Forum Kunst und Literatur Literatur Mit der Faust in die Welt schlagen Lukas Rietschel 2018

Literatur Mit der Faust in die Welt schlagen Lukas Rietschel 2018

Alphonse
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RE: Mit der Faust in die Welt schlagen Lukas Rietschel 2018
geschrieben von Alphonse

Mit  seinem    2018  veröffentlichten   Roman  „Mit  der  Faust  in  die  Welt  schlagen”  befasst  sich  Lukas  Rietzschel   am  Beispiel  der  Bewohner  eines   Dorfes  in  der  Nähe  von  Dresden  mit  der  Lebenswirk-lichkeit   von   Ostdeutschen   nach   dem  Jahr  2000, wobei  er  einen  besonderen  Schwerpunkt  legt  auf  die  Entwicklung  von  Jugendlichen  im  Wechsel  in  die  Welt  der  Erwachsenen.  Langeweile,  Arbeitslosigkeit, Kommunikationsprobleme, familiäre  Probleme, Generationskonflikte, die  noch  nicht ganz  verarbeitete  DDR-Vergangenheit  und  schließlich  das  Abgleiten  aus  der  Zeit  der  Jugendstreiche  in  eine  immer  gewaltsamer  werdende  Protesthaltung, die  auch  durch Ausländerfeindlichkkeit, heftige  Ablehnung  von  Asylanten  und  einen   gegen  demokratische  Politiker  gerichteten  Hass  geprägt  werden. Die  konfliktreiche  Beziehung  der  Brüder  Philipp  und Tobi  sowie  deren   ebenfalls  nicht  von  Aggressionen   und  Misstrauen  freie Verbindung   mit  fragwürdigen  Freunden(  Menzel, Ramon, Felix , Christoph, Robert  u.a.) führt    auch  zu  etlichen  ausländerfeindlichen  Aktionen, deren  Urheber   von  der  Polizei  nicht  ermittelt  werden  können. Der  Autor  wählt  ein  offenes  Ende  mit  der  Darstellung  einer  letzten  spektakulären  Aktion, an  der  der  reifere  Philipp  sich  nicht  beteiligt.                                                                                                                                                                                Das  Faszinierende  an  diesem  Roman  ist  wohl, dass  es  dem  Autor  mit  sprachlich  oft  sehr  einfachen  Mitteln   gelingt, die  mit  einem   enormen  Potential  an  Misstrauen, Aggression  und  Perspektivlosigkeit  verbundene  scheinbar  banale  zerbrechliche  Welt  von  Heranwachsenden  in  der  ehemaligen   DDR  zu  erfassen. Auch  dem  Leser   kann  es  zeitweise  schwerfallen, die  Zielhaftigkeit  einer  schleichend-langsamen  Entwicklung  zum  Radikalismus  zu  erkennen.
 

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