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Literatur Neuigkeiten im Zusammenhang mit Literatur

enigma
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Re: Ingeborg-Bachmann-Preis 2010
geschrieben von enigma
als Antwort auf clara vom 09.07.2010, 14:01:28
Hallo Clara,

nein, ich kenne überhaupt nichts von Herrn Jirgl und bin mal gespannt, ob jemand noch etwas über ihn zu sagen haben wird.

Gruß von Enigma
clara
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Büchner-Preis 2010 an Reinhard Jirgl
geschrieben von clara
als Antwort auf enigma vom 09.07.2010, 17:49:47
Enigma, gerade hörte ich im Radio ein Gespräch zum Thema mit dem Verleger von R. Jirgl, Michael Krüger und gebe Einiges wieder, was ich behalten habe.

Krüger sagte, Jirgl sei so zu sagen ein Unikat und ein Außenseiter, wie es auch Büchner gewesen sei. Dieser schrieb zwischen den Revolutionen und Jirgl als "Übergangsautor" noch in der DDR (er ist dort geboren) und der neuen BRD.

Als Bücherempfehlung nannte der Verleger "Die Stille" und "Die Unvollendeten". Einige Bücher liegen auch als Taschenbuch vor. Ich werde mir wohl etwas bestellen.

LG, Clara
enigma
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Re: Büchner-Preis 2010 an Reinhard Jirgl
geschrieben von enigma
als Antwort auf clara vom 09.07.2010, 19:57:15
Hallo Clara,

danke für Deine Hinweise.
Ich habe auch noch etwas - aber sehr kurz - im FS gesehen und kann mir absolut von Jirgl kein Bild machen.
Da ich noch einige Bücher hier liegen habe, die ich wirklich sehr bald lesen möchte, werde ich mir zunächst auch noch kein Buch von Herrn Jirgl bestellen.

Könntest Du vielleicht, wenn Du etwas von ihm gelesen hast, Deinen Eindruck kurz hier wiedergeben?

Wenn ja, danke im Voraus.

Gruß von Enigma

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longtime
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Re: Büchner-Preis 2010 an Reinhard Jirgl
geschrieben von longtime
als Antwort auf enigma vom 10.07.2010, 12:34:11
Da will ich mich mal als bekennender Nicht-Leser outen! Ich habe schon zur ollen DDR-Zeit mit dem Jirgl mich nicht anfreunden können, obowohl man in Rezension (in der ZEIT) einige tolle Sätze geliefert bekam.

Aber immer fehlte mir ein realistischer Bezug in Jirgls Themen und Stil.

Ich werde mir auch nicht mehr die Mühe machen, den Autor kennen lernen zu wollen.

Wenn jemand einen tollen Lesetipp hat - bitte sehr, herbei, herbei! - Vielleicht zu dem Aufsatz-Band...?
"Land und Beute: Aufsätze aus den Jahren 1996 bis 2006".

Iris Radisch glaube ich ja sonst gerne: "Noch nie ist die deutsche Nachkriegszeit so überzeugend geschildert worden" (Iris Radisch in der Zeit über Jirgls Werk).
Ich trau mich aber nicht mehr an diese Bücher ran...

Ich habe nirgendwo eine süffige Passage als Einladung zu Jirgls Sprachkunst gefunden...


clara
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Re: Büchner-Preis 2010 an Reinhard Jirgl
geschrieben von clara
als Antwort auf longtime vom 13.07.2010, 17:22:12
Hallo enigma und longtime,

schon eine ganze Weile liegt Jirgls Buch "Die Stille" bei mir herum, aber heute habe ich es endgültig in den Vergiss-Winkel meines Bücherschranks verfrachtet.
Es handelt sich um eine Familienchronik mit Zeitwechsel. Bei den vielen Namen blicke ich ohnehin nicht durch, obwohl ein Familienstammbaum aufgeführt ist. Ich habe mich einige Tage mit dem Roman gequält, 50 Seiten (von gut 500) gelesen und etwas quergelesen. Das reicht mir, denn etwa Langweiligeres habe ich kaum noch gelesen. Dazu stilistisch sehr eigenwillig, Schreibweise und Zeichensetzung beliebig. Ich weiß nicht, was der Auor damit ausdrücken will.
Wenn jemand das Buch auch kennt, bin ich auf dessen/ deren Meinung erpicht. Wer es nicht kauft, kann sich auch weiterhin das Geld sparen! Meine Meinung.

Clara
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Wilhelm-Raabe-Preis an Andreas Maier
geschrieben von clara
als Antwort auf clara vom 14.11.2010, 12:26:29
Gerade wurde wieder ein wichtiger Literaturpreis verliehen, den der Autor Andreas Maier erhielt.

http://lesekreis.org/2010/10/04/andreas-maier-erhalt-den-wilhelm-raabe-literaturpreis-2010/

Der Preis ist mit 30 000 Euro recht hoch dotiert.
Wilhelm Raabe gehört zu den bedeutenden Vertretern des deutschen Realismus, ist aber gegenüber Theodor Fontane z. B. doch ziemlich vergessen. Oder täusche ich mich?
Ich habe Einiges von Raabe gelesen, darunter seinen "Hungerpastor", eines der wichtigeren Werke.

