Literatur Theodor Herzl,

qilin
qilin
Mitglied

Theodor Herzl,
geschrieben von qilin
der bekannte Begründer des modernen Zionismus, hat in seinen 'philosophischen Erzählungen' u.A. auch eine Uchronie, eine 'alternativgeschichtliche' Erzählung geschrieben - heute fällt das eher unter Science Fiction - was wäre wenn z.B. Napoleon bei seinen Anfangsunternehmungen weniger vom Glück begünstigt gewesen wäre und seine militärische Laufbahn aufgegeben hätte
Ich fand die Sache hochinteressant - sie ist hier online zu lesen

() qilin
miriam
miriam
Mitglied

Re: Theodor Herzl,
geschrieben von miriam
als Antwort auf qilin vom 01.07.2013, 08:07:55
Wenn wir hier über Theodor Herzl sprechen sollen, dann möchte ich als Erstes ein Gespräch hier einstellen, welches zwischen den Journalisten Günther Bernd Ginzel und den Religionwissenschaftler und Journalisten Rüdiger Achenbach stattfand.

Im Laufe der Diskussion, sprechen die beiden auch über Theodor Herzl.

Die Idee eines jüdischen Staates

Der Zionismus von den Anfängen bis zur Gegenwart


Rüdiger Achenbach: Herr Ginzel, der Zionismus ist eine Bewegung, die im 19. Jahrhundert beginnt. Der Begriff „Zion“ hat zunächst eine lange Tradition in der jüdischen Religion, denn mit dem „Zion“ sind bestimmte heilsgeschichtliche Erwartungen verbunden.

Günther Bernd Ginzel: „Zion“, das steht sozusagen meist für ein Stückchen mehr – wenigstens dann hinterher in der späteren prophetischen und rabbinischen Literatur – als Jerusalem. Das irdische Jerusalem – das himmlische Zion, das ist natürlich nie so deutlich getrennt. Aber mit Zion, der Stadt Davids, mit Zion, sozusagen dem Sitz des zukünftigen Messias, Zion, von dem aus der Ruf geht an die Völker der Welt und die Einladung zur Wallfahrt nach Jerusalem, weil die Endzeit, die messianische Zeit angebrochen ist. Zion ist sozusagen die große Vision des Mündungspunktes jüdischer Geschichte und jüdischer Existenz, nämlich in die messianische Zeit.

Achenbach: Das heißt, es handelt sich aus religiöser Sicht eigentlich um eine passive Grundeinstellung: Man muss warten, bis Gott den Messias schickt.

Ginzel: Man muss warten, denn natürlich: Gott, der allein weiß, wann und warum – oder warum nicht. Aber: Der Jude ist eben nicht passiv. Das darf man nie vergessen. Man wird jüdische Diskussionen, ob politisch oder religiös, nie verstehen, wenn man dieses Grundelement außer Acht lässt: Der Einzelne ist zum Tun aufgerufen. Und das geht so weit, wie es dann in der nachbiblischen Zeit ausdrücklich hieß: wir sind es, die die messianische Zeit aufhalten. Wir sind nicht so gerecht, wir sind nicht so voller Nächstenliebe.

siehe das vollständige Gespräch im Link

Anzeige