Forum Kunst und Literatur Literatur Erneuter Autorenstreit – diesmal zur Geschichte des PEN-Clubs in Deutschland

Literatur Erneuter Autorenstreit – diesmal zur Geschichte des PEN-Clubs in Deutschland

miriam
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Erneuter Autorenstreit – diesmal zur Geschichte des PEN-Clubs in Deutschland
geschrieben von miriam
Der deutsche PEN-Club, hatte bereits am 6. August zu einer Ausstellung eingeladen, die den Titel trägt:

"P.E.N. – die internationale Schriftstellervereinigung, ihre deutsche Geschichte, ihre Aufgaben" - und die am 6. September 2011, 17 Uhr, im Foyer der Heinrich Böll-Stiftung in Berlin, eröffnet werden soll.

Um was geht es in dieser Ausstellung?
Der PEN-Club behauptet, bzw. möchte es beweisen, dass er im Jahr 1933 aufgelöst wurde.
Nun schreiben manche Autoren, u.a. Ralph Giordano, dass der PEN-Club keineswegs 1933 aufgelöst wurde, sondern durch einen Beschluss der Nazis, aus den Internationalen PEN-Club ausgetreten ist und weiterhin unter der NS-Zeit bestand.

Ralph Giordano schließt sich mit seinen Behauptungen dem Schriftsteller Günter Kunert an, der Präsident des "PEN-Zentrum der deutschsprachigen Autoren im Ausland" ist.

Günter Kunert bezeichnet die Absicht der Ausstellung als "unentschuldbaren Irrtum" – und Giordano fügt hinzu:


"Fahne und Stimme der deutschen Literatur in der Nazi-Ära war vielmehr der damals in England gegründete Exil-PEN, mit Mitgliedern wie Heinrich Mann, Ernst Toller und anderen antifaschistischen und demokratischen Literaten"

Als anstößig wird hauptsächlich die Passage betrachtet:
"[...]der P.E.N. (wirft) einen Blick zurück auf seine Auflösung um 1933, auf seine Exil-Zeit, die Neugründung um 1948."

Dies stimmt so nicht, wie Kunert und Giordano belegen, da der Nachfolger des deutschen PEN-Zentrums sich seit 1934 im Ausland befand, erst unter den Namen Exil-PEN – und sich später "PEN-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland" – nannte.
Sein erster Präsident war übrigens Heinrich Mann - Ralph Giordano ist Ehrenmitglied in diesem Verein.

Man darf gespannt sein, wie im Rahmen der Ausstellung, der PEN-Zentrum Deutschland, seine Version begründen wird.

Miriam

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