Literatur Die Pest

Bias
Bias
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Die Pest
geschrieben von Bias

Guten Morgen.
Albert Camus schildert in seinem berühmten Roman, was sich in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Oran, einer Stadt seines Geburtslandes Algerien, zugetragen haben könnte.
 



Ich habe DIE PEST vor Jahren gelesen und bin sicher, ich werde den Roman beim Zuhören heute anders verstehen als in jener zurückliegenden Zeit, in welcher von Covid-19 nicht die Rede gewesen ist.

Meine Frage: Ist ein Geschehen wie Camus es hier schildert, transferiert in die heutige Zeit, vergleichbar mit dem, was die Menschen heute wie bewegt?

So - und nun mache ich mich in Etappen mal dran dem Sprecher zuzuhören.
Kommt gut durch den Tag.




 
Mitglied_6d29e9d
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RE: Die Pest
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 29.04.2021, 10:02:23

Hallo Bias, gut, dass Du gerade diesen Roman hier noch einmal zur Sprache bringst - vor etwa einem jahr gab es hier das Thema, was Philosophen zur Corona-Situation beitragen können und da erwähnte ich Camus auch - leider ist der Radiobeitrag auf SWR von Prof. Ritter nicht mehr abrufbar - das war mein Beitrag 

.... einen sehr guten philosophischen Beitrag zu diesem Thema hat meiner Meinung nach Albert Camus mit seinem 1947 veröffentlichten Roman "Die Pest" geliefet, denn er schildert alles, was die Menschen bisher mit dem Corona-Virus erlebt haben und beschreibt sehr gut, wie die verschiedenen Menschen unter dem Druck einer tötlichen Seuche ihre charakterlichen Aggregatszustände entwickeln ..  wohl eine der besten Menschenstudien, die man in einem Roman in so geballter Form finden kann ...

Tatsächlich hatte eine SWR-Radiosendung genau diesen Vergleich kürzlich thematisiert. Der Roman-Klassiker von Albert Camus, „Die Pest“, feiert gerade eine Renaissance, vermutlich kein Zufall in Zeiten der Corona-Pandemie. Vor allem in Frankreich und in Italien steigen derzeit die Verkaufszahlen des Buches. Schon der Titel habe Signalwirkung. Bis heute sei „Die Pest“ als Katastrophe am tiefsten im europäischen Bewusstsein verankert, so der Literaturwissenschaftler Prof. Jürgen Ritter von der Pariser Sorbonne in SWR2.

 

Zitat wikipedia: „Die Pest“ hat die Philosophie als Basis, geht jedoch über sie hinaus. Camus führt hier das Element der ständigen Revolte gegen die Sinnlosigkeit der Welt ein, wie sie in seinem Essay „Der Mensch in der Revolte“ („l’homme révolté“, 1951) später voll entwickelt wird. Insbesondere kommen aber die Werte Solidarität, Freundschaft und Liebe als möglicher Ausweg hinzu, wenn auch die Absurdität nie ganz aufgehoben werden kann.
Lorena
Lorena
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RE: Die Pest
geschrieben von Lorena
als Antwort auf Bias vom 29.04.2021, 10:02:23

Genau dieses Buch hatte ich auch schon mal hier am Anfang der Pandemie empfohlen,
aber ging wohl unter. 

Vielleicht ist es sowieso im Nachhinein jetzt besser, das Buch zu lesen oder zu hören.
Da wird man zu heute viele Parallelen finden im Verhalten der Menschen in extremen Situationen - wie in einer Pandemie.

Camu sollte man aber nur lesen, wenn man einigermaßen psychisch stabil ist. 

Albert Camu 👍

LG Lorena 

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Die Pest
geschrieben von Bias
als Antwort auf Bias vom 29.04.2021, 10:02:23

Zitat:
"Aber diese verfluchte Krankheit. Sogar die, die sie nicht haben tragen sie im Herzen"

Lorena
Lorena
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RE: Die Pest
geschrieben von Lorena
als Antwort auf Bias vom 29.04.2021, 12:30:15
Zitat:
"Aber diese verfluchte Krankheit. Sogar die, die sie nicht haben tragen sie im Herzen"
geschrieben von Bias

Ein fantastisch guter Vorleser hat mich gestern den Roman Die Pest ganz hören lassen.
Die letzte halbe Stunde des Romans war für mich sehr ergreifend und voll aus meiner Erinnerung gestrichen.

