Literatur Das Mädchen und der Tod Tod auf der Werft Martina Bick
In diesem 2015 erschienenen Doppelband behandelt die Autorin zwei verschiedene Kriminalfälle, in deren Zentrum die Hamburger Polizeikommissarin Marie Maas steht. In dem Roman „Der Tote und das Mädchen” geht es um den Mord an einem zwielichtigen Devisenmakler und Waffenhändler Reimann, den Marie Maas schließlich nach einigen Schwierigkeiten aufklärt, wobei der Leser gelegentlich spannungshal-ber etwas in die Irre geführt wird. In diesem Rahmen werden aktuelle gesellschaftliche, politische und psychologische Aspekte und Probleme aufgegriffen (vor allem Partnerschaft, uneheliche Kinder, Sorge-rechtsstreitigkeiten getrennter Eltern, Rechtsradikalismus und Waffenhandel), wobei auch die Polizeikom-missarin in ihren beruflichen und privaten Problemen erfasst wird. Leider orientiert sich die Autorin oft stark an Klischees, ohne die angesprochenen Probleme differen-zierter zu erfassen. Dennoch ist dieser relativ kurze Roman für kritische Leser, die weiter denken, lesens-wert.
Im Roman „Der Tod auf der Werft” untersucht die Polizeikommissarin die Morde an einem Bootsbauer-lehrling (Andreas Willaert) und dessen 17-jähriger Verehrerin. Auch in diesem Roman ist die Arbeit von Marie Maas nur der Rahmen für die Darstellung gesellschaftlich-politischer und psychologischer Themen (z. B. Liebe, Homosexualität,Pädophilie, Rechtsradikalismus), die leider oft nur in Form von Klischees und relativ undifferenziert dargestellt werden. Für Leser, die eine relativ leichte und unterhaltsame Lektüre suchen, aber dennoch bereit sind zu weite-ren kritischen Überlegungen, ist auch dieser Roman akzeptabel.