Literatur Dichter gesucht
Die monatliche Quizfrage von Brockhaus:
Der junge Mann hatte gerade erst begonnen, sich als Schriftsteller zu fühlen und schon sah er sich in einer Krise. Den Ausweg hieraus fand er nicht selbst, er erfuhr ihn mit der Plötzlichkeit und Heftigkeit eines Blitzes. Über die Umstände wusste er genau zu berichten: Es war am 25. Dezember 1886, als er mehr aus Langeweile denn aus wirklichem Wollen in die Vesperfeier in der Pariser Kathedrale Notre-Dame geriet.
»Ich selbst stand in der Menge in der Nähe des zweiten Pfeilers am Choranfang… Da nun vollzog sich ein Ereignis, das für mein ganzes Leben bestimmend sein sollte. In einem Nu wurde mein Herz ergriffen, ich glaubte. Ich glaubte mit einer so mächtigen inneren Zustimmung, mein ganzes Sein wurde geradezu gewaltsam emporgerissen, ich glaubte mit … solch unbeschreiblicher Gewissheit, dass keinerlei Zweifel auch nur für den leisesten Zweifel offen blieb….«
Waren ihm am Vormittag desselben Tages die Zeremonien des Weihnachtshochamts noch als »Reizmittel für ein paar dekadente (literarische) Übungen« erschienen, bekehrte er sich aus diesem Offenbarungserlebnis zum katholischen Glauben. Was natürlich nicht ohne Folgen blieb. Eine Erneuerungsbewegung in der Literatur Frankreichs zählt ihn zu seinen Hauptvertretern.
Seinen Weltruhm verdankt er seinen Bühnenstücken, die das Berufensein des Menschen aus dem Gebundensein an die Welt zu Spiritualität und göttlichem Auftrag thematisieren.
Ein bloß naiver frommer Mensch war der Gesuchte allerdings nicht. Er hatte Rechts- und Staatswissenschaften studiert, machte im diplomatischen Dienst seines Landes Karriere und gewann aus dieser Erfahrung eine Weltläufigkeit, die sich auch in seinen Werken wiederfindet.
Mit seiner älteren Schwester verband ihn ein Verhältnis, das nicht ganz frei von Tragik ist; als Bildhauerin ist sie mindestens ebenso berühmt wie er.
Wer war dieser Mann, an dessen Offenbarungserlebnis eine Plakette an der besagten Stelle in der Kathedrale von Notre-Dame de Paris erinnert?
Richten Sie Ihre Antwort mit Ihrer Adresse bis zum 25. Februar 2009
an: [email protected]
Viel Spaß & Erfolg!
--
longtime
Der junge Mann hatte gerade erst begonnen, sich als Schriftsteller zu fühlen und schon sah er sich in einer Krise. Den Ausweg hieraus fand er nicht selbst, er erfuhr ihn mit der Plötzlichkeit und Heftigkeit eines Blitzes. Über die Umstände wusste er genau zu berichten: Es war am 25. Dezember 1886, als er mehr aus Langeweile denn aus wirklichem Wollen in die Vesperfeier in der Pariser Kathedrale Notre-Dame geriet.
»Ich selbst stand in der Menge in der Nähe des zweiten Pfeilers am Choranfang… Da nun vollzog sich ein Ereignis, das für mein ganzes Leben bestimmend sein sollte. In einem Nu wurde mein Herz ergriffen, ich glaubte. Ich glaubte mit einer so mächtigen inneren Zustimmung, mein ganzes Sein wurde geradezu gewaltsam emporgerissen, ich glaubte mit … solch unbeschreiblicher Gewissheit, dass keinerlei Zweifel auch nur für den leisesten Zweifel offen blieb….«
Waren ihm am Vormittag desselben Tages die Zeremonien des Weihnachtshochamts noch als »Reizmittel für ein paar dekadente (literarische) Übungen« erschienen, bekehrte er sich aus diesem Offenbarungserlebnis zum katholischen Glauben. Was natürlich nicht ohne Folgen blieb. Eine Erneuerungsbewegung in der Literatur Frankreichs zählt ihn zu seinen Hauptvertretern.
Seinen Weltruhm verdankt er seinen Bühnenstücken, die das Berufensein des Menschen aus dem Gebundensein an die Welt zu Spiritualität und göttlichem Auftrag thematisieren.
Ein bloß naiver frommer Mensch war der Gesuchte allerdings nicht. Er hatte Rechts- und Staatswissenschaften studiert, machte im diplomatischen Dienst seines Landes Karriere und gewann aus dieser Erfahrung eine Weltläufigkeit, die sich auch in seinen Werken wiederfindet.
Mit seiner älteren Schwester verband ihn ein Verhältnis, das nicht ganz frei von Tragik ist; als Bildhauerin ist sie mindestens ebenso berühmt wie er.
Wer war dieser Mann, an dessen Offenbarungserlebnis eine Plakette an der besagten Stelle in der Kathedrale von Notre-Dame de Paris erinnert?
Richten Sie Ihre Antwort mit Ihrer Adresse bis zum 25. Februar 2009
an: [email protected]
Viel Spaß & Erfolg!
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longtime
@ Longtime
Ja, ER war wirklich ein ganz Großer - auch wenn ich mich mit seinen Werken nie so richtig anfreunden konnte. Vielleicht, weil wir in der Schule zu sehr damit "traktiert" wurden.
Seine Schwester ist nicht nur als Bildhauerin bekannt - auch durch ein sehr stürmisches (und für sie unglückliches) Verhältnis zu einem wahrscheinlich noch Größeren ....
Da es für mich "umständehalber" sehr leicht war, den gesuchten Namen herauszufinden, will ich ihn der Fairness halber jetzt noch nicht nennen
--
cecile
Ja, ER war wirklich ein ganz Großer - auch wenn ich mich mit seinen Werken nie so richtig anfreunden konnte. Vielleicht, weil wir in der Schule zu sehr damit "traktiert" wurden.
Seine Schwester ist nicht nur als Bildhauerin bekannt - auch durch ein sehr stürmisches (und für sie unglückliches) Verhältnis zu einem wahrscheinlich noch Größeren ....
Da es für mich "umständehalber" sehr leicht war, den gesuchten Namen herauszufinden, will ich ihn der Fairness halber jetzt noch nicht nennen
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cecile
Longtime ist schuld. Bei "gesucht" denke ich Rätsel und bei Rätsel Lösung. Nun bist du, Cecile, bei der Nennung des Namens so zurückhaltend, deshalb will ich es auch sein. ))
Lösungsansatz: P..l Cl.u.el
Seine Schwester, die berühmte, hieß Camille.
Gruß
welling
Lösungsansatz: P..l Cl.u.el
Seine Schwester, die berühmte, hieß Camille.
Gruß
welling
Da komme ich mal auf ganz leisen Sohlen oder besser mit seidenen Schuhen in die erlauchte Raterunde. Da ich lange geschwänzt habe, werde ich mich ebenfalls zurückhalten nd lasse den Stammgästen den Vortritt.
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pelagia
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pelagia
Paul Claudel
6.8.1868 - 23.2.1955
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lollipop
6.8.1868 - 23.2.1955
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lollipop