Literatur Ich lese gerade

Daisylein
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von Daisylein
als Antwort auf kirk vom 10.03.2011, 12:19:44
Hallo Tissi, Das war ich nicht habe ich vor einigen Jahren gelesen genossen. Jetzt lese ich gerade die Braut des Pelzhändlers von Lena Johannson.
Kurzbeschreibung:
1430. Der Lübecker Kaufmann von Ranteln handelt mit allerlei Waren, die er nach Riga bringt und dort gegen Pelze eintauscht. Da er nun seine Tochter Bilke gut und vor allem gewinnbringend verheiraten will, schickt er sie mit einem Handelsschiff nach Riga, wo der junge Pelzhändler Hartwych bereits auf sie wartet. Dessen Herz gehört der armen Sängerin Ria, die er jedoch niemals zu seiner Frau nehmen kann.
loretta
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von loretta
als Antwort auf Daisylein vom 10.03.2011, 20:16:51
Daisylein, auch ich habe eine Vorliebe für historische Romane. Da ich aber durch meinen Job wenig Zeit zum Lesen, aber durch die langen Autofahrten ins Büro viel mehr Zeit zum Hören habe, bevorzuge ich Hörbücher.

Vor ein paar Tagen habe ich gerade Die Pestheilerin von Kari Köster-Lösche zu Ende gehört. Besonders spannend, aber auch traurig in eine Zeit versetzt zu werden, als noch mit Menschen gehandelt wurde, als ob sie eine Ware wären und die Menschen mit Epedemien, die Millionen von ihnen dahin rafften, zu kämpfen hatten.

Kurzgefasst:
Auf der Krim bricht 1347 die Pest aus und verbreitet sich in Windeseile in ganz Europa. Hunderttausende sterben an der Krankheit, die als „Strafe Gottes“ über die Menschen gekommen zu sein scheint. Eine mutige junge Frau wird zur Retterin der Kranken, denn mit Hilfe der alten Heilkunst ihres Volkes gelingt es ihr, die Menschen zu heilen – und auf rätselhafte Weise bleibt sie von der Seuche verschont


loretta
aurora
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von aurora
Es ist immer wieder interessant, sich erneut Bücher vorzunehmen, die man in grauer Vorzeit schon mal mit Begeisterung und Anteilnahme gelesen hat. So habe ich wieder einmal "Mathilde" von Leonhard Frank hervorgekramt und war gespannt darauf, WIE ich es jetzt im reifen Alter aufnehmen würde. Als junges hoffnungsvolles Mädchen habe ich mit Mathilde geträumt, mit ihren Märchen und Erlebnissen im Wald und alles, was ihr widerfahren ist, mit durchlebt. Abgesehen davon, dass ein Lebensschicksal beschrieben wird, kam mir die Darstellung jetzt doch zu sehr romantisch, um nicht zu sagen schwülstig beschrieben vor. Vielleicht liegts daran, dass man sich im Laufe des Lebens auch von manchen Illusionen verabschieden muss.
Hallo clara, danke, ich habs ja zu Ende gelesen, das Glasperlenspiel...zum Ende zu gings ein bisschen leichter
Es grüßt aurora

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Mitglied_81b4260
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aurora vom 11.03.2011, 10:44:06
Lach, ... dann muß ich von meinem Kopfschütteln berichten.

Ich sah vor einiger Zeit den Fliegenden Holländer (in einer meiner Meinung nach schlechten Inszenierung) und war entsetzt darüber, wie mir das vor Jahrzehnten echt gefallen konnte; ich rede da nicht von der Musik, sondern vom Inhalt und die Art der Betrachtung von Frauen). Ich schließe daraus, dass auch für mich der Ausdruck "Entwicklungsroman" zutrifft.
lotte2
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von lotte2
als Antwort auf aurora vom 11.03.2011, 10:44:06
egal, was ...
es ist Herta Müllers eher kurzer Text "Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt"--

Ich möchte auroras Aussage fortsetzen.
Es ist immer wieder interessant, sich erneut Bücher vorzunehmen, die man in grauer Vorzeit schon mal mit Begeisterung und Anteilnahme gelesen hat.



