Forum Kunst und Literatur Literatur DichterInnen & Autoren/Autorinnen erraten ...

Literatur DichterInnen & Autoren/Autorinnen erraten ...

emma7
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Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von emma7
als Antwort auf angelottchen vom 21.08.2007, 17:18:46
Vom Suchen (Suchen? Wühlen!) habe ich jetzt "klare runde Augen wie ein Rhodesian Ridgeback" ))))))

Dann ist es also Joris-Karl Huysmans? Das kommt davon, wenn man Harald Schmidt nur selten anguckt...

Glaubt bitte nicht, dass von mir das nächste Rätsel heute kommt. Ich muss mich erst "erholen". Hallo, Enigma wäre auch mal wieder dran?

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emma7
angelottchen
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Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf emma7 vom 21.08.2007, 17:52:02
Die Kandidatin hat 100 Punkte!!!
Jawoll, der Gesuchte ist Joris-Karl Huysmans -
Aus einer Buchbesprechung bei Amazon zu "Gegen den Strich"

Gegen den Strich
OT A rebours OA 1884 DE 1905Form Roman Epoche Symbolismus
Mit Gegen den Strich schrieb Joris-Karl Huysmans den wichtigsten symbolistischen Roman und nahm intuitiv eine ganze Reihe späterer Erkenntnisse der Psychologie vorweg.
Inhalt: Herzog Jean Floressas des Esseintes ist der einzige Held des Romans. Der letzte Spross einer dekadenten Familie beschließt, nach einem kurzen, ausschweifenden Leben auszusteigen. Er lässt sich auf dem Land einen Elfenbeinturm bauen, der kostbar ausgestattet wird. Des Esseintes lebt in völliger Abgeschiedenheit seinen Spleen aus. Er stellt exotische Blumensträuße und abenteuerliche Parfüme zusammen, genießt feinste Gerichte und alte Portweine, ergötzt sich an Gemälden und Zeichnungen der Symbolisten Gustave Moreau (1826–98) und Odilon Redon (1840–1916), liest die altrömische, dekadente Literatur, den flämischen Mystiker Jan van Ruysbroek (1293–1381), Arthur R Schopenhauer sowie die Avantgardisten Charles R Baudelaire, Stéphane R Mallarmé und Paul Verlaine (1844–96). In seinen Träumen kommen wüste Orgien und perverse Halluzinationen vor. Die Nerven von Des Esseintes, dessen Vorbild der Dandy Robert de Montesquiou war, sind ständig angespannt. Allmählich geht er an seinem Kult der Künstlichkeit zu Grunde. Nach einem Nervenzusammenbruch schickt der Arzt den Neurotiker zur Kur nach Paris. Des Esseintes graust vor dem normalen Leben unter gewöhnlichen Sterblichen, die er verachtet. In einem Stoßgebet bittet er Gott um Beistand.
Aufbau: Die Handlung in Gegen den Strich ist sehr spärlich; es gibt nur einen einzigen Dialog zwischen Des Esseintes und einer Nebenfigur. Im Vordergrund steht allein die akribische Beschreibung des Dekors und des Seelenlebens der Hauptfigur. Seine Darstellung der überspannten Gefühlswelt untermauert Huysmans mit präzisen wissenschaftlichen Kenntnissen; die Werke der erwähnten Schriftsteller werden wörtlich zitiert, Künstler und Forscher namentlich genannt.
Wirkung: Gegen den Strich wurde auf Anhieb zum Kultroman. Die Zuspitzung auf das Psychologische wurde von Marcel R Proust und den Surrealisten aufgegriffen. Die karge, fast statische Handlung galt noch den Vertretern des Nouveau Roman als vorbildlich. S. C. B. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.

Kurzbeschreibung
Dieses Buch ist einmalig in seiner Exzentrik: Joris Karl Huysmans schrieb es 1884 als spektakuläres Gegengift zum allzu dominierenden Naturalismus Zolas und auch gegen die eigene naturalistische Vergangenheit; es wurde sogleich zur 'Bibel des Fin-de-siecle' ausgerufen, sein Held ist der dekadenteste aller Dandys des ausgehenden 19. Jahrhunderts.- Floressas Des Esseintes, der letzte, übersensible Sproß eines alten Adelgeschlechts, flieht vor der Grobheit und Banalität der Zeitgenossen ins Exil seines Landhauses, wo er sich eine Scheinwelt aus Kunst, Kleinodien und kranken Genüssen aufbaut und an seinen rauschhaften Visionen fast zugrunde geht.
geschrieben von amazon.de:

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angelottchen
emma7
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Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von emma7
als Antwort auf angelottchen vom 21.08.2007, 17:58:20

Neues Spiel, neues Glück!


In seiner Epoche hat er eine enorme Rolle gespielt. Und heute? Ist er praktisch vergessen. Er war aber auch an seinem Nachruhm nicht interessiert.

