Literatur Schöne Lyrik

longtime
longtime
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RE: Schöne Lyrik
geschrieben von longtime
als Antwort auf Roxanna vom 28.07.2016, 11:45:43
PERAU_perau2bot600pxw.jpgEin Bild von einer  F e l d m e s s e   im Zweiten Weltkrieg - des Sonntags in der Ukraine.


FELDBEICHTE
von Gottfried Keller

Im Herbst, wenn sich der Baum entlaubt,
Nachdenklich wird und schweigend,
Mit Reif bestreut sein welkes Haupt,
fromm sich dem Sturme neigend;

Da geht das Dichterjahr zu End,
Da wird mir ernst zumute;
Im Herbst nehm ich das Sakrament
In jungem Traubenblute.

Da bin ich stets beim Abendrot
Allein im Feld zu finden,
Da brech ich zag mein Stücklein Brot
Und denk an meine Sünden.

Ich richte mir den Beichtstuhl ein
Auf ödem Heideplatze;
Der Mond der muß mein Pfaffe sein
Mit seiner Silberglatze.

Und wenn er grämlich zögern will,
Der Last mich zu entheben,
Dann ruf ich: "Alter, schweig nur still,
Es ist mir schon vergeben!

Ich habe längst mit Not und Tod
Ein Wörtlein schon gesprochen!"
Dann wird mein Pfaff vor Ärger rot
Und hat sich bald verkrochen



*

Brotbrechen, materielles, geistiges - nicht als Symbol, für das man Hingabe und Wegschauen und Losgelöstheit vom Irdischen, vom Bedürftigsein einüben muss (und seine Mitmenschen vergessen soll) – nein, das einfache Abendbrot, mit dem passenden, jahreszeitlichen gebotenen Wein:
Der Dichter  Keller - der sich dem „Pfaffen“ entzieht; der dem Pfaffen das Feldgebet spricht.
*
S c h ö n e  L y r i k - die sich schon längst enthoben hatte - hätte man Gottfried K e l l e r s  Gedicht  schon früher  e   r   n   s  t   genommen ...
*
 
schorsch
schorsch
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RE: Schöne Lyrik
geschrieben von schorsch

Bebilderte Worte....

Graf Pinkelstein.jpg

Sirona
Sirona
Mitglied

RE: Schöne Lyrik
geschrieben von Sirona
als Antwort auf longtime vom 23.02.2019, 17:37:58
PERAU_perau2bot600pxw.jpgEin Bild von einer  F e l d m e s s e   im Zweiten Weltkrieg - des Sonntags in der Ukraine.


FELDBEICHTE
von Gottfried Keller

Im Herbst, wenn sich der Baum entlaubt,
Nachdenklich wird und schweigend,
Mit Reif bestreut sein welkes Haupt,
fromm sich dem Sturme neigend;

Da geht das Dichterjahr zu End,
Da wird mir ernst zumute;
Im Herbst nehm ich das Sakrament
In jungem Traubenblute.

Da bin ich stets beim Abendrot
Allein im Feld zu finden,
Da brech ich zag mein Stücklein Brot
Und denk an meine Sünden.

Ich richte mir den Beichtstuhl ein
Auf ödem Heideplatze;
Der Mond der muß mein Pfaffe sein
Mit seiner Silberglatze.

Und wenn er grämlich zögern will,
Der Last mich zu entheben,
Dann ruf ich: "Alter, schweig nur still,
Es ist mir schon vergeben!

