Forum Kunst und Literatur Literatur "Lob des Kommunismus"

Literatur "Lob des Kommunismus"

qilin
qilin
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von qilin
als Antwort auf sittingbull vom 01.09.2013, 12:08:36
füttern wir den von harry eröffneten thread zum buch "lob des kommunismus" doch lieber mit
zitaten zum thema ...

"Wenn ich den Armen zu essen gebe, nennen sie mich einen Heiligen. Wenn ich frage, warum die Armen kein Essen haben, nennen sie mich einen Kommunisten." (Dom Hélder Câmara)

"Der Kommunismus ist eine sehr schöne Idee. Das Problem besteht darin, dass er verwirklichbar ist." (Ephraim Kishon)

Das Problem bei diesem Zitat ist, dass Kishon Satiriker war - es klingt recht deutlich nach Radio Eriwan...

O-Ton Kishon aus einem Interview: "Ich weiß dass meine chauvinistischen Ansichten der öffentlichen Meinung nicht genehm sind, und ich habe davon spürbare Nachteile, auch in den deutschen Medien. Wenn sich bei einem Interview zum Beispiel herausstellt, dass ich nicht bereit bin, der linken Mafia das Wort zu reden oder meine Regierung öffentlich durch den Schmutz zu ziehen, fällt der Artikel bedeutend kürzer aus, oder der betreffende Sender lädt mich nie wieder ein."

Den 'Kommunismus' der Befreiungstheologen weiß ich i.A. durchaus zu schätzen - ich hatte in dieser Zeit gute Freunde in dieser Szene

() qilin
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von sittingbull
" Ich habe wiederholt betont, dass die Zivilisation nur auf Grundlage des Kommunismus möglich ist. "
(George Bernhard Shaw , Literatur-Nobelpreiträger)

" Ich kam zum Kommunismus ohne das geringste Zögern , da ich letztlich immer dabei gewesen war. (…) Ich bin immer im Exil gewesen. Jetzt bin ich es nicht mehr; bis Spanien mich endlich wieder willkommen heißen kann, hat mich die Französische Kommunistische Partei mit offenen Armen aufgenommen. Ich habe dort all jene gefunden, die ich am meisten schätze (…) und all diese Gesichter, so schön, der Pariser, die ich während jener Tage im August bewaffnet gesehen habe.
Ich bin einmal mehr unter meinen Brüdern. "
(pablo picasso)

sitting bull
hisun
hisun
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von hisun
als Antwort auf luchs35 vom 01.09.2013, 14:00:29
Könnte eine Bewusstseinänderung nicht auch herbei geführt werden, Hisun, wenn das Wort " Kommunismus" aus dem Sprachgebrauch getilgt würde? Mit Kommunismus ist nicht nur die Philosophie von Karl Marx verbunden, sondern auch der Weg vom Bolschiwismus zum Stalinismus mit all seinen schrecklichen Folgen. Das hat sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt, auch wenn sie die erstrebenswerten Ziele eines sozial geprägten Zusammenlebens erkennen.

Heute ist mit dem Wort "Kommunismus" Mangel, Unfreiheit, und Diktatur verbunden.

Allerdings glaube ich trotzdem nicht, dass sich in den Köpfen der Menschen selbst viel verändern würde, solange Gier und Machtwillen in ihnen verankert ist. Die Einsicht kann m.E. leider nur durch eine weltweite Katastrophe verheerenden Ausmaßes zustande kommen, wenn die Menschen auf sich selbst zurückgeworfen werden und gemeinsam ums Überleben kämpfen müssen.

Aber - wenn sie es dann geschafft haben, ist es nicht absehbar, bis sich die alten Triebe und Bestrebungen nach dem Mehr wieder bemerkbar machen?


Liebe Luchs

Der Kapitalismus hat versagt, das zeigt die Finanzkrise deutlich.
Welchen Namen würdest Du denn vorschlagen anstelle von Kommunismus,
der die Grundzüge dieser Ideologie beinhaltet?

Dass eine Bewusstseinsveränderung der Menschen stattfinden
muss, da sind wir uns ja einig (meine Hoffnung, dass das geschieht,
hat nichts mit dem Wort Kommunismus, sondern mit deren Ideologie
zu tun). Sie ist unumgänglich, sonst gehen wir alle zugrunde. Der
Raubbau der Spekulanten mit den Ressourcen unserer Erde muss aufhören,
das geht uns alle an, denn sie gehört uns allen!

