Forum Kunst und Literatur Literatur Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents

Literatur Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents

schorsch
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Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 27.07.2011, 17:27:58
Da kann ich selber mitreden: Seit ich meine Bücher in einem (deutschen) Verlag herausgab, erreichen mich jährlich mehrere Angebote von unbekannten Verlagen, die mir Honig um den Mund schmieren. Da ich aber von jenem Verlag bereits übers Ohr gehauen wurde, bin ich "geimpft" gegen Schalmeientöne.

Rennomierte Verlage aber suchen lieber junge Talente, bei denen sie annehmen können, dass sie im Falle eines Erfolges noch möglichst viele Jahre von ihnen profitieren können.
Mitglied_8586d17
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Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 28.07.2011, 10:28:03
Um es noch einmal klar und deutlich zu sagen: Ich verurteile jede Art von Geschäftemacherei. Ich verurteile auch Verlage, die im Vorfeld von den Menschen Geld haben wollen umd sich damit zu sanieren. Davon gibt es reichlich. Wogegen ich mich gewendet habe, ist die Art, wie über die Menschen geschrieben wird, die sich durch ein Buch verwirklichen wollen. Ich glaube schon, dass das verstanden worden ist. Das lässt sich zum Beispiel aus dem Beitrag von lifong2007 entnehmen. Mehr wollte ich hierzu nicht sagen.

olga64
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Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.07.2011, 21:06:12
WArum so giftig? Hätte ich meine "oberflächliche" Art dergestalt aufgeben müssen, in dem ich über diesen Vorfall ein Buch hätte schreiben sollen? Ich persönlich lese lieber Beiträge von Diskutanten, die kürzer sind, aber auf den Punkt gebracht werden. Darum bemühe ich mich auch - bei Beiträgen in epischer Breite erlahmt meist mein Interesse in der Mitte des Beitrages, weil zu oft wiederholt wird und man am Ende gar nicht mehr weiss, was am Anfang gesagt wurde.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass viele, die ihr spätes Schreibtalent glauben, erkannt zu haben, übersehen, dass es recht einfach ist, ein Buch zu lesen - aber sehr, sehr schwer ein solches zu schreiben, was dann auch noch Leser findet.
Diese - oft Damen - sollten vielleicht doch lieber töpfern oder Bilder malen? Ist doch auch eine kreative und befriedigende Tätigkeit. Olga

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kirk
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Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von kirk
Wir leben doch heute in einem Zeitalter der elektronischen Publikationen.
Wer wirklich meint, er müsse sein vorhandenes oder nicht vorhandenes Schreibtalent ausleben, der kann das doch tun ohne dafür tief in die Tasche greifen zu müssen.

Da gibt es z.B. Amazon. Dort kann man sein Buch als Ebook veröffentlichen, ohne Kosten und wenn man Glück und tatsächlich Talent hat, kann man auch noch den einen oder anderen Euro einstecken.
Wer ein richtiges Buch haben will kann dies auch ohne große Kosten zu verwirklichen.
Das Stichwort dazu ist Print on demand. Auch hier gibts das Buch erstmal nur als Datei.
Wenn jemand das Buch haben will, gibt er einen Auftrag an das Unternehmen und die drucken ihm das Buch so oft aus wie er will. Das kostet natürlich etwas.
Wenn er nun geschickt Werbung dafür macht kann auch hier der eine oder andere Euro rausspringen.

Was auf jeden Fall weg fällt, sind Kosten die im Vorhinein zu zahlen sind und die man eigentlich gleich in den Schornstein schreiben sollte.
Was bleibt ist aber Arbeit, denn man muss sein Buch selbst gestalten und in Form bringen.

Kirk
olga64
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Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von olga64
als Antwort auf kirk vom 28.07.2011, 16:02:14
Hoffentlich gibt es potentielle SchreiberInnen, die Ihre guten Ratschläge befolgen,bevor sie sich ins Unglück stürzen.
Ich bin sicher, auch ich hätte viel zu erzählen aus meinem vergangenen und jetzigen immer interessanten Leben - aber ich habe mich nie für so wichtig eingeschätzt (ung werde es auch nie tun), dass ich davon überzeugt bin, dies interessiert ausser meinen Freunden und der Familie noch ein grösseres Publikum. Das erstaunt mich immer an der Vehemenz, mit der "Schreibwütige" ihre Passion verteidigen. Olga
Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf kirk vom 28.07.2011, 16:02:14
Kirk, das stimmt zwar, was du schreibst, aber es ist allemal viel besser für einen Schriftsteller, wenn er in einem richtigen, renommierten Buchverlag publizieren kann. Die Selbstvermarktung funktioniert bei weitem nicht so wirkungsvoll wie die der offiziellen Verlage. Das Erscheinen in einem bekannten Verlag wirft auch ein anderes Licht auf die Qualität seines Erzeugnisses und erhöht seinen Status erheblich. Deshalb bemühen sich Leute, die sich für preisverdächtig gute Schriftsteller halten, um einen Verlag, der auf dem Buchmarkt ein gewisses Renommee hat. Und das funktioniert eben heutzutage meistens nur noch mit einem Agenten, früher war das mal anders.
Ich finde es aber gut, dass es jetzt die Möglichkeit gibt, mit E-Books, BoD etc. seine Werke zu veröffentlichen, wenn man es will. Von mir aus kann das jede/r tun, ich hab nix dagegen, solange ich nicht gezwungen werde, jeden Schrott zu lesen (bitte jetzt nicht wieder Schnappatmung, ich habe keine Namen und auch nicht den ST genannt). Hauptsache, er/sie wird glücklich damit.


