Literatur Ein Gedicht von Ludwig Thoma nach 100 Jahren immer noch aktuell
An die deutschen Arbeiter
Der alte Mann in Rom befiehlt.
Wem? Euch! Was hat er zu befehlen?
Gehören willenlos die Seelen
Dem Papste, dass er mit euch spielt?
So überlegt: Was weiß sie nur.
Die ihn beherrscht, die Pfaffenclique,
Von eurem Wollen, vom Geschicke,
Von eurer Arbeit Wegespur?
Was will der Fremde? Darf er dreist
Sich hier so als Gebieter geben?
Was ist er euch ? Was eurem Leben ?
Was eurem Ziel der Pfaffengeist?
Zürnt ihnen nicht! Nein, lacht sie aus!
Sie glauben, mit geschriebnen Fetzen,
Die treu sich bleiben, zu verhetzen,
Und" drängen plump sich uns ins Haus.
Am Ende — ja — uns dauert schier
Der alte Herr mit den Erlassen,
Die, wie er glaubt, die Welt umfassen.
Und sind doch wirklich nur— Papier.
Ludwig Thoma, 1913
Was wird uns der künftige „Alte Herr“ befehlen? Milan
Der alte Mann in Rom befiehlt.
Wem? Euch! Was hat er zu befehlen?
Gehören willenlos die Seelen
Dem Papste, dass er mit euch spielt?
So überlegt: Was weiß sie nur.
Die ihn beherrscht, die Pfaffenclique,
Von eurem Wollen, vom Geschicke,
Von eurer Arbeit Wegespur?
Was will der Fremde? Darf er dreist
Sich hier so als Gebieter geben?
Was ist er euch ? Was eurem Leben ?
Was eurem Ziel der Pfaffengeist?
Zürnt ihnen nicht! Nein, lacht sie aus!
Sie glauben, mit geschriebnen Fetzen,
Die treu sich bleiben, zu verhetzen,
Und" drängen plump sich uns ins Haus.
Am Ende — ja — uns dauert schier
Der alte Herr mit den Erlassen,
Die, wie er glaubt, die Welt umfassen.
Und sind doch wirklich nur— Papier.
Ludwig Thoma, 1913
Was wird uns der künftige „Alte Herr“ befehlen? Milan
Was wird uns der künftige „Alte Herr“ befehlen? Zitat Milan
Mir bestimmt nichts. Schon lange nicht mehr.
Mir bestimmt nichts. Schon lange nicht mehr.
Auch der zukünftige "alte Herr" kann niemand etwas befehlen, der z.B. aus der Kirche ausgetreten ist. Das empfehle ich auch den Menschen mehr als immer weiter auf Päpsten usw. herumzuhacken.
Thoma schätze ich teilweise sehr; er war ja auch Bayer. Insbesondere seine bösen Attacken auf die pickelhaubentragenden Preussen sind in Bayern sehr beliebt. Allerdings war er am Ende seines Lebens auch Antisemit und ein Wegbereiter für Hitler, den er allerdings dann in seiner vollen Grausamkeit nicht mehr erlebte, weil er vorher gestorben ist. Olga
Thoma schätze ich teilweise sehr; er war ja auch Bayer. Insbesondere seine bösen Attacken auf die pickelhaubentragenden Preussen sind in Bayern sehr beliebt. Allerdings war er am Ende seines Lebens auch Antisemit und ein Wegbereiter für Hitler, den er allerdings dann in seiner vollen Grausamkeit nicht mehr erlebte, weil er vorher gestorben ist. Olga
Ich habe bereits im Jahr 1517 mit dem Vatikan gebrochen und mich der Bewegung um Martin Luther angeschlossen.
Der Papst interessiert mich nach wie vor, aber er hat mir ebenso wenig zu befehlen wie die Vorsitzenden von Parteien.
Der Papst interessiert mich nach wie vor, aber er hat mir ebenso wenig zu befehlen wie die Vorsitzenden von Parteien.
Re: Ein Gedicht von Ludwig Thoma nach 100 Jahren immer noch aktuell - und jetzt endlich beantwortet
Ein Versuch mir vorzustellen, dass ich dabei die Angesprochene gewesen wäre...
Der alte Herr wollt mir befehlen...
Doch ich möchte es nicht verhehlen:
Dazu kam es ja gar nicht mehr,
Ganz leicht erreicht war die Umkehr...
...als ich ihm mit 'nem Blick beglückte,
Er schnell sein Sagen unterdrückte -
Denn mancher Blick befehlt zum schweigen,
Und so schloss sich halt dieser Reigen.
Miriam
Der alte Herr wollt mir befehlen...
Doch ich möchte es nicht verhehlen:
Dazu kam es ja gar nicht mehr,
Ganz leicht erreicht war die Umkehr...
...als ich ihm mit 'nem Blick beglückte,
Er schnell sein Sagen unterdrückte -
Denn mancher Blick befehlt zum schweigen,
Und so schloss sich halt dieser Reigen.
Miriam