Wenn in Peru von Spekulanten das Grundnahrungsmittel Mais
als Erzeugungsmittel für Sprit herhalten soll, den Menschen so die
Nahrung gestohlen wird - Klima-Katastrophen, Umweltschutz,
Energieerzeugnis und –katastrophen, Armut, Hunger, Seuchen.
Kriege und der nicht abnehmende Flüchtlingsstrom. Wie soll das
alles bewältigt werden ohne Bewusstseinsveränderung und
Kompromissbereitschaft eines jeden von uns?

In diesem Thread geht es aber literarisch um Kommunismus,
sogar um dessen Lob, da kann dieses Wort nicht aus dem
Sprachgebrauch getilgt werden. Ausserdem finde ich es
Vogelstrauss-Theorie – jede Münze hat immer zwei Seiten!

Es ist komisch, sobald das Wort Kommunismus fällt, erregen
sich die Geister. Wie oft musste ich hier schon über den
Holocaust und die Nazis lesen. Die haben doch die Welt
verändert, nicht die Kommunisten. Meiner M.n, sollte man
die Vergangenheit, Vergangenheit sein lassen und uns lieber
mit der Gegenwart beschäftigen – die sieht alles andere als
rosig aus.

Was Ziegler schreibt, das ist Gegenwart:

„“ Die senegalesischen Bauern werden gezwungen, weiterhin Erdnüsse anzubauen und zu exportieren, weil mit diesen Exporten die Auslandschulden bedient werden müssen. Gleichzeitig verhökert Europa seinen Nahrungsmittelüberschuss zu Dumpingpreisen auf den afrikanischen Märkten. Wie soll da der einheimische Kleinbauer überleben können?

Im Kongo, einem Gebiet, das fast so gross ist wie Westeuropa und wo es riesige Bodenschätze gibt, wird Joseph Kabila, einer der korruptesten Diktatoren, den man sich überhaupt vorstellen kann, von den Rohstoffkonzernen unterstützt. Ebenso Paul Biya in Kamerun oder Campaoré in Ouagadougou. Einfache Bauern können daran nichts ändern. Sie haben keine Chance.

Die fehlende Produktivität ist das Resultat von fehlenden Investitionen. Es ist auch ein sehr perfides Argument. Damit wird das sogenannte «Land Grabbing» legitimiert, der grossflächige Erwerb von Ackerland durch ausländische Spekulanten. Inzwischen hat man gemäss Weltbank den afrikanischen Bauern 41 Millionen Hektaren fruchtbaren Boden entzogen. Und was passiert mit den landlosen Bauern? Sie landen in den Slums der Grossstädte, in Drogen, Prostitution, Unterernährung und Massenelend.

China ist eine Diktatur:
Peking unterstützt im Sudan eine scheussliche Diktatur in ihrem Vernichtungskrieg gegen die eigene Bevölkerung, weil es an den Ölvorkommen interessiert ist. Die Chinesen verhalten sich wie die westlichen Imperialisten im 19. Jahrhundert.

Ansonsten Luchs, teile ich sehr oft Deine Meinung!

Grüsse Dich
hisun
.*.

Anzeige

ehemaligesMitglied23
ehemaligesMitglied23
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf hisun vom 03.09.2013, 14:15:42
Ach ja, es hört sich immer alles sooo schön an.
Kommunismus ist eine schöne Utopie.

Stellen wir uns mal vor, am 22.9. wählt die Mehrheit der Deutschen die DKP oder die Linken.

Was dann ?

Dann müsste die neue Regierung ganz schnell, alle Gesetze außer Kraft setzen, die Landesgrenzen ( Häfen und Flughäfen ) schließen
Banken besetzen usw., denn man darf davon ausgehen, dass sonst JEDER der dazu fähig ist und Geld / Besitz hat, versucht dies in Sicherheit
( im Ausland ) zu bringen. Oder meint irgendjemand alle warten darauf, dass man ihnen ihren Besitz wegnimmt ?
Den Aufstand, der im Ausland entstehen würde ( da ja sehr viel ausländisches Kapital in unserem Land investiert ist ) möchte ich gar nicht länger ausführen, kann sich jeder selbst vorstellen.
Auch logistisch kämen da sehr große Schwierigkeiten, denn Deutschland selbst ernähren und kleiden usw. ist nicht mehr möglich, weil die globalen Verknüpfungen unterbrochen wären und der Warenfluss nicht funktioniert.