Obwohl ich den Roman schon kannte, war es trotzdem wieder wie fast neu gehört.

Auch die Sprache und der Ausdruck von Albert Camu hat mir immer zugesagt.

Als Nächstes werde ich von ihm Der Fremde lesen. Oder hören. Ist für mich ganz neu. 

Ich habe auch einen philosophischen Radiosender entdeckt und diese Art mir die Philosophie näherzubringen scheint mir, als Erstes mal die Richtige zu sein.

Danke @Bias fürs Einstellen.

Gruß Lorena 
Lorena
Lorena
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RE: Die Pest
geschrieben von Lorena

Ich höre gerade: 

Das philosophische Radio mit Rudolf Lüthe: Albert Camus

Es geht aber im Beitrag nicht um den Roman "Die Pest", sondern um Albert Camus Philosophie in diversen seiner Denkens- und Schaffensphasen.

Für mich sehr interessant.

​​​​​​​Gruß Lorena 

 

Lorena
Rosi65
Rosi65
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RE: Die Pest
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf Bias vom 29.04.2021, 10:02:23

Lieber Bias,

Albert Camus Roman "Die Pest" 1947 in Frankreich erschienen, gehört zu den Klassikern der Weltliteratur. Im Herbstsemester 2019 war es direkt das erste Buch unseres VHS-Literaturkurses.

In meinem sicheren Zuhause machte ich es mir damals beim Lesen des Buches so richtig gemütlich, und tauchte dabei ganz tief ab, in eine andere Zeit und an einen anderen Ort. Schließlich konnte mir ja nichts passieren. Zwischendurch machte ich mir einige Notizen für die spätere Buchbesprechung.

Als ich damals dieses Buch las ahnte ich noch nicht, dass es heute, zur Zeit der Corona-Krise, so aktuell sein würde. Viele Parallelen tun sich dabei auf.
Camus beschreibt in seinem Buch Humanismus, Solidarität, Zusammenarbeit und eigenständiges Handeln in seiner Philosophie als höchste menschliche Werte.

Herzliche Grüße
    Rosi65
 

Bias
Bias
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RE: Die Pest
geschrieben von Bias
als Antwort auf Rosi65 vom 30.04.2021, 18:26:22
Lieber Bias,

Albert Camus Roman "Die Pest" 1947 in Frankreich erschienen, gehört zu den Klassikern der Weltliteratur. Im Herbstsemester 2019 war es direkt das erste Buch unseres VHS-Literaturkurses.

In meinem sicheren Zuhause machte ich es mir damals beim Lesen des Buches so richtig gemütlich, und tauchte dabei ganz tief ab, in eine andere Zeit und an einen anderen Ort. Schließlich konnte mir ja nichts passieren. Zwischendurch machte ich mir einige Notizen für die spätere Buchbesprechung.

Als ich damals dieses Buch las ahnte ich noch nicht, dass es heute, zur Zeit der Corona-Krise, so aktuell sein würde. Viele Parallelen tun sich dabei auf.
Camus beschreibt in seinem Buch Humanismus, Solidarität, Zusammenarbeit und eigenständiges Handeln in seiner Philosophie als höchste menschliche Werte.

Herzliche Grüße
geschrieben von Rosi65
Der Mensch, der sein Los annimmt, Rosi; dennoch!

Sisyphus, den wir uns glücklich vorzustellen haben.
Weshalb - weil er sein Los kennt?
Verstanden hat, es als auferlegte Aufgabe anzusehen und ihm so irgendwie einen Sinn verleiht?
Glück, definiert als absolut schmerzfrei sein und Arbeit haben?

Ich tue mich schwer mit Camus; obwohl ich jeweils zu verstehen glaube was wie gemeint ist.

Komm gut durchs Wochenende, Rosi
oder anders
- nimms an wie's kommt!

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