Literatur Tabu Ferdinand von Schirach
Gruß
Roxanna
Hallo Rispe und Karolena,
ich habe das Interview im SZ-Magazin vergangenes Wochenende auch mit grossem Interesse gelesen. Allein das Cover mit diesem doch sehr traurigen Herrn von Schirach weckte in mir den Spontan-Wunsch, ihn umgehend streicheln oder in den Arm nehmen zu dürfen.
Ist natürlich nur unerfüllbare Fantasie einer einzelnen, alten Dame, die man mir verzeihen möge.
Die Schilderungen über seine Vita, wobei er nach wie vor ausklammert, ob er und wie prägend in längeren Beziehungen (mit Mann oder Frau?) lebte, waren sicher offener als frühere. Aber es gibt in seiner Familie einige Suizid-Fälle,verbunden mit Alkohol (bei seinem Vater) und Depressionen. Das erfüllt mich mit Sorge um ihn. Olga
Liebe @Olga,
ich glaube, dass dieser Mann trotz allem ein großes Reservoir an Resilienz (heißt dieser Modeausdruck so?) besitzt und trotz allem gut durchs Leben kommen wird.
Hoffen wir das Beste, lieber Leser! 😉
(Dieses Interview fand ich besonders interessant, weil es eine Fülle von klugen Gedanken enthielt, ich hebe mir das Heft auf.)

Liebe Freunde des Herrn von Schirach,
er löst auch in mir den Wunsch aus, ihn einfach liebevoll über den Kopf zu streicheln. Ist es das, was ihn in Talkshows so unangreifbar macht, oder ist es einfach die Tatsache, dass das, was er sagt, Hand und Fuß hat? Ich denke beides.
Selbst Herr Hofreiter ist bei Markus Lanz ganz zahm geblieben.
Ich genieße im Moment die "Nachmittage" am Nachmittag. Jeden Tag einige Geschichten und Weisheiten, bloß nicht alle auf einmal, wenn ich auch könnte und wollte, aber das wäre Verschwendung.
Liebe Grüße Karolena
Roxanna

Vielen Dank für den Tipp mit der SZ, liebe Rispe.
Liebe Karolena, Rispe und Roxanna,
juhuuu - soeben holte ich mir in der Bücherei die vorbestellten "Nachmittage". Da das Buch "nur" ca 180 Seiten hat und ich es mit Spannung erwartete, werde ich sicher bald durch sein (die Warteliste wird immer länger wie mir die nette Bücherei-Dame sagte).
Herr von Schirach scheint auch ein sehr sensibler Mann zu sein; dies ist oft Ausdruck von Menschen,die lange von Depressionen geplagt sind (weil sich durch die innere Beschäftigung mit sich selbst vielleicht auch der Focus auf andere erweitert - sagt übrigens nicht "meine Küchenpsychologie", sondern eine gute Freundin, die Psychologin mit Schwerpunkt Depressionen ist).
Interessant finde ich auch bei Herrn von Schirach,der aus einer wohlhabenden Familie kommt und selbst vermutlich durch den Erfolg seiner Bücher, Verkauf von Film- und Theaterrechten und dies weltweit ebenfalls sehr reich sein dürfte, dass Geld halt doch nicht der ausschlaggebende Faktor dafür ist, ob ein Leben rundum gelingt oder - wie üblich - jeder so sein Päckchen zu tragen hat.
Das wäre sicher tröstlich auch für die, die denken, hätten sie viel Geld, wären ihre Probleme weg. LG Olga
Einer der mittlerweile erfolgreichsten, deutschen Autoren hat ein neues Buch vorzustellen: einen Erzählband mit dem Titel "Regen".
Er wird diese Erzählung als Einpersonen-Stück auch in diversen Theatern vortragen und geht damit ab Herbst auf Tournee.
Parallel kann man im aktuellen STERN ein interessantes Interview mit ihm lesen, auch über seine schweren Depressionsschübe, unter denen er anscheinend schon als Kind litt.
Sein Vater trank sich zu Tode, seitdem lebt Ferdinand von Schirach abstinent - als Heranwachsender plante er bei sich einen Suizid,der aber misslang.
Obwohl er bisher nie viel aus seinem persönlichen Leben erzählte, erweckt er nun bei mir dem Eindruck,dass die psychische Last,die schon ein Leben lang auf ihm lastet, allmählich zu gross wird und er sich auch durch solche Aktionen wie Theaterauftritt usw. versucht ,davon zu befreien.
Finde ich alles sehr faszinierend und ich bin sehr gespannt auf das neue Buch von ihm. Olga
Roxanna
Für die Aufführung im Dezember (!) in München auch schon keine Karten mehr. Es gäbe evtl. recht teure Kombitickets inkl. Hotelübernachtung, was wir aber in München nicht machen (mein Freund wohnt ja dort).
Schon ein Wahnsinn - wie gefragt dieser Mann ist! Olga