Langsame Änderung der Wirtschaft wäre ebenfalls nicht möglich,ohne großen Schaden, denn wie gesagt, man müsste erst einmal die Eigentumsverhältnisse auflösen, darauf wird keiner brav hier warten und der Kapitalabfluss wäre für unsere Wirtschaft verheerend.

Eine Änderung der kapitalistischen Verhältnisse, wäre nur mit Gewalt/ Diktatur durchsetzbar.

Oder ? Wer kann mir eine Erklärung geben, wie man Kommunismus ohne Diktatur einführen kann.
Ich bin gespannt.
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 03.09.2013, 15:22:12
Eine Änderung der kapitalistischen Verhältnisse, wäre nur mit Gewalt/ Diktatur durchsetzbar.
geschrieben von stellamaris


das ist sicher nicht wünschenswert ... aber vorstellbar .

sitting bull
indra
indra
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von indra
als Antwort auf sittingbull vom 03.09.2013, 15:47:04
Immer wenn es dem Volk reichte, gab es Umstürze...siehe Französische Revolution 1789 mit der Verkündigung der Menschen-und Bürgerrechte, oder 1848 die Bürgerliche Revolution, wo dem Adel gehörig die Finger beschnitten wurden, damit er sich nicht mehr so schamlos am Eigentum der einfachen Menschen bedienen konnte, oder auch und besonders die russischen Revolutionen 1905 bzw. 1917. Lenin hat versucht, eine ganz eindeutige ökonomische Gesetzmäßigkeit so hinzubiegen, dass das Volk, das unter schlimmsten Verhältnissen lebte, gern abnahm, was er ihm anbot. Was daraus wurde, haben wir ja nun alle selbst mit erleben können...70 Jahre Sowjetregierung und das Scheitern dieser, stehen heute als Beweis, dass die bisher beschrittenen Wege ökonomisch nicht tragbar waren,um sogenannte Gleichheit im Volk zu schaffen. Und wenn wir an die Worte Brechts denken, dass zuerst "das Fressen kommt und dann die Moral" oder an den Ausspruch "das Hemd ist uns näher als der Rock", wissen wir eigentlich, wann das Volk bereit ist zu handeln. In der DDR haben wir schon so eine Situation erleben können. Die Menschen waren mit den ökonomischen Bedingungen nicht mehr einverstanden und zwar fast alle.
Jetzt:...den meisten Menschen geht es doch so gut wie nie zuvor, warum sollen sie mosern? Individuelles soziales Gefühl gibt es sicherlich, wissen wir ja von uns selbst...aber wenn es im GROßEN UND GANZEN anfängt zu stinken, dann werden alle auf einmal wach... Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät für die Umwelt, für die Nachgeborenen, für die Entwicklung in der sogenannten 3. Welt ist.

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von olga64
als Antwort auf indra vom 03.09.2013, 17:24:11
So sehe ich dies auch - aus aus eigener, persönlicher Sicht. Der Mehrheit des deutschen Volkes geht es gut, warum sollte dann ein Änderungswunsch bestehen, der letztendlich auch in der Unsicherheit besteht, ob ein anderer Kanzler all dies realisieren kann, was er sich vornimmt? Auch dieser Kanzler müsste Mehrheiten gewinnen,da - wie in diesem Fall - wohl niemand die Alleinregierung der SPD erwarten kann und diese sich schon schwer damit tun würde, im Übereinklang mit den Grünen ihre Pfründe auszubauen.
Viele Deutsche - auch ich - sehen einen Grossteil ihrer solidarischen Pflicht erfüllt, wenn sie ehrlich und jahrzehntelang ihre Steuern bezahlen und auch darauf vertrauen - mal mehr, mal weniger - dass diese Gelder richtig investiert werden und damit auch einen immer weiter ausufernden Sozialhaushalt mit finanzieren.
Wir sollten aber auch so vernünftig bleiben, dass wir es nicht schaffen werden, die ganze Welt zu retten - auch hier wäre es ratsam, mal kleiner anzufangen und dann auszubauen. Denn wenn man sich zuviel auf einmal vornimmt, macht man meist gar nichts. Olga
justus39
justus39
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von justus39
als Antwort auf indra vom 03.09.2013, 17:24:11
In der DDR hatten fast alle unter den gleichen Bedingungen gelebt und gelitten. Das hat letztendlich die Massen zusammen geschweißt und ihr eine Macht verliehen, der die Staatsmacht nicht mehr gewachsen war.
Jetzt und hier haben auch viele Menschen Probleme und sind mit irgendetwas unzufrieden, aber das ist bei jedem etwas anderes.
Die einen bekämpfen die Atomenergie und andere die Massentierhaltung, die einen sind gegen einen Bahnhofsneubau oder gegen einen neuen Flughafen die anderen gegen Tierversuche, gegen den Krieg oder den Euro.
Es sind immer nur kleine Teile des Volkes, die bei dem jeweiligen Anlass auf die Straße gehen.
. Die Probleme der einen Gruppe berühren die Anderen nicht und so kommt es zu keiner geballten Macht, die etwas Grundsätzliches ändern könnte.