Ich habe längst mit Not und Tod
Ein Wörtlein schon gesprochen!"
Dann wird mein Pfaff vor Ärger rot
Und hat sich bald verkrochen



*

Brotbrechen, materielles, geistiges - nicht als Symbol, für das man Hingabe und Wegschauen und Losgelöstheit vom Irdischen, vom Bedürftigsein einüben muss (und seine Mitmenschen vergessen soll) – nein, das einfache Abendbrot, mit dem passenden, jahreszeitlichen gebotenen Wein:
Der Dichter  Keller - der sich dem „Pfaffen“ entzieht; der dem Pfaffen das Feldgebet spricht.
*
S c h ö n e  L y r i k - die sich schon längst enthoben hatte - hätte man Gottfried K e l l e r s  Gedicht  schon früher  e   r   n   s  t   genommen ...
*
 
Kriegsdienst und Glauben beißt sich ganz ordentlich. Das paßt einfach nicht zusammen.
Ich habe es nie verstanden dass "Christen" diesen "Dienst" leisten und Geistliche sie durch Gebet usw. dabei unterstützen. Es gab aber auch andere, die sich nicht am Krieg beteiligt haben und deswegen ihr Leben lassen mußten.

Sirona

 

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RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 24.02.2019, 08:51:17
24klplusplus (640x427).jpgFoto: Britti


Vorfrühling


Vorfrühling seufzt in weiter Nacht,
dass mir das Herze brechen will;
die Lande ruhn so menschenstill,
nur ich bin aufgewacht.

O horch, nun bricht des Eises Wall
auf allen Strömen, allen Seen;
mir ist, ich müsste mit vergehn
und, Woge, wieder auferstehn
zu neuem Klippenfall.

Die Lande ruhn so menschnstill;
nur hier und dort ist wer erwacht,
und seine Seele weint und lacht,
wie es der Tauwind will.


Christian Morgenstern

6. 5. 1871 - 31. 3. 1914


Clematis
 
Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Schöne Lyrik
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.02.2019, 09:38:47
DSC01309.JPG


Trost


Tröste dich, die Stunden eilen,
Und was all dich drücken mag.
Auch das Schlimmste kann nicht weilen,
Und es kommt ein andrer Tag.

In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
Wie der Schmerz liegt auch das Glück,
Und auch heitre Bilder finden
Ihren Weg zu dir zurück.

Harre, hoffe nicht vergebens
Zählest du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
Und - es kommt ein andrer Tag.


Theodor Fontane
longtime
longtime
Mitglied

RE: Schöne Lyrik
geschrieben von longtime
als Antwort auf Roxanna vom 24.02.2019, 21:46:01
MÜHen.des.Anfags.jpg
Wilhelm Lehmann:

RUHM  DES  DASEINS

Da sie dem Ohr entfloh,
Verklungene Pastorale, wo?
.....

[Das Gedicht unterliegt leider noch dem Copyright. Die Vollversion ist in der ZEITONLINE zu finden.
Admin Margit]



*
E.: 31. 12. 1951; 2. 1. 1952 (W.L.: Gedichte. Bd. I. S. 218)
*
Anmerkungen: RUHM DES DASEINS (WL.: Bd. 1. Gedichte. S. 218)
Datierung 31. 12. 1951, 2. 1. 1952
Überlieferung H DLA E Die Zeit Nr. 19 (8.5.1952) S.4 D' Neue Literarische
Welt 3 (10.5.1952) Nr. 9. S. 5 D2 Merkur 7 (August 1953) 5.741
bis 742 D3 ÜT S.12

Lesarten
PASTORALE H
Erläuterungen Lehmanns:
7 Herkules dient Omphale, der Königin von Lydien, und verfällt ihrer Liebe bis zum Dienst am Spinnrocken. (L.)
11 Dem alternden Sankt Johannes wird zum Zeitvertreib ein Rebhuhn geschenkt. Renaissancebilder zeigen den Heiligen mit dem Vogel. (L.)
12 Ahasverus = jüdische Figur des ewigen Wanderers und Suchers nach dem
Angeln verboten.jpg
 

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RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf longtime vom 25.02.2019, 11:44:48
Wolken9.2.-700-2.JPG
Mir ist zu licht zum Schlafen,
der Tag bricht in die Nacht,
die Seele ruht im Hafen,
ich bin so froh erwacht.

Ich hauchte meine Seele
im ersten Kusse aus,
was ist's, dass ich mich quäle,
ob sie auch fand ein Haus.

Sie hat es wohl gefunden
auf ihren Lippen schön,
o welche sel'ge Stunden,
wie ist mir so geschehn!

Was soll ich nun noch sehen?
Ach, alles ist in ihr.
Was fühlen, was erflehen?
Es ward ja alles mir.

Ich habe was zu sinnen,
ich hab', was mich beglückt:
In allen meinen Sinnen
bin ich von ihr entzückt.

Achim von Arnim
1781-1831


Clematis


 
RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
 
DER RABE

Einst in dunkler Mittnachtstunde,
als ich in entschwundner Kunde
Wunderlicher Bücher forschte,
bis mein Geist die Kraft verlor
Und mir's trübe ward im Kopfe,
kam mir's plötzlich vor, als klopfe
Jemand zag ans Tor, als klopfe –
klopfe jemand sacht ans Tor.
Irgendein Besucher, dacht ich,
pocht zur Nachtzeit noch ans Tor –
Weiter nichts. – So kam mir's vor.

Oh, ich weiß, es war in grimmer
Winternacht, gespenstischen Schimmer
Jagte jedes Scheit durchs Zimmer,
eh es kalt zu Asche fror.
Tief ersehnte ich den Morgen,
denn umsonst war's, Trost zu borgen
Aus den Büchern für das Sorgen
um die einzige Lenor,
Um die wunderbar Geliebte –
Engel nannten sie Lenor –,
Die für immer ich verlor.

Die Gardinen rauschten traurig,
und ihr Rascheln klang so schaurig,
Füllte mich mit Schreck und Grausen,
wie ich nie erschrak zuvor.
Um zu stillen Herzens Schlagen,
sein Erzittern und sein Zagen,
Mußt ich murmelnd nochmals sagen:
Ein Besucher klopft ans Tor. –
Ein verspäteter Besucher
klopft um Einlaß noch ans Tor,
Sprach ich meinem Herzen vor.

Alsobald ward meine Seele
stark und folgte dem Befehle.
»Herr«, so sprach ich, »oder Dame,
ach, verzeihen Sie, mein Ohr
Hat Ihr Pochen kaum vernommen,
denn ich war schon schlafbenommen,
Und Sie sind so sanft gekommen –
sanft gekommen an mein Tor;
Wußte kaum den Ton zu deuten ...«
Und ich machte auf das Tor:
Nichts als Dunkel stand davor.

Starr in dieses Dunkel spähend,
stand ich lange, nicht verstehend,
Träume träumend, die kein irdischer
Träumer je gewagt zuvor;
Doch es herrschte ungebrochen
Schweigen, aus dem Dunkel krochen
Keine Zeichen, und gesprochen
ward nur zart das Wort »Lenor«,
Zart von mir gehaucht – wie Echo
flog zurück das Wort »Lenor«.
Nichts als dies vernahm mein Ohr.

Wandte mich zurück ins Zimmer,
und mein Herz erschrak noch schlimmer,
Da ich wieder klopfen hörte,
etwas lauter als zuvor.
»Sollt ich«, sprach ich, »mich nicht irren,
hörte ich's am Fenster klirren;
Oh, ich werde bald entwirren
dieses Rätsels dunklen Flor –
Herz, sei still, ich will entwirren
dieses Rätsels dunklen Flor.
Tanzt ums Haus der Winde Chor?«

Hastig stieß ich auf die Schalter –
flatternd kam herein ein alter,
Stattlich großer, schwarzer Rabe,
wie aus heiliger Zeit hervor,
Machte keinerlei Verbeugung,
nicht die kleinste Dankbezeigung,
Flog mit edelmännischer Neigung
zu dem Pallaskopf empor,
Grade über meiner Türe
auf den Pallaskopf empor –
Saß – und still war's wie zuvor.