Wilhelm Raabe

Aus dem "Hungerpastor" dieses Gedicht:

Herbst

Auf alle Höhen
Da wollt ich steigen,
Zu allen Tiefen
Mich niederneigen.
Das Nah' und Ferne
Wollt ich erkünden,
Geheimste Wunder
Wollt ich ergründen.
Gewaltig Sehnen,
Unendlich Schweifen,
Im ewgen Streben
Ein Nieergreifen —
Das war mein Leben.

Nun ist's geschehen —
Aus allen Räumen
Hab ich gewonnen
Ein holdes Träumen.
Nun sind umschlossen
Im engsten Ringe,
Im stillsten Herzen
Weltweite Dinge.
Lichtblaue Schleier
Sank nieder leise;
In Liebesweben
Goldzauberkreise —
Ist nun mein Leben.





Clara

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enigma
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Re: Büchner-Preis 2010 an Reinhard Jirgl
geschrieben von enigma
als Antwort auf clara vom 14.11.2010, 12:26:29
Hallo Clara,

danke für Deine Rückmeldung.

Dann spare ich mir zunächst auch einmal das Geld und die Zeit und vertraue mal Deinem Urteil.

Gruß von Enigma

myrja
myrja
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Re: Büchner-Preis 2010 an Reinhard Jirgl
geschrieben von myrja
Seit vielen Jahren schreibt die BIBLIOTHEK DEUTSCHSPRACHIGER GEDICHTE im Frühjahr einen Wettbewerb aus.

Ich habe selbst schon daran teilgenommen. Ausgewählte Gedichte werden dann im Anschluss an den Wettbewerb in einem Jahresband veröffentlicht.

Myrja wünscht allen Interessierten viel Erfolg!


Hier der Link zum Wettbewerb:

Wettbewerb

Auszug aus der Mail, die ich erhalten habe:

Beteiligen auch Sie sich an der aktuellen Ausschreibung und senden Sie uns bis spätestens 30.4.2011 ein selbst verfasstes Gedicht zu einem Thema der eigenen Wahl. Mitmachen lohnt sich, denn im vierzehnten Jahrgang halten wir wieder besonders attraktive Preise für Sie bereit:

* 1. Platz (Wert: 3.000 Euro): Neben 750 Euro Preisgeld in bar sowie der Publikation des Sieger-Beitrags in den „Ausgewählten Werken“ haben Sie die Möglichkeit, eine professionelle Hörbuch-Produktion mit Ihren schönsten 30 Gedichten zu gewinnen.

* Der 2. Platz (Wert 1.180 Euro) besteht unter anderem aus 500 Euro in bar und der Herstellung eines eigenen Lyrikbandes.

* Der 3. Platz ist mit Siegerprämien im Gesamtwert von 575 Euro dotiert; davon sind 300 Euro als Preisgeld in bar ausgesetzt.

* Die Plätze 4 bis 100 schließen neben Buchgewinnen die professionelle Vertonung des eigenen Gedichtes mit ein.

Neben der Aussicht auf eine Platzierung bietet unser großer Poesie-Wettstreit Ihnen aber vor allem eines: eine Plattform für Ihr Können! Denn gemäß unserem Selbstverständnis als Forum für zeitgenössische
Lyrik, geben wir unbekannten Dichtern, die Spaß am lyrischen Schreiben haben, die Chance, ihre Arbeit zu präsentieren.
Also, leisten Sie einen Beitrag, die deutschsprachige Poesieszene lebendig zu erhalten und schicken Sie uns Ihr Gedicht!
Medea
Medea
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Re: Wilhelm-Raabe-Preis an Andreas Maier
geschrieben von Medea
als Antwort auf clara vom 14.11.2010, 12:42:10
Wenn ich Wilhelm Raabe lese, dann denke ich sofort an seine Romane "Die schwarze Galeere", "Des Reiches Krone", "Die Sperlingsgasse" -

was habe ich mit den Wassergeusen gebangt und gelitten und die spanische Besatzung der Niederlande zum Teufel gewünscht.

An den "Hungerpastoren" erinnere ich mich, aber nur schwach. "Die schwarze Galeere" ist zwischenzeitlich reichlich zerfleddert, so wie das Siegfried Lenz Büchlein "So zärtlich war Suleiken" - immer noch mein Renner durch die Jahrzehnte.

Medea.

clara
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Re: Wilhelm-Raabe-Preis an Andreas Maier
geschrieben von clara
als Antwort auf Medea vom 20.01.2011, 09:58:24
Liebe Medea, die von Dir aufgeführten Werke von Raabe gehören natürlich zu seinen besten!
Für mich war der Hungerpastor deswegen interessant zu lesen, weil ich mich zu einer bestimmten Zeit viel mit dem Entwicklungsroman befasste, wozu der Hungerpastor ja gehört. Er behandelt auch den zu Zeiten Raabes latent vorhandenen Antisemitismus, den auf diese Art darzustellen für Raabe bestimmt nicht ganz einfach war.

Grüße von Clara

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