justus
qilin
qilin
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von qilin
als Antwort auf hisun vom 03.09.2013, 14:15:42
Der Kapitalismus hat versagt, das zeigt die Finanzkrise deutlich.
Welchen Namen würdest Du denn vorschlagen anstelle von
Kommunismus, der die Grundzüge dieser Ideologie beinhaltet?
Wenn diese Krise zeigt, dass 'der Kapitalismus' versagt hat -
wie viele Krisen zeigen, dass 'der Kommunismus' versagt hat?
Warum sind 'die Grundzüge dieser Ideologie' sakrosankt?

Es ist komisch, sobald das Wort Kommunismus fällt, erregen
sich die Geister. Wie oft musste ich hier schon über den
Holocaust und die Nazis lesen. Die haben doch die Welt
verändert, nicht die Kommunisten. Meiner M.n, sollte man
die Vergangenheit, Vergangenheit sein lassen
Wenn man Vergangenheit Vergangenheit sein lässt,
welche Ideologien kann man dann aus Erfahrung ausschließen?
Der Kommunisten haben nicht die Welt verändert?
Warum sollte man dann dieser Ideologie Vertrauen schenken,
die es ja, wie das Buch zeigt, seit 2.000 Jahren gibt?
Oder sie haben doch die Welt verändert?
Wo? Wann? Und zum Besseren?
Krieg ist schrecklich, ja. 'The war to end all wars' funktionierte nicht.
'The revolution to end all revolutions' soll aber funktionieren?
'Gunpowder, treason, and plot' - ein positives Bild der Zukunft?

() qilin
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: "Lob des Kommunismus"
geschrieben von pschroed
als Antwort auf hisun vom 03.09.2013, 14:15:42
[

Der Kapitalismus hat versagt, das zeigt die Finanzkrise deutlich.
Welchen Namen würdest Du denn vorschlagen anstelle von Kommunismus,
der die Grundzüge dieser Ideologie beinhaltet?

hisun
.*.


Als nicht Deutscher habe ich mir das Rede - Duell der drei kleinen Parteien angehört. Linke - FDP - Grüne. Das Haupt Thema war insbesonders vom Gysi sowie auch Trittin, die tiefen Löhne und Renten.

850 Euro im Monat für ein Rentner ist schrecklich, einfach unter der Würde der Menschen und sollte ........ ! Der Kapitalismus bringt wirklich vielen Deutschen Bürger nichts.

Der Kapitalismus funktioniert zwar nicht einwandfrei, das stimmt auch, aber das größte Problem ist die Verteilung des Geldes, das Hauptproblem von Herrn Schäuble und natürlich Frau Merkel, das besonders Sie, sehr schön kaschieren kann , wenn sie auf dieses leidige Problem angesprochen wird.

Nein wir möchten kein Kommunismus, richtig wäre es wenn Deutschland ihren Bürger das Geld geben würde was ihnen zusteht. Und die Steuern Abzocke auf den Löhnen einschränken würde.

Aber, ich bin überzeugt daß Frau Merkel und Schäuble wieder die nächsten 4 Jahre den Geldhahn in Obhut behalten

Nur die richtige Wahl kann was ändern, da zeigt (meiner Meinung nach) die SPD den richtigen Ansatz !

Die kleinen Parteien haben es schwer, weil sie einfach zu klein sind um eine Mehrheit zu bekommen wo sie mitregieren und etwas ändern könnten.

Phil.

Anzeige