Doch das wichtige Gebaren
dieses schwarzen Sonderbaren
Löste meines Geistes Trauer,
und ich schalt ihn mit Humor:
»Alter, schäbig und geschoren,
sprich, was hast du hier verloren?
Niemand hat dich herbeschworen
aus dem Land der Nacht hervor.
Tu mir kund, wie heißt du, Stolzer
aus Plutonischem Land hervor?«
Sprach der Rabe: »Nie du Tor.«

Daß er sprach so klar verständlich –
ich erstaunte drob unendlich,
Kam die Antwort mir auch wenig
sinnvoll und erklärend vor.
Denn noch nie war dies geschehen:
über seiner Türe stehen
Hat wohl keiner noch gesehen
solchen Vogel je zuvor –
Über seiner Stubentüre
auf der Büste je zuvor,
Mit dem Namen »Nie du Tor«.

Doch ich hört in seinem Krächzen
seine ganze Seele ächzen,
War auch kurz sein Wort, und brachte
er auch nichts als dieses vor.
Unbeweglich sah er nieder,
rührte Kopf nicht noch Gefieder,
Und ich murrte, murmelnd wieder:
»Wie ich Freund und Trost verlor,
Werd ich morgen ihn verlieren –
wie ich alles schon verlor.«
Sprach der Rabe: »Nie du Tor.«

Seine schroff gesprochnen Laute
klangen passend, daß mir graute.
»Aber«, sprach ich, »nein, er plappert
nur sein einzig Können vor,
Das er seinem Herrn entlauschte,
dessen Pfad ein Unstern rauschte,
Bis er letzten Mut vertauschte
gegen trüber Lieder Chor
Bis er trostlos trauerklagte in verstörter Lieder Chor
Mit dem Kehrreim: ›Nie du Tor.‹«

Da der Rabe das bedrückte
Herz zu Lächeln mir berückte,
Rollte ich den Polsterstuhl zu
Büste, Tür und Vogel vor,
Sank in Samtsitz, nachzusinnen,
Traum mit Träumen zu verspinnen
Über solchen Tiers Beginnen:
was es wohl gewollt zuvor –
Was der alte ungestalte
Vogel wohl gewollt zuvor
Mit dem Krächzen: »Nie du Tor.«

Saß, der Seele Brand beschwichtend,
keine Silbe an ihn richtend,
Seine Feueraugen wühlten
mir das Innerste empor.
Saß und kam zu keinem Wissen,
Herz und Hirn schien fortgerissen,
Lehnte meinen Kopf aufs Kissen
lichtbegossen – das Lenor
Pressen sollte – lila Kissen,
das nun nimmermehr Lenor
Pressen sollte wie zuvor!

Dann durchrann, so schien's, die schale
Luft ein Duft aus Weihrauchschale
Edler Engel, deren Schreiten
rings vom Teppich klang empor.
»Narr!« so schrie ich, »Gott bescherte
dir durch Engel das begehrte
Glück Vergessen: das entbehrte
Ruhen, Ruhen vor Lenor!
Trink, o trink das Glück: Vergessen
der verlorenen Lenor!«
Sprach der Rabe: »Nie du Tor.«

»Weiser!« rief ich, »sonder Zweifel
Weiser! – ob nun Tier, ob Teufel –
Ob dich Höllending die Hölle
oder Wetter warf hervor,
Wer dich nun auch trostlos sandte
oder trieb durch leere Lande
Hier in dies der Höll verwandte
Haus – sag, eh ich dich verlor:
Gibt's – o gibt's in Gilead Balsam? –
Sag mir's, eh ich dich verlor!«
Sprach der Rabe: »Nie du Tor.«

»Weiser!« rief ich, »sonder Zweifel
Weiser! – ob nun Tier, ob Teufel –
Schwör's beim Himmel uns zu Häupten –
schwör's beim Gott, den ich erkor –
Schwör's der Seele so voll Grauen:
soll dort fern in Edens Gauen
Ich ein strahlend Mädchen schauen,
die bei Engeln heißt Lenor? –
Sie, die Himmlische, umarmen,
die bei Engeln heißt Lenor?«
Sprach der Rabe: »Nie du Tor.«

»Sei dies Wort dein letztes, Rabe
oder Feind! Zurück zum Grabe!
Fort! zurück in Plutons Nächte!«
schrie ich auf und fuhr empor.
»Laß mein Schweigen ungebrochen!
Deine Lüge, frech gesprochen,
Hat mir weh das Herz durchstochen. –
Fort, von deinem Thron hervor!
Heb dein Wort aus meinem Herzen –
heb dich fort, vom Thron hervor!«
Sprach der Rabe: »Nie du Tor.«

Und der Rabe rührt sich nimmer,
sitzt noch immer, sitzt noch immer
Auf der blassen Pallasbüste,
die er sich zum Thron erkor.
Seine Augen träumen trunken
wie Dämonen traumversunken;
Mir zu Füßen hingesunken
droht sein Schatten tot empor.
Hebt aus Schatten meine Seele
je sich wieder frei empor? –
Nimmermehr – oh, nie du Tor!

(Edgar Allan Poe)
___
RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2019, 21:00:53

Schön, dass Edgar Allan Poe sich mit dem großen Schamanenvogel der alteuropäischen Mythen auseinandergesetzt hat. Nur der Schluss des Gedichts hätte etwas versöhnlicher sein dürfen. Immerhin hatte der "Bote der Götter" und "Seelenführer" sicherlich mehr zu sagen als Negatives und Kränkendes in drei lakonischen Silben. Aber vielleicht wollte Poe das seinen Lesern ja auch einfach nicht verraten ...

Besonderen Dank jedenfalls für das wunderbare Foto!!

Sirona
Sirona
Mitglied

RE: Schöne Lyrik
geschrieben von Sirona
Goethe_im_Karneval.gif
Goethe und Karneval
 
Da das Alter, wie wir wissen,
nicht für Thorheit helfen kann;
war es ein gefundner Bissen
einem heitern alten Mann,


daß am Rhein, dem vielbeschwomnen,
Mummenschaar sich zum Gefecht
rüstet, gegen angekomnen
Feind, zu sichern altes Recht. 


Auch dem Weisen fügt behäglich
sich das Irren wohl zur Hand,
und so ist es ganz verträglich
wenn man sich mit Euch verband. 


Löblich wird ein tolles Streben
wenn es kurz ist und mit Sinn;
daß noch Heiterkeit im Leben
giebt besonnenem Rausch Gewinn. 


Häufet nur an diesem Tage
kluger Thorheit Vollgewicht;
daß mit uns die Nachwelt sage:
Jahre sind der Lieb und Pflicht.

 
Es war Ende Februar 1824 als eines Nachmittags ein geräumiger Reisewagen in die Breite Straße hineinfuhr und vor dem Hotel "Kaiserlicher Hof" halt machte. Es war Karnevalszeit und das vaterstädtische Fest, mit soviel Glück im Jahre 1823 wieder ins Leben gerufen, hatte zahlreiche Fremde von Nah und Fern angezogen. Die Gasthöfe waren überfüllt. Trotzdem ließ es sich Herr Disch, der Wirt des "Kaiserlichen Hof" nicht nehmen, selbst zur Tür zu eilen und den Schlag der Kutsche zu öffnen. Und es enstieg der Kutsche niemand anders als der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, der es sich nicht nehmen ließ, den neu entstandenen Kölner Karneval selbst zu inspizieren. Er reiste inkognito, besuchte die Würdenträger der Stadt nicht und nur wenige erkannten ihn, als er am Abend des Rosenmontag 1824 auf dem Maskenball im Gürzenich durch die Reihen zog.Goethe war nach seiner Rückkehr nach Frankfurt voll des Lobes für den Kölner Karneval des Jahres 1824. 

http://www.koelner-karneval.info/Goethe_Karneval/Goethe-Karneval.html



 

 

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