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Literatur Literatur-Quiz (oder auch Quizze)

longtime
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Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von longtime

Literatur_Quiz.jpg
Wer mag  L i t e r a t u r - Quizze?
*
S i e  können  m i t - m a c h e n!  - Nach Lust und Laune!

Mir ist ein kleines Büchlein von Dietmar Grieser wieder in die Hände gekommen:

Gut geraten, lieber Leser. Ein unterhaltsames Quiz für Bücherfreunde. (1983)

Zum Auftakt zitiere ich ein kleines Quiz aus diesem Büchlein, also von Grieser, dem großen Literatur-Freund:


und  nebenan  das  Grab


Es ist ganz gewiß nicht sein Hauptwerk: Er hat Besseres und Bedeutsameres geschrieben. Nie aber Populäreres. Und auch in seiner Biographie nimmt es einen besonderen Rang ein:
Am selben Ort, an dem die betreffende Geschichte spielt, liegt der Autor begraben nur wenige hundert Meter von jenem Prunkbau entfernt, dem sie ihren Titel verdankt.
Die ersten Jahre fehlte jeglicher Hinweis auf die Identität des Toten - aus Sorge, seine Widersacher könnten dem Grab Schmach zufügen. Heute ist es beschriftet - mit einem Goethe-Zitat, das nicht jedem passend erscheinen will. Sechs Jahre vor seinem viel zu frühen Tod hatte er jene Auslandsreise unternommen, die ihm Szenerie und Stoff für das bewußte Werk lieferte. Gleichwohl sollte man sich davor hüten, die Ortsangaben im Text allzu wörtlich, allzu autobiographisch zu nehmen: Der Autor ging mit seinem Erfahrungsmaterial entschieden spielerisch um.

In einem der Türrahmen des ansehnlichen Bauwerks hängt ein Verzeichnis aus alter Zeit: Es nennt die Namen jener wenigen Auserwählten, die befugt waren, die geheiligte Schwelle zu passieren. Heute, da auch hier der Massentourismus seinen Einzug gehalten hat, zählt man an die hunderttausend Besucher pro Jahr.

Einer der größten Schätze, die sie zu sehen bekommen, ist die staatliche Portratsammlung. Ganze Dynastien, Staatsmänner und Feldherren, Klerus und Kunst. Auch an Dichtern herrscht kein Mangel. Nur ein einziger - groteskerweise - fehlt: derjenige, der diesen Ort literarisch verewigt hat.
In welchem Buch?


*

Die Auflösung werde ich beim nächsten Mal verraten.

Rose
Wer die Lösung weiß – bitte sehr... hier ist Platz.

- Oder ein kleines neues Quiz?



 

CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf longtime vom 29.06.2019, 11:43:30

Nanu, lieber longtime, hat noch niemand Deine Quizfrage gelöst ?

Ist es vielleicht diese Grabplatte ?

Grab_Tucholsky.jpg
SCHLOSS  GRIPSHOLM

(war in meinen jungen Jahren mein Lieblingsfilm mit der bezaubernden Jana Brechova und
Walter Giller und Hanns Lothar)

Dieses Schloß hat eine Staatliche Porträtsammlung.
Und tatsächlich war es Tucholskys Wunsch, dort in der Nähe begraben zu werden.

Danke, Dein Quiz hat mich "aktiviert".
Ein schönes Wochenende  wünscht Dir
CharlotteSusanne

longtime
longtime
Mitglied

RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von longtime
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 29.06.2019, 18:10:56

Ja - prima, danke dir!
*Rose
Schön die Grabplatte!
*
Zu Dietmar Grieser:
http://www.dietmargrieser.at
https://de.wikipedia.org/wiki/Dietmar_Grieser

*
Und noch ein paar Infos - meist aus dem Internet:
Aber das Zitat ist nur die gekürzte Weisheit des Weimaraners :

"Alles Vergängliche // Ist nur ein Gleichnis; // Das Unzulängliche, // Hier wirds Ereignis; // Das Unbeschreibliche, // Hier ist es getan; // Das Ewig-Weibliche // Zieht uns hinan." - Johann Wolfgang von Goethe, Faust II, Vers 12104 ff. / Chorus mysticus - Schlussverse Faust II
*
Wikipedia weiß :
Die Asche Kurt Tucholskys wurde im Sommer 1936 unter einer Eiche nahe Schloss Gripsholm im schwedischen Mariefred beigesetzt. Die Grabplatte mit der Inschrift „Alles Vergängliche Ist Nur Ein Gleichnis“ aus Goethes Faust II wurde erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf das Grab gelegt. Tucholsky selbst hatte 1923 in der Satire Requiem folgenden Grabspruch für sich vorgeschlagen:[*]

TucholskyGrabspruch.jpg
  • *] Ignaz Wrobel: Requiem. In: Die Weltbühne. 21. Juni 1923, S. 732.*
Von Tucholsky kenne ich bessere Zitate :

"Alte haben gewöhnlich vergessen, dass sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, dass sie alt sind, und Junge begreifen nie, dass sie alt werden können." - Der Mensch. In: "Die Weltbühne", 16. Juni 1931, S. 890
+"Das Christentum braucht nur ein Jahrtausend in seiner Geschichte zurückzublättern: in Anfang war es wohl die Güte, die diese Religion hat gebären helfen – zur Macht gebracht hat sie die Gewalt." - „Schnipsel“, 1973, S. 129
*
Und wieder für unsere Zeiten:

"Deutschland ist eine anatomische Merkwürdigkeit: Es schreibt mit der Linken und tut mit der Rechten." (Aus: „Schnipsel“, 1973; zuerst in:  „Die Weltbühne“, 3. Februar 1931, S. 185)-

Herz- Und wer ein Quiz mit literarischen Inhalten hat - bitte sehr! Es ist Platz genug!

 

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RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Oh wie schade, ich bin zu spät -

aber ich setzte mal ein neues Rätsel ein:

Er war ein wahrer Exzentriker und Bad Boy seiner Zeit. Seine sexuellen Eskapaden waren berüchtigt und man sagt, er  konnte nur wenigen Männern und noch weniger Frauen widerstehen.

Geboren in der Hauptstadt seines Heimatlandes, erbte er die frenetische Energie von seinem Vater, einem Marineoffizier im Rang eines Captains, der sich angeblich mit 35 Jahren die Kehle durchtrennte. Wahrscheinlicher ist Syphillis seine Todesursache, glaubt man Chronisten.

Von seiner Mutter erbte er ihre Gewichtsproblem. Er war knapp 1,75m gross, neigte zu Übergewicht und probierte alle Diäten seiner Zeit aus, oft hungerte er über Tage. .

Aber sexuell blieb er sein ganzes Leben lang zügellos und unersättlich , durchkämpfte manch akute Geschlechtskrankheit und war kein bisschen Bindungsfähig.

Mit seiner Halbschwester hatte er eine Tochter, die vier Monate, bevor er sein Heimatland für immer verliess besser gesagt, er floh vor seinen Gläubigern und vor gehörnten Ehemännern) auf die Welt kam - er selbst starb knapp 5 Jahre später, nicht einmal 40 jahre alt.
Sie, die Tochter, starb ebenfalls in diesem Alter und gilt Historikern aufgrund ihrer mathematischen Fähigkeiten als erste Programmiererin.

Für bedingungslose, echte platonische Liebe gab es immer Tiere in seinem Leben. Den Namen seines Lieblingshundes entlieh sich Astrid Lindgreen als Namen für ein Buch, in dem ein grosser Hund eine freundliche nebenrolle spielt.

Als ihm als Student das Halten seines Hundes in seiner Studentenwohnung auf dem Gelände dieseer rennomierten Universität verboten wurde, war so verärgert, dass er stattdessen einen zahmen Bären kaufte. Als er diesen an einer Kette wie ein Hund über das Gelände führen, freute er sich diebisch über die entsetzten Reaktionen.

Ihn faszinierte das Übernatürliche und makabre- So stand an einem Ende des Esszimmers ein Sarg, den er in einen Schießstand verwandelte. en

Während eines Sommers am Genfer See mit Freunden schlug er diesen an einem regnerischen Nachmittag vor,  Geistergeschichten zu schreiben. So entstanden in dieser Runde nicht nur die Figur eines neuen, bizarren Prometheus sondern auch die Geschichte, die zukünftige Interpretationen von Dracula bis Twilight inspirierte. sind.

Nun, wisst ihr den Namen dieses Mannes, der vor allem als romantischer Dichter und Schöngeist  bekannt ist - und

welchen Hundenamen entlieh sich Astrid Lindgreen für welches Kinderbuch?

Viel Spass


 

CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2019, 19:57:22

Woschi, daß Du bei DER Hitze noch soooooooooo viel schreiben kannst Lachen "

Ich mach`s kurz und knapp :

Es ist der 6.Lord Byron

Der Hund : Bootsmann

LG

C.S.

RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 29.06.2019, 20:35:31

Du Füchsin, Charlie :-)

gerne schreibe ich morgen noch etwas zu George Gordon Byron  , heute ist  mein Hirn enfgültig zu weich


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longtime
longtime
Mitglied

RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von longtime
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2019, 20:42:22
Radecki_.jpg
Ein Dichter -- - der von einem Abituraufsatz erzählt:


Von einem Abituraufsatz zum Thema "Vorzug der Gegenwart vor der Vergangenheit."

Der gesuchte Autor beschreibt das Abitur (das er auf einem russischen Gynasium in Sankt Petersburg ablegte, damals genannt Mittelschule) und kommt auf den unvermeidlichen Deutschaufsatz zu sprechen; zuerst beschreibt er seinen Traum, der zum Albtrum wird:

Dieser Traum ist eigentlich ein Aufsatzthema, war nur die wenigen Mitmenschen befremden kann, die noch nicht vom Baum der Psychoanalyse gegessen haben. Den übrigen aber brauche ich kaum erst anzudeuten, daß es der letzte "deutsche Aufsatz" war, den wir zum Schlußexamen der Schule in fünf Stunden herunterschreiben mußten - unter jener bekannten mönchischen Klausur, die einen Zustrom von Ideen nur über den Weg nach der Retirade möglich macht. Jawohl, wir mußten „hinaus“, wir achtundzwanzig Klassenkämpfer, hinaus ins wirkliche Leben, und vor allem weil er, die Partei der Tugend ergreifend, zeitlebens als Mensch im Futteral herumging, der seinen Genuß darin fand, uns unsere Sünden händereibend mit infernalischem Wohlwollen vorzurechnen. Sein feinster psychologischer Trick war "Ich will mit Ihnen jetzt wie ein Freund zum Freunde sprechen..." - wenn das kam, wußte man schon, daß irgendeine abgründige Gemeinheit folgen werde und zog sich in das Schneckenhaus einer versteinert-abwesenden Unschuldsmiene zurück. Maclaque hatte also richtig Angst und suchte unter seinem aufwärtsgebürsteten Haar nach einem Thema, das unsere Idiotie möglichst wenig bloßstellen sollte. Aber wie das so geht, kam infolgedessen sein Thema selber noch weit idiotischer heraus, denn es lautete "Vorzug der Gegenwart vor der Vergangenheit". Unergründlich, nicht wahr. Ein würdiges Gegenstück zu "Warum ist Minna von Barnhelm ein deutsches Lustspiel zu nennen?" und "Die dritte Frage der Jungfrau". Aber ein Gegenstück der Angst ... Er hoffte, daß wir irgendwas über Lokomotive und Postkutsche hervorlallen würden.
Achtundzwanzig in diese Gegenwart Hinausgeborene beugten sich a tempo übers Papier und begannen knisternd ihre Zeilen durch den Schnee vorzutreiben, bis sie sich wie jene Telegraphenleitungen ausdehnten, die sie als "Vorzüge" ins Feld führten. Und je mehr Blätter man beschrieb, desto stolzer war man.
Und nachdem der "Vorzug vor der Vergangenheit" abgeliefert war, traten wir achtundzwanzig Sommersprößlinge in die Gegenwart hinaus. Aber gerade jener Vervollkommnungsdrang, dem der Mensch wahrscheinlich solchen Vorzug verdankt, warf sich bei Schreiber dieser Zeilen nicht auf Wissenschaft, Forschung, Technik und wie sonst die Vorzüge heißen mögen, sondern - bedauerliche Perversion! - bloß immer wieder auf die Ausarbeitung des einen schwachsinnigen Themas: "Vorzug der Gegenwart vor der Vergangenheit."

Und wie erging es den Schülern; weiter im Text:

Da saßen sie nun, die Untersekundaner [es war eine Mittelschule nach russischen Recht], und starrten auf ihr Aufsatzthema aus der Jungfrau von Orleans: Johanna: Es waren drei Gebete, die du tatst - Gib wohl acht, Dauphin, ob ich dir sie nenne. Thema: das dritte Gebet. Die zukünftige Heldin will mit Hellsicht ihre Legitimation erweisen. Die Schüler, ratlos: Das dritte Gebet, wie lautete das noch? Die zwei ersten bekam man ja noch zusammen: die Bitte des Dauphins, ihn selbst als Opfer anzunehmen für sein Volk, und zweitens, ihm dafür wenigstens Zufriedenheit, Freunde und die Geliebte zu lassen. Aber das dritte? Da saßen sie also, kritzelten Verlegenes, während der Lehrer, Professor Rat, genannt Unrat, innerlich jubelte: Dieses Aufsatzthema hatte noch keiner gefunden. Und mit Unrat jubelt auch der Schöpfer der Szene, Heinrich Mann, denn pointierter hätte man den Unsinn des deutschen Aufsatzes nicht ad absurdum führen können: Das dritte Gebet kommt im Stück gar nicht vor. Heinrich Mann nimmt sich die Feder des Schülers Lohmann: Was soll er [der Dauphin] also noch erbeten haben?
*

Der Autor schreibt, dass das Aufsatzthema ihn nach dem Abitur verfolgte - - wg. der Gegenwart, die die Vergangenheit so stark bevorzugt.


* *

Welchen Autor sucht das Quiz:

Wer schrieb den Aufsatz?

RoseSmiley


 
RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf longtime vom 02.07.2019, 16:55:48

Lösungsversuch:
Heinrich Mann  " Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen" (1905)

"Schreiberling": der 17-jährigen Sohn des Konsuls Lohmann

longtime
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Mitglied

RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von longtime
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.07.2019, 17:19:12

Lieber mephistopheles -
da ist eim Missverstänndis entstehen.
Ich wollts, dass als Ergebniss des Quizzes der Autor gefunden wird:


Der Essay hat den Titel   V e r l u s t a n z e i g e  (erschienen in einem Buch 1937: mit dem Titel "Nebenbei bermerkt". 


 

RE: Literatur-Quiz (oder auch Quizze)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf longtime vom 03.07.2019, 13:19:44

Okay okay ...
nächster Versuch:
Sigismund von Radecki (Pseudonym: Homunculus, * 19. November 1891 in Riga; † 13. März 1970 in Gladbeck)

jetzt passt auch der Bronzekopp ^^


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