In meinern junge Jahren habe ich "Heinrich Böll verschlungen" ... in meinem Bücherkasten stehen beinahe alle seiner Werke..

Als ich vor einiger Zeit einmal "Gruppenbild mit Dame" in die Hände nahm, musste ich es schnell wieder aus ihnen legen.
Damals ein Kultbuch ---heute bestenfalls ein Zeitbild der 70ziger - und die Moral wie Schuhpaste dick ...
Bin ich " unmoralischer" geworden -- lassen mich Zeitereignisse kalt ?
Ich glaube das nicht, aber mein Stilgefühl hat sich in all den Jahren als begeisterte Leserin geändert...
Ich kann einfach Bölls Sprache nicht mehr ab...
Medea
Medea
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von Medea
als Antwort auf lotte2 vom 17.03.2011, 06:31:54
Mir geht es wie Lotte.
Heinrich Böll hatte seine Zeit, die ist für mich auch seit langem passé.

Zeitlos ist für mich Siegfried Lenz'
"So zärtlich war Suleiken".

1966 habe ich diese masurischen Geschichten gekauft, lese immer noch von Zeit zu Zeit darin und freue mich stets wieder erneut über diesen marurisch-kaschubischen Menschenschlag.

Möge er nie aussterben.

Medea.




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enigma
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von enigma
als Antwort auf lotte2 vom 17.03.2011, 06:31:54
Hallo Lotte,

wie hier im Forum schon vielfach festgestellt wurde, können die Empfindungen der einzelnen ForistInnen sehr unterschiedlich sein.

So geht es mir jetzt auch bei Deiner Aussage über Heinrich Böll und die Moral in seinen Büchern.
Die finde ich überhaupt nicht unzeitgemäß, sondern eher im besten Sinne zeitlos. Sie ist zwar in seinen Werken spürbar, aber das sollte sie ja auch sein.

Nach meiner persönlichen Meinung würde ein Teil davon einigen zeitgenössischen Offiziellen oder manchmal auch Schriftstellern gut tun.

Ich stelle mal den Link zu der kurzen “Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral” ein, wie ich finde, kleines Beispiel dafür, dass Böll auch sprachlich seine moralische Aussage sehr schön mit Humor und einer leisen Ironie verbunden hat.

Wie gesagt, das empfinde ich immer noch als zeitgemäß.

Beste Grüße von Enigma
loretta
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von loretta
als Antwort auf Medea vom 17.03.2011, 08:27:24


Guten Morgen, medea,

wenn dich dieser masurische Menschenschlag fasziniert ..... meinen Frage:
warst du schon mal in Masuren?

Die Masurische Seenplatte ist traumhaft schön in seiner Ruhe und Unberührtheit.
Für Menschen, die die Natur und die Ruhe lieben und keinen luxuriösen Schnickschnack im Urlaub brauchen, ist es ein unvergleichliches Erlebnis, hier Urlaub zu machen.


Verregnete Grüße aus der Hauptstadt
loretta
Medea
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von Medea
als Antwort auf loretta vom 17.03.2011, 08:39:52
Ja war ich, zweimal im Laufe der vergangenen Jahre - auch in Nikolaiken -

hinter einem pflügenden Bauern gingen in der Furche sage und schreibe 14 Störche und pickten auf, was da aus der frischen Erde kam.

Und überall an den kleinen Häusern blühten bunte Stockrosen, dann die vielen Seen - ein Landstrich zum Verlieben.

M.

lotte2
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Re: Ich lese gerade
geschrieben von lotte2
als Antwort auf enigma vom 17.03.2011, 08:39:35
ja, ja enigma... es ist die Sprache, sein Stil, den ich nicht mehr abkann....die Themen sind ja zum großen Teil noch immer aktuell ...
nicht nur die bekannte" Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral"

übrigens von mir in jeder 9. Schulstufe gelesen..
vorher - in der 8. "Die Waage der Baleks"
später gehörten " Die Ansichten eines Clowns" "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" "Haus ohne Hüter" usw usw dazu ...

Aber: wie gesagt: ich kann ihn heute nicht mehr lesen

lg
lotte2



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