Na ja, und er hat keine Lyrik geschrieben. Das hat manch anderen "am Leben gehalten". Vor allem, wenn Schumann und andere Komponisten dabei mitgeholfen haben...

Und er war natürlich auch kein Kleist. Es gibt auch keine Dramen oder Romane von ihm. Trotzdem gehört er zu den großen Figuren unter den Schriftstellern.

Eigentlich musste er in Vergessenheit geraten. Schließlich durfte er unter den Nazis 12 Jahre lang nicht gedruckt werden. Im Unterricht fand sein Name nicht statt. Dabei hat der Autor einmal ziemlichen Einfluss auf junge Leute gehabt.

Selbst, wer seine Werke nicht kennt, der Name des Autors sollte ?????

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emma7

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chris
chris
Mitglied

Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von chris
als Antwort auf emma7 vom 22.08.2007, 00:08:58


Oh weia Emma,

die Liste der verbotenen Autoren der Nazi-Zeit ist sehr lange.
sie geht von Adler über Einstein, Heine bis Zweig.

Gibst du noch einen Hinweis dazu? Bitte!
--
chris
marianne
marianne
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Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von marianne
als Antwort auf chris vom 22.08.2007, 07:44:21
Emma,
ich tippe mal -ziemlich blindlings- los:

Ist es Stefan George?

Allen einen guten Tag wünscht
--
marieke
emma7
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Re: Neues Rätsel: ein Traum!
geschrieben von emma7
als Antwort auf marianne vom 22.08.2007, 07:46:42
Guten Morgen, Ihr fleissigen Frauen.

Also, geboren ist er noch im 18. Jahrhundert. Er hatte einen uns allen bekannten Intimfeind, dem er vorwarf, es genüge nicht, geistvolll zu sein. Er hat überhaupt so ziemlich nie die Klappe halten können. Sogar über Wilhelm Tell zog er her: Niemals hätte Tell das Leben des eigenen Kindes (auf den Apfel schießend) aufs Spiel setzen dürfen - das Leben seines Kindes müsse für den Vater mehr wert sein als der Kampf um die Befreiung.

Aber jetzt wisst Ihr sicher schon, wer's ist?

--
emma7

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Und immer bleibt ein Rätsel...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf emma7 vom 22.08.2007, 09:19:13
Da muss er es sein, der dieses Gedicht - vorweg in weiser Pein - schrieb für dieses Forumchen:

Kleiner Pups, um uns zu quälen,
Hier in Angis Brust gelegt!
Ach, wer's vorsäh, was er trägt,
Würde wünschen, tätst ihm fehlen!

Deine Schläge, wie so selten
Mischt sich SM-Lust in sie hinein!
Und wie augenblicks vergelten
Sie ihm jede Bruderlast mit Pein!

Ach! und weder Lust noch Qualen
Sind ihm schrecklicher als das:
Kalt und fühllos! O ihr Bildungsstrahlen,
Schmelzt es lieber ihr zu Glas!

Lieben, hassen, fürchten, zittern,
seichen, hoffen, Fragen bis ins Mark -
Kann das Leben zwar verbittern,
Aber ohne Angi … -wär's doch Quark!

*
Ja, ist der Poeta bekannt?

S. TIPP:

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elfenbein
emma7
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Re: Und immer bleibt ein Rätsel...
geschrieben von emma7
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2007, 09:34:16
"So tief kann man nicht schießen" hat der Gesuchte geschrieben, Elfenbein. Sonst sitzt man bald "Auf dem einsamen Stern", gelle? "Störrische Saftwurzel" heißt auch einer seiner Texte.

(Selbst auf die "Gefahr" hin, dass dies vielleicht zu ergooglen ist??)

So, nun habe ich das getestet - und es ist natürlich bei Google so die Lösung zu finden!!! Also kann ich es gleich hier hin schreiben, und mich bedanken, Elfenbein.

Der Gesuchte ist im Link zu finden. Und ich verabschiede mich erst mal für einen Stadtbummel.

--
emma7
marianne
marianne
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Re: Und immer bleibt ein Rätsel...
geschrieben von marianne
als Antwort auf emma7 vom 22.08.2007, 09:59:49
Ja, emma,

Theodor Wolff? (Nie gehört.) Stimmt: ergoogelt.
Später lese ich mehr über ihn.
Dir vielen Dank!
--
marieke
emma7
emma7
Mitglied

Re: Und immer bleibt ein Rätsel...
geschrieben von emma7
als Antwort auf marianne vom 22.08.2007, 10:08:25

Nein, Marieke. Es ist nicht Theodor Wolff. Ich habe durch die Antwort an Elfenbein den Richtigen verraten.
Und vor lauter Ärger den Link nur halb eingetippt!!
--
emma7

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