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treenie
treenie
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Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von treenie
Hi Gemeinde ! Es gehört wohl etwas mehr dazu, den großen Erfolg auf dem Buchmarkt zu landen - fragt doch mal die oberschlauen Kritiker, die werden schon die erforderlichen Ratschläge parat haben..... und ausserdem, was hat man denn schon für Erfahrungen auf diesem Sektor gemacht ? Geht mal auf die div. Buchmessen und haltet die Ohren offen.... Es wird viel zu viel Mist zusammengedruckt, der keinerlei Verkaufschancen hat - da müssen schon "Autoren" am Horizont erscheinen, die sich mit den bekannten aber echt halbwegs messen können, sonst: echt O,OO Chancen, lasst die Finger davon und lassts einen Traum bleiben, es hat wirklich keinen Sinn und ausserdem, es gibt nur Zeitgenossen, die an euren Geldbeutel wollen und keinen einzigen, der ihn euch füllt, könnts ruhig glauben-- oder frönt einem anderen, besseren Hobby - viel Erfolg dabei ! Eine gute Sommerwoche !
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von Mareike
Ich lese im Moment mit viel Freude: Abstand von Jörg Hannemann.
»Wenn es schon keine Menschen fürs Leben gibt,
dann gibt es doch Sätze. Aus solchen Sätzen macht
Jörg Hannemann ein Buch, und nicht irgendeines.«
Arnold Stadler

Es ist sein erstes und Hannemann ist 60 Jahre alt.
Linktip

oder

Abstand


Mareike
pilli
pilli
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Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von pilli
als Antwort auf Mareike vom 28.07.2011, 19:34:54
deinem link, Mareike

bin ich gefolgt und möchte den erneut anbieten, weil ich zuvor einiges vom notebook gefragt wurde

link zum autor Hannemann

hier geht es dann aber fix zu der rezension, die ich so gut zu lesen fand, dass bereits morgen ein anruf in der bücherstube meine bestellung für dieses buch sicherstellen wird. da wird, soweit ich das jetzt schon beurteilen kann, mein lieblings-thema von Hannemann so beschrieben, wie ich es für mich andenken könnte, wenn ich denn dann meine, die schreiblust verfolgt mich:

"tausche seminare zu getanzten vornamen, hausgemachtem fülosofischem geschwätz und bei mondlicht mit urschrei entfesselte selbstheilungskräfte gegen harte euros der sinnsuchenden!"

es scheint mir so zu sein, dass jede und jeder meint, sobald die magische jahreszahl "60" sich nähert, wartet die welt auf meine erkenntnisse und nicht immer kommen sie in so wohl gesetzten worten, wie die von Hannemann in die bücherstuben?

zur zeit quäle ich mich durch das im jahr 2009 erschienene buch des kabarettisten Wilfried Schmickler

"Es war nicht alles schlecht"

und bin nach anfänglicher begeisterung nun doch enttäuscht, wie langweilig der als "Wortgewaltiger" beschriebene Schmickler sich mir von blatt zu blatt als buchautor zeigt.

ist es die aufrüttelnde stimme, die mir fehlt, denn das buch bietet ja auch auszüge aus seinen auftritten, die ich sehr mag?


Wilfried Schmickler, ständiger Gast der WDR-Satiresendung
"Mitternachtsspitzen", hat einen gnadenlosen Blick für ungeschminkte Realitäten. Tabus sind ihm gänzlich fremd und politisch unkorrekt ist er ohnehin, allerdings so, dass man herzhaft darüber lachen kann.
Mit derbem Vokabular und tiefmoralischem Sendungsbewusstsein nimmt sich der heimatlose Leverkusener die gesamtdeutsche Politikerriege zur Brust – und gräbt sich dabei nicht selten bis zur nackten Wahrheit durch.
Zwischen Parteien, politischen Ausrichtungen oder sonstigen oppositionellen Gesinnungen macht er dabei keinen Unterschied; Schmickler will aufklären, nicht polarisieren.
Gut gewählte Pointen und ein hohes sprachliches Niveau machen seinen Satirezug durch Politik und Gesellschaft zu einem intensiven Erlebnis. Keine Zoten, keine Selbstveralberung, sondern die blanke Wut eines kantigen Rheinländers, dem Intoleranz, Gleichgültigkeit und Gejammer zuwider sind.
Wilfried Schmickler erhält den Prix Pantheon 2007 in der Sparte Sonderpreis der Jury "Reif und bekloppt". Im März 2009 hat er den Deutschen Kleinkunstpreis gewonnen.
geschrieben von verlag Wortart


Wortart.net

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pilli
enigma
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Mitglied

Re: Grosse Risiken bei der eigenen Entdeckung seines verspäteten SChriftsteller-Talents
geschrieben von enigma
als Antwort auf pilli vom 28.07.2011, 21:21:41
@ Mareike und Pilli,

den gleichen Link, den Pilli jetzt "entdeckt" hat, hatte ich auch gefunden und daraufhin den nicht mehr jungen Schriftsteller und sein Erstlingswerk interessant gefunden.

Aber ich wüsste gerne doch noch etwas mehr über ihn und dieses Buch.

Hat da jemand noch etwas anzubieten bzw., wenn jemand das Buch schon gelesen hat, etwas dazu zu sagen?

Gruß, Enigma


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