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Literatur Priester und Un-Priester

dutchweepee
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Re: Priester und Un-Priester
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf miriam vom 03.12.2009, 00:02:28
@miriam

Der erste Witz gefällt mir sehr gut! Genauso, wie jede Schöpfungsgeschichte missionarisch an mir abprallt, wird einem im Glauben erzogenen Menschen meine gottlose Weltanschauung nicht in Fleisch und Blut übergehen. Trotzdem leben wir auf dem selben Planeten und sollten, egal was wir wissen und glauben, gut miteinander auskommen.

Ich glaube nicht an das ganze Gottgedönz, deshalb lauf ich aber auch nicht gegen Kirchtürme, Synagogen, Moscheen und Tempel Sturm, bloß weil da fremdartige Menschen drin kniehen! Ich denke, da sind auf einen speziellen Glauben fixierte Menschen empfindlicher.
longtime
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Re: Priester und Un-Priester
geschrieben von longtime
als Antwort auf dutchweepee vom 03.12.2009, 03:01:49
Auf der Domplatte:

Vor dem Kölner Dom stehen zwei Polizisten.

Da nähert sich ein Tourist, ein Familienvater mit Frau und drei Kindern, zwei Söhnen, einer Tochter. Kommt auf sie zu und fragt die Kölner Polis: "Please, do you speak english?"

Die Polizisten verneinen.
Daraufhin versucht es der Tourist mit Französisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch, Griechisch; ein Mädchen mit Türkisch; der älteste Jungen sogar mit Niederländisch.
Aber alle bekommen jeweils nur ein einfaches oder doppeltes Kopfschütteln, worauf der Besucher-Vater sich umdreht; die Mutter die Hände über dem Kopf zusammen schlägt und alle zum Bahnhof hinunter gehen um in Bahn-Service sich Rat zu holen.

Das geht der eine Polizist in den Dom, weil's dort wärmer ist - zum Köbes-Kaplan im Eingangsbereich mit dem hölzernen Spendekasten am Riemen vor dem dicken Bauch, und erzählt ihm das: "Jau, Kölsch is doch dat Best! Dat hätst heern müsse! - Wieviel Gedöns di make, die fremd Lüj! - Dea konnt meha Sprükskes als wie de Heilge Geist im Goldnen Schrein. – Dat sach ich dem Kaadinal beie nächste Kommjon!“

"Döskopp du – Na? Unn, hots dem Tommy wat gnutzt? – De sollte sich ein Sprachführa im Dom-Shop koope!

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longtime
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Re: Priester und Geliebeter und Vater: geschasster Pfarrer Sell
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 04.12.2009, 09:44:07
Mit Kinderwagen: Pfarrer Michael Seil vor der Stadtpfarrkirche Sankt Johannes in Hammelburg

Ein Priester wird Vater

Von Thomas Seiterich (in: PUBLIK-Forum 23/2009. S. 31; nicht online)


Doch die Hammelburger Christen wollen ihn gerne behalten


Gut 350 Frauen und Männer kommen am zweitletzten Donnerstag im Oktober in die Stadtpfarrkirche zum ersten Donnerstagsgebet. 350 Protest-Beter, an einem Werktagabend - das ist eine enorm große Teilnehmerzahl in der unterfränkischen Kleinstadt Hammelburg mit 11 500 Einwohnern, der »Ältesten Wein -stadt in Franken«.
Der neu gegründete Aktionskreis »Kirche in Bewegung« (KiB) lädt ein zu den Donnerstagsgebeten. Auf die Frage »Wer sind wir? « antwortet Kirche in Bewegung umfassend: »Wir sind ein loser und offener Aktionskreis gläubiger und engagierter katholischer Christen.
Die Suspendierung unseres Pfarrers Michael Seil, der den Zölibat nicht mehr leben konnte, hat uns sehr persönlich und deutlich vor Augen geführt, dass die seelsorgerliche Situation unserer Gemeinden und der Kirche in eine Not-, aber auch in eine Schieflage geraten ist. Aus unserer christlichen Mitverantwortung für die Kirche wollen wir durch Gebet, Diskussion und Aktion dazu beitragen, dass unsere Kirche in Bewegung kommt und sich öffnet für neue Wege in die Zukunft.
Deshalb beten wir jeden Donnerstagabend zum Heiligen Geist um die geistige Erneuerung der Kirche.«

