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Literatur Literarische Suche:

longtime
longtime
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Literarische Suche:
geschrieben von longtime
Diesen Text fand ich heute in einem bestimmten, eigenartigen Zusammenhang (ohne Titel) zitiert, der mir aufstieß.

Wer hat noch Lust, nach diesem Gedicht zu forschen?


»Die Feinde, sie bedrohen dich,
Das mehrt von Tag zu Tage sich,
Wie dir doch gar nicht graut!«
Das seh ich alles unbewegt,
Sie zerren an der Schlangenhaut,
Die längst ich abgelegt.
Und ist die nächste reif genung,
Abstreif ich die sogleich
Und wandle neubelebt und jung
Im frischen Götterreich.

myrja
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Re: Literarische Suche:
geschrieben von myrja
als Antwort auf longtime vom 10.09.2011, 19:59:28
Das Gedicht ist aus den Zahmen Xenien von Goethe.

Hier habe ich es gefunden, ziemlich weit unten auf dieser Seite.

MyrjaGoethe

Myrja
Re: Literarische Suche:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf longtime vom 10.09.2011, 19:59:28
Das Gedicht stammt von Johann Wolfgang Goethe Zahme Xenien(Zahme Xenien 5)

Das Gedicht wurde von Angehörigen Gerold Beckers (Odenwaldschule) für dessen Todesanzeige verwendet.
longtime
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Re: Literarische Suche:
geschrieben von longtime
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.09.2011, 20:29:50
Herzlichen Dank für die Auflösung.
(Ich war unterwegs - und habe fast alles von Hartmut von Hentig und Gerold Becker (teilweise noch mal) gelesen.)

Es war ein Goethe-Gedicht, das von Familienangehörigen Gerold Beckers und von Hartmut von Hentig ausgesucht und unterzeichnet wurde auf der Todesanzeige. Für diesen Zusammenhang hatte ich "Demut" von Goethe hier angeführt.

"Demontage eines Denkmals" heißt ein Beitrag in der FR

In seinen Erinnnerungen hat Hartmut von Hentig deutlich, aber teilweise freundschaftlichkaschierend drei Faktoren bei Gerold Becker spätestens für die letzten Jahre ab 2002 herausgestellt, dass er krank war, in dreifachem Sinne:
Gerold Becker hatte ein Lungenemphysem. Er war total verschlammpt in seiner Wohnung (die HvH nicht mehr betreten konnte), ein chaotischer Messie. Und er war alkoholkrank, (worauf er, HvH., als Freund keinen Einfluss mehr hatte).

Der Lebensbericht endet 2007, mit einer ziemlich deklamatorischen Aussage über die eigene Wirkungen als Pädagoge: "In meiner Zunft ist nichts nötiger als der Zweifel an unseren pädagogischen Wohltaten (...). [Aus: HvH.: Mein Leben - bedacht und bejaht. Teil II: Schule. Polis, Gartenhaus. München 2007. S. 617]

Ich würde mir wünschen, dass HvH noch fähig ist zu einem kritischen Rückblick auf die Freundschaft mit Gerold Becker; und sich fragen könnte, warum er sich über Jahrzehnte so sehr täuschen ließ von einem Freund, einem Pädokriminellen und einem Alkoholkranken; dessen "Wirken" an der Odenwaldschule er mit Aussagen über antike Knabenliebe, dem berauschenden, dem beschworenen Eros, verherrlichte und verheimlichte (ob gewollt oder ungewollt; ob er beitrug, dass Becker sich so lange "halten" konnte als "Pädagoge" und "Reformer". Es ist mir unerklärlich, dass HvH nicht irgendwann und sicherlich wiederholt Hinweise auf das Sexmonster erhielt ... und sie nicht wahrnehmen wollte. Es fehlt von HvH auch jeder Hinweis darauf, dass er das Leid der Opfer, seit 1999 bekannt, zur Kenntnis nahm).

Über diese Heucheldemokratie als verlogenes Prinzip einer Reformschule findet man hier das Neueste(von Antonym)
longtime
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Re: Literarische Suche:
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 16.09.2011, 17:45:23
Nachtrag zum Thema HvH und dem Odenwald-Schulmann Gerold Becker:

Übersehen habe ich, dass und wie sich HvH im März 2010 im SPIEGEL sich äußerte:

Gesammeltes zum Hintergrund der Odenwäldler (datiert bis 19.03.2010):

Hintergründliches, gesammelt

Letztes, schriftliches Interview mit HvH (im SPIEGEL v. 14.03.2010):

HvH mit seinem (bisher) letzten Interview

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