Literatur Literatur-Nobelpreis für Hertha Müller

Da lösen die eher sachlichen Schilderungen anderer Autoren zu diesem oder ähnlichen Themen bei mir viel mehr Betroffenheit aus.

Gruß

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enigma

Darauf hinzuweisen war auch die Absicht bei meiner kurzen Gegenüberstellung der Gulag-Schilderung von Herta Müller (Atemschaukel), und dem Buch von Primo Levi "Die Untergegangenen und die Geretteten".

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miriam

Mich hat vor Jahren "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch", dessen Autor Alexander Solschenizyn mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden ist, tief ergriffen und lange Zeit beschäftigt.

Dieses Buch soll ja heute zur Pflichtlektüre in Rußland gehören..... meine Einschaltung soll lediglich als eine kurze Ergänzung zur dutchweepees Frage nach der "Wichtigkeit" betrachtet werden.
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mart1

@Mart und Miriam,

ich glaube, dass wir im Prinzip ähnlich denken (oder sogar fühlen?).

Ich habe mir noch einmal den Artikel von Iris Radisch, der ich übrigens fast immer in ihrem Urteil folgen kann und von der ich sehr viel halte, angesehen und darin noch einige Wortschöpfungen von Frau Müller gefunden, wie z.B.:

(...)„Ihre Sterbenden haben ein »Totenäffchengesicht«, ihr Tod »schunkelt« zur Musik, das Bewachungslicht im Lager schimmert »wie Kerzenleuchter«.(...)

Und da finde ich wirklich, dass da eine an sich furchtbare Situation durch solche Vergleiche eher verniedlicht wird.


Gruß




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enigma

Jetzt beteiligt sich die FAZ an Lobeshymen, obwohl sie vorher den US_Roth propagiert hatte.

Rezensionen zu Herta Müller in der FAZ

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Nicht online bringt die FAZ heute "Die letzten Gedicht der Herta Müller" [so der wahre Titel!] (und "die letzten" ist für mich sehr doppeldeutig, ja dumm formuliert):

Da werden "Gedichtcollagen der Nobelpreisträgerin" wiedergegeben, die man selber als Spielchen in der Grundschule, auf dem Kinder- oder in einem Altenspielplätzchen veranstalten kann.

Infantil-groteske Metaphern kann man die Sprachspielchen nennen; aber es ist nur Abklatsch post-moderner, schon vergangener Lyrik der Nachkriegszeit etwa (z. B. vom genialen, aber lebenswunden Paul Celan, der allen erlittenen Idealen poetische Absagen (in nachvollziehbaren Chiffren) erteilte: Christentum, Judaismus und abendländische, sprich: faschistische Geschichte (die als antihumanistische Perversion in Europa verbreitet wurde bis 1945).
Solche Leidenslyrik darf man nicht nachmachen, wenn man sich nicht trivial und lächerlich machen will.
(FAZ. Nr. 234. S. 33)

Wenn die Seite online gestellt wird, gebe ich die URL ein.

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longtime

Der Lyrische Kalender von
www.dradio.de
hat dieses Mondgedicht im Angebot:

Herta Müller: Dicker Mond schneidet Zitrone (plus Interpretation)

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longtime

Mich hat vor Jahren "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch", dessen Autor Alexander Solschenizyn mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden ist, tief ergriffen und lange Zeit beschäftigt.

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mart1

so erging es mir auch damit. mehr, als mit dem umfangreichen und wirklich grauenhafte tatsachen enthüllenden archipel gulag.

mir scheint, nobelpreisträger werden oft nach der geschichtlich-politischen aussage ihrer werke gewählt. böll mit seinen ergreifenden kriegserzählungen und nachkriegsromanen, grass ähnlich und jetzt müller mit ihrer kommunismus-thematik. Bei Solschenizyn s.o.. elfriede jelinek wurde wohl wegen scharfer gesellschaftskritik ausgewählt, jedenfalls habe ich das in ihren romanen so aufgefasst.

zur aktuellen nobelpreisträgerin kann ich leider noch nichts sagen, die schriftstellerin war mir bisher total unbekannt, selbst ihr name. ich will mal sehen, etwas von ihr zu ergattern. irgendwo las ich, dass alles ausverkauft sei. die literarische welt muss sich jetzt bilden, wenigstens hinterher.

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clara

Ich wundere mich über die Statements von Leuten, die nicht einmal ihren Namen kennen, geschweige denn, etwas von ihr gelesen haben und sich trotzdem ein Urteil erlauben, mutig mutig.

Ich werde jetzt "Atemschaukel" auf jeden Fall lesen, habe sehr interesssante Kritiken und enthusiastische Statements zu der Verleihung an sie gelesen von Leuten, die ich für sehr kompetent halte. Und erst danach werde ich mir ein Urteil erlauben, keinesfalls vorher.
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Gruß marina

Ich wundere mich über die Statements von Leuten, die nicht einmal ihren Namen kennen, geschweige denn, etwas von ihr gelesen haben und sich trotzdem ein Urteil erlauben, mutig mutig.


Gruß marina

da fühle ich mich jetzt angesprochen, marina. aber wieso mutig? ich habe jedenfalls kein statement abgegeben noch mir ein urteil erlaubt. es geht um die verleihung eines nobelpreises, dazu habe ich mir eine meinung erlaubt. allerdings bin ich nur leserin, keine literaturkritikerin, sonst wären mir vielleicht müllers werke bekannt, ihr name bestimmt.

oder meinst du mich mit deiner kritik gar nicht?
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clara

Liebe Clara,
natürlich meinte ich dich nicht.

Viele Grüße Marina

das freut mich, marina!

einen schönen sonntag wünscht
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clara