Der aus Schweinfurt stammende junge Pfarrer Michael Seil, Jahrgang 1972, war - und ist - in Hammelburg ein außerordentlich beliebter Geistlicher.
»So einen herzlichen Priester gibt es kaum ein zweites Mal«, sagen viele bei der Verabschiedung des Geistlichen.
Mitte September waren Seil und seine Partnerin Eltern geworden. Für den Priester war klar: Ich stehe zu meinem Kind und zu meiner Frau. Seil ließ sich von Pressefotografen mit dem Kinderwagen vor seiner bisherigen Pfarrkirche fotografieren. Deshalb wird gegen den jungen Ex-Geistlichen auf rechtskatholischen Internetseiten gehetzt.

Friedhelm Hofmann, Bischof von Würzburg und damit oberster Dienstvorgesetzter von Pfarrer Seil, tut, was er nach dem Kirchenrecht tun muss. Er suspendiert den Geistlichen. Das Bistum Würzburg dankt ihm öffentlich für seinen engagierten Dienst in der Seelsorge und verspricht öffentlich »finanzielle Starthilfe zum beruflichen Neubeginn«. - Doch die Christen in Hammelburg gehen nicht zur Tagesordnung über. Heftig wird über den Sinn und Unsinn des Eheverbots der Priester diskutiert. Alfred Ruppert, früher kirchlicher Entwicklungshelfer in Südamerika, tritt unter Protest gegen den Zölibat aus der Kirche aus. Zahlreiche Leserbriefseiten der Main-Post füllen sich mit Diskussionsbeiträgen zum Thema.

Viele Hammelburger fragen:
Fährt Rom mit seinem Zwang zum Zölibat die priesterlosen Gemeinden an die Wand?

Kontakt:
[email protected]

*

PUBLIK-Forum, s. Linktipp:

*

In der Würzburger Kirchenzeitung taucht ein Pfarrer-Vater namens Michael Seil nicht auf. Dort ist man dem „Heiligen Geist auf der Spur:

http://www.bistum-wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/index.html


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miriam
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Re: Auch er sollte hier erwähnt werden: Wolfgang Hildesheimer
geschrieben von miriam
als Antwort auf longtime vom 06.12.2009, 08:34:40
Danke dir Longtime für die Priester oder Un-Priester die du oben erwähnt hast.

Meine Erinnerung führ mich in diesen Tagen immer wieder zu einem anderen - ja war er Priester oder ein Un-Priester? mit seinem für mich unvergesslichen Text.

Am Totensonntag des Jahres 1986, fand in der kleinen Klosterkirche zu Osterfelden (Schweiz), eine Aufführung des Requiems von Mozart statt. Ich habe die Fernsehübertragung gesehen, neugierig auf denjenigen der das Requiem textlich begleiten sollte: Wolfgang Hildesheimer (eigentlich einer der großen Mozart-Biographen).

Ich habe vergeblich im Internet nach dem vollständigen Text gesucht - hier aber ein längeres Zitat des Begleittextes zum Requiem, von Hildesheimer:


>>Requiem eternam dona eis domine! Gib ihnen die ewige Ruhe Herr! Wem soll hier die ewige Ruhe gegeben werden? All den Verächtern menschlichen Maßes und menschlicher Würde, den Mördern unserer Erde, den Schreibtischtätern und ihren Handlangern, den Ausbeutern und Plünderern unseres Planeten? Laß dies kein Requiem für sie sein, Herr! Nicht für die skrupelosen Schänder, die Verseucher der Ebenen, Verplaner der Gebirge, Verunreiniger der Gewässer, Verpester der Sphären. Nicht für jene, die uns ewigen Verlierer manipulieren und berauben, nicht für diese Zyniker, die Nutzbarmacher und Rationalisierer, die - unter dem Deckmantel der Erschließung - unsere Welt mit Umsicht und System zunichte machen. Herr, kein Requiem für sie. Ihnen soll das ewige Licht nicht leuchten.
Domine ne dona eis pacem! Herr, gib ihnen die ewige Ruhe nicht!<<



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miriam
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Re: Auch er sollte hier erwähnt werden: Rilke als poetischer und göttlicher Sucher
geschrieben von longtime
als Antwort auf miriam vom 06.12.2009, 09:17:13
Rilke als poetischer Gestalter und religiöser Sucher: als Priester, aber nicht Dogmatiker oder Sakramentenverkäufer, der dem selbstverantwortlichen Individuum sprachliche und bildhafte, also psychische und kultur-soziale Hilfe bietet:


Rainer Maria Rilke:
[Nachgelassenes Gedicht: „Ach, in der Kindheit…“]


Ach in der Kindheit, Gott: wie warst du leicht:
du, den ich jetzt von nirgend wiederbringe.
Man lächelte nach seinem Lieblingsdinge;
es rollte zu: da warst du schon erreicht.
Und nun mein Herr, wo reis' ich hin zu dir?
Wo fahr ich ein? Auf was für Berge steig ich?
Fragt einer dich: nach welcher Stelle zeig ich.
Wo weht dein Hain? Wo geht dein Tier?
Wo ist das Wasser neu, daß ich mir wasche
Gesicht, Geschlecht: ich war noch niemals rein.
Wo wandelst du Geweihtes um in Asche
mit deinem feuerigen Augenschein.
Reizt der Geruch von allen unsern Lastern
nicht deines Zornes Brunst. Was wartest du?
Was machst du nicht die Dringendsten zu Fastern
und schleuderst ihnen erst den Engel zu
wenn sie sich winden unter ihrem Blut?

Herr, sei nicht gut: sei herrlich; widerleg
das Hörensagen, das sie an dir rühmen:
zerbrich das Haus zerstör den Steg
und wälz ein Nest von Ungetümen
dem Flüchtling an den Nebenweg.

Denn so sind wir verkauft an kleine Nöte,
daß alle meinen Jahr um Jahr
wenn einer ihnen beide Hände böte
so wär ein Gott. Du Notnacht voller Röte,
du Feuerschein, du Krieg, du Hunger: töte:
denn du bist unsere Gefahr.

Erst wenn wir wieder unsern Untergang
in dich verlegen, nicht nur die Bewahrung,
wird alles dein sein: Einsamkeit und Paarung,
die Niederlage und der Überschwang.
Damit entstehe, was du endlich stillst,
mußt du uns überfallen und zerfetzen;
denn nichts vermag so völlig zu verletzen
wie du uns brauchst, wenn du uns retten willst.
*
Entstanden im Umkreis der „Gedichte 1906 bis 1910"; Paris, Sommer 1909.

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Protestantisches "Quo vadis....?"
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 06.12.2009, 10:08:16
Ein Priester, ein Hochschulllehrer, ein Privatdozent … hat so viele Sorgen um seinen Protestantismus, dass er kein einziges Wort über verzeihende und ökumenische Ideen formuliern kann:
Knut Berners groß-rhetorische Frage: „Quo vadis, Protestantismus?“
Eingeleitet:
Krisenzeiten sind Anlässe, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Das gilt auch für die Evangelische Kirche in Deutschland. Sie ist gegenwärtig bedrängt von einem aggressiven Atheismus à la Richard Dawkins, der Gottesvorstellungen als Wahnideen diffamiert.

(...)
Fortsetzung s. „Politisches Feuilleton im dradio.de:


*
Mit solchen Ängsten und Vorbei-Kritisieren (Islam-Angst; keinerlei Wirtschaftskritik) wird auch der Protestantismus seine Kichenschließungen und Rückbauten (Remendationen) in aller Rhetorik fortsetzen können.

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longtime
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Re: Frau Pastorin und ihr wohl erzogener Sohn als Tierfreund
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 07.12.2009, 08:07:13
Frau Pastorin und ihr Jüngster:

Als Mutter lässt sie sich erweichen; auch der Herr Pastor spricht ihr zu: Sie geht mit ihrem kleinen Sohn in „Ben Hur“.
Der Film packt die Herzen der Zuschauer: Die Christen stehen zitternd in der Arena. Die Gatter in den Ringmauern und Aufzügen gehen hoch.
Die hungrigen Löwen stürzen sich auf die Christen, zerreißen und fressen sie.

Da fängt der kleine Sohn furchtbar an zu brüllen.
Die Mutter verlässt mit ihm die Vorstellung und klagt: »Mein armer Sohn, ich weiß, das war zu viel für dich!«
»Ja, Mutter«, klagt der Junge unter Tränen, »der kleinste Löwe hat keinen abgekriegt!«

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Eine ernsthaftere Nachricht über das religiöse...
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 08.12.2009, 15:58:22
So wird alles gut, mit Gott und unserem restitutiertem Besitz!

**

Schon seit 31.10.2009 läuft es wieder mit Gott im Kloster Brod:

Ein Bericht von Mirko Schwanitz über „Die Rückkehr der Benediktinerinnen“

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1060991


Ein benediktinisches Kloster in Bulgarien

Vom Wiedererwachen des Katholizismus in Bulgarien
Vor 65 Jahren schien das Aus für den Orden der Benediktinerinnen in Bulgarien gekommen. Die Kommunisten vertrieben die Ordensschwestern, das Kloster Tsarev Brod wurde in eine psychiatrische Klinik umfunktioniert. Doch nun erwacht es zu neuem Leben.
"Alle sagen: Komisch, hier ist es anderes. Hier ist Frieden, hier kommt man zu sich selbst. Als ich im November 2003 nach Tsarev Brod fuhr, für mich war das so, als ob ich in einen Ort komme, wo Gott spürbar ist."

Schwester Beate Schröter steht im Garten des alten Klosters Tsarev Brod, gelegen im Süden Bulgariens. Anfang des 19. Jahrhunderts von den Missionsschwestern von Tutzing gegründet, überstanden die Bendiktinerinnen hier alle Wirren der Zeit - bis die Kommunisten kamen. 1948 wurden alle katholischen Orden verboten, das Kloster wenig später enteignet und in ein psychiatrisches Krankenhaus verwandelt, erinnert sich Schwester Stanislawa:

"Damals war solche Verfolgung. Den Bischof haben sie eingekastelt. Und wie der Bischof gelitten hat. Es erzählten die, die rauskamen, wie der Bischof war, er hat wie ein Hündchen gewimmert, furchtbar."

Erst lange nach der politischen Wende gab Bulgarien Kloster und Land an den Orden zurück. Heute gehören die sieben Schwestern aus Deutschland, Bulgarien und den Philippinen zur religiösen Minderheit der 90 000 Katholiken, der in Bulgarien drei Millionen orthodoxe Gläubige gegenüberstehen. Die Ankunft von Schwester Beate steht so auch symbolisch für ein Wiedererwachen des Katholizismus in Bulgarien.

Inzwischen hat sich bereits vieles verändert in Tsarev Brod. Der Garten ist gepflegt. Im Treibhaus wachsen Tomaten, im Kellergewölbe reift ein guter Wein.

Die orthodoxe Kirche sieht die Tätigkeit katholischer Orden - wie die der Missionsschwestern aus dem Tutzinger Mutterhaus - mit Skepsis.

"In den Begegnungen auf menschlicher Ebene gibt es sehr viele gute Berührungspunkte. Auf der anderen Seite werden Katholiken auch als Sekte bezeichnet. Ich sage jetzt einfach ein Beispiel: Es wird jedes Jahr im März ein Weltgebetstag der Frauen gestaltet. Dazu werden alle christlichen Gemeinschaften eingeladen. Wir machen das zusammen. Bis heute ist es uns nicht gelungen, die orthodoxen Kirchen zu gewinnen. Wenn wir unsere Bitte an den Priester schreiben, dann heißt es: Ich brauche eine Erlaubnis vom Bischof. Und die Erlaubnis kommt nie."

Doch es ist gerade das soziale Engagement der Katholiken, das bei der orthodoxen Kirche offenbar einen Denkprozess in Gang gesetzt hat, meint Bischof Dr. Josef Homeyer, der vor kurzem, gemeinsam mit Schwester Beate, an einer von der Friedrich Naumann Stiftung organisierten interreligiösen Diskussion im bulgarischen Kloster Shiprovtsi teilnahm.

"Sehr erfreut war ich über die offenen Gespräche mit dem orthodoxen Metropoliten Dometian. Ihn bewegt die gemeinsame Geschichte der orthodoxen Kirche und der Katholiken in Bulgarien. Immer wieder haben in den großen Einbrüchen und Umbrüchen der Geschichte Gläubige beider Konfessionen zusammengehalten. Das ist eine ausgezeichnete Basis, jetzt aufeinander zuzugehen, damit Christen aller Konfessionen gemeinsam zum Aufbau der neuen Gesellschaft beitragen. Aus seiner profunden Kenntnis der Geschichte heraus ist er bereit, die Konsequenzen für heute und morgen zu ziehen."

Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung im EU-Land Bulgarien lebt unterhalb des Existenzminimums. Angesichts der gravierenden sozialen Probleme realisieren inzwischen wohl auch einige der obersten orthodoxen Würdenträger, dass es nicht ausreicht, sich nur um das Seelenheil der Menschen zu kümmern. Dabei haben sie wohl auch das Vorbild der Katholiken und ihrer Orden, wie den der Benediktinerinnen, vor Augen. Im Kloster Tsarev Brod haben zuvor arbeitslose Dorfbewohnerinnen Arbeit gefunden. Die Schwestern sorgen sich wie früher um Alte und Kranke.

Die wenigen Schwestern, die hier in einem kleinen, zu einer Kapelle umfunktionierten Raum das Abendgebet sprechen, genießen gerade deshalb zunehmenden Respekt im Ort und der weiteren Umgebung.

"Und dann haben wir hier in den ganzen Ferien Gruppen von Kindern, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. Wir haben Unterricht, wir schauen Filme an und haben Gruppengespräche. Heute ist das Zusammenleben mit der Bevölkerung gut. Wenn man irgend etwas braucht, dann geht man zum Kloster."

Es ist das soziale Engagement der Schwestern, das auch Lokalpolitiker aus den ärmsten Regionen des Landes immer häufiger veranlasst, die katholischen Kirche und ihre Orden um Hilfe zu ersuchen, wie Schwester Beate an einem Beispiel erläutert.

"Wir sind im Gespräch mit der Bürgermeisterin von Bardarski Geran. Es besteht der Wunsch, dass man berufsorientierte Projekte anbietet, vor allem eine Betreuung der Kinder aus dem Waisenhaus. Zu sagen ist noch, das Bardarski Geran ein schwäbisches Dorf in Bulgarien ist. Dort haben wir 1925 eine deutsche Schule aufgebaut. 1944 wurde die Schule enteignet. Und so wurden die Gebäude 2007 zurückgegeben in einem völlig verwahrlosten Zustand. Es gibt den Plan, diese alte Schule wieder zu renovieren. Was fehlt, sind die Finanzen."

Nicht nur die Schule, auch das alte, deutsche Benediktinerinnen-Kloster, die Kirche und die wundervollen schwäbischen Bauernhäuser sind vom Verfall bedroht. Und so bittet Schwester Beate wo sie kann um Hilfe für ihre Vision.

"Wenn dann da ein Tagungshaus hinkommt und dann diesen Garten und ein Benediktus-Kreuz, dass das also wirklich ein benediktinisches Zentrum wird."

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