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Literatur Entstehung des Menschen von Tania Christiansen (11 Jahre)

Entstehung des Menschen von Tania Christiansen (11 Jahre)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Entstehung des Menschen

Von Tania Christiansen (11 Jahre)


Vor Millionen von Jahren türmten sich in Ostafrika Berge auf. Genau dort war es auch, wo die Vorfahren des Menschen entstanden. Im feuchtheißen Westen dieses Gebirges hangelten sich die Urmenschen von Baum zu Baum, während die Verwandten unten in der Savanne auf dem Boden nach Früchten suchten und immer mit der Gefahr rechnen mussten, dass ein Löwe sie anfiel. Mit knapp einem Meter Größe war der Urmensch ein unauffälliger Bewohner, er ernährte sich hauptsächlich von Pflanzen und Früchten, wenn er Glück hatte konnte er sich mit den Geiern auf Aaß stürzen, das satte Raubtiere zurückgelassen hatten.

Das Gras einer Savanne kann über einen Meter hoch sein. Wer über die Graslandschaften blicken kann, kann besser überleben. Möglicherweise richteten sich deshalb unsere Ahnen auf. 1974 endeckten Wissenschaftler ein etwa drei Millionen Jahre altes Skelett eines "Weibchens" , das zur Gattung des Australopithecus afarensis gehört. Das Becken dieses Skeletts wies auf einen aufrechten Gang hin. Die Forscher haben "sie" Lucy genannt. Wieso? Als "Lucy" entdeckt wurde hörten die Paläontologen gerade den Hit von den Beatles "Lucy in the Sky with Diamonds". Später stellte sich dann heraus, dass "Lucy" eigentlich ein Männchen war! Eine Katastrophe! Aber trotzdem ist Lucy eines der bekanntesten Skelette.

Aufrechtgehen hat einen weiteren Vorteil. Man hat die Hände frei. So lernten unsere Vorfahren, wie man Greifgeräte benutzt, damals gab es aber keine Gebrauchsanweisung dafür! Anfangs sammelten sie vielleicht Steine, mit denen sie dann Knochen der gefangenen Tiere zertrümmerten, um an das nahrhafte Mark zu kommen. Kompliziertere Werkzeuge fertigten sie später an.

Intelligenz war nun gefragt: Wer schlau war und mit Werkzeugen umgehen konnte, kam an Fleisch und dies enthält wiederum Fett und Eiweiß, die das Wachstum des Gehirnes fördern. Mit mehr Gehirn kann man sich dann wiederum neue Werkzeuge ausdenken.

Wie veränderten die Werkzeuge nun das Leben der Urmenschen? Vorher mussten die Bewohner der Steppe schnell laufen, wenn sie überleben wollten, nun konnten sie sich mit Waffen verteidigen.

Vor etwa zwei Millionen Jahren erschien eine neue Art des Urmenschen, der Homo erectus. Er war etwa 1,65 Meter groß und etwa 65 Kilogramm schwer. Er wurde zum ersten Weltenbummler. Schon vor 1,7 Millionen Jahren siedelte er im Kaukasus und auf Java. Manche Forscher glauben sogar, dass der Homo erectus hochseetaugliche Floße bauen konnte und damit von Indonesien nach Australien übersetzte.

Die in Europa lebende Art des Homo erectus bezeichnet man als Homo heidelbergensis. Dessen Nachfahre im kalten Europa ist besonders eindrucksvoll: Der Neandertaler (Homo neanderthalensis) war der kräftigste unserer Vorfahren. Er besaß nicht nur 30 Prozent mehr Muskeln als wir modernen Menschen, er hatte auch Kniegelenke so dick wie Pampelmusen! Wenn man seinen Schädel betrachtet merkt man, dass an Stelle der Augenbrauen dicke Augenwülste sitzen. Auch hat er einen größeren Schädel als wir heutigen Menschen. Er bestattete auch seine Toten, was bisher noch keiner unserer Vorfahren gemacht hatte. Nicht selten schmückten sich die Männer und Frauen ihre wuchtige Hände und dicken Hälse mit Fuchszähnen, Elfenbeinperlen und Fingerringen. Ihre Beute brieten sie am Lagerfeuer. Aus Innenohrknochen schließen Paläontologen dass der Neandertaler ein perfektes Gehör gehabt haben muss. Wenn er noch leben würde, würde er jetzt Symphonien schreiben wie Mozart.

Doch leider, leider wanderte vor rund 40.000 Jahren ein mächtiger Konkurrent nach Europa ein, es ist jener moderner Mensch,, der vor fast 100.000 Jahren aus Afrika auswanderte. Mit seiner Ankunft begann ein zähes Ringen, das Jahrtausende währte. Neandertaler und moderner Mensch stritten um Jagdgebiete. Hin und wieder dürften sich die Nachbarn mit Steinen und Speeren beworfen haben. Selten aber zeugten sie gemeinsam Kinder.

Dann entwickelten der Eindringling plötzlich ungeahnte Fähigkeiten. Er malte kunstvolle Malereien an Felswände, nähte mit Knochennadeln, fischte mit Harpunen und machte Musik mit Trommel und Flöten aus Knochen. Der vorher primitive Mensch entwickelte sich schließlich zum heutigen modernen Menschen Homo sapiens. Und was mit dem Neandertaler passierte? Er starb vor rund 27.000 Jahren in Spanien aus.

Quelle: GEOlino Ausgabe Nr.10 2003


Wenn meine Knie demnächst mal so dick wie Pampelmusen sein sollten,
weiss ich nun glücklicherweise, dass das keine Erkrankung ist ...
es ist die Evolution.

Ich hoffe, dass euch der Aufsatz der Elfjährigen genauso viel Freude gemacht hat wie mir?

Falls Tania Christiansen ihren Aufsatz hier je lesen sollte:
Respekt der damals 11-jährigen und heute 21-jährigen
sowie einen lieben Gruss
von MargArit aus dem Seniorentreff
Medea
Medea
Mitglied

Re: Entstehung des Menschen von Tania Christiansen (11 Jahre)
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2013, 14:04:55
Das ist wirkich ein schöner Aufsatz geworden und eine
große Fleißarbeit dazu.

Und ich habe mich wieder einmal daran erinnert,
woher ich stamme und daß der Weg zum heutigen Leben
doch reichlich steinig und dornig war .....


M.
lupus
lupus
Mitglied

Re: Entstehung des Menschen von Tania Christiansen (11 Jahre)
geschrieben von lupus
Toll von einer Elfjährigen!

(Für die Vegetarier grauenhaft )

lupus
Elena1
Elena1
Mitglied

Re: Entstehung des Menschen von Tania Christiansen (11 Jahre)
geschrieben von Elena1
als Antwort auf lupus vom 17.02.2013, 18:34:30
Prima. Gefällt mir wirklich gut
madrilena
madrilena
Mitglied

Re: Entstehung des Menschen von Tania Christiansen (11 Jahre)
geschrieben von madrilena
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2013, 14:04:55
Gefällt mir gut und Hut ab vor der Elfjährigen. Außerdem wird einem wieder mal bewusst, dass wir doch eigentlich gar nicht so wichtig sind, wenn man bedenkt, woher wir kommen.

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