über ihre mediale Wirkung hinaus tatsächlich epochemachend und vor allem für die ganze Gesellschaft prägend gewesen? (Nur die entsprechend dem Alter Zuweisung zu den 68er heißt ja nicht unbedingt, vom Geist der 68er - was immer man auch darunter verstehen kann und soll - geprägt zu sein.)

2. Welche Vorstellungen etc. haben sich tatsächlich erhalten? (Immerhin: Selbst die CSU weiß, daß sich das alte Frauen- und Mutterbild vor 1968 kaum re-vitalisieren läßt.)

3. Wie werden sich Eigentums- und Einkommensunterschiede bei der jetzigen und vor allem künftigen Rentnergeneration auswirken? (Rentenwissenschaftler prognostizieren, daß rund 80 Prozent der zukünftigen Rentner auf dem Hartz-IV-Niveau leben werden müssen.)

4. Wie wird sich in den kommenden Jahren das Verhältnis von Jungen und Alten entwickeln ... dies unter der Annahme der (bis jetzt) mehr oder weniger gut versorgten Alten und der jungen Erwerbstätigen, die einerseits eine immer stärkere Steuerlast zu tragen haben, andererseits erfahren, daß ihre Löhne - bei steigenden Preisen - real sinken?

5. Dies insgesamt vor dem Hintergrund einer weltweiten kapitalistischen Gesellschafts- und Wortschaftsordnung, deren Folge u.a. die immer weiter auseinanderklaffende soziale Schere ist, wobei der Nationalstaat allein finanziell nicht mehr in der Lage sein wird, das notwendige Korrektiv zu vollziehen.


Die Bertha
vom Niederrhein
hl
hl
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Re: Eine Anmerkung ...
geschrieben von hl
als Antwort auf niederrhein vom 03.09.2007, 15:40:30
Die MP3 hört sich sehr interessant an. Danke für den Hinweis.
--
hl
nasti
nasti
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Re: Buchtipp: Die Altersrevolution/ Was haben die lange, Haare, die Miniröcke, die Beatles mit Sex im Alter zu turn?
geschrieben von nasti
als Antwort auf marc vom 23.07.2007, 17:29:38

Danke Mark

für die Information, morgen kaufe ich mir das Buch.
2 Wochen lang
gehörte ich auch zum die Blumenkinder, war ich aber nicht an der richtigen Ort, die Arbeit scheint mir mehr reizend als das langweilige und nicht gerade das talentierte Gesellschaft der besoffenen Blumenkinder damals wo ich auch mich befand.
Bestimmt haben wir eine andere Lebensanstellung wir damalige Rockenroll Gesellschaft, mehr Humor und Lebensfreude ist uns angesagt und Abenteuerlust.
Ich erwähnte vor kurzem für eine neue weibliche Familienmitglied /total humorlose/ das wir sind die Hippie Generation, was Sie mit sofortige Beschimpfen der Generation quotierte.
Das ewige Angst und Sorgen begleiten die jugendlichen obwohl 10-mal mehr Geld und Materielle Güte haben als wir damals hatten.
Hoffentlich finde ich in diesem Buch eine Lösung für meine noch bevorstehende paar Jahre,
welcher ich NICHT in einem Altersheim verbringen möchte. Bin ich noch in Gesellschaft aktiv eingegliedert mit meine Arbeit, auch wenn ich schon in Rentner Jahre bin, und bin ich auch teilweise eine Rentnerin, besser gesagt beziehe ich 2 Vollrenten und das heißt sollte ich aufhören mit meine Aktivitäten wenn die jugendliche brauchen jede mögliche Platz für sich.
Und überhaupt ich vermute kommt ein POGROM für die alten, die Gemüte gegen alten sind blank.
Wir, die schon dritte Generation sind anders wie die 2.te Generation, wir werden nicht in Ruhe abwarten das Rentner Dasein. Ich bestimmt nicht, und ich suche nach Möglichkeiten entgehen die Grausamkeiten, welcher uns bevorstehen